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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der Ausdruck Preislied bezeichnet in der germanischen Dichtung ein Einzellied das von Sangern im Wechselgesang am Furstenhof dargeboten wurde Im Preislied wurde einer entweder zeitnah verstorbenen oder gegenwartigen adeligen Person emphatisch und idealisierend gehuldigt Preislieder sind in der altnordischen Skaldik uberliefert Ob das althochdeutsche Ludwigslied zum Preislied oder zum Furstenpreis zu zahlen ist wird in der Forschung kontrar bewertet Als alteste Form beziehungsweise genauer als eine Vorform des Preislied werden die Liedern der Germanen uber den vermutlich zum Heros verklarten Arminius betrachtet uber die Tacitus betrachtet Ende des 1 Jahrhunderts berichtet Inhaltsverzeichnis 1 Skaldik 1 1 Drapa 1 2 Flokkr 1 3 Sozialer Aspekt der skaldischen Preisdichtung 2 Siehe auch 3 LiteraturSkaldik BearbeitenDie skaldischen Gattungen flokkr und drapa werden als Preislied bezeichnet Es handelt sich dabei um Gedichte welche fur und uber einen Herrscher angefertigt wurden Sie huldigten ihm entweder direkt beispielsweise in einer Beschreibung seiner militarischen Erfolge seiner menschlichen und politischen Vorzuge oder mittels der Beschreibung eines Gegenstands der mit dem Herrscher in enger Verbindung steht Die Ragnarsdrapa des Bragi Boddason ist ein solches Preisgedicht der letztgenannten Kategorie in Form einer Schilddichtung Der skaldischen Dichtungsweise entsprechend sind die Ruhmungen selbst sehr stereotyp was im Extremfall dazu fuhren kann dass sich ohne historisch konkrete Details beispielsweise eine bestimmte Schlacht oder Ortsdaten kaum ersehen lasst welcher Herrscher das Objekt der Huldigung ist Drapa Bearbeiten Die drapa die Etymologie ist nicht gesichert der Begriff wurde fruher mit altnordisch drap Schlacht in Verbindung gebracht ist ein kunstvolles Preisgedicht Sie steht gewohnlich im drottkvaett Metrum Drei Teile werden unterschieden die Einleitung upphaf der Mittelteil mit Refrains stefjubalkr der Schluss slœmr Als die aufwendigste Form der skaldischen Preisdichtung ist die drapa gerade fur hohere Adelige und vor allem Konige die passende Gattung Eine spezielle Art dieser Preisdichtung ist die erfidrapa die sich auf einen bereits verstorbenen Fursten bezieht Im deutschsprachigen Raum wird sie manchmal auch Erblied genannt Hallfredr Vandraedaskald verfasste zwei drapur auf Olaf Tryggvason Von diesen fallt das zweite Preislied die Erfidrapa olafs Tryggvasonar in die Kategorie Erblied Flokkr Bearbeiten Beim flokkr Schar Haufen der auch unter der Bezeichnung visur Strophen auftritt handelt es sich um ein Preisgedicht in Form einer eher losen Aneinanderreihung von Strophen ohne weitere strukturelle Verzierungen Gesellschaftlich gesehen stellt der flokkr eine Art der Preisdichtung dar die einem niedrigen Fursten angemessen war Fur einen hohen Herrscher oder gar einen Konig wurde ein solches Werk allerdings als Beleidigung angesehen Eine entsprechende Episode findet sich in der Heimskringla wo der vom Skalden THorarinn loftunga mit einem flokkr bedachte Konig Knut jenem den Tod fur den nachsten Tag androht sollte der Dichter bis dahin nicht eine drapa auf ihn verfasst haben Hatte THorarinn dies nicht bewerkstelligt und obendrein auf sehr effiziente Weise er komponierte namlich nicht ein komplett neues Gedicht sondern fugte nur die zur drapa fehlenden Refraine hinzu so ware er gestorben gehangt wie Knut sagte fur seine Unverschamtheit Sozialer Aspekt der skaldischen Preisdichtung Bearbeiten In der eben erwahnten Episode zeichnet sich eine gesellschaftliche Funktion der Preisdichtung so weit man dem Realismus von durch den Autor geformten Sagaberichten vertrauen kann deutlich ab Die offentliche Wurdigung vor dem Gefolge und die Bedeutung formaler Kriterien weit vor inhaltlichen Feinheiten Gerade dies ist ebenfalls eines der Kennzeichen der Skaldik die sich nicht als naturalistisch sondern ornamental versteht Der Kunstverstand Konig Knuts mag dabei etwas zweifelhaft erscheinen da sich der Herrscher mit den erwahnten quasi minimalen Anderungen zufriedengibt Andererseits hatte skaldische Preisdichtung an Furstenhofen generell wenig mit dem heutigen oder gar dem romantischen Kunstbegriff zu tun sondern sie war ein Teil des hofischen Zeremoniells Und von diesem wurde erwartet dass es keine falschen Signale aussandte was die Wurdigung eines Herrschers mit einem den niedrigeren Schichten angemessenen Werk unweigerlich bedeutet hatte Das skaldische Preisgedicht erfullt somit neben der kunstlerischen auch eine wichtige politische und soziale Funktion in der mittelalterlichen Gesellschaft Nordeuropas Siehe auch BearbeitenMundliche UberlieferungLiteratur BearbeitenEdith Marold Preislied In Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 23 de Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 017535 5 S 398 408 Rudolf Simek Hermann Palsson Lexikon der altnordischen Literatur Kroners Taschenausgabe Band 490 Kroner Stuttgart 1987 ISBN 3 520 49001 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preislied amp oldid 226297113