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Das Gneis und Granitplateau auch Granit und Gneishochland ist eine der funf Grosslandschaften Osterreichs Es bildet in Ober und Niederosterreich das Muhlviertel und das Waldviertel Physische Karte Osterreichs nordlich der Donau grun umrandet das Gneis und GranithochlandGeologisch ist es Osterreichs Anteil an der Bohmischen Masse Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Landschaft 2 Gliederung 3 Vegetation und Klima 4 Geologie 5 Hydrologie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Landschaft Bearbeiten nbsp Typisches Landschaftsbild des zentralen Muhlviertels nbsp Zentralraum des WaldviertelsOsterreich umfasst drei grundlegende Naturraume 1 2 Die Osterreichischen Alpen die Vorlander und randalpinen Becken und das Gneis und Granithochland Das Granit und Gneishochland ist die nordlichste und kleinste dieser drei Grosslandschaften umfasst rund 10 des osterreichischen Staatsgebiets 2 und liegt zum uberwiegenden Teil nordlich der Donau in den Bundeslandern Niederosterreich Weinviertel Waldviertel und Oberosterreich Muhlviertel Im Suden grenzt es an das Osterreichische Alpenvorland kleine Teile befinden sich dabei sudlich der Donau im Osten an das Tullnerfeld und das Weinviertel Im Norden gilt die osterreichisch tschechische Staatsgrenze als Abschluss der Region Auf tschechischer Seite schliessen sich die Hohenzuge der Bohmisch Mahrischen Hohe Vysocina das Gratzener Bergland Novohradske hory dessen Grenzzone zu Osterreich man Freiwald nennt und der Bohmerwald Sumava an Im Westen grenzt Bayern mit dem Bayerischen Wald und dem Neuburger Wald an Das Gneis und Granitplateau ist eine Mittelgebirgsregion die aus einem teils welligem und kuppigem an den Randern gestaffelten teils stark gefurchten Hochplateau mit Durchschnittshohen um die 750 m besteht Das Landschaftsbild wird als Rumpflandschaft bezeichnet ein uber lange geologische Zeitraume stark uberpragtes altes Gebirge das das bohmische Massiv bildet Gliederung BearbeitenDer Nordwesten ist von den Auslaufern des Bohmerwalds gepragt mit dem hohen Bohmerwald als Zentralkette den Suden bildet das Muhlviertler Hochland Die rund 25 km breite Feldaistsenke zwischen dem Sternstein 1122 m u A und dem Viehberg 1112 m u A trennt den Bohmerwald und den Freiwald voneinander und ist mit rund 675 m u A bei Summerau der niedrigste Ubergang vom Donauraum in den Moldauraum im Muhlviertel Muhl und Waldviertel sind durch den Freiwald Gratzener Bergland und den Weinsberger Wald voneinander getrennt diese Zone mit Ostrong und Jauerling nennt man Hohes Waldviertel Der Osten das Waldviertel steigt von der Donau steil an und fallt gegen Norden ab um dann wieder in die Bohmisch Mahrische Hohe uberzugehen Die Gipfel ubersteigen selten die Kolline Hohenstufe die hochste Erhebung ist der Plockenstein mit 1379 m u A der in die Kette des hohen Bohmerwalds gehort Weitere hohe Gipfel sind der markante Sternstein 1122 m u A und der Viehberg 1112 m u A im Muhlviertel sowie Tischberg 1063 m u A Weinsberg 1041 m u A und Ostrong 1061 m u A im Waldviertel Den Ostrand bildet der Manhartsberg 537 m u A Eingebettet in diese Hochlagen befinden sich die Zentralraume des Granit und Gneisplateaus Im Muhlviertel das Zentralmuhlviertler Hochland mit dem Freistadter Becken die sudlichen Bohmerwaldauslaufer mit dem Muhltal die sudlichen Muhlviertler Randlagen Klamer Becken Gallneukirchner Becken sowie das Leonfeldner Hochland das Aist Naarn Kuppenland und der Freiwald und Weinsberger Wald Das ostliche niedere Waldviertel wird gebildet vom Zwettler Land mit Ottenschlager Hochland dem Kamp Kremser Hochland und der Gfohler Hochflache An der Nordgrenze finden sich noch die Senke von Gmund die den Sudteil des sich ins tschechische erstreckenden Wittingauer Beckens Trebonska bildet das Litschauer Landchen und durch Wieningerberg Predigtstuhl und die Wild getrennt das Thayahochland und das obere Thayatal An der Grenze zum Weinviertel liegt das weitlaufige Horner Becken Zum Gneis und Granithochland zahlen auch die von der Donau abgeschnittenen Gesteinsmassen sowie deren Durchbruchstaler Der Sauwald 895 m u A zwischen Eferding und Passau mit dem namentlich nicht benannten Tal der Donau uber die Schlogener Schlinge bis Aschach der Kurnberger Wald Linzer Durchbruch bei Linz der Kristallinsporn von Wallsee die Neustadtler Platte und der Strudengau Greiner Durchbruch der Hiesberg sudlich des Nibelungengaus der als Randbucht gilt sowie Dunkelsteinerwald 725 m u A und die WachauVegetation und Klima Bearbeiten nbsp Naturpark Blockheide Gmund Wollsackverwitterung in GranitIn den weiten Mulden und Talungen pragt Landwirtschaft das Bild auf den Hochflachen und Rucken herrscht Fichten Tannen Buchen Mischwald subherzynischer Typus vor in weiten Bereichen aber forstwirtschaftliche Fichten Ersatzkulturen In den Tieflagen dominieren diverse Buchenmischwald Formen es findet sich auch Stieleichen Hainbuchenwald und gegen Osten Rotfohren Eichenwald Hochmoor Bildung ist haufig im Waldviertel sind Hoch und Anmoore landschaftsbildend Dort findet sich zunehmend Heideland Das Klima zeigt sich rau und kuhl atlantisch von borealem Typus im feuchteren Westen auch mitteleuropaisches Ubergangsklima genannt im trockeneren Ostbereich Weinviertel zunehmend polar subpolar und kontinental pannonisch beeinflusst Die Klimastufen liegen um 100 bis 250 m tiefer als in den Randalpen das Jahresmittel um bis zu 1 C niedriger 3 Andererseits zeigt sich das Klima gleichmassiger als in den Nordalpen und in Hohen um 900 1000 m ist noch Ackerbau moglich in den Voralpen nurmehr Grunlandwirtschaft 2 Nebel ist haufig die Niederschlagsmenge mit 700 1100 mm aber vergleichsweise gering und nimmt gegen Osten an Regenmenge um grob 200 mm ab und an Dauerwind vorherrschend aus Nordwest bis Nord zu Innerhalb der Zone zeigt sich jedoch ein extremes Klimagefalle Der aussere Nordwesten gehort mit 1500 mm zu den regenreichen Zonen Osterreichs der Nordosten mit 560 mm Horner Mulde zu den trockensten bei Zwettl liegt ein Kaltepol Osterreichs Jahresmittel 6 7 C 4 36 6 C Februar 1929 5 und nur knapp 50 km entfernt die Wachau als Weinbaugebiet von Weltruf 9 C Mittel 6 Die Boden zahlen vornehmlich zur Braunerde Podsolreihe und sind als Verwitterungsgrus nur selten fruchtbar nur im Osten kommt auch schwerer Boden vor an der Flanke zum Weinviertel tertiare Strandterrassen mit periglazialen Lossdecken Geologie Bearbeiten nbsp nbsp Gliederung und Ausbisse der mitteleuropaischen Varisziden Das Granit und Gneisplateau rot markiert liegt im Suden der Bohmischen Masse Namensgebend fur das Granit und Gneisplateau ist dessen Aufbau aus Graniten und Gneisen eine Gesteinsassoziation die charakteristisch fur weite Teile der gesamten Bohmischen Masse ist vgl Kristallinkomplex Im Zentrum des Granit und Gneisplateaus uberwiegt der Granit des Sudbohmischen Plutons steinige Boden und im Westen und Osten uberwiegen die Gneise mit tiefgrundigen Boden Granit und Gneiseinheiten streichen jeweils annahernd Nord Sud Als Besonderheit treten in der Bunten Serie einem schmalen Gesteinszug im ostlichen Gneisgebiet verschiedene andere metamorphe Gesteine wie Marmor Kalksilikatschiefer Quarzit und Graphit schiefer auf 7 und bei Kriechbaum ist ein kreide und alttertiarzeitlich entstandenes durch tropische Verwitterung aus dem Granit hervorgegangenes Kaolin vorkommen erhalten 8 Diese Gesteine und Mineralien wurden und werden zahlreich abgebaut und genutzt Herschenberger Granit Neuhauser Granit Aalfanger Granit Hartberger Granit Schremser Granit Feinkorn Gebhartser Syenit Wachauer Marmor 9 Naturlich aufgeschlossener Granit zeigt haufig Wollsackverwitterung und zum typischen Verwitterungs und Erosionsformenschatz der Region zahlen Felsenmeere Wackelsteine und Felskanzeln Die Bohmische Masse ist ein geologisch altes Gebiet Zentraleuropas ein Rumpf des Variszischen Gebirges welches durch diverse Bruche in Schollen zerlegt ist Der Hauptteil des Granit und Gneisplateaus wird vom Moldanubikum einer fruhen Phase vor etwa 350 400 Millionen Jahren gebildet Es hat das Moravikum die Ostmasse entlang einer S formigen Linie Schonberg am Kamp Geras Frain Vranov uberschoben Sie zeichnet sich durch niedrigeren Metamorphosegrad und einen hoheren Anteil von vorvariszischen Granitgneisen cadomische Orogenese 650 545 mya aus Altestes bekanntes Relikt ist aber der Dobra Gneis datiert auf 1377 mya Die Bohmische Masse war ein Widerlager der Alpenbildung sie reicht unter der Molasse des Alpenvorlandes bis weit unter den Alpenrand Siehe auch Erdgeschichte NiederosterreichsHydrologie BearbeitenDas Gebiet entwassert fast ganzlich die Sudflanke mit tiefen teils schluchtartigen maandrierenden Talern direkt zur Donau und damit ins Schwarze Meer Im Norden entwassern kleine Anteile uber die Moldau zur Elbe und damit in die Nordsee Folglich verlauft die europaische Hauptwasserscheide durchs Granit und Gneisplateau Die wichtigsten Flusse sind von West nach Ost donauabwarts Sudabbruch direkt zur Donau Ranna Kleine Muhl Grosse Muhl Grosse Rodl mit Kleiner Rodl Grosse Gusen mit Kleiner Gusen Aist mit Feldaist und Waldaist Naarn Schwarzaubach Grosse Ysper mit Kleiner Ysper Ysperklamm Grosse Krems mit Kleiner Krems mittlerer Teil und Horner Becken Kamp mit dem Ottensteiner Stausee Kleiner Kamp Ritterkamp und Purzelkamp dem zweiten kleinen Kamp sowie Zwettl und Taffabach in die Donau Ostabbruch zur Schmida in die Donau Nordteil Thaya und Pulkau uber die March in die DonauZur Nordsee Lainsitz Luznice mit Braunaubach uber Moldau zur Elbe sowie ein kleiner Anteil am Lipnostausee der MoldauAlle diese Flusse zeichnen sich durch ein rotlichbraunes stark eisenhaltiges und kalkfreies Wasser aus von im Bereich des Granit und Gneislandes ausgezeichneter Wasserqualitat im limnologischen Sinne Literatur BearbeitenWalter Kilian Ferdinand Muller Franz Starlinger Die forstlichen Wuchsgebiete Osterreichs Eine Naturraumgliederung nach waldokologischen Gesichtspunkten Hrsg Forstliche Bundesversuchsanstalt 1993 ISSN 0374 9037 Hauptwuchsgebiet 9 Muhl und Waldviertel S 53 57 bfw ac at PDF Max H Fink Otto Moog Reinhard Wimmer Fliessgewasser Naturraume Osterreichs Hrsg Umweltbundesamt Monographien Band 128 Wien 2000 ISBN 3 85457 558 0 Fliessgewasser Naturraume 5 Granit und Gneishochland S 83 89 umweltbundesamt at PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Granit und Gneisplateau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Bohmische Masse Osterreichs Altestes Gebirge Memento vom 15 Januar 2013 im Internet Archive RockyAustria Geologische Bundesanstalt WienEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinschaftsinitiative LEADER Programmplanungsdokument Osterreich Strukturfondsperiode 2000 2006 Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Genehmigt 26 Marz 2001 K 2001 820 PDF 1 1 MB Memento vom 4 Februar 2012 im Internet Archive a b c Kapitel 6 1 Die Grosslandschaften In Max H Fink Otto Moog Reinhard Wimmer Fliessgewasser Naturraume Osterreichs Monographien Band 128 Wien 2000 S 26 30 PDF 470 kB Kilian Muller Starlinger Die forstlichen Wuchsgebiete Osterreichs 1993 op cit S 29 Proseminar Angewandte Geoinformation Hrsg Gebietsbeschreibung Zwettl Memento vom 29 Juli 2007 im Internet Archive 2004 Reinhard Muller Archiv fur die Geschichte der Soziologie in Osterreich Hrsg Grosse Chronik von Gramatneusiedl Marienthal und Neu Reisenberg 1928 bis 1929 Memento vom 27 Mai 2007 im Webarchiv archive today Karte 40 Janner Juliisothermen In Konzenn Atlas 101 Auflage Ed Holzel Wien 1975 Gerhard Fuchs Das Moldanubische Gneisgebirge S 121 128 in Rudolf Oberhauser Red Der Geologische Aufbau Osterreichs Springer Verlag Wien 1980 ISBN 978 3 7091 3745 1 S 122 Bernhard Gruber Bemerkungen zur Geologie und Morphologie des Bezirkes Perg wie zu seinen Lagerstatten und nutzbaren Gesteinen In Oberosterreichische Geonachrichten Jahrgang 10 1995 S 3 9 zobodat at PDF 640 kB Natursteine in Osterreich Memento des Originals vom 10 Februar 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www naturstein at Vereinigung Osterreichischer Natursteinwerke naturstein at Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Granit und Gneisplateau amp oldid 238247827