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Die Lugier veraltet Lygier lateinisch Lugii waren eine ostgermanische Stammesgruppe Im 1 Jahrhundert n Chr siedelten sie etwa im Raum des heutigen Schlesiens entlang der Oder und im angrenzenden Raum Lugier gruner Bereich Inhaltsverzeichnis 1 Bei antiken Geschichtsschreibern 2 Geschichte 3 Beziehung zu den Vandalen 4 Rezeption 5 Literatur 6 AnmerkungenBei antiken Geschichtsschreibern BearbeitenDer antike griechische Geschichtsschreiber und Geograph Strabon bezeichnet die Lugier als ein grosses Volk das mehrere Stamme umfasste 1 Der romische Geschichtsschreiber Tacitus nennt in seinem ethnographischen Werk Germania als Teilvolker der Lugischen Gruppe 2 die Harier die Helvekonen die Manimer die Helisier und die Nahanarvaler auf deren Gebiet die lugische Kultgemeinschaft einen heiligen Hain unterhielt Als nordliche Nachbarn erwahnt Tacitus noch die Gotonen Claudius Ptolemaus nennt in seinen geographischen Anleitungen nur drei Untergruppen der Lugier 3 die Iomannoi deutsch Omanen die Idounoi und die Bouroi deutsch Buren Geschichte BearbeitenUber die eigentliche Geschichte der Lugier ist nur relativ wenig bekannt Strabon zufolge sollen die Lugier zeitweise zum Reich des Marbod gehort haben 4 der im Raum von Bohmen ein Reich errichtet hatte Wirtschaftlich bedeutend war der Bernsteinhandel der auch Begehrlichkeiten weckte Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr zerbrach im bohmischen Raum die Herrschaft des Vannius Dabei sollen die Lugier eine gewisse Rolle gespielt haben sie wurden wohl auch von den Romern dabei unterstutzt Diese unterstutzten jedenfalls die Lugier im Jahr 92 im Rahmen der Auseinandersetzungen mit den Markomannen 5 Die Kenntnisse spaterer Autoren uber die Lugier war offenbar begrenzt so dass verschiedene falsche Zuschreibungen anzunehmen sind wie bei dem spatantiken Geschichtsschreiber Zosimos der ohnehin nicht immer zuverlassig ist Beziehung zu den Vandalen BearbeitenIn der Forschung wird oft angenommen dass die Lugier in Beziehung zu den Vandalen standen unklar ist ob sie identisch waren oder ob die Lugier zu den Vandalen oder umgekehrt die Vandalen zum Verband der Lugier gehorten was Castritius fur erste und zweite nachchristliche Jahrhundert annimmt Diese These ist umstritten sie ware aber auch eine Erklarung fur das spatere Verschwinden der Lugier aus den antiken Quellen Weiterhin halt Castritius die Lugier fur die ethnische Haupttragergruppe der Przeworsk Kultur 6 Rezeption BearbeitenNach den Lugiern Lygiern benannte der polnische Schriftsteller Henryk Sienkiewicz die fiktive weibliche Hauptfigur seines mehrfach verfilmten Romans Quo Vadis die Christin Lygia 7 Literatur BearbeitenHelmut Castritius Gunter Neumann Lugier In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 19 de Gruyter Berlin 2001 ISBN 3 11 017163 5 S 30 35 Karlheinz Dietz Lugii In Der Neue Pauly DNP Band 7 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01477 0 Sp 489 490 Anmerkungen Bearbeiten Strabon Geographika 7 1 3 Tacitus Germania 43 2 Ptolemaios 2 11 18 20 Vgl dazu Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 19 2001 S 32 Strabon Geographika 7 1 3 Cassius Dio 67 5 Vgl Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Stuttgart 2007 S 16 und 21ff Henryk Sienkiewicz Quo Vadis Kap 1 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lugier amp oldid 215796488