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Die Bohmische Masse oder Bohmisches Massiv polnisch Masyw Czeski tschechisch Cesky masiv oder Ceska vysocina Bohmisches Hochland ist das geologisch alte Rumpfgebirge in Tschechien und angrenzenden Gebieten in Osterreich Deutschland und Polen Es ist als stark erodierter Rest eines jungpalaozoischen Faltengebirges ein charakteristisches Element der Geologie Mitteleuropas und Teil der europaischen Mittelgebirgsschwelle Bohmische MasseCeska vysocinaHochster Gipfel Schneekoppe 1603 m n m Lage Tschechien Deutschland Osterreich PolenTeil des Hercynischen Variszischen GebirgesBohmische Masse Bohmisches Massiv Koordinaten 50 44 N 15 44 O 50 736111111111 15 740277777778 1603 Koordinaten 50 44 N 15 44 OTyp RumpfgebirgeBesonderheiten Umschliesst das Bohmische Beckenf1p1p5 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Oberflachengestalt 1 2 Geografische Gliederung 1 3 Geomorphologische Klassifizierung in Tschechien 2 Geologie 2 1 Geologische Gliederung 2 2 Gesteine 3 Geologische Storungen 3 1 Das Bohmische Massiv und die Alpen 4 Bodenschatze 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeografie BearbeitenOberflachengestalt Bearbeiten Die Bohmische Masse bildet grossteils flachere Landschaften Die Rumpfflache nordlich der Donau ist gepragt durch sanfte Mulden und Taler sowie weitgespannte niedrige Rucken und Kuppen Aus dem sauren Grundgestein haben sich vor allem Braunerden entwickelt in Mulden und ebenen Flachen auch vom Grundwasser beeinflusste Gley Boden Wie in anderen Gebirgen der europaischen Mittelgebirgsschwelle sind die Talstrukturen unregelmassiger und weniger scharf gegliedert als im vergleichsweise jungen Decken und Faltengebirge der Alpen Orografisch gleichformiger sind hingegen die Hochflachen Die Durchbruchstaler die zu dieser geologischen Region gehoren sind die Wachau der Strudengau das Donautal von Vilshofen uber Passau und die Schlogener Schlinge bis Aschach Geografische Gliederung Bearbeiten Das bohmische Massiv im weiteren Sinne kann in folgende Einheiten untergliedert werden Nordbegrenzung Erzgebirge und Sudeten von West nach Ost Erzgebirge Elbsandsteingebirge Oberlausitz mit Lausitzer Bergland und Lausitzer Gebirge Riesengebirge Altvatergebirge Sudwestbegrenzung Bohmerwald im erweiterten Sinne Oberpfalzer Wald Bayerischer Wald Sud und Sudostabdachung Gratzener Bergland Osterreichisches Gneis und Granithochland die hohen und tief zerfurchten Rumpfflachen des osterreichischen Muhl und Waldviertels mit dem Weinsberger Wald und Bohmerwald in anderen Gebieten Bohmisch Mahrische Hohe zwischen Budweis und Brunn Kleinere Streifen gibt es auch sudlich der Donau Dunkelsteinerwald und Hiesberg der Wachau Neustadtler Platte des Strudengau Kurnberger Wald bei Linz Sauwald zwischen Eferding und Passau Neuburger Wald in bayerischen PassauerlandGeomorphologische Klassifizierung in Tschechien Bearbeiten nbsp Bohmische Masse Mitteleuropaisches Tiefland Westkarpaten Westpannonisches BeckenSystem Hercynisch Untersystem Hercynisches Gebirge Provinz Bohmische Masse Ceska vysocina Es handelt sich um eine geomorphologische Provinz die einen grossen Teil der Tschechischen Republik einnimmt ganz Bohmen und einen Teil Mahrens Sie reicht auch weit uber die Grenzen Tschechiens hinaus in die Nachbarlander Osterreich Deutschland und Polen Eingeteilt ist das Gebiet dieser Geomorphologischen Provinz in sechs Subprovinzen subprovincie oder Systeme soustava Bohmerwald Subprovinz Sumavska subprovincie Bohmisch Mahrische Subprovinz Ceskomoravska subprovincie Erzgebirgs Subprovinz Krusnohorska subprovincie Riesengebirge Gesenke Subprovinz Sudeten Subprovinz Krkonossko jesenicka subprovincie Beraun Subprovinz Poberounska subprovincie Bohmisches Tafelland Ceska tabule Geologie Bearbeiten nbsp Das Bohmische Massiv Tepla Barrandium und Moldanubikum als Teil der Varisziden in MitteleuropaGeologische Gliederung Bearbeiten Das Bohmische Massiv bildet zusammen mit dem Schwarzwald und den Vogesen den Zentralbereich des mitteleuropaischen variszischen Gebirges 1 Die Tschechische Stratigraphische Kommission hat mit Beschlussen aus den Jahren 1992 und 1994 folgende sechs regionalgeologische Einheiten fur das Bohmische Massiv festgelegt 2 Moldanubische Zone Kuttenberg Svratecka Zone Bohemikum Mittelbohmische Zone Sachsisch Thuringische Zone sudostl Teil vom Saxothuringikum Westsudetische Zone Moravosilesikum Mahrisch Schlesische Zone Gesteine Bearbeiten Die Bohmische Masse besteht aus kristallinen Gesteinen vornehmlich aus Graniten und Gneisen Die erstgenannten Tiefengesteine und Umwandlungsgesteine lagern im Suden und Westen setzen sich aber in der nordlichen Umrandung von Bohmen fort Die metamorphen Gesteine aus Gneis und kristallinen Schiefern liegen grossteils im inneren Ring sowie in Mahren und Niederosterreich Geologische Storungen BearbeitenVom Sudrand der Bohmischen Masse ziehen mehrere Storungszonen nach Nordosten Es sind dies die Rodl die Vitiser und die Diendorfer Storung die auch am Satellitenbild auszumachen sind Diagonal dazu verlaufen die Donau Storung die Pregarten Storung und die Klam Storung Das Bohmische Massiv und die Alpen Bearbeiten Die Bohmische Masse lag wahrend des Palaozoikums Mesozoikums und Kanozoikums im tropisch subtropischen Klimabereich Erst im jungeren Tertiar drehte die Eurasische Platte nach Norden 3 Die Bohmische Masse war Widerlager der Alpidischen Gebirgsbildung Sie wird auch als kristallines Grundgebirge bezeichnet weil sie uber weite Gebiete unter die jungeren Formationen der Ostalpen und der Molasse des Alpenvorlandes zu liegen kam Es handelt sich teilweise um tektonische Uberschiebungen von weit mehr als 100 Kilometern angetrieben durch die Afrikanische Platte und ihre Norddrift Diese loste vor etwa 30 Millionen Jahren die alpidische Gebirgsbildung und weitraumige Bewegungen aus Unter den Nordalpen befinden sich die Gesteine der Bohmischen Masse als langer flach deformierter Streifen Beim Traunstein etwa 60 Kilometer sudlich der Donau bei Linz und damit fast 100 Kilometer vom heutigen Rumpfgebirge entfernt liegt dieses Kristallin in 7 bis 10 Kilometer Tiefe Die Dichteanomalien machen nur wenige Prozent aus lassen sich aber trotz dieser Tiefen im lokalen Schwerefeld nachweisen Bodenschatze BearbeitenIm Gegensatz zu Harz Ural und anderen variszischen Gebirgen gibt es in der Bohmischen Masse kaum Lagerstatten von Erzen Dagegen sind Granite Granodiorite und wenige Diorite in vielen Steinbruchen erschlossen Kaolin wird z B in Schwertberg abgebaut Im Ortsteil Kropfmuhl der Stadt Hauzenberg wird Graphit abgebaut siehe Hauzenberger Graphit Sudlich von Prag Tschechien lagert eines der grossten Goldvorkommen in Europa Aktuell bestehen Planungen dieses auszubeuten 4 5 Siehe auch BearbeitenGeomorphologische Einteilung Tschechiens Geologie OsterreichsEinzelnachweise Bearbeiten Walter Roland et al Geologie von Mitteleuropa 5 Auflage Schweizerbarth sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1992 ISBN 3 510 65149 9 Ivo Chlupac et al Geologicka minulost Ceske Republiky Praha Academia 2002 S 13 19 ISBN 80 200 0914 0 Zur Geologie und Genese der Kaoline des Bohmischen Massivs PDF Datei 68 kB Kilian Kirchgessner Tschechien Kampf dem Goldrausch In Zeit Online 4 Marz 2014 abgerufen am 2 Januar 2015 http www radio cz de rubrik tagesecho umstrittenes gold buerger gegen abbau in tschechienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bohmische Masse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geologie der Bohmischen Masse Die Bohmische Masse Memento vom 15 Januar 2013 im Internet Archive Normdaten Geografikum GND 4007475 4 lobid OGND AKS VIAF 244517178 Kategorie Tschechien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bohmische Masse amp oldid 236439138