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Der Vitusbach ist ein heute im Gebiet der Altstadt von Regensburg unterirdisch verrohrt verlaufender Bach der an einigen Orten noch kleine Teiche speist Der fruher sehr wasserreiche Vitusbach hat im Verlauf der Entwicklung der Stadt Regensburg immer eine wichtige Rolle gespielt Die Quelle des Baches befindet sich im heutigen sudlichen Stadtgebiet von Regensburg mitten in einem ehemals grossen Quellgebiet im Umfeld vom ehemaligen Kloster Prull aus dem das heutige Bezirksklinikum Regensburg entstand Der Vitusbach verlief von der Quelle nach Norden wo er nach Verlauf im Dorf Kumpfmuhl in einer Ost West Senke verlief heute Ost West Bahnlinie das heutige Gebiet der Altstadt von Regensburg erreichte und dort eine wichtige Rolle spielte bei der Wahl des Standortes fur das romische Legionslager Castra Regina Nach Errichtung des Legionslagers 175 n Chr blieb der Vitusbach weiterhin wichtig fur Versorgung und Betrieb des romischen Legionslagers indem er die Brauchwasserversorgung und die Abwasserentsorgung der 6000 Bewohner des Legionslagers sicher stellte Spater ab 900 n Chr ermoglichte der Vitusbach mit Hilfe einiger von ihm gespeisten Nebenbache die arnulfinische Erweiterung des Stadtgebiets und damit die Erweiterung des beengten Legionslagers nach Westen und Suden zu der mit der ArnulfinischenStadtmauer und mit Stadtgraben geschutzten mit Fliesswasser versorgten fruhmittelalterlichen bedeutenden Handelsstadt Regensburg Erneut nach 1300 ermoglichte und begleitete der Vitusbach auch die nachste Stadterweiterung des Stadtgebiets mit der neu erbauten mittelalterlichen Stadtmauer nach Westen und Osten und ermoglichte damit die Gestaltung weiterer Stadtgebiete zu einer mit Stadtmauer und Stadtgraben befestigten und mit Brauchwasser im gesamten Stadtgebiet gut versorgten mittelalterlichen befestigten Grossstadt dem Vorlaufer der heutigen Altstadt von Regensburg Die ehemaligen Verlaufe des Vitusbachs und der von ihm abzweigenden Nebenbache im Gebiet der Altstadt sind noch heute an den Verlaufen und Namen von einigen der heutigen Strassen plausibel nachvollziehbar jedoch wegen vieler spaterer Verzweigungen und Verschuttungen nicht in allen Einzelheiten aufgeklart und nachgewiesen Quellgebiet des Vitusbachs bei Kloster Prull Ansicht 1742Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick Geschichte 2 Vitusbach fruher und heute 2 1 Quellgebiet 2 2 Kumpfmuhl 2 3 Romisches Legionslager 2 4 Arnulfinische Stadtmauer 2 5 Mittelalter 2 6 Vitusbach in der fruhen Neuzeit 2 7 Vitusbach nach 1800 3 Der Vitusbach im Verlauf der Stadtgeschichte 3 1 Das Quellgebiet 3 2 Verlauf in Kumpfmuhl 3 3 Eintritt in das Vorfeld der Altstadt 3 4 Eintritt in die Altstadt und Wasserverteilung 3 5 Verlauf in der Altstadt 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseUberblick Geschichte BearbeitenDer Vitusbach entspringt ca 1 km sudlich ausserhalb der heutigen Altstadt von Regensburg in einem Quellgebiet bei Kloster Prull Der Bach verlauft dann nach Norden versorgte das ehemals bayerische Dorf Kumpfmuhl das 1810 ein Vorort von Regensburg wurde mit Wasser und betrieb dort eine Getreidemuhle die dem Ort den Namen gab Im weiteren Verlauf des Vitusbachs nach Norden anderte sich die Fliessrichtung nach Osten als der Bach das heutige Stadtgebiet von Regensburg dort erreichte wo 175 n Chr das romische Legionslager Castra Regina entstehen sollte Die Anderung der Fliessrichtung des Vitusbachs nach Osten wurde verursacht durch die noch heute in Ost West Richtung verlaufende ca 50 m breite Bodensenke in der nach 1850 die Bahngleise und der Hauptbahnhof entstanden Das ab hier in Richtung Osten fliessende Wasser des Vitusbaches liess die Brauchwasserversorgung des hier geplanten romischen Legionslagers moglich erscheinen Damit bestimmte Der Vitusbach die Wahl des Ortes und die Gestaltung von Legionslager und Umfeld Nach der Errichtung des Legionslagers sicherte der Vitusbach nicht nur den Betrieb des Lagers sondern mit Hilfe von Abzweigungen spater auch den Betrieb der westlich des Legionslagers entstehenden Zivilsiedlungen Nach der Auflosung des romischen Legionslagers spielte der Vitusbach bis 900 n Chr weiterhin eine Rolle als Lieferant von Brauchwasser bei der Entwicklung des ehemaligen Legionslagers zu einer Stadt der bajuwarischen Herzoge Nach 900 n Chr musste im fruhen Mittelalter das fruh ausserhalb der Stadtmauer entstandene Kloster Sankt Emmeram und die westlich des Legionslagers entstandenen zivilen Siedlungsgebiete bis hin zum Sudufer der Donau durch neue Stadtmauern und Wassergraben gespeist vom Vitusbach geschutzt werden Diese Entwicklung wiederholte sich als nach 1300 neu entstandene Stadtgebiete im Osten und Westen wiederum mit neuen Stadtmauern und Wassergraben geschutzt werden mussten Wie im bisherigen Stadtgebiet mussten auch in den neuen Gebieten die Strassen gereinigt Abfalle in die Donau geschwemmt Stadtbauern mit Wasser versorgt und die neuen Gewerbegebiete im Westen der Stadt mit Brauchwasser versorgt werden Nach dem Abbruch der Stadtmauern ab 1860 ubernahm der Vitusbach bei der Entwicklung der Stadt zur heutigen Welterbe Stadt Regensburg im Stadtgebiet die Aufgabe der Wasserversorgung fur Gemuseanbau und Gartenanlagen in den Bereichen der Gelande von Zwinger und Stadtgraben Als Antrieb fur die Muhle im Ortsteil Kumpfmuhl war der Vitusbach noch am Beginn des 20 Jahrhunderts in Betrieb Auch heute verlauft der nur noch wenig Wasser fuhrende Vitusbach noch im Stadtbereich ist aber im Bereich der Altstadt unterirdisch verrohrt und verliert sein Restwasser durch Versickerung und in der Donau An einigen Orten hat sich der Vitusbach in Form von Teichen erhalten Frei aber nur schwach fliessend verlauft der Vitusbach heute noch in der Nahe seines Quellgebiets im Bereich einer Kleingartenanlage Vitusbach fruher und heute BearbeitenQuellgebiet Bearbeiten Die Quelle des Vitusbachs befindet sich im Stadtbezirk 13 von Regensburg im Ortsteil Kumpfmuhl auf dem Gelande des ehemaligen Kartauserklosters Kloster Prull Die Bezeichnung Prull meint ein sumpfiges Gelande das sich in diesem Fall auf ganzer Breite am Sudhang eines Ost West Hohenzuges gebildet hatte Damit war die Quelle eine von mehreren ehemaligen Quellen in disem quellenreichen Gebiet am Fuss des Hohenzuges der sudlich oberhalb des Klosters zwischen Neuprull und Ziegetsdorf verlauft Heute verlauft am Fuss des ehemaligen Quellhanges in Ost West Richtung die Ludwig Thoma Strasse als Zubringer zur Universitat und zum Bezirksklinikum Regensburg dem Nachfolger des Klosters Ostlich der Einmundung der Nord Sud Nebenstrasse Am Vitusbach in die Ludwig Thoma Strasse unterhalb der erhoht verlaufenden schmalen Gasse Karthaus Prull tritt die Quelle des Vitusbachs in einer unterirdischen romanischen Brunnstube im Gartenbereich der ehemaligen Kartause Nr 8 aus dem Boden Bei der Brunnenstube handelt es sich um einen tonnengewolbten 4 m hohen und 2 7 2 2 m grossen unterirdischen Raum dessen Boden mit Kalksteinplatten ausgelegt ist 1 Nordlich benachbart der Quelle war der Standort der ehemaligen Pfarrkirche des Klosters St Vitus Die Pfarrkirche wurde vom Vitusbach in einem Stollen unterirdisch gequert 1803 wurde die Pfarrkirche im Verlauf der Sakularisation in Bayern abgebrochen und unter Erhohung des Strassenniveaus mit einem Wohnhaus uberbaut Dadurch wurde der Zugang zum Stollen und damit zur Quelle durch einen Vorbau so erschwert dass heute ein einfacher Zugang zur Brunnstube nicht mehr moglich ist 1 2 nbsp Vitusbach kurz oberirdisch beim Eintritt in die gleichnamige DauergartenanlageNach dem Quellaustritt speiste der Vitusbach den grossen Vitusweiher Der Weiher wurde von den Monchen als Fischteich genutzt war aber auch ein Wasserreservoir fur den Betrieb der Muhle in Kumpfmuhl Fur das Klosterleben in dem um 1000 v Chr gegrundeten dem heiligen Vitus geweihten Benediktinerkloster das 1484 den Monchen der Kartauser uberlassen wurde war die Wasserversorgung durch die wasserreiche Quelle des Vitusbachs sehr hilfreich Die Quelle speiste auch einen benachbarten grossen Teich in dem Fische gezuchtet und im Winter Eis fur Bierkeller gewonnen wurde 3 1929 wurde der Vitusweiher zugeschuttet und auf dem Gelande entstand eine Kleingartenanlage was fur die damalige Zeit typisch war In dieser Anlage verlauft der Vitusbach noch heute etwas versteckt oberirdisch offen Anm 1 4 5 nbsp Vitusbach Quellgebiet Kloster Prull Ansicht 1742 nbsp Vitusbach Quellort unter der Kartause Nr 8 der Klosterkirche St VitusKumpfmuhl Bearbeiten Westlich oberhalb des Dorfes Kumpfmuhl erbauten um 80 n Chr die Romer das Kastell Kumpfmuhl Der Bau des Kastells auf dem hoher gelegenen Gelande hatte aber keinen Einfluss auf den weiter ostlich entfernten und tiefer gelegenen Verlauf des Vitusbachs Auch die Wasserversorgung und die umfangreichen Badeanlagen des Kumpfmuhler Kastells wurden nicht vom Vitusbach sondern von einem anderen gunstiger verlaufenden Bach versorgt Das Wasser des Vitusbachs konnte aber zum Betrieb der Getreidemuhle genutzt werden da Brot und Backwaren fur die Legionare das Hauptnahrungsmittel waren 6 Der Vitusbach verlief und verlauft auch noch heute dem leicht abfallenden Gelande folgend nach Norden versorgte die dortigen Siedlungsgebiete und die Landwirtschaft im Bereich des damaligen Dorfes Kumpfmuhl mit Wasser und sorgte im Dorf fur den Betrieb einer wohl schon fruh vorhandenen Getreidemuhle die bis 1920 betrieben und 1944 bei einem Bombenangriff zerstort wurde Der Gelandehugel fur den Standort des Speicherteichs fur das Antriebswasser der Muhle ist aber noch heute deutlich erkennbar Der Vitusbach selbst verlauft heute in Kumpfmuhl unsichtbar unterirdisch verrohrt Nur im Bereich der heutigen Kleingartenanlage mit dem Namen Am Vitusbach verlauft der Vitusbach noch oberirdisch offen Im Garten der ehemaligen Klosterkirche St Theresia befindet sich der grosse ehemalige Fischteich des Klosters der noch heute vom unterirdisch verlaufenden Vitusbach gespeist wird Nur wenige Meter weiter nordlich von Kumpfmuhl musste der Vitusbach die Ost West Bodensenke uberwinden in der heute die Bahngleise verlaufen um das Stadtgebiet von Regensburg zu erreichen Das geschah bis ca 1850 wie schon zur Romerzeit mit Hilfe eines aufgeschutteten Damms und nach Verlegung der Bahngleise mit Hilfe einer Dukeranlage Romisches Legionslager Bearbeiten nbsp Regensburg Altstadt nbsp Fotorealistische Rekonstruktion des Legionslagers Castra ReginaDas romische Legionslager wurde sudlich der Donau nahe dem Ufer erbaut Das war erforderlich weil die Donau als Schutz gegen Angriffe von Norden aber auch als Transportweg fur Baumaterial benotigt wurde Die Abmessungen des Lagers und die genaue Positionierung wurden so gewahlt dass das Sudwest Eck des geplanten Legionslagers vom Vitusbach gut erreicht werden konnte Dort sollte das Wasser des Vitusbachs uber einen aufgeschutteten Damm in den Lagerbereich hineinfliessen konnen und das Lager mit Brauchwasser versorgen siehe unten Mit Ausmassen von 450 m Ost West und 540 m Nord Sud ist die Lage des Legionslagers heute im Zentrum der Altstadt von Regensburg zu lokalisieren mit der Ostmauer auf Hohe der D Martin Lutherstrasse und mit der Westmauer auf Hohe der heutigen Oberen Bachgasse Am sudwestlichen Eck des Legionslagers also am sudlichen Ende der Westmauer sollte der Vitusbach in das Lager eintreten In seinem durch die Bodensenke verursachten Verlauf nach Osten griff der wasserreiche Vitusbach aber auch auf die nordlichen Ufergebiete uber Das hatte zur Folge dass das gesamte Baugebiet des Legionslagers besonders aber die ostliche Bereiche als feucht und versumpft beschrieben wurden Um den Vitusbach nach dem Passieren des Lagers entlang der Sudmauer weiter entlang der Lagerostseite nach Norden fuhren zu konnen veranderten die romischen Lagerbaumeister hier den Verlauf des Baches absichtlich so dass in der Folge vor der Ostmauer des Legionslagers breite Wasserflachen mit Verschlammungen entstanden die fur potentielle Feinde ein Hindernis fur die Annaherung waren 7 Im Wasserbau waren romische Baumeister absolute Meister und geniale Konstrukteure von kilometerlangen Wasserleitungen die wie im Legionslager Lauriacum auch aus Holz oder Blei sein konnten 8 Aus vorliegenden Erkenntnissen kann man ableiten dass die romischen Baumeister in der Absicht eine gute Brauchwasserversorgung fur das Legionslager zu ermoglichen auch das Wasser des Vitusbaches nutzen wollten Um das zu ermoglichen musste ein grosser Teil des Wassers vom Vitusbach mit Hilfe eines Dammes der erhoht in Kumpfmuhl beginnen musste uber die Ost West Bodensenke gefuhrt werden Der Damm begann dort wo der Vitusbach von Suden kommend auf die Ost West Bodensenke traf d h dort wo heute im Stadtgebiet nahe der Furst Anselm Allee die Albertstrasse und die Margaretenstrasse verlaufen Mit diesem Aquadukt sollte das Frischwasser des Vitusbachs an der Sudwestecke des Lagers direkt in den Sudwestbereich des geplanten Legionslagers geleitet werden Anm 2 Von dort aus konnte das Wasser dann im Lagerbereich durch Anlage von Verzweigungen nach Bedarf weiter verteilt werden Der Bau des Dammes fur den Vitusbach hatte einen wichtigen zusatzlichen Nutzen Durch die Verringerung der Wasserfuhrung des Vitusbachs dessen Restwasser weiterhin in der Ost West Bodensenke floss aber nur noch weniger Wasser fuhrte wurde auf Dauer die Trockenlegung des Gelandes im Lagerbereich und auch in der spater westlich vor dem Lager entstehenden Zivilsiedlung erreicht Der Betrieb des romischen Legionslagers mit einer Besatzung von 6000 Legionaren erforderte nicht nur mit Tiefbrunnen gefordertes Trinkwasser sondern auch viel Brauchwasser zu Loschzwecken zur Versorgung von Tieren fur das Lazerett fur die Garten der Offiziersvillen und auch fur zwei im Lagerbereich nachgewiesene Badegebaude Sehr wichtig war die Absicherung der Trinkwasserbrunnen im Lagerbereich gegen Verunreinigungen durch Fakalien der Tiere und Legionare Deshalb musste das Wasser des Vitusbaches im Lager die Entsorgung der Fakalien in die Donau ermoglichen Am Beginn des 20 Jahrhunderts wurden zwei ungewohnlich grosse Abwasserkanale entdeckt In diesen Kanalen beginnend in den nordlichen Ecken des Castrums konnte das gesammelte Fakalienabwasser mit Hilfe des Brauchwassers vom Vitusbach direkt in die Donau gespult werden Zur Abwasserentsorgung wurde neben dem Wasser vom Vitusbach zusatzlich auch das Uberwasser einiger Tiefbrunnen genutzt die im Legionslager fur die Trinkwasserversorgung vorhanden waren 7 8 Arnulfinische Stadtmauer Bearbeiten In der Zeit nach dem Abzug der Romer wurde der Vitusbach zunehmend wichtig fur die Entwicklung der Stadt Im fruhen Mittelalter um 900 n Chr sollten Baumassnahmen zum Schutz der Stadt ergriffen werden Geplant wurde der Neubau einer Stadtmauer mit Stadtgraben als Schutzmassnahme fur die zivilen Ansiedlungen im Stadtgebiet die westlich ausserhalb der Romermauer auf dem heutigen Haidplatz bis hin zum heutigen Arnulfsplatz und am Ufer der Donau entstanden waren Auch die neuen Gebaude von Kloster St Emmeram die weit ausserhalb des Stadtgebiets sudwestlich vor der Romermauer entstanden waren sollten von einer geplanten neuen Arnulfinische Stadtmauer geschutzt werden Der Vitusbach der das Stadtgebiet am Sudwesteck des Romerlagers erreichte und von dort aus nach Norden in das Stadtgebiet hinein verlief sollte das Wasser fur die neuen Stadtgraben liefern Nach seinem Eintritt ins Romerlager verlief der Vitusbach nach Norden und folgte dabei dem Verlauf der heutigen Oberen Bachgasse Schon kurz nach Eintritt in das Stadtgebiet gab es eine Abzweigung des Baches nach Osten auf Hohe der heutigen Obermunsterstrasse die nach Osten in das Zentrum des ehemaligen Romerlagers fuhrte 9 s unten Verlauf in der Altstadt Die geplante neue Arnulfinische Stadtmauer sollte aber im Westen der Stadt verlaufen deutlich westlich des ehemaligen Romerlagers und westlich der neu entstandenen Zivilsiedlungen Sie sollte am Ufer der Donau beginnen dort wo nach 1200 ein Karmelitenkloster als Vorlaufer der spateren Oswaldkirche entstand Die neue Stadtmauer sollte dem Verlauf der heutigen Strasse Weissgerbergraben folgen nach Suden weiter verlangert werden bis zum Kloster St Emmeram das geschutzt werden sollte Fur den zugehorigen Stadtgraben wurde das Wasser des Vitusbachs also im Westen der Stadt benotigt Deshalb musste der entlang der Oberen Bachgasse nach Norden verlaufende Vitusbach als Wasserlieferant ausser der Abzweigung nach Osten in die heutige Obermunsterstrasse eine weitere Abzweigung nach Westen in die damalige Lange Gasse heutige Gsandtenstrasse erhalten Mit dieser Abzweigung wurde das Wasser des Vitusbachs uber die heutige StrassenfolgeGesandtenstrasse Rote Hahnen Gasse Haidplatz und Ludwigsstrasse dahin gebracht wo es fur den Stadtgraben der neuen Arnulfinischen Stadtmauer im Strassenverlauf des heutingen Weissbergergrabens benotigt wurde 10 Mittelalter Bearbeiten Im fruhen und spaten Mittelalter ubernahm der Vitusbach im Altstadtbereich die Wasserversorgung des Stadtgrabens und hatte damit eine wichtige Rolle bei Errichtung und Betrieb der Stadtbefestigungsanlagen Als Fliessgewasser im Gebiet der Altstadt von Regensburg wurde der Vitusbach an mehreren Orten verzweigt und gewann dadurch zunehmend Bedeutung nicht nur fur die raumliche Gliederung der Altstadt und den Verlauf von Strassen sondern durch die vereinfachte Reinigung der Strassen auch fur die Stadthygiene Durch die Versorgung von einigen Strassenteichen konnten diese sog Hullinge als Viehtranken und Viehschwemmen und zur Versorgung von Hausgarten genutzt werden Auch die Stadtbauern die im Osten der Altstadt Gemuse anbauten konnten nach Errichtung des Stadtgrabens mit Wasser versorgt werden Vitusbach in der fruhen Neuzeit Bearbeiten Dort wo der Vitusbach oder einer seiner Zweigbache offen in einer Strasse verlief war es eine seiner Aufgaben bei Hausbranden Loschwasser zur Verfugung zu stellen Dafur wurde folgendes Verfahren entwickelt Am Brandort wurde der Abfluss des Wassers moglichst effizient blockiert und gleichzeitig wurde der am Plerrer regelbare Zufluss von Wasser erhoht so dass am Brandort moglichst viel Wasser zur Verfugung stand Ahnlich wurde auch verfahren wenn Strassen gereinigt oder bei Tauwetter von Eis befreit werden sollten Mit einem wie beschrieben erzeugten Wasserschwall wurden die vorher aufgebrochenen Eisbrocken in die Donau geschwemmt Im Sommer war es auch ublich auf diese Weise zweimal wochentlich Unrat von Strassen in die Doanau zu schwemmen Der Verlauf des Vitusbaches in der westlichen Altstadt ist in Bauberichten beschrieben Fur die Jahre nach 1837 ist z B bekannt dass Baumassnahmen in der Absicht erfolgten den Vitusbach ab der Hulling wegen zu grosser Verkehrsbehinderungen und aus hygienischen Grunden in einem gemauerten Kanal nach Norden in die Donau zu fuhren Mit dieser kostspieligen Baumassnahme waren einige hundert Maurer und Pflasterer lange beschaftigt Als Ergebnis dieser Bauarbeiten war der Kanal des nun teilweise unterirdisch verlaufenden Vitusbaches begehbar geworden was bei Jugendlichen Entdeckerreize ausloste In Berichten schildern Jugendliche dass man z B auf dem Haidplatz in den Kanal absteigen und dann unten bis zum Rathaus vordringen konnte wo man auf den Hauptarm des Vitusbaches stiess 11 Vitusbach nach 1800 Bearbeiten Seit Errichtung der Bahngleisanlagen uberwindet der Vitusbach die Bodensenke mit einem Duker und verlauft dann im Gebiet der Altstadt von Regensburg nur noch unterirdisch verrohrt Er ist nur noch an wenigen Orten beim Einlauf in die Donau zu erkennen wie z B am nordlichen Ende der Strasse Weissgerbergraben Offen oberirdisch fliessend aber sehr versteckt verlauft der Vitusbach heute nur noch ausserhalb der Altstadt in der Nahe seines Quellgebietes im Ortsteil Kumpfmuhl im Bereich der Kleingartenanlage mit dem Namen Am Vitusbach parallel zur gleichnamigen Strasse Ansonsten ist der Vitusbach nur noch unter der Strasse Am Muhlbach durch sein Rauschen horbar und an einigen Orten mit Hinweisen von Kennern dadurch erkennbar dass er dort einen Teich mit Wasser versorgt wie z B hinter der Kirche St Theresia Regensburg Der Vitusbach im Verlauf der Stadtgeschichte BearbeitenDas Quellgebiet Bearbeiten Das Quellgebiet des Vitusbachs spielte fur die Stadtgeschichte von Regensburg eine wichtige Rolle Hier war der Standort des um 1000 n Chr gegrundeten Benediktinerklosters Prull das um 1500 den Monchen der Kartauser uberlassen wurde Nach der Sakularisation wurde in den verstaatlichten Gebauden der Klosteranlage die erste Pflegeanstalt fur Geisteskranke in Regensburg gegrundet aus der sich das heutige Bezirksklinikum Regensburg entwickelte Der Vitusbach und die von ihm im Quellgebiet gespeisten fischreichen Teiche waren sowohl fur die ehemaligen Monche in deren Garten die Quellen des Baches zu finden waren wie auch fur die spateren Bewohner und Patienten der Pflegeanstalt Teil ihres Lebens und teilweise sogar ihre Arbeits und Lebensgrundlage Heute lassen nur noch die Namen einiger Strassen erkennen dass der Vitusbach in diesem damals abgelegenen Stadtbereich eine wichtige Rolle gespielt hat Nach Unterquerung der Pfarrkirche der Gemeinde die nach 1800 im Verlauf Sakularisation zu einem Wohnhaus umgebaut wurde verlasst der Vitusbach das Quellgebiet in Richtung Norden und durchquert dabei noch heute eine der ersten in Regensburg 1929 gegrundeten Kleingartenanlagen die sich noch immer grosser Beliebtheit erfreut Verlauf in Kumpfmuhl Bearbeiten nbsp St TheresiaNach ca 300 m am Ende der Kleingartenanlage unterquert der Vitusbach unterirdisch verrohrt die Ost West Strasse Hofgartenweg und verlauft weiterhin verrohrt unter der Strasse Am Muhlbach nach Norden Dabei sind die Fliessgerausche an einigen Stellen deutlich horbar Die Strasse endet nach 100 m an der Ost West Strasse Gutenbergstrasse die vom Bach verrohrt untergequert wird Damit erreicht der Vitusbach das grosse Areal der nach 1900 erbauten Theresienkirche der Klosterkirche des dort ehemalig betriebenen Klosters der Unbeschuhten Karmeliten Auf dem Klostergelande verlief der Bach bis 1982 in einer offenen Steinrinne Heute ist der Bach auch hier verrohrt speist aber immer noch den von Baumen und Strauchern dicht umsaumten ehemaligen Fischweiher der Karmeliten Heute ist der Weiher von vielen nach 1980 neu erbauten Altenwohnungen umgeben 1 INahe der Theresienkirche ca 100 m sudostlich entfernt heute Gutenbergstr 7 war der Standort des ehemaligen Muhlengehofts mit der angeblich uralten oberschlachtigen Wassermuhle die dem Dorf Kumpfmuhl den Namen gegeben hat Das zum Antrieb der Muhle benotigte Wasser wurde zuvor in einem vom Vitusbach gespeisten gesonderten Muhlweiher gesammelt der auf einem noch heute erkennbaren Hugel moglichst hoch gelegen war Von hier aus konnte das Waser bei Bedarf oberschlachtig auf das Muhlrad geleitet werden Die Muhle wurde noch im Ersten Weltkrieg betrieben und stellte erst 1919 den Betrieb ein Im Zweiten Weltkrieg war das Muhlen Anwesen im Besitz der Familie Zacher und wurde bei einem Luftangriff 1944 komplett zerstort Eine Zeichnung des Gebaudes ist erhalten 12 Eintritt in das Vorfeld der Altstadt Bearbeiten Im fruhen Mittelalter am Beginn des 10 Jahrhunderts wurde das Wasser des Vitusbaches zur Versorgung des Stadtgrabens der neu erbauten Arnulfinischen Stadtmauer benotigt Diese Mauer wurde erbaut um das nach 750 sudwestlich ausserhalb der Mauern des Legionslagers entstandene Kloster Sankt Emmeram und auch die zivilen Ansiedlungen auf dem heutigen Haidplatz und weiter westlich in den Schutz einer erweiterten Stadtmauer einzubeziehen Dafur wurde die Westmauer des Legionslagers abgebrochen Die ostliche Mauer des Legionslagers und auch grosse Abschnitte der nordlichen und sudlichen Mauer des Legionslagers konnten weiterhin genutzt werden Neue Stadtmauerabschnitte waren im Westen und teilweise auch im Suden und Norden der Stadt jeweils mit Stadtgraben erforderlich Die neuen Mauern und Graben sollten das von Mauern geschutzte Stadtgebiet erweitern Die neue Westmauer sollte an der Donau bei der Oswaldkirche beginnen nach Suden hin der Strasse Weissgerbergraben folgen bis hin zum neuen Ruozanburgtor am Ende der heutigen Ludwigsstrasse am heutigen Arnulfsplatz Weiter nach Suden hin sollte die neue Mauer mit Graben ostlich entlang dem heutigen Bismarckplatz verlaufen und dann weiter nach Suden dem Beraiter Weg folgend entlang dem Agidienplatz bis hin zum Kloster Emmeram Anm 3 Dort im Suden sollte die neue Mauer das bisher ungeschutzte Kloster Emmeram ganz umfassen und dann nach Osten hin entlang der West Ost Strasse St Petersweg verlaufen und dort anschliessen an die die noch erhaltene dort endende sudliche Mauer des romischen Legionslagers Hier am sudlichen Ende der heutigen Oberen Bachgasse entstand ein neues Tor als neuer Zugang zum Kloster Emmeram das nach Abschluss der Baumassnahmen vollig von der neuen Stadtmauer umschlossen war Anm 4 Das Wasser fur den bisherigen romischen Stadtgraben und auch fur den neuen Stadtgraben der die ca 1 4 km langen neuen Abschnitte der Arnulfinischen Stadtmauer bis hin zur Donau begleiten sollte und der aus zwei einzelnen jeweils 8 m breiten Graben bestand musste der Vitusbach liefern Das Wasser des Baches stand hier am Sudwest Eck des ehemaligen Legionslagers von Suden aus Kumpfmuhl kommend seit Errichtung des Legionslagers zur Verfugung und wurde dann sowohl im fruhen Mittelalter bei der Errichtung der Arnulfinischen Stadtmauer als auch im 14 Jahrhundert bei der Errichtung der mittelalterlichen Stadtmauer zur Wasserversorgung der Stadtgraben genutzt Zur Zeit der Romer hatte der Bach hier auf einem romischen Aquadukt die in Ost West Richtung verlaufende ca 50 m breite und bis zu 2 m tiefe Gelandesenke zwischen Kumpfmuhl und der heutigen westlichen Altstadt uberwunden in der heute sowohl die nach 1850 entstandenen Bahntrassen verlaufen und auch die heutige Ost West Hauptverkehrsstrasse Friedensstrasse die noch 1850 nur ein Feldweg war 13 Beim Bau der mittelalterlichen Stadtmauer wurde ein ausreichend hoher Damm aufgeschuttet auf dessen Krone der Vitusbach in einer 60 cm breiten und 75 cm tiefen Rinne nach Norden fliessen konnte Der Bach erreichte das Gebiet der Altstadt auf den Gelandehohen oberhalb der heute dort verlaufenden Margaretenstrasse und Albertstrasse Von hier aus konnte das Wasser des Vitusbachs in Richtung Norden das Stadtgebiet erreichen 14 Zum Bau der Bahntrassen im 19 Jahrhundert musste der Damm entfernt werden Seitdem unterquert der Vitusbach die Gelandesenke verrohrt in einem Duker Der Duker Einlauf liegt auf dem Grundstuck Friedensstr Nr 5 der Duker Auslauf liegt auf dem Gelande der Furstenallee auf dem erhoht liegenden Grundstuck Albertstr Nr 1 dem Standort der ehemaligen Gaststatte Prinzengarten 15 Eintritt in die Altstadt und Wasserverteilung Bearbeiten Nach dem Eintritt des Vitusbachs in die Altstadt 200 m ostlich von Schloss St Emmeram auf dem leicht erhohten Gelande oberhalb von Margaretenstrasse und Albertstrasse konnte das Wasser des Vitusbachs 200 m in Richtung Norden fliessen um das Gebiet der sudlichen Altstadt zu erreichen Dabei durchlief der Bach das Gartengelande des Klosters nach Norden und erzeugte dort einen noch heute vorhandenen kleinen Teich An der Strasse St Peters Weg erreichte der Vitusbach das sudliche Kerngebiet der Altstadt von Regensburg Dort verlief die nach 900 entstandene fruhmittelalterliche Arnulfinische Stadtmauer die nach 1300 als sudliche mittelalterliche Stadtmauer zusammen mit dem sudlich vorgelagerten 20 m breiten mittelalterlichen Stadtgraben ubernommen bzw neu erbaut worden war Dabei wurde auch das alte nicht mehr benotigte Emmeramer Tor durch den nach dem Monch Placidus Heinrich benannten Placidusturms Astronomieturm ersetzt An diesem Ort machte es die starke Wasserfuhrung des Vitusbachs moglich das Wasser des Vitusbachs mittels holzerner Sperrvorrichtungen je nach Bedarf auf zwei Arten zu verteilen Bei Bedarf konnte das Wasser vollstandig dem Stadtgraben zugefuhrt werden uber eine absteigende holzerne Rinne die man Plerrer nannte Im ca 20 m breiten und bis zu 8 m tiefen auf beiden Seiten von Futtermauern aus Bruchsteinen gestutzten Stadtgraben wurden spater im Laufe der Jahre zwei zusatzliche schmale Wasserrinnen angelegt die in den Jahren bis 1910 sogar eigens verrohrt wurden In diesen zusatzlichen Wasserrinnen konnte das Wasser des Vitusbach in westliche Stadtgebiete bis hin zum Prebrunntor am Herzogspark und in ostliche Stadtgebiete bis hin zum Ostentor verteilt werden wo in der Ostenvorstadt die sog Krauterer Landwirtschaft betrieben 16 nbsp Vom Vitusbach durchflossene Hulling mit Giessereigebaude 1644 Das Wasser konnte uber eine waagerechte holzerne Rinne die im benachbarten Placidusturm verankert war Stadtgraben und Stadtmauer uberwinden und wurde direkt in das Stadtgebiet geleitet Dort konnte auf dem ostlichen Areal des grossen Emmeramsplatz ein wahrscheinlich mit Steinquadern ausgekleidetes Speicherbecken gefullt werden das man als Hulling bezeichnete und das auch von der Glockengiesserei Schelchshorn genutzt wurde Heute ist die Bezeichnung Hulling zu einem Strassennamen fur den Bereich geworden wo man das ehemalige Wasserbecken zwischen den heutigen Hausern Hulling Nr 2 und Emmeramsplatz Nr 1 vermutet In der Altstadt gab es mehrere dieser Wasserbecken die vom Vitusbach gespeist wurden und die auch als Pferdeschwemmen genutzt wurden 17 Verlauf in der Altstadt Bearbeiten nbsp Brunnen St EmmeramNach der Hulling wurde der Vitusbach offen in einer befestigten Rinne fliessend in die Obere Bachgasse geleitet die damit zum Hauptzubringer von Brauchwasser fur die Altstadt wurde Anm 5 Vor dem Eintritt in die Stadt erhielt der Vitusbach von Westen her noch Zulauf von einem kleinen Bach der das Uberwasser des Brunnes im enachbarten Kloster Emmeram aufnahm 18 Dieser Brunnen wurde uber die im 12 Jahrhundert erbaute Emmeramer Wasserleitung mit Wasser versorgt Anm 6 Dort wo heute etwas nordlich der Hulling die Obermunsterstrasse auf die Obere Bachgasse trifft zweigte schon zur Romerzeit im Inneren des Legionslagers ein Arm des Vitusbachs nach Osten hin ab der parallel zur sudlichen Stadtmauer das gesamte Areal des ehemaligen romischen Legionslagers durchquerte und dabei ungefahr dem Lauf der heutigen Strassen Grasgasse Schaffnerstrasse folgt bis hin zum ostlichen Tor des Legionslagers wo er das Lager verliess und auf das ostlich des Lagers befindliche sumpfartige Gelande des Ur Vitusbaches traf In Stadtplanen von 1645 ist der Verlauf dieses Seitenarms detaillierter wie folgt dargestellt Nach der Schaffnerstrasse schwenkt der Bach nach Osten folgt dem Verlauf der Konigsstrasse kreuzt Maximiliabstrasse und D Martin Lutherstrasse und trifft auf Hohe der heutigen Von der Tann Strasse auf die Garten der Stadtbauern Beim Kirschggasschen wendet sich der Bach nach Norden trifft auf den Minoritenweg durchfliesst die heutige Strasse Am Starzenbach und mundet letztlich in der Donau Obwohl in der Bauamtschronik der Verlauf des Baches haufig angesprochen wird bleiben Fragen nach Baumassnahmen die diesen Verlauf des Baches ermoglicht haben offen Wichtig ist die Erkenntnis dass der Starzenbach kein neuer weiterer Bach ist sondern aus einem Seitenbach des Vitusbachs entstanden ist 19 Am nordlichen Ende der Oberen Bachgasse wo Mitte des 13 Jahrhunderts das Augustinerkloster entstanden war uberquerte ein Steg den Vitusbach der die heutige Gesandtenstrasse mit dem heutigen Neupfarrplatz verband Bis zur Vertreibung der Juden im Jahr 1519 war der Neupfarrplatz der Wohnort der Juden Deshalb nannte man diesen Steg uber den Vitusbach auch den Judensteg der vom Judenviertel in die vormals Lange Gasse genannte heutige Gesandtenstrasse fuhrte Nach der Oberen Bachgasse verlief der Vitusbach weiterhin offen nach Norden in der Unteren Bachgasse zum Kohlenmarkt wo er auf den um 1300 entstandenen Marktturm traf Dieser Turm war mit seinem Standort beim Rathaus umgeben von Markten mit seiner Durchfahrt zum Fischmarkt und zum Fleischhaus am Ufer der Donau der Mittelpunkt des stadtischen Lebens wo das Brauchwasser des Baches zur Strassenreinigung dringend benotigt wurde Ostlich vorbei an den barocken Erweiterungsbauten des Rathauses verlief der Vitusbach weiter zur Donau uber den Zieroldsplatz und den sog Schmerbuhl wo Tierfett verkauft wurde zum Fischmarkt direkt gelegen am Ufer der Donau Hier wurde ein Seitenarm in das Fleischaus abgezweigt um dort die Schlachtabfalle in die Donau zu spulen Der Hauptlauf des Vitusbaches folgte weiter der Keplerstrasse nach Westen Um beim Mauttor in die Donau zu munden musste der Vitusbach am noch heute freistehenden Haus Keplerstr 8 einer scharfen Krummung nach Norden folgen Diese Richtungsanderung erzeugte offenbar erhebliche Fliessgerausche was fur das Haus den noch heute gebrauchlichen Namen Haus zum Sauseneck zur Folge hatte 1 Im Verlauf des Baches gab es kleinere Zulaufe und Verzweigungen die gezielt geschaffen wurden unter Berucksichtigung von Aufgaben die das Wasser des Baches an verschiedenen Orten erfullen sollte Anmerkungen Bearbeiten Dem Vitusweiher nordostlich benachbart lag gespeist von einer weiteren Quelle der sog mit Schilf bewachsene Schaferer Weiher Dieser Weiher war ein Vogelparadies und bot noch in der Neuzeit im Sommer Badegelegenheiten fur Kinder und im Winter Moglichkeiten zumEisstockschiessen Der Weiher wurde erst 1969 ohne dass es Proteste gab aufgefullt In den folgenden Jahrhunderten wurde der Vitusbach bis zur Errichtung der Gleisanlagen nach 1850 mit Hilfe eines Dammes uber die Ost West Bodensenke gefuhrt Danach wurde ein Duker gebaut der auch heute noch genutzt wird Arnulfsplatz und Bismarckplatz waren damals noch ein einheitlicher grosser Platz 1976 wurden auf dem Bismarckplatz Mauer und Grabenabschnitte der Arnulfinischen Stadtbefestigung bei Ausgrabungen freigelegt Dieses Tor wird heute als das Alte oder Ehemalige Emmeramer Tor bezeichnet weil dieses Tor nach 1300 nach dem Bau der mittelalterlichen Stadtmauer mit dem heutigen Emmeramer Tor wieder abgebrochen wurde Die Ausmasse der Wasserrinne in der der Bach floss waren offenbar so dass ein Handwerker als Anlieger auf den Gedanken kommen konnte in der Rinne ein Wasserrad zum Antrieb einer Maschine zu betreiben wie es Rehbach als Grunder einer Bleistiftfabrik versucht hat Sein Versuch misslang wegen zu geringer Wasserfuhrung Die Emmeramer Wasserleitung war eine zwischen 1177 und 1179 aus Blei gefertigte Wasserleitung die nach einem Grossbrand im Kloster 1166 unter Abt Peringer erbaut wurde und ihr Wasser aus einer Quelle in Dechbetten bezog die um 13 m hoher lag als der Brunnen Das Quellhaus dieser Quelle ist in Dechbetten erhaltenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 180 ff Helmut Glossner in memoriam Der Vitusbach in Regensburg Hrsg Helmut Glossner Regensburg 1998 ISBN 3 00 003441 2 S 5 11 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 180 ff Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 670 ff Helmut Glossner in memoriam Der Vitusbach in Regensburg Hrsg Helmut Glossner Regensburg 1998 ISBN 3 00 003441 2 S 57 Karlheinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Regensburg zur Romerzeit Friedrich Pustet Regensburg Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 S 260 313 a b Helmut Glossner in memoriam Der Vitusbach in Regensburg Hrsg Helmut Glossner Regensburg 1998 ISBN 3 00 003441 2 S 49 55 a b Karlheinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Regensburg zur Romerzeit Friedrich Pustet Regensburg Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 S 206 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 182 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 405 f 363 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 740 ff f Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 656 667 668 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 408 527 533 Helmut Glossner in memoriam Der Vitusbach in Regensburg Hrsg Helmut Glossner Regensburg 1998 ISBN 3 00 003441 2 S 23 Helmut Glossner in memoriam Der Vitusbach in Regensburg Hrsg Helmut Glossner Regensburg 1998 ISBN 3 00 003441 2 S 24f Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 372 374 Helmut Glossner in memoriam Der Vitusbach in Regensburg Hrsg Helmut Glossner Regensburg 1998 ISBN 3 00 003441 2 S 26f Helmut Glossner in memoriam Der Vitusbach in Regensburg Hrsg Helmut Glossner Regensburg 1998 ISBN 3 00 003441 2 S 33 Helmut Glossner in memoriam Der Vitusbach in Regensburg Hrsg Helmut Glossner Regensburg 1998 ISBN 3 00 003441 2 S 40 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vitusbach amp oldid 239094411