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Das Machland ist eine Region und Kulturlandschaft im osterreichischen Donautal die sich von der Mundung der Enns bei Mauthausen donauabwarts bis zum Beginn des Strudengaus bei Ardagger beziehungsweise Dornach Saxen auf einer Lange von etwa 20 Kilometern erstreckt Siehe auch Machlandviertel und Raumeinheit Machland Ausblick von Kollmitzberg in Niederosterreich auf das Machland nordlich der Donau Gut zu sehen ist das Schloss Dornach mit seinem Turm und die nordwestlich anschliessende Raumeinheit Machland in der Gemeinde Saxen in Oberosterreich Machtige Eiche nahe der Donau im Machland Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Begrenzung 1 1 1 Machland aus historischer Sicht 1 1 2 Geologie und Geomorphologie 1 1 3 Ober und niederosterreichisches Machland 1 2 Umwelt und Naturschutz 1 3 Gewasser Hochwasserschutz 2 Namensherkunft 3 Geschichte 3 1 Urzeit Antike 3 2 Mittelalter und Neuzeit 3 2 1 6 bis 8 Jahrhundert 3 2 2 9 bis 12 Jahrhundert 3 2 3 13 bis 17 Jahrhundert 3 2 4 18 bis 21 Jahrhundert 4 Wirtschaft 5 Kultur Bauwerke Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage und Begrenzung Bearbeiten Die Region und Kulturlandschaft Machland liegt im ostlichen Teil des Bundeslandes Oberosterreich im sudlichen Teil des Unteren Muhlviertels im Bezirk Perg und im westlichen Teil des Bundeslandes Niederosterreich im Mostviertel im Bezirk Amstetten Machland aus historischer Sicht Bearbeiten Als Machland in Urkunden auch als Mahhlant Mahelant Mahlant Maclant Magelant Achelant Ahelant geschrieben wurde bis Mitte des 13 Jahrhunderts ein schmaler Streifen zwischen Aist und Sarmingbach entlang des Nordufers der Donau im heutigen unteren Muhlviertel bezeichnet Der nordlich der Donau gelegene Teil des Strudengaus war somit Teil des Machlands Die Grenze zwischen Riedmark und Machland verlief von der Mundung der Aist in die Donau uber Aisthofen gegen Perg von dort in einem Bogen uber Munzbach bis nahe an die Donau bei Mitterkirchen dann wieder landeinwarts bis St Thomas am Blasenstein von dort noch einmal bis Pannholz bei Grein und von dort hinauf nach St Georgen am Walde 1 Das historische Machlandviertel war ab 1478 eines der ursprunglichen Viertel von Oberosterreich bestand aus der historischen Riedmark und dem historischen Machland lag nordlich der Donau und umfasste den Grossteil des heutigen unteren Muhlviertels Im 18 Jahrhundert wurde es auch Schwarzviertel bzw Schwartzviertel genannt Nachdem 1779 das Innviertel neu zu Osterreich gekommen war wurde das Machlandviertel mit dem Oberen Muhlviertel vereinigt Geologie und Geomorphologie Bearbeiten Aus geologischer und geomorphologischer Sicht ist das Machland eine verhaltnismassig ebene durch eiszeitliche Quartar und spatere Ablagerungen vorwiegend fluviatile Sedimente der Donau und ihrer Zubringer entstandene Beckenlandschaft die von der Donau sowie deren Zubringerflussen Aist und Naarn sowie Erla durchflossen wird Die Ebene ist eingebettet zwischen dem bogenformig verlaufenden Sudabfall des Bohmischen Massivs dem osterreichischen Granit und Gneishochland mit dem Sporn von Baumgartenberg im Norden der Neustadtler Platte im Osten dem eingebuchteten Schlierriedelland der Strengberge und dem Sporn Grobkorngranit Hartling von Wallsee im Suden 2 Ober und niederosterreichisches Machland Bearbeiten Der oberosterreichische Teil des Machlands wurde von der oberosterreichischen Landesregierung als Raumeinheit Machland definiert die Anteil an den Gemeinden Arbing Baumgartenberg Mauthausen Mitterkirchen im Machland Naarn im Machlande Perg Ried in der Riedmark Saxen und Schwertberg hat und eine Flache von etwa 114 Quadratkilometern umfasst 2 Der niederosterreichische Teil des Machlands entfallt auf die Donauniederungen der Gemeinden Sankt Pantaleon Erla Strengberg Wallsee Sindelburg und Ardagger Die verwaltungspolitischen Bundeslander Bezirks und Gemeindegrenzen im Machland verlaufen entlang des Donaubettes vor der 1965 bis 1968 durchgefuhrten Errichtung des Donaukraftwerks Wallsee Mitterkirchen sodass kleine Teile der Gemeinde Mitterkirchen nunmehr sudlich und Teile der Gemeinden Wallsee Sindelburg und Strengberg die nordlich der Donau liegen Demnach gibt es im Machland Teile des Muhlviertels und des Bezirks Perg die nunmehr sudlich und Teile des Mostviertels und des Bezirks Amstetten die nunmehr nordlich der Donau liegen 3 Umwelt und Naturschutz Bearbeiten Teilgebiete in den Gemeinden Ardagger und Wallsee Sindelburg wurden von der niederosterreichischen Landesregierung als Europaschutzgebiete Machland Sud definiert Die den Schutzgebieten zugewiesenen Flachen betragen ungefahr 17 Quadratkilometer Davon sind uberlappend etwa 16 7 Quadratkilometer als FFH Gebiet und etwa 12 3 Quadratkilometer als Vogelschutzgebiet ausgewiesen 4 Mehr als 57 Quadratkilometer des nieder und oberosterreichischen Machlandes wurden aufgrund seiner internationalen Bedeutung fur die Vogelwelt von Birdlife Osterreich zur Important Bird Area IBA erklart Es gibt Bestrebungen Teile des oberosterreichischen Machlandes als Europaschutzgebiet Machland Nord zu bestimmen 5 Gewasser Hochwasserschutz Bearbeiten Zentrales Gewasser der Region ist die Donau die in diesem Bereich bereits mehrmals reguliert und durch Baumassnahmen in ihrem Lauf verandert wurde Das derzeitige Flussbett hat die Donau anlasslich der Errichtung des Kraftwerks Wallsee Mitterkirchen erhalten Im Machland munden linksseitig die Aist und die Naarn und rechtsseitig die Enns und die Erla in die Donau 2008 haben die Bauarbeiten fur das Hochwasserschutzprojekt Machland Nord im oberosterreichischen Machland begonnen die 2013 abgeschlossen sein sollen Die ursprunglich nach dem Donauhochwasser 1991 in Angriff genommenen Planungen fur den sogenannten Machland Damm mussten nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 auf Basis wesentlich hoherer Wasserstande neu begonnen werden 1976 bis 1978 wurde auf niederosterreichischer Seite auf Basis der Werte des Donauhochwassers 1954 der Markt Ardagger durch einen befahrbaren Damm vor weiteren Hochwasserkatastrophen nachhaltig geschutzt Dieser wurde beim Jahrhunderthochwasser im August 2002 nur knapp nicht uberflutet Er wurde jedoch so stark beschadigt dass ein Teil der Dammboschung absackte und eine Teilflutung des landseitigen Dammbereiches erforderlich wurde Zahlreiche Keller der Hauser in Ardagger Markt erlitten dabei Hochwasserschaden 6 Namensherkunft BearbeitenDer Name Machland geht vermutlich in das 11 Jahrhundert zuruck In einer mit 1074 datierten Falschung des wahrscheinlich 1067 im Original ausgestellten Stiftungsbriefes fur das Augustinerchorherrenstift St Nikola Passau nennt Bischof Altmann von Passau den spater 1075 bis 1095 amtierenden Markgrafen Leopold als Vogt fur im Machlant gelegene Guter des Stiftes Der Stiftsbrief des Nonnenklosters Erla der zeitlich nicht genau einzuordnen ist nennt einen Vladrich de Maclant 1147 bestatigt der Passauer Bischof Reginbert von Hagenau die Stiftung des Klosters Waldhausen durch Otto de Mahhlant 7 Als geografischer Begriff wird das Machland dann im 13 Jahrhundert in einer Urkunde von Konig Ottokar II Premysl als Achland bezeichnet Der Name hat seither viele verschiedene Deutungen erfahren Die einen vermuten eine slawische Wurzel slaw mogyljane moglan mogyla Mugel Hugel andere leiten den Begriff aus dem Keltischen ab Am naheliegendsten erscheint es den mittelhochdeutschen Begriff ahe Ache Fluss in Verbindung zu bringen und Machland mit Land des Wassers oder von Flusslaufen durchzogenes Land zu ubersetzen 8 9 Geschichte BearbeitenUrzeit Antike Bearbeiten Keltendorf Graberfunde Romer nbsp Illyricum die Unteren Donaulander zur Romerzeit In der linken oberen Ecke sind die Donau Danuvius Ennsmundung Anisus und Lorch Lauriacum in der romischen Provinz Noricum erkennbar Das Machland gehort zu den altesten Siedlungsraumen Osterreichs Die Anwesenheit von Menschen in der Jungsteinzeit auf den an die Ebene im Norden angrenzenden Hugeln ist durch diverse Funde von Steinbeilen und deren Bruchstucke aus der Zeit zwischen 5000 und 1500 vor Christus beispielsweise in den Ortschaften Auhof Dorfl Lanzenberg Lehenbrunn Pergkirchen Tobra und Weinzierl belegt Bronzezeitliche Funde im Raum Mitterkirchen haben zur Errichtung eines Urgeschichtlichen Freilichtmuseums in Mitterkirchen gefuhrt wo bei archaologischen Grabungen in der Ortschaft Lehen hallstattzeitliche Graberfelder aus der Zeit um 1700 vor Christus gefunden wurden Das sogenannte Keltendorf Mitterkirchen ist heute vor allem ein touristischer Hohepunkt der Region Bedeutsam ist der Fund von Wohngruben und eines Topferofens aus der Zeit um 750 bis 450 vor Christus auf dem Hausberg des Klammbauernhofes in der Ortschaft Auhof bei Perg Einige Jahrhunderte spater um 300 vor Christus machten sich keltische Boier von Norden kommend hier ansassig Sie wurden um das Jahr 9 nach Christus durch die germanischen Markomannen aus Bohmen zur Donau gedrangt 10 Wahrend der Romerzeit ab etwa 15 vor Christus lag das Machland teilweise nordlich und teilweise sudlich der Nordgrenze der Provinz Noricum am Limes des Romischen Reiches der damals in diesem Bereich von der Donau Danuvius gebildet wurde grossteils innerhalb einer 7 5 Kilometer breiten Pufferzone zwischen Romern und Barbaren Kurzfristig gab es romische Feldlager im 1 Jh nach Chr am linken Donauufer bei Obersebern Gemeinde Naarn Erst etwas spater entstanden gegenuber am rechten Donauufer das romische Kleinkastell Adjuvense Wallsee und das romische Militarlager in Albing bei Sankt Pantaleon Erla 175 nach Christus Die Ennsmundung in die Donau Anisus war bereits fur die Romer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor siehe auch Karte Illyricum Die Unteren Donaulander zur Romerzeit Fast ware auch das Machland Ende des 2 Jahrhunderts nach Christus ein Teil des Romischen Reiches geworden Kaiser Mark Aurel wollte die Grenze durch Errichtung der nordlich der Donau gelegenen Provinz Markomannia sichern doch schloss sein Sohn Commodus Frieden mit den Markomannen und verzichtete auf diese Gebietserweiterung die Romer mussten schliesslich die Lager und Kastelle im Alpenraum aufgeben 11 Funde aus der Romerzeit im Machland sind beispielsweise eine Grossbronze des Kaisers Commodus 2 Jahrhundert nach Christus gefunden zwischen Naarn und Perg Siedlungsspuren aus dieser Zeit sind im Machland nicht nachweisbar 10 Mittelalter und Neuzeit Bearbeiten 6 bis 8 Jahrhundert Bearbeiten Besiedelung durch Slawen und Baiern nbsp Die Awarenmark unter Kaiser Karl dem GrossenNach der Volkerwanderungszeit lag das Machland im Grenzraum zu den Awaren die immer wieder Raubzuge Richtung Westen unternahmen In den Ebenen nordlich der Donau siedelten um das Jahr 600 Baiern aus dem Traungau und etwa 100 Jahre spater Slawen Beide Volker hinterliessen Spuren in den Orts und Hausbezeichnungen Bis heute verwendete Namen wie Tobra Eichenwald Preschnitzer breza Birke auch Preschmitzer geben davon Zeugnis fur slawische Bezeichnungen wahrend sogenannte echte ing Namen auf einen bairischen Personennamen z B Pasching von Pasko Karlingberg von Karl hinweisen Auch Orts und Hausnamen die auf hofen lauten sind bairischen Ursprungs z B Aisthofen Funde von Grabbeigaben wie zum Beispiel eine Kreuzfibel aus Bronze oder Broschen mit Heiligendarstellungen aus dem bei Auhof entdeckten Graberfeld aus dem 7 und 8 Jahrhundert nach Christus belegen den in dieser Zeit dort erfolgten Ubergang vom Heidentum zum Christentum Kaiser Karl der Grosse fuhrte 791 bis 796 Krieg gegen die Awaren und grundete als Bollwerk gegen die Awareneinfalle die erste oder karolingische Awarenmark die nordlich der Donau bis zur Grossen Muhl reichte wahrend sie nach Osten offen war Das Land gehorte soweit es noch nicht besiedelt war dem Kaiser der es an Adelige verlieh die ihm treue Dienste geleistet hatten sowie an Kirchen und Kloster weiter 12 13 Im Machland sind beispielsweise aus dieser Kolonisationszeit die Errichtung eines Herrenhofes durch den Hochadel in Aisthofen und in Pergkirchen zu vermuten wahrend sich im Umland besser gestellte Vasallen und Freibauern Sitze und Hofe errichteten beispielsweise Lanzenberg Hainbuchen Klambauer Heindelbauer Aubauer Aigner 14 9 bis 12 Jahrhundert Bearbeiten Markgrafen und Schutzvogte die Herren von Perg und Machland nbsp Bis 976 gehorte das osterreichische Kernland zum Herzogtum Bayern nbsp Markgrafschaft Ostarrichi ab 976 Nardina nbsp Baumgartenberger Urbar mit dem Wappen der Machlander nbsp Landeswappen von OberosterreichAm 18 Janner 853 schenkte Grenzgraf Wilhelm I Markgraf der Awarenmark Marcha orientalis dem Kloster Sankt Emmeram in Regensburg seine Gebiete zwischen den Flussen Aist und Naarn Der Herrensitz in der Ortschaft Aisthofen auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Weinzierl war Mittelpunkt und Verwaltungssitz des jahrhundertelang so genannten Regensburger Luss dem zwischen Aist und Naarn gelegene Teil der Riedmark Beispielsweise gehorten auch die teilweise im Machland gelegenen Ortschaften Perg Zeitling Weinzierl und Aisthofen zu diesem Gebiet Als kirchliches Zentrum diente die karolingische Kirchezum Heiligen Michael im Dorf Naarn In der Ebene zwischen Perg Naarn und Mauthausen wurden um 900 die vordringenden Magyaren von Markgraf Liutpold in einer Reiterschlacht besiegt 15 Wenige Jahre spater im Jahr 907 fand Markgraf Luitpold im Kampf gegen die Magyaren bei Pressburg den Tod und die Ungarn ruckten bis zum Traunfluss vor Das Machland und die Riedmark kamen vorubergehend unter die Oberhoheit der Ungarn Die dort ansassige Bevolkerung zog sich in die zum Teil noch menschenleeren Gebiete des Nordwaldes zuruck Aus dieser Zeit stammen die sogenannten Erdstalle wie zum Beispiel der Erdstall Ratgobluckn Erst der Sieg Konig Ottos I auf dem Lechfeld bei Augsburg 955 bannte die ungarische Bedrohung dauerhaft 16 Leopold I wurde in den 960er Jahren mit der Befriedung der Mark an der Donau betraut und 976 zum Markgrafen ernannt Die Mark gilt als Kernland Osterreichs und reichte vom Erlabach ostlich der Enns beiderseits der Donau bis vor den Wienerwald im Osten Auch Teile der Riedmark zu der damals auch das Machland gehorte waren ein Teil davon 985 wurde auf einer Synode des Bistums Passau Nardina Naarn als Zehentort fur das Besiedlungsgebiet zwischen Aist und Naarn festgelegt Die Markgrafschaft gehorte zum Herzogtum Bayern das Teil des deutschen Reiches unter Konig Otto I und Otto II war Es war dies eine Zeit der Gebietszuwachse u a auch in der Riedmark wo sich Kolonisten ansiedelten 996 ist erstmals beurkundet dass die Gegend vom Volk Ostarrichi Osterreich genannt wurde Die schriftlich belegbare Geschichte des Machlandes begann in der heutigen Ortschaft und Katastralgemeinde Pergkirchen mit dem Auftreten der Herren von Perg und Machland etwa ab 1050 Perg und Pergkirchen verdanken ihren Namen diesem hochfreien und adeligen Geschlecht das um etwa 1000 aus dem Chiemgau in diese Gegend gezogen war 17 Am 24 April 1088 weihte Bischof Altmann von Passau die Kirche in Pergkirchen dem Hl Martin Der Urkunde sind jene Guter Walder und Weingarten zu entnehmen die Rudolfus de Perge und seine Gattin Gysela sowie zahlreiche ihrer Gefolgsleute an die neue Kirche gaben 1142 am 25 Marz weihte Reginbert von Hagenau Bischof von Passau die Kirche zu Pergenkirchen und gestattete dass alle eigenen Leute des Edlen Adalramus de Perge zwischen Naarnfluss und Tobrabach in dieser die Taufe empfangen und im dortigen Friedhof begraben werden Dies gilt als Grundungsjahr der Pfarre Pergkirchen 18 Die Herren von Perg Schreibweisen zum Teil auch Perge Peraga Berg Berge Berga teilten sich bereits nach der zweiten Generation in die beiden Linien Herren von Perg und Herren von Machland 19 Bei der Aufteilung der ortlichen Familienbesitzungen erhielt die Machlander Linie das Territorium ostlich des Tobrabaches Falkenauerbaches und der kleinen Naarn im Norden sowie im Suden ostlich einer Linie uber die Naarn nach Ruprechtshofen und zur Donau wahrend den Pergern der Teil westlich der angefuhrten Grenze verblieb Zum Einflussbereich der Herren von Perg und Machland zahlten im Machland zahlreiche Burganlagen und die Kirchen in den damals schon bestehenden Ortschaften des Machlandes Als bedeutendstes Familienmitglied der Herren von Machland gilt Otto von Machland der gemeinsam mit seiner Frau Jutta 1142 Stift Baumgartenberg und 1147 Stift Waldhausen grundete Weil das Machland zum Teil auch auf Grund verwandtschaftlicher Beziehungen schon sehr fruh Bestandteil des babenbergischen Herrschaftsgebietes war wurde fur das im Herzogtum Osterreich fur das Land ob der Enns ab 1390 verwendete Wappen und auch fur das oberosterreichische Landeswappen das der Machlander als Vorbild verwendet 20 13 bis 17 Jahrhundert Bearbeiten Landgericht Machland MachlandviertelDie wahrscheinlich von den Herren von Perg erbaute Burg Mitterberg auf dem Gebiet von Pergkirchen fiel nach deren Aussterben spatestens 1218 an die Babenberger und wurde zur grossten Burganlage des Muhlviertels ausgebaut Sie war nach der Burg Schaunburg Gemeinde Hartkirchen die zweitgrosste Burg im Gebiet des heutigen Oberosterreich Von 1277 bis 1491 war die Burg Sitz des Landgerichtes Machland Lehensnehmer waren in dieser Zeit die Kapeller die Liechtensteiner die Prager und die Pruschenk 21 Von 1478 bis 1779 war das Machlandviertel eines der vier Viertel des Landes ob der Enns neben dem Muhl Hausruck und Traunviertel Als das Innviertel an Osterreich fiel wurde das Machlandviertel mit dem Muhlviertel zum einzigen nordlich der Donau liegenden Viertel zusammengelegt Der Haselgraben und das obere Rodeltal bilden seither die Grenze zwischen dem oberen und dem unteren Muhlviertel 18 bis 21 Jahrhundert Bearbeiten Naarnregulierung Scheiterschwemm Hochwasserschutzprojekte1776 wurde die Perger Au entsumpft und die Naarn erstmals reguliert Durch die Scheiterschwemme auf der Naarn 1755 bis 1938 wurden die Erfolge der Regulierung zunichtegemacht und es gab immer wieder Plane fur eine weitere Naarnregulierung Erst in den 1960er Jahren konnte nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Bau des Kraftwerks Wallsee Mitterkirchen eine umfassende Naarnregulierung durchgefuhrt werden Die Naarn wird nunmehr etwa zehn Kilometer westlich der bisherigen Mundung unterhalb des Kraftwerks in die Donau geleitet Das bisherige Flussbett nimmt als sogenannte Schwemmnaarn die ebenfalls regulierten Zubringerbache auf und wird in Dornach unweit Saxen mit Hilfe eines Polderpumpwerks in die Donau gepumpt 22 Mit der Verwirklichung des Hochwasserschutzprojekts Machland Nord ist fur die Bewohner zahlreicher Liegenschaften eine Umsiedelung in hoher gelegene Gebiete unumganglich Die betroffenen Bewohner der Dorfer Eizendorf Saxendorf der Gemeinde Saxen Mettensdorf Pitzing der Gemeinde Baumgartenberg und Hutting der Gemeinde Mitterkirchen im Machland wurden bereits fast zur Ganze umgesiedelt Wirtschaft BearbeitenGemeindeverbandeZur Sicherung und Weiterentwicklung der Betriebe in der Region und damit zur Erhaltung von Arbeitsplatzen haben sich die oberosterreichischen Machlandgemeinden Arbing Klam Mitterkirchen Perg und Saxen Mitglied im Regionalen Wirtschaftsverband Machland zusammengeschlossen Dieser hat gemeinsam mit 14 weiteren derartigen Verbanden unter der Bezeichnung Interkommunale Betriebsansiedlung INKOBA die gemeinsame Entwicklung Erschliessung und Vermarktung von Betriebsstandorten als Aufgabe Beispielsweise stehen in 27 3 Hektar Gewerbeflachen fur die Schaffung von Technologieparks bereit Stand Marz 2009 23 2009 wurde von den Burgermeistern der oberosterreichischen Machlandgemeinden Perg Arbing und Baumgartenberg unter Einbindung der INKOBA der Wirtschaftspark Machland Perg geschaffen der auf nicht zusammenhangenden Flachen entlang der Donau Strasse und der Donauuferbahn im Bereich von Perg westlich des Technologiezentrums bis Baumgartenberg ostlich der bestehenden Industriebetriebe auf potentiell 100 Hektar Flache innerhalb der nachsten zehn Jahre rund 1000 neue Arbeitsplatze in Grossbetrieben schaffen soll Alle Gemeinden des Bezirks sollen in das Projekt eingebunden werden Ein Grossteil der oberosterreichischen Machlandgemeinden ist Mitglied der Region Perg Strudengau Die Donautouristik 24 mit dem Donauradweg und dem Donausteig Museumsland Donauland Strudengau 25 und Radkultour sind weitere fur die Machlandgemeinden wesentliche gemeindeubergreifende Kooperationen im Tourismusbereich VerkehrDas oberosterreichische Machland wird von der Donauuferbahn und von der Donau Strasse in West Ost Richtung durchquert wobei die Eisenbahn beziehungsweise Strassentrasse weitgehend entlang des nordlichen Randes der Ebene fuhren Kultur Bauwerke Auswahl BearbeitenKirchen Stadtpfarrkirche PergKlosterKloster Baumgartenberg Stift WaldhausenBurgen Schlosser RuinenBurg Clam Schloss Greinburg Burg Kreuzen Schloss Pragstein Burg Werfenstein Burg Mitterberg Burg MachlandKulturMachland Musikanten Strindbergmuseum in Saxen Donaufestwochen Seefestspiele Silva Waldhausen Clam Concerts Heimathaus Stadtmuseum Perg Die Marktgemeinde Baumgartenberg und die Familie Clam Martinic von Burg Clam haben im Juli 2013 die Zusage fur die Durchfuhrung einer Oberosterreichischen Landesausstellung zwischen 2020 und 2030 erhalten 26 Literatur BearbeitenAmt der Oberosterreichischen Landesregierung Naturschutzabteilung Hrsg Raumeinheit Machland Natur und Landschaft Leitbilder fur Oberosterreich Band 7 Linz 2007 zobodat at PDF Amt der Niederosterreichischen Landesregierung Gruppe Raumordnung Umwelt und Verkehr Abteilung Naturschutz Herausgeber Europaschutzgebiete Machland Sud Sankt Polten 2009 PDF auf noel gv at Florian Eibensteiner Konrad Eibensteiner Das Heimatbuch von Perg Oberosterreich Selbstverlag Linz 1933 landesbibliothek at Siegfried Haider Geschichte Oberosterreichs Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1987 ISBN 3 486 54081 5 Franz Moser Museumspadagogische Unterlagen Stadtmuseum Perg fur die Arbeit mit SchulerInnen im Museum Eigenverlag Heimathaus Stadtmuseum Perg Perg 1993 Verein zur Herausgabe eines Bezirksheimatbuches Perg Gemeinden des Bezirkes Perg Linz 1995 Bundesdenkmalamt Osterreich Hrsg Dehio Oberosterreich Muhlviertel Verlag Berger Horn Wien 2003 ISBN 978 3 85028 362 5 Franz Moser und 10 weitere Autoren Heimatbuch der Stadt Perg 2009 Herausgeber Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg Linz 2009 ISBN 978 3 902598 90 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Machland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Machland im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon entenlacke com Naturschutzbund Regionalgruppe Machland Wissenswertes uber die Natur des Machlandes Bibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Machland In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Siegfried Haider Geschichte Oberosterreichs Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1987 ISBN 3 486 54081 5 S 90ff a b Raumeinheit Machland S 19 Europaschutzgebiete Machland Sud Karte S 6 Europaschutzgebiete Machland Sud Karte S 5f Entenlacke Hochwasser 2002 in Ardagger 1 2 Vorlage Toter Link www vpardagger at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven Urkunde Oberosterreichisches Urkundenbuch weltlicher Teil 540 1399 1147 V 16 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Bischof Reginbert von Passau bestatigt die Stiftung des Klosters Waldhausen durch Otto von Machland und verleiht demselben einige Besitzungen Karl Hohensinner Etymologie und Volksetymologie an Hand des Ortsnamenbuchs des Landes Oberosterreich Bezirke Freistadt und Perg Band 148 I Linz 2003 S 112f Raumeinheit Machland S 34 a b Rudolf Zach Die vor und fruhgeschichtliche Zeit In Perg Stadterhebung 1969 Herausgeber Stadtgemeinde Perg Linz 1969 S 65 Leopold Josef Maybock Ur und Fruhgeschichte In Unserere Heimat der Bezirk Perg Hrsg Verein zur Herausgabe eines Bezirksheimatbuches Perg Gemeinden des Bezirkes Perg Linz 1995 S 29f Konrad und Florian Eibensteiner Besiedlung In Perg Oberosterreich Illustriertes Heimatbuch Selbstverlag 1933 Linz 1933 S 27ff Leopold Josef Maybock Ur und Fruhgeschichte In Verein zur Herausgabe eines Bezirksheimatbuches Perg Gemeinden des Bezirkes Perg Hrsg Unsere Heimat der Bezirk Perg Linz 1995 S 30 Leopold Josef Maybock Der Raum Perg im ausgehenden Fruhmittelalter In Heimatbuch der Stadt Perg 2009 Herausgeber Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg Linz 2009 S 48 ff Leopold Josef Maybock Der Raum Perg im ausgehenden Fruhmittelalter In Heimatbuch der Stadt Perg 2009 Herausgeber Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg Linz 2009 S 52f Leopold Josef Maybock Der Raum Perg im ausgehenden Fruhmittelalter In Heimatbuch der Stadt Perg 2009 Herausgeber Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg Linz 2009 S 53 Leopold Josef Maybock Die Zeit der Herren von Perg Machland Klam Velburg Das hochmittelalterliche Osterreich unter den Babenbergern In Heimatbuch der Stadt Perg 2009 Linz 2009 S 56ff Rudolf Zach Die Geschichte der Pfarren Perg und Pergkirchen In Stadtgemeinde Perg Hrsg Perg Stadterhebung 1969 Linz 1969 S 77 Vgl Florian und Konrad Eibensteiner Das Heimatbuch von Perg Oberosterreich Selbstverlag 1933 S 9 ff Vgl Siegfried Haider Das Machland die Wiege unseres Landeswappens In Unsere Heimat Der Bezirk Perg Verein zur Herausgabe eines Bezirksheimatbuches Perg Gemeinden des Bezirkes Perg Perg 1995 Leopold Josef Maybock Die Burgherrschaft Mitterberg In Heimatbuch der Stadt Perg 2009 Linz 2009 S 16ff Klaus Berg Clemens Gumpinger Simonetta Siligato Wehrkataster der Naarn und ihrer Zuflusse Gewasserschutz Bericht 42 Amt der Oberosterreichischen Landesregierung Abteilung Oberflachengewasserwirtschaft Linz 2009 187 Seiten PDF 2 8 MB auf land oberoesterreich gv at Interkommunale Betriebsansiedlung INKOBA Standort Machland aufgerufen am 18 April 2009 Donautouristik Memento vom 5 Juli 2010 im Internet Archive Museumsland Donauland Machland bekommt eine Landesausstellung ab 2020 in Bezirksrundschau Perg Nr 28 vom 11 12 Juli 2013 S 4 Normdaten Geografikum GND 4036817 8 lobid OGND AKS VIAF 244532592 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Machland amp oldid 233835924