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Kurnberger Wald ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Siehe auch Kyrnberger Wald Der Kurnberg bei Linz ist ein seit Jahrtausenden von Menschen besiedeltes Gebiet Da er sich uber den einstmals sumpfigen Niederungen des Donautales erhob bot er sich als ideale Siedlungsstatte an Auf ihm finden sich zahlreiche Wehranlagen Kultplatze Friedhofe und Siedlungen aus verschiedensten kulturgeschichtlichen Epochen Der Kurnberger Wald mit dem 526 m hohen Kurnberg ist heute ein forstwirtschaftlich genutztes Naherholungsgebiet an der Donau im Westen von Linz Er befindet sich in den Gemeinden Wilhering und Leonding und ist Teil des osterreichischen Granit und Gneishochlands KurnbergDer Kurnberger Wald von Suden aus gesehenHohe 526 m u A Lage Oberosterreich OsterreichDominanz 4 2 km PostlingbergSchartenhohe 190 m bei HitzingKoordinaten 48 17 40 N 14 13 17 O 48 294444 14 221389 526 Koordinaten 48 17 40 N 14 13 17 OKurnberg Linz Oberosterreich Gestein Perlgneis Sandstein QuarzkonglomeratAlter des Gesteins Prakambrium und Palaozoikum Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Geschichte 2 1 Ur und fruhgeschichtliche Bodendenkmale am Kurnberg 2 2 Minnesanger Der von Kurenburg 2 3 Die Jagd am Kurnberg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDer Kurnberg gehort geologisch zur bohmischen Masse und wird oberflachlich durch die Donau von dieser getrennt Ebenfalls zum Kurnbergmassiv gehoren der Schlossberg der Romerberg der Froschberg der Freinberg das Zaubertal sowie die Zaubertalerfalte die sich jeweils in westnordwestlicher Ausrichtung in den Verwaltungsbezirken Linz bzw Linz Land befindend unmittelbar vor dem eigentlichen Kurnberg aufbauen Weiterhin zahlen die westlichen Auslaufer jener nordlich von der Donau begrenzten Granit und Gneisvorkommen zur Masse des Kurnberges welche sich als uncharakteristisch abrupte Landschaftsfalten von Wilhering Muhlbach bis Kirchberg Thening von der gemassigt anmutenden horizontalen durch grossraumige Molassevorkommen und von Traunterrassen definierten Weite der Welser Heide abheben Somit wird der geologische Kurnberg ostlich unmittelbar von der Stadt Linz nordlich von der Donau westlich von Muhlbach bzw Kirchberg Thening sowie sudlich von Leonding und Pasching begrenzt Der Kurnberg besteht zum Grossteil aus Perlgneis im westlichen Teil finden sich Sandsteinvorkommen vereinzelt Quarzkonglomeratblocke 1 Geschichte BearbeitenUr und fruhgeschichtliche Bodendenkmale am Kurnberg Bearbeiten nbsp Ruinen eines romischen Wachturmes aus dem 2 JahrhundertDie Gegend um den Kurnberger Wald war bereits in vorchristlicher Zeit besiedelt Funde konnen bis in die Jungsteinzeit und ein Hugelgraberfeld am Sudwesthang in die spate Bronzezeit Urnenfelderzeit zuruckdatiert werden Aus der Hallstattzeit liegen keine Funde vor das meiste Fundmaterial stammt aus der Bronzezeit Die angeblich La Tene zeitliche Keramik 2 ist verschollen eine Datierung also nicht moglich Eine Zuordnung des Doppelringwalles in eine dieser Epochen ist nach jetzigem Wissensstand nicht sicher moglich Fur die Annahme eines keltischen Oppidums liegen bislang jedenfalls keine Hinweise vor 3 4 Hingegen bestatigen einige Relikte aus der jungeren Eisenzeit die Anwesenheit der Kelten auf dem Kurnberg Aus der Romerzeit sind zahlreiche Bauten und Funde am Kurnberg bestatigt Wachturm Ziegelei Villa Rustica Mit dem Einzug der Bajuvaren finden sich bajuwarische Korpergraber bei Edramsberg und Schonering Vermutlich ist zur Zeit der Awarenkriege und der Ungarneinfalle die alte Wallburg am Kurnberg im 10 Jahrhundert ausgebaut und wieder benutzt worden Im Hochmittelalter entstanden am Kurnberg mehrere Burgen Burg Wilhering Burg Kurnberg Burg Muhlbach Etliche Anlagen auf dem Kurnberg wurden bei der Liechtensteiner Fehde zerstort In der Neuzeit ist der Kurnberg allenfalls als Fliehburg benutzt worden neue Befestigungsanlagen sind aber nicht mehr gebaut worden Der Name des Berges ist 1154 als Querinberch 1237 als Querenberch und 1349 als Churnberch verzeichnet Er geht auf althochdeutsch quirn zuruck was Muhle bedeutet Der Berg ist reich an fliessenden Gewassern die fur Muhlen genutzt wurden z Bsp der Muhlbach der den Berg sudlich sudwestlich umfliesst Als archaologische Denkmaler am Kurnberg konnen die folgenden als gesichert angenommen werden 5 6 Burg am Gipfel des Kurnbergs liegende ur bzw fruhgeschichtliche Wallburg mit doppeltem Ringwall und drei Zugangen Gugerl Kleine Burg Doppelringwall aus der Mittelbronzezeit Ortsteil Donauleiten der Gemeinde Wilhering vermutlich identisch mit der in Urkunden des Stiftes Wilhering im 12 13 Jh mehrfach genannten Burchecke Romischer Wachtturm am Hirschleitengraben vermutlich zu Beginn des 3 Jahrhunderts angelegter Steinturm in der Donauleiten bei der Mundung des Hirschgrabens in die Donau Wascheneck G schloss Wallburg befestigte Siedlung aus Bronzezeit und Holzburg aus dem fruhen Hochmittelalter mit Palisadenmauer in der Donauleiten Mundung Hainzenbach in die Donau Pingenfeld In den Gruben 60 ur und fruhgeschichtliche Pingen Schurf bzw Entnahmegruben 0 5 km sudostlich des Gipfels Gemeinde Wilhering Burgstall Aichberg Romischer Spitzgraben Spatmittelalterlicher Burgstall auf einem Hangsporn mit Abschnittsgraben Ortsteil Holzheim von Leonding Vermutlich Romische Quellfassung Hinterbruhl Quellfassung aus Ziegelmaterial in Hinterbruhl westlich von Alharting Gemeinde Leonding Burg Kurnberg Hoch oder spatmittelalterliche Burg nordwestlich des Bauernhauses Schneiderbauer im Ortsteil Rufling der Gemeinde Leonding falschlicherweise als Schloss Seeberg bezeichnet Kaiserbrundl Neuzeitliche 1502 Quellfassung im Quellgebiet des Hirschleitengrabens Burg Muhlbach Bronzezeitliche bzw hochmittelalterliche Erdsubstruktion einer Burg Abschnittsbefestigung auf Hangsporn mit doppeltem Wallgraben in Rufling Gemeinde Leonding Burg Wilhering Jungsteinzeit Romerzeit Hochmittelalterliche Erdsubstruktion einer Burg Stammsitz der hochfreien Herren Wilhering Waxenberg zwischen Gasthaus Donaualm Backerei Wilflingseder Gemeinde Wilhering Neolithische Werkban Fundstelle der Jungsteinzeit Fundstelle einplaniert Granitfindling erhalten 0 4 km sudlich des Gasthauses Donaualm von Wilhering Vermutlich Keltischer Ziegelofen Ziegel Back oder Topferofen 0 4 km sudlich des Gasthauses Donaualm von Wilhering Romische Militarziegelei bei Fall Romerzeit 4 Jahrhundert n Chr gelegen bei den Muhlbachbrucke im Ortsteil Schonering von Wilhering Scharmerhugel Fundort einer spatbronzezeitlichen bzw jungeisenzeitlichen Siedlung im Ortsteil Schonering von Wilhering Brundl in Fall Jungsteinzeitliche und romerzeitliche Siedlung mit Grabern Ziegelofen Steinbruch und Muhlstein bei Gasthaus Brundl in Fall in der Gemeinde Wilhering Burg Edramsberg Spatmittelalterlicher Burgstall einst der Sitz der Edramsberger im Ortsteil Edramsberg Schonering gelegen beim Bauernhof Mittermayr Edramsberger Strasse 40 der Gemeinde Wilhering St Achatius Kirchlein Mittermayrkirche oder Sebastianikapelle Hoch und Spatmittelalter Neuzeit 1936 abgebrochen im Ortsteil Edramsberg Schonering Bauernhof Mittermayr Edramsberger Strasse 40 der Gemeinde Wilhering Lugmayr in Reit Gebaude aus dem Mittelalter und der fruhen Neuzeit 1350 1620 jetzt einplaniert gelegen beim Bauernhof Lugmayr in Reith Reither Strasse 6 von Wilhering Wallanlagen Kirchmayrholz und Lugmayrholz Wallanlagen eventuell Spatmittelalter oder Neuzeit in Winkeln bei Schonering 0 7 1 km sudostlich der Pfarrkirche Schonering von Wilhering Burgstall im Lugmayrholz mittelalterliche Hausberganlage mit kegelstumpfformigem Kernwerk 0 15 km nordlich des Bauernhofs Lugmayr in Reith Ortsteil KG Schonering von Wilhering Burgstalle bei Schonering Eiselsberg mittelalterliche Hausberganlage mit kegelstumpfformigem Kernwerk Eiselsberg 0 7 km nordostlich der Pfarrkirche Schonering Ortsteil Schonering von Wilhering Hochmayrdiele in der Krift eventuell Erdsubstruktion einer Burg in der Krift Thalham bei Schonering Gemeinde Wilhering Romischer Gutshof mit Badegebaude romischer Gutshof Villa rustica und Badeanlage Balneum in der Krift bei Thalham bei Schonering Gemeinde Wilhering Eine angeblich hallstattzeitliche Felsritzung war in den 1970er Jahren noch nicht vorhanden muss daher jungeren Datums sein Vieles spricht dafur dass sie in Zusammenhang mit einer studentischen Vereinigung steht 7 Nur einige Wege welche den Kurnberger Wald durchziehen entsprechen zeitlich fruheren Epochen Die meisten Altwege sind weniger als 100 Jahre alt Allein fur den Altweg der zum romischen Wachturm fuhrt wird ein grosseres Alter angenommen Heutzutage sind diese infolge land und vor allem forstwirtschaftlicher Nutzung sowie der Nutzung zu Erholungszwecken der umliegenden Bevolkerung stark verbreitert begradigt und mit Schlackeschutt welcher als Abfallprodukt der Stahlproduktion in der Voest Linz anfallt haltbar gemacht 8 Minnesanger Der von Kurenburg Bearbeiten Der Kurnberg wird als moglicher Herkunftsort des Minnesangers von Kurenberg und einer Adelsfamilie von Kurnberg genannt bekannt Der Herkunftsort des Minnesangers ist nach wie vor umstritten Die Behauptung dass mit den von Kurnberg oder Kurnberg im 12 Jahrhundert angeblich eine Reihe von Bauern aus den umliegenden Gemeinden bezeichnet waren ist zuruckzuweisen 9 Diese Behauptung ist aus mehreren Grunden nicht haltbar Ein Konrad von Kurnberg wird bereits 1140 in einer Urkunde des Klosters St Nikola als Zeuge genannt 1147 wird dieser Konrad nochmals anlasslich der Ubergabe der Kirche von St Johann am Wimberg unter Ulrich von Wilhering erwahnt Konrad von Kurnberg gehorte sicherlich bereits dem niederen Ritteradel an da der Edelfreie Ulrich von Wilhering gewiss keinen Bauern als Zeugen einer Schenkung ins obere Muhlviertel geholt hatte 10 Es besteht hingegen am Sudhang des Kurnberger Waldes beim Anwesen Schneiderbauer eine mittelalterliche Burgstelle die nachweislich Burg Kurnberg hiess Sie durfte der Stammsitz der Kurnberger gewesen sein und wurde von Konrad von Kapell um 1280 zu einer Burg in Massivbauweise ausgebaut Am 18 Oktober 1286 wird sie als Castrum in Churnberg urkundlich erwahnt Von der Burg ist wenig erhalten da Kaiser Maximilian I die im Zuge der sog Liechtensteiner Fehde 1476 1477 gegen Kaiser Friedrich III abgebrannte Burg vermutlich als Materialdepot fur sein Jagdschloss Sachsenburg in Horsching verwendete Die Jagd am Kurnberg Bearbeiten Ausgehend von dem nahe gelegenen Linzer Schloss fanden ab etwa 1500 kaiserliche Jagden im Kurnberger Wald statt unter anderem von Kaiser Maximilian I 11 Beispiele grosser Jagden finden sich im Jahr 1686 als Kaiser Leopold I mit dem Grafen Khevenhuller unter Anwesenheit von mehr als 1000 Personen eine Hirschjagd veranstaltet Auch unter Kaiser Karl VI fand hier eine grosse Treibjagd statt Diese letzte kaiserliche Jagd wurde 1732 veranstaltet 12 Unter Kaiserin Maria Theresia wurden die offiziellen Jagden eingestellt und die Jagdreviere zum Kauf angeboten um die beanspruchten Hoffinanzen aufzubessern Seit dem 18 Jahrhundert befindet sich das gesamte Forstgebiet im Besitz des Stiftes Wilhering 13 Literatur BearbeitenFriedrich Schwarz Stephen Sokoloff Linz von Berg zu Berg Teil 1 Eine Stadtdurchquerung von West nach Ost vom Kurnberg zum Pfenningberg Surfen auf Landschaftswellen von Rufling nach Linz In OKO L Zeitschrift fur Okologie Natur und Umweltschutz Heft 3 Linz 2008 S 26 35 zobodat at PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurnbergerwald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Kurnberg In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Ronald Peschel Erlauterungen zur Geologischen karte von Linz und Umgebung nach J Schadler 1964 In Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz 28 Linz 1982 S 181 236 zobodat at PDF 4 6 MB Christine Schwanzar Der romische Wachturm im Kurnbergerwald In Jahrbuch des OO Musealverbandes fur Gesellschaft und Landeskunde 183 Band Linz 1993 S 10 40 ooegeschichte at PDF 1 3 MB Josef Reitinger Die ur und fruhgeschichtlichen Funde in Oberosterreich Linz 1968 S 470 ff Erwin M Ruprechtsberger Zur Spatbronzezeit im Linzer Raum In Linzer Archaologische Forschungen Sonderheft XXXI Linz 2004 S 28 Christian K Steingruber Forschungsraum Kurnberg Neue Erkenntnisse uber ur und fruhgeschichtliche Bodendenkmale In Oberosterreichische Heimatblatter Heft 3 4 61 Jahrgang Linz 2007 Christian K Steingruber Ur und fruhgeschichtliche Denkmaler am Kurnberg bei Wilhering In Marktgemeinde Wilhering Hrsg Wilhering Band 1 zusammengestellt von H Heisler mit zahlreichen Fotobeitragen von Anton S Kehrer Denkmayr 2006 Siehe Diskussion Felszeichnung 10 Janner 2013 Siegrid Hirsch Wolf Ruzicka Kultplatze in Oberosterreich Wilhering Z klobener Stein Flurbezeichnung Kurnberger Wald Bezirk Linz Land Freya Verlag S 168 171 Walter Aspernig Geschichte des Kurnbergs bei Linz In Archiv der Stadt Linz Hrsg Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1967 S 36 47 ooegeschichte at PDF 6 1 MB Alois Zauner Die Anfange der Zisterze Wilhering In Mitteilungen des Oberosterreichischen Landesarchivs Band 13 Linz 1981 S 150 ff ooegeschichte at PDF Walter Aspernig Kaiser Maximilian I und seine Hasen In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Jahrgang 164 Linz 2019 S 129 150 zobodat at PDF Walter Aspernig Prominente Jager und grosse Jagden am Kurnberg In Marktgemeinde Wilhering Hrsg Wilhering Band 1 Verlag Denkmayr Linz 2006 S 280 282 Homepage des Stift Wilhering Memento vom 28 September 2011 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurnberg Linz amp oldid 234982749