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Dieser Artikel beschreibt die Kulturlandschaft Strudengau im Donautal zur gleichnamigen LEADER Region Strudengau siehe Region Strudengau Der Strudengau ist eine Region und Kulturlandschaft im osterreichischen Donautal im Osten von Oberosterreich und im Westen von Niederosterreich StrudengauDas Dorf Struden nach dem der Strudengau benannt ist und im Hintergrund St Nikola Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Begrenzung 1 2 Geologie und Geomorphologie 1 3 Gewasser Hochwasserschutz 1 4 Naturschutz Oberosterreich 1 5 Naturschutz Niederosterreich 2 Name und Geschichte 2 1 Geschichtliche Geografie 2 2 Drangsal und Unglucksfalle 2 3 Regulierungsmassnahmen 3 Orte und Ortschaften 4 Kultur Tourismus 5 Verkehr 6 Bauwerke und Sehenswurdigkeiten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Diese Panoramakarte von Leopold Franz von Rosenfelt 1721 ist die erste kartographische Darstellung des Donauabschnitts im StrudengauLage und Begrenzung Bearbeiten Der Strudengau ist ein etwa 25 Kilometer langes enges waldiges maanderndes Tal der Donau das am linken Nordufer in der oberosterreichischen Ortschaft Dornach in der Gemeinde Saxen und am Sudufer in der niederosterreichischen Gemeinde Ardagger beginnt und flussabwarts bis zur Gemeinde Persenbeug beziehungsweise bis zur Gemeinde Ybbs an der Donau in Niederosterreich reicht 1 2 Das Machland liegt flussaufwarts und westlich des Strudengaus dem flussabwarts im Nord Osten der Nibelungengau folgt Im Strudengau liegt linksufrig bei St Nikola das tiefst gelegene Gebiet Oberosterreichs mit einer Seehohe um 230 m u A Der Strudengau ist Teil der Bezirke Perg Amstetten und Melk Geologie und Geomorphologie Bearbeiten Im Strudengau hat sich die Donau einen Weg durch den Granit des Bohmischen Massivs gesucht sodass sich dieses sudlich der Donau in der Neustadtler Platte fortsetzt Die Hange des 300 bis 400 Meter tief eingesenkten Engtals sind bis zu 45 Grad geneigt 3 Der Strudengau war einst fur die Schifffahrt einer der gefahrlichsten Donauabschnitte da gefahrliche Felsenriffe im Strom Strudel erzeugten die ein von heftigem Tosen und Brausen begleitetes Naturereignis bildeten Erst durch den Aufstau des Kraftwerks Ybbs Persenbeug 1957 wurde die Gefahr beseitigt Der oberosterreichische Teil des Strudengaus liegt durchwegs nordlich der Donau und gehort geologisch und geomorphologisch zur Raumeinheit Donauschlucht und Nebentaler wobei jeweils nur kleine Teile der Gemeinden Grein 450 Hektar St Nikola an der Donau 507 Hektar und Waldhausen im Strudengau 51 Hektar dazu gezahlt werden Im Norden schliessen sich im Bereich der Gemeinde Saxen die Raumeinheiten Sudliche Muhlviertler Randlagen sowie in Grein St Nikola und Waldhausen im Strudengau das Aist Naarn Kuppenland an Gewasser Hochwasserschutz Bearbeiten Wesentlichstes Gewasser im Strudengau ist die Donau Beginnend vom Kraftwerk Wallsee Mitterkirchen im Machland und im gesamten Verlauf des Strudengaus bildet die Donau den 34 Kilometer langen Stausee des Kraftwerks Ybbs Persenbeug Linksseitig munden der Greinerbach der Kreuznerbach bei Grein der Giessenbach der Hilberbach der Sommerlechnerbach der Dimbach bei St Nikola der Sarmingbach bei Sarmingstein der Weidenbach bei Hirschenau in der Gemeinde St Nikola und die Ysper bei Isperdorf in die Donau Rechtsseitig munden der Altaubach und der Einzenbach in Ardagger der Tiefenbach in Neustadtl der Willersbach an der Grenze zwischen Neustadtl und Sankt Martin Karlsbach und die Ybbs bei Ybbs an der Donau in die Donau Wahrend in Ardagger bereits seit den 1970er Jahren ein befahrbarer Hochwasserschutzdamm besteht wurde von 2008 bis 2012 das Hochwasserschutzprojekt Machland Nord verwirklicht dessen Schutzmassnahmen sich neben dem oberosterreichischen Machland auch mit den Baulosen 6 und 7 auf den oberosterreichischen Teil des Strudengaus zwischen Grein und St Nikola an der Donau erstrecken Naturschutz Oberosterreich Bearbeiten Im Strudengau sind eine Reihe von Baumen und Baumgruppen als Naturdenkmaler ausgewiesen Bad Kreuzen Vier Linden bei der Maria Hilf Kapelle eine Baumgruppe bestehend aus vier Winterlinden Tilia cordata nordlich des Ortszentrums Burglinde Sommerlinde Tilia platiphyllos im Burghof der Burg Kreuzen Hauseiche Steinereiche Stieleiche Quercus robur in Mitterdorfl beim Gut Steiner in Kain Hiblereiche Stieleiche an der Greinerwald LandstrasseGrein Eiche am Nordost Ende der Siedlung in der Kaiser Friedrich StrasseWaldhausen im Strudengau Eibe im Sattelgai Eibe Taxus baccata beim Bauernhaus Steiner am Humelschuss Kugeleibe Eibe sudlich des ObergrafenbergergutesAls Naturdenkmal ausgewiesene Wackelsteine Wollsackverwitterung im Strudengau Marienstein in Grein Wackelstein mit Marienstatue in der Nahe der Greiner Strasse Richtung St Georgen am Walde Schwingender Stein in Waldhausen Wackelstein aus Weinsberger GranitDer Unterlauf des Giessenbachs bildet die Stillensteinklamm In Bad Kreuzen hat der Kempbach die Wolfsschlucht gebildet In der Nahe von Sarmingstein auf dem Gemeindegebiet von Waldhausen im Strudengau Ortschaft Gloxwald hat die Natur das Naturdenkmal Predigtstuhl eine naturliche Felskanzel im Weinsberger Granit auf 520 m u A rund 290 Meter uber der Donau geschaffen das als Aussichtspunkt ins Donautal dient Ebenfalls in Waldhausen in der Nahe der niederosterreichischen Grenze auf dem Dumlehnerberg in der Ortschaft Handberg befindet sich das Naturdenkmal Einsiedlerhohle ein etwa 40 bis 50 Quadratmeter grosser Hohlraum als Bestandteil einer im Fohren Buchenwald gelegenen rund funftausend Quadratmeter grossen Felsformation auf 745 m u A Naturschutz Niederosterreich Bearbeiten Das niederosterreichische Landschaftsschutzgebiet Strudengau und Umgebung umfasst nordlich der Donau die Gemeinden Nochling Hofamt Priel und Persenbeug und sudlich der Donau die Gemeinden Neustadtl an der Donau Sankt Martin Karlsbach und Ybbs an der Donau Hingegen beschrankt sich das niederosterreichische FFH Gebiet Strudengau Nibelungengau hinsichtlich des Strudengaus nur auf Teile der genannten Gemeindegebiete wobei zusatzlich auch Teile von Ardagger eingeschlossen sind Name und Geschichte Bearbeiten nbsp Der Strudel an der Thonaw von Matthaus Merian 1649 4 Seinen Namen hat der Strudengau von den vielen gefahrlichen Strudeln und Untiefen Er galt daher fruher bei den Schiffern als einer der gefahrlichsten Donauabschnitte Als im Sommer 1909 die Eroffnung der Bahnstrecke zwischen Krems und Grein sicher war wurden alle Burgermeister der Gegend eingeladen zu besprechen was man tun konnte um nach der Bahneroffnung die Touristen in diese Gegend zu locken Es wurde beschlossen dem Tal einen passenden Namen zu geben dieser Aufruf wurde in den Zeitungen veroffentlicht es gab daraufhin hunderte Vorschlage z B Freyaschlucht Hunnenpforte Kaisergau der Name Strudengau war aber nicht dabei Dieser Vorschlag wurde von dem Oberlehrer Gutleder aus Altenmarkt an der Isper im Amstettener Wochenblatt gemacht seine Begrundung lautete Der Name Strudengau ist geschichtlich und landschaftlich begrundet erweckt Vorstellungen von Riffen und wirbelnden Wellen ist volkstumlich sprachlich leicht und gewandt Erstmals offentlich gebraucht wurde die Bezeichnung im Juli 1910 vom Greiner Fremdenverkehrs Komitee 5 Geschichtliche Geografie Bearbeiten Der Strudengau gehorte im Mittelalter dem historischen Machland und spater bis 1779 dem Machlandviertel an Im Strudengau verlief die Grenze zwischen der Riedmark und dem Machland von Panholz bei Grein hinauf bis St Georgen am Walde wobei die ostliche Grenze des Machlands der Sarmingbach bildete Zum Einflussbereich der Herren von Perg und Machland gehorten im Strudengau Burgen und Kirchen Otto von Machland der bedeutendste Vertreter dieser Familie hat mit der Grundung des Stifts Sabnich spater Waldhausen 1147 zahlreiche Schenkungen gemacht wobei damit in vielen Fallen die erstmalige urkundliche Erwahnung von Orten im Strudengau nordlich und sudlich der Donau verbunden war Der Strudengau war im Mittelalter durch eine Reihe von Befestigungen gesichert nordlich der Donau Kosenburg Helchenburg Burg Werfenstein Turm auf dem Langenstein Burg Pain und Burg Sarmingstein ab 1488 auch Greinburg und Turm Sarmingstein auf Inseln in der Donau Burg Worth und Burg Hausstein sudlich der Donau Kollmitzberg Burgruine FreyensteinDrangsal und Unglucksfalle Bearbeiten Diese tragisch beruhmte Donaustrecke durch den Wirbel und Strudel kannten schon die beiden Diozesanheiligen Florian und Severin Die erste schriftliche Nennung dieses Abschnittes erfolgte im Zusammenhang mit einem Unglucksfall Im Jahr 926 ertrank der Freisinger Bischof Dracolfus in den reissenden Fluten Auf dieser Strecke musste sich Bischof Wolfgang auf einer seiner Visitationsreisen ab 976 nach Zvisila Wieselburg kundigen Lotsen anvertrauen Die Kreuzfahrerheere mussten diese Strecke passieren Auch Kaiser Franz Joseph und seine Frau Sisi mussten mit ihrem Dampfschiff auf dem Weg nach Wien am Morgen des 20 Septembers 1854 in Struden notlanden trotz der durch Franz Josephs Ururgrossmutter Maria Theresia angeordneten Entscharfung der Strudenstrecke 1777 1781 Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth sind mit dem nachfolgenden Dampfschiff Hermine weitergefahren 6 Die Bezeichnung Friedhof Lacke fur die Ertrunkenen und Angeschwemmten zwischen Struden und St Nikola erinnert noch heute an die Gefahrlichkeit dieser Strecke 7 Regulierungsmassnahmen Bearbeiten nbsp Regulierungsmassnahmen in Zuge des Baues von Donaukraftwerken hier das Kraftwerk Ybbs PersenbeugNach und nach wurde durch Regulierungsmassnahmen der Fluss gezahmt Unter Kaiserin Maria Theresia begann etwa 1770 und 1780 die Beseitigung besonders gefahrlicher Felsen an der Bosen Beuge siehe Donauschlinge bei Ybbs der Greiner Strudel der Strudel bei Struden 8 und der Wirbel im Strudengau Dabei wurde auch die Burg Worth grossteils gesprengt Weitere Sprengungen folgten Mitte des 19 Jahrhunderts wobei unter anderem das gefurchtete Schwalleck des Greiner Struden gesprengt wurde Auch die Ruine der Burg Hausstein samt Insel wurde gesprengt Dank des Ruckstaus des Kraftwerk Ybbs Persenbeugs 1957 ist dieses Problem gelost Dadurch ist auch die Wildheit und Romantik dieses Donautals leiser geworden Ungebrochen hingegen ist die landschaftliche Schonheit Orte und Ortschaften Bearbeiten nbsp Schloss GreinburgNordlich der Donau in Oberosterreich von West nach Ost Saxen Dornach Bad Kreuzen Grein St Nikola an der Donau Sarmingstein Hirschenau Struden Waldhausen im Strudengau GloxwaldNordlich der Donau in Niederosterreich von West nach Ost Hofamt Priel PersenbeugInsel in der DonauWorthSudlich der Donau in Niederosterreich von West nach Ost Ardagger Ardagger Markt Neustadtl an der Donau Tiefenbach Hossgang Sankt Martin Karlsbach Ybbs an der DonauKultur Tourismus Bearbeiten nbsp Strudengau mit Burg Werfenstein und DonauschiffDie bundeslanderubergreifende Gemeinschaftsausstellung Donau Fluch und Segen befasste sich im Jahr 2010 mit der Donau im ober und niederosterreichischen Grenzraum 9 Die Donaufestwochen werden seit 1995 jahrlich im Juli und August an Orten im Strudengau und Umgebung an mehreren Veranstaltungsorten durchgefuhrt Veranstaltungsorte waren bereits mehrfach beispielsweise die Greinburg die Stiftskirche Waldhausen die Stiftskirche Baumgartenberg die Filialkirche Altenburg das Strindbergmuseum Saxen die Giessenbachmuhle am Eingang der Stillensteinklamm die Pfarrkirche Bad Kreuzen in der Stiftskirche Ardagger und im Vierkanthof Hauer in Ardagger sowie im Grossdollnerhof im Naturpark Muhlviertel in Rechberg Im Strudengau hat der Tourismus seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert Die Strudengaugemeinden haben sich Gemeindeverbanden angeschlossen darunter der LEADER Region Strudengau der Radreiseveranstalter Donau Touristik mit dem Donauradweg und dem Donausteig der Radkultour sowie dem Museumsland Donauland Strudengau 10 Verkehr BearbeitenDer ober und niederosterreichische Strudengau wird durch die 1965 bis 1967 erbaute und seit 2006 nach dem osterreichischen Politiker Leopold Helbich benannte Ing Leopold Helbich Brucke verbunden Zuvor bestanden Fahrverbindungen zwischen Nord und Sudufer der Donau Siehe auch Liste der DonaubruckenEntlang der Donau wird der Strudengau nordlich der Donau von der Donauuferbahn und von der Donau Strasse durchquert Die Greiner Strasse fuhrt von Amstetten kommend uber die Donaubrucke nach Grein und weiter am ostlichen Rand des Unteren Muhlviertels nach Niederosterreich ins Waldviertel Bauwerke und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSchloss Dornach Schloss Greinburg Stadttheater Grein Burg Kreuzen Stift Waldhausen Stift Ardagger Eisenbahn Viadukt der Donauuferbahn mit sieben Bogen uber den Giessenbach am Eingang zur Stillensteinklamm Gobelwarte Marienkirche in Struden Pfarrkirche St Nikola an der Donau Filialkirche Sarmingstein Viktoria Adelheid SchutzhutteSiehe auch BearbeitenRegion StrudengauLiteratur BearbeitenAlois Topitz Denkwurdiges vom Greiner Strudel und Wirbel In Oberosterreichische Heimatblatter 26 Jahrgang Linz 1972 S 5 16 ooegeschichte at PDF Franz Schmutz Die Botschaft eines Jubilaums 850 Jahre Stiftsgrundung Waldhausen 1147 1997 In Neues Archiv fur die Geschichte der Diozese Linz 12 Jahrgang Heft 2 Linz 1998 99 S 279 281 ganzer Artikel S 258 285 ooegeschichte at PDF 4 5 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strudengau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Strudengau In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 Eintrag zu Strudengau im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Strudengauer Messe In strudengauermesse at Kulturforum Donauland Strudengau donauFESTWOCHEN In donau festwochen at Der Donaufurst im Strudengau In sagen at Der Dank der Donaunixe im Strudengau In sagen at Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Strudengau im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Sagen und Legenden aus Osterreich Die Donaunixe vom Strudengau In austria forum org 27 Januar 2014 abgerufen am 14 Mai 2020 Wolfgang Schachenhofer Der Strudengau In Unsere Heimat der Bezirk Perg Verein zur Herausgabe eines Bezirksheimatbuches Perg Gemeinden des Bezirkes Perg Linz 1995 S 148ff Ein anderes Bild von derselben Stelle Friedrich Koerner Joseph Wenzig Illustrirte geographische Bilder aus Oesterreich Leipzig 1856 S 66 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Alois Topitz Denkwurdiges vom Greiner Strudel und Wirbel In Oberosterreichische Heimatblatter 26 Jahrgang Linz 1972 S 16 ooegeschichte at PDF Peter Pfarl Toni Anzenberger Mystisches Oberosterreich 2008 ISBN 978 3 7012 0037 5 S 79 Franz Schmutz Die Botschaft eines Jubilaums 850 Jahre Stiftsgrundung Waldhausen 1147 1997 In Neues Archiv fur die Geschichte der Diozese Linz 12 Jahrgang Heft 2 Linz 1998 99 S 280 ganzer Artikel S 258 285 ooegeschichte at PDF 4 5 MB Friedrich von Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens Band 8 Wien 1837 Abschnitt Hossgang S 288 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Landeskorrespondenz Nr 237 Besucherzahlen Aktivitat in der Region und die Gasteruckmeldungen lagen uber allen Erwartungen 40 000 sahen Donau Fluch amp Segen 5 November 2010 abgerufen am 14 Mai 2020 Museumsland Donauland Strudengau In museumsland at Normdaten Geografikum GND 4058121 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strudengau amp oldid 238415188