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Der oder das Regensburger Luss war eine bedeutsame Region im Zuge der mittelalterlichen Besiedlung des Muhlviertels in Oberosterreich Es umfasste das Gebiet zwischen den Flussen Aist und Naarn Das Verwaltungszentrum befand sich in der Ortschaft Aisthofen 1 sowie spater auf Burg Windegg und Burg Prandegg Seelsorgliches Zentrum war die Pfarre Naarn die bereits 823 urkundlich erwahnt worden war Die Bezeichnung Luss ist verwandt mit dem Wort Los im Sinne eines Gebietsanteils 2 Archiducatus Austriae Superioris Descriptio facta Anno 1667 von Georg Matthaus Vischer Ausschnitt mit Regensburger Luss blau punktiert Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Regensburger Luss lag zwischen den linken Donauzuflussen Aist und Naarn die in ihrem heutigen Mundungsbereich aber nicht mehr den damaligen Flussdelta artigen Verlaufen entsprechen Weiter nordlich bildeten die Waldaist im Westen und die Kleine Naarn im Osten die Grenze 3 Das Gebiet umfasste teilweise oder zur Ganze das Gebiet der heutigen Muhlviertler Gemeinden Mitterkirchen Naarn Perg Schwertberg Allerheiligen Tragwein Bad Zell Schonau Unterweissenbach Kaltenberg Weitersfelden und Liebenau Neben den oben genannten Verwaltungszentren lagen vor allem auch die Ortskerne von Perg und Schwertberg im Regensburger Luss Geschichte BearbeitenDer Traungauer Grenzgraf Wilhelm schenkte dem Kloster Sankt Emmeram zu Regensburg im Jahr 853 das Gebiet zwischen den Flussen Aist und Naarn sowie die Mautstatte Rosdorf an der Donau 4 Als der hl Wolfgang von Regensburg die Personalunion des Bischofs von Regensburg und des Abtes von Sankt Emmeram aufloste gelangte das Gebiet an das Bistum Regensburg Im 11 Jahrhundert erlangten die Herren von Perg die Vogteirechte uber dieses Gebiet 5 Um 1200 verwalteten die Herren von Lengenbach dieses Gebiet fur die Bischofe von Regensburg Konig Rudolf I liess nach der Eroberung der osterreichischen Lander 1276 das sogenannte Landbuch anlegen das aufzeigen sollte wie der Besitz hochfreier Geschlechter an den Landesfursten gekommen sei Die vielfach aufgestellte Behauptung es handle sich seit jeher um Lehen des Landesfursten oder des Reiches sollte die Grundlage fur die Erbschaft seiner Sohne bilden Zu diesen Gebieten zahlte auch der Regensburger Luss 6 In weiterer Folge gelangte das Gebiet immer mehr unter den Einfluss der Habsburger Siehe auch BearbeitenDie spatere Hofmark Pochlarn 7 mit den ursprunglichen Siedlungskernen Wieselburg und Steinakirchen war ein weiteres Gebiet des Bistums Regensburg in Osterreich das im Gegensatz zum Regensburger Luss jedoch sudlich der Donau lag 8 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Krawarik Siedlungsprozesse des Fruhmittelalters im Muhlviertel In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Jahrgang 159 Linz 2014 S 92 zobodat at PDF Heidelberger Akademie der Wissenschaften Luss I 3 grosserer Landanteil Gebiet In Deutsches Rechtsworterbuch DRW online Ludwig Riepl Hrsg Weitersfelden Ein heimatkundliches Lesebuch und eine Ortschronik 1997 S 79 82 und 84 der Regensburger Luss ist in der Karte der hochfreien Geschlechter in der alten Riedmark im 12 13 Jh auf S 84 eingezeichnet Urkunde Kloster St Emmeram Regensburg Urkunden 0794 1800 BayHStA Kloster St Emmeram Regensburg Urkunden 8 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 2 Februar 2023 Konig Ludwig der Deutsche bestatigt dem Kloster St Emmeram die ihm von dem Grafen Wilhelm geschenkten Guter zwischen den Flussen Aist und Naarn bis zu dem Ort wo sie in die Donau munden sowie in Rostorf und verleiht fur die dortigen Klosterguter Immunitat und Schutz in einer Urkunde vom 18 Januar 853 Leopold Josef Maybock Beitrag zum 800 jahrigen Burgjubilaum von Windegg In Windegger Geschehen Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg im Schwertberger Kulturring Heft 06 Schwertberg 2008 S 5 ooegeschichte at PDF 1 7 MB Alois Zauner Der Herrschaftsbesitz der Kuenringer in Oberosterreich im 13 und 14 Jahrhundert In Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Band 46 47 1981 S 138 zobodat at PDF Michael Mitterauer Formen adeliger Herrschaftsbildung im hochmittelalterlichen Osterreich In Mitteilungen des Instituts fur Osterr Geschichtsforschung Band 80 Hermann Bohlaus Nachf Wien Koln Graz 1972 S 289 mgh bibliothek de Hertha Ladenbauer Orel Wieselburg an der Erlauf das ostlichste Imperium des hl Wolfgang In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 117a Linz 1972 S 26 62 zobodat at PDF 7 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regensburger Luss amp oldid 237446802