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Die Aduatuker oder Atuatuker lateinisch Aduatici altgriechisch Ἀtoyatikoi Atouatikoi waren ein cisrhenanischer linksrheinischer germanischer Volksstamm in der Gegend des heutigen Tongern Belgien zwischen Schelde und Maas Erwahnt werden sie in Julius Casars Schrift De Bello Gallico Uber den Gallischen Krieg Casar nennt sie als einen der belgischen Stamme die sich im Jahr 57 v Chr gegen Rom verschworen hatten Letztendlich unterlagen die Aduatuker den Romern unter Casar Unklar ist welchen Bezug der antike Name von Tongern Aduatuca Tungrorum zu den Aduatukern hat Hintergrund BearbeitenNach De Bello Gallico gehorten die Aduatuker mit 19 000 Bewaffneten zum Aufgebot der belgischen Stamme die sich im Jahr 57 v Chr unter dem Suessionen Konig Galba gegen Rom verschworen hatten 1 Die aduatukischen Kontingente verspateten sich jedoch und kamen zu spat zur sogenannten Nervierschlacht Auf die Nachricht von der Niederlage der Belger machten sie auf halbem Weg kehrt und zogen in ihr Gebiet zuruck Dort verliessen sie ihre Stadte und befestigten Platze 2 und zogen sich mit ihrem gesamten Besitz in eine einzige durch ihre naturliche Lage geschutzte Stadt zuruck 3 In diesem Zusammenhang bezeichnet Caesar die Aduatuker als Nachkommen der Kimbern und Teutonen Danach seien die Aduatuker Nachfahren der 6 000 Mann Schutzwache die bei den Plunderungszugen der Kimbern und Teutonen in Italien 113 105 v Chr zur Bewachung ihres Hab und Gutes zuruckgelassen worden waren nach zahlreichen viele Jahre andauernden Auseinandersetzungen mit den Nachbarstammen hatten sie nach einem Friedensschluss das Gebiet um die befestigte Stadt am Mont Falhize zum Wohnsitz gewahlt 4 Caesar schloss die Aduatuker Stadt mit einem Ringwall von 15 000 Fuss Lange ein und liess einen beweglichen Belagerungsturm anfertigen 5 worauf die Aduatuker sich ohne grosseren Widerstand unterwarfen 6 Sie baten jedoch ihre Waffen behalten zu durfen da sie mit fast allen Nachbarstammen wegen ihrer Tapferkeit verfeindet seien So zahlten die Eburonen zu den tributpflichtigen Klienten der Aduatuker 7 In der Nacht nach der Unterwerfung machten die eingeschlossenen Aduatuker einen Ausfall wurden aber nach einem Verlust von 4 000 Mann in die Stadt zuruckgetrieben Am nachsten Morgen wurden die Tore erbrochen aber es wurde kein Widerstand mehr geleistet Caesar berichtet dass die Aufkaufer der Gesamtbeute eine Kopfzahl von 53 000 Unterworfenen abrechneten was nahelegt dass diese geschlossen versklavt wurden Das bedeutete aber nicht das Ende des Stammes Im folgenden Jahr erwahnt Caesar 8 dass der eburonische Konig Ambiorix sich unmittelbar nach seinem Sieg von Atuatuca im November 54 v Chr zu den Aduatukern begeben habe die er durch die Erzahlung von seinem Sieg aufhetzte Die Aduatuker unternahmen kurz darauf zusammen mit den Eburonen den Nerviern und weiteren Bundesgenossen einen massiven Angriff mit etwa 60 000 Bewaffneten 9 auf das von Quintus Tullius Cicero befehligte Winterlager der nach schwerer Belagerung erst durch Caesars Ankunft abgewiesen werden konnte Anfang des Jahres 53 v Chr waren neben den Aduatukern den Eburonen und den Nerviern auch noch die Treverer unter ihrem Konig Indutiomarus die Menapier und alle cisrhenanischen Germanen in das Kriegsbundnis gegen Caesar eingetreten 10 Durch den Tod des treverischen Konigs und die Flucht des eburonischen Konigs brach der ostgallische Widerstand jedoch vollstandig zusammen Das Schicksal der Aduatuker fand keine weitere Erwahnung Die Restbevolkerung ging vermutlich im germanischen Stamm der Tungerer auf der vom Niederrhein kam und das ehemalige Stammesgebiet der Aduatuker einnahm Ob der Name der 15 v Chr als Aduatuca Tungrorum gegrundeten Tongern im Zusammenhang mit den Aduatukern steht ist umstritten Literatur BearbeitenHermann Reichert Linksrheinische Germanen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 18 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 016950 9 S 490 online Tilmann Bechert Wirtschaft und Gesellschaft in der Provinz Germania inferior Zum Stand der Forschung In Germania inferior hg Thomas Grunwald RGA Erganzungsband 28 Berlin 2001 Maximilian Ihm Aduatuci In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 430 George Long Aduatici In William Smith Dictionary of Greek and Roman Geography London 1854 Quelle BearbeitenGaius Iulius Caesar De bello Gallico II V VI De bello Gallico II 4 cunctis oppidis castellisque De bello Gallico II 29ff wahrscheinlich der Mont Falhize am linken Maasufer gegenuber Huy RGA 2 Aufl Bd 4 315 De bello Gallico II 29 consensu eorum omnium pace facta hunc sibi domicilio locum delegerant De bello Gallico II 30 De bello Gallico II 31 De bello Gallico V 27 De bello Gallico V 38 Caesars Zahlenangaben sind moglicherweise ubertrieben De bello Gallico VI 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aduatuker amp oldid 224147956