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Dieser Artikel befasst sich mit einem historischen oberosterreichischen Viertel Zum heutigen Machland und die gleichnamige oberosterreichische Raumeinheit siehe Machland und Machland Raumeinheit Das Machlandviertel war einer der ursprunglichen Siedlungsraume Oberosterreichs Es erstreckte sich nordlich der Donau uber einen Grossteil des heutigen unteren Muhlviertels Im 17 und 18 Jahrhundert wurde es auch Schwarzviertel genannt 1 Nachdem 1779 das Innviertel neu zu Osterreich gekommen war wurde das Machlandviertel mit dem heutigen oberen Muhlviertel vereinigt Gemeinsamer Name wurde Muhlviertel Das Schwartzviertl Ausschnitt aus Vischers Archiducatus Austriae Superioris Descriptio Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Historische und politische Beschreibung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Name Machland geht vermutlich bis in das 11 Jahrhundert zuruck In einer mit 1074 datierten Falschung des wahrscheinlich 1067 im Original ausgestellten Stiftungsbriefes fur das Augustinerchorherrenstift St Nikola Passau nennt Bischof Altmann von Passau den spater 1075 bis 1095 amtierenden Markgrafen Leopold als Vogt fur im Machlant gelegene Guter des Stiftes Der Stiftsbrief des Nonnenklosters Erla der zeitlich nicht genau einzuordnen ist nennt einen Vladrich de Maclant Urkundlich sind im 12 Jahrhundert einige edelfreie Herren von Machland belegt als deren bedeutendster Otto von Machland als Stifter von Stift Baumgartenberg 1142 und des Stiftes Waldhausen 1147 gilt Als geografischer Begriff begegnet uns das Machland dann im 13 Jahrhundert in einer Urkunde Konig Ottokars als Achland Der Name hat seither viele verschiedene Deutungen erfahren Die einen vermuten eine slawische Wurzel slaw mogyljane moglan mogyla Mugel Hugel andere leiten den Begriff aus dem Keltischen ab Am naheliegendsten ist es den Begriff mit Ache Wasser in Verbindung zu bringen und mit Land des Wassers zu ubersetzen Das Machland gehort zu den altesten Siedlungsraumen Osterreichs Bronzezeitliche Funde im Raum Mitterkirchen und das Romerkastell am Sporn von Wallsee belegen die Bedeutung dieses alten Donauuberganges Die Lage am Limes und die zeitweilige Zugehorigkeit zum Romischen Reich sowie die Lage im Altsiedelland der Mark Osterreich seit 976 dokumentieren den kontinuierlichen Verlauf der Siedlungsentwicklung und Urbarmachung dieses Raumes Echte Ortsnamen mit dem Suffix ing z B Hutting Inzing Arbing zeigen die bajuwarische Zuwanderung wahrend slawische Ortsnamen wie Tobra und Tabor die fruhmittelalterliche Besiedlungssituation markieren Historische und politische Beschreibung BearbeitenDas Machland war bereits ab dem 10 Jahrhundert mit der babenbergischen Mark bzw spater ab der Mitte des 12 Jahrhunderts mit dem Herzogtum Osterreich verbunden Die westlich angrenzende Riedmark dagegen kam erst ab dem 12 Jahrhundert zu Lasten des Herzogtums Bayern unter den Einfluss des Herzogtums Osterreich Als Machland in Urkunden auch als Mahhlant Mahelant Mahlant Maclant Magelant Achelant Ahelant geschrieben wurde noch bis Mitte des 13 Jahrhunderts ein schmaler Streifen zwischen Aist und Sarmingbach entlang der Donau im heutigen unteren Muhlviertel bezeichnet wahrend der verbleibende flachenmassig weitaus grossere Teil des heutigen unteren Muhlviertels die Riedmark bildete 1478 wurde auf Vorschlag der oberosterreichischen Landstande aus Grunden der Landesverteidigung vier Organisationseinheiten geschaffen das Muhlviertel das Machlandviertel das Hausruckviertel und das Traunviertel Die Abgrenzung zwischen dem westlichen damaligen Muhlviertel und dem ostlichen Machlandviertel war der Haselgraben und nordlich davon die Grosse Rodl Das Machlandviertel bestand dabei aus der grosseren Riedmark und dem kleineren Machland Die Grenze zwischen Riedmark und Machland verlief von der Mundung der Aist in die Donau uber Aisthofen gegen Perg Von dort in einem Bogen uber Munzbach bis nahe an die Donau bei Mitterkirchen Dann wieder landeinwarts bis St Thomas am Blasenstein Von dort noch einmal bis Pannholz bei Grein und von dort hinauf nach St Georgen am Walde Nachdem 1779 durch den Frieden von Teschen das Innviertel an Oberosterreich gefallen war wurden die beiden nordlich der Donau liegenden Viertel also Muhl und Machlandviertel zusammengefasst um die Organisation von vier Vierteln weiter aufrechtzuerhalten Der gemeinsame Name lautete Muhlviertel nun unterteilt in ein oberes und unteres Muhlviertel Statt Machlandviertel setzte sich anschliessend der Begriff Machland ohne viertel fur die fruchtbare Ebene nahe der Donau und mit der Bezirksstadt Perg durch Der Begriff Riedmark erhielt sich bei Ortsnamen Literatur BearbeitenBenno Ulm Das Untere Muhlviertel bis 1500 In Muhlviertler Heimatblatter Band 7 8 Linz 1964 ooegeschichte at PDF Klaus Rumpier Historische Entwicklung des Muhlviertels von 1500 bis 1790 In Das Muhlviertel OO Landesausstellung Band 2 Linz 1988 S 289 296 zobodat at PDF Siegfried Haider Geschichte Oberosterreichs Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1987 ISBN 3 486 54081 5 Siegfried Haider Grundzuge der Herrschaftsstruktur und Verwaltungsorganisation im Muhlviertel In Kataloge des OO Landesmuseums Band 1988 Linz 1988 S 269 276 zobodat at PDF Einzelnachweise Bearbeiten Archiducatus Austriae Superioris Descriptio facta Anno 1667 Beilage zum Reprint der Topographia Austriae superioris modernae 1674 Archiv Verlag Wien 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Machlandviertel amp oldid 237803805