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Der Wachauer Marmor auch Spitzer Marmor Muhldorfer Marmor oder Waldviertler Marmor genannt ist ein hauptsachlich nordlich von Spitz an der Donau vorkommender und vor allem um Kottes und Els abgebauter Marmor Sessel beim Museum 1996 aus Edelstahl von Michael Ollinger Hobarthmuseum auf Platten aus Wachauer Marmor Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Vorkommen 2 Geschichte 3 Eigenschaften 4 Verwendung 5 QuellenEntstehung und Vorkommen BearbeitenMaritime Kalkablagerungen wurden ab dem Devon in der Variszischen Gebirgsbildung kristallin umgewandelt und bereits im Perm jedenfalls im Mesozoikum zur Rumpfflache abgetragen Ausgehend von Ybbs Melk und dem Dunkelsteinerwald zieht sich eine mitten im Gneisareal des Moldanubikums liegende Bunte Serie genannte Zone mit stellenweisem Auftreten von Marmoren in Form von Marmorlinsen und lager bis ins nordostliche Waldviertel etwa uber Horn und Gfohl bis nach Raabs und Drosendorf Wahrend die grossen Marmorvorkommen nordlich von Spitz an der Donau vielfaltig genutzt wurden erlangten nur wenige andere Marmorbruche uberregionale Bedeutung Obwohl diese Marmore mit dem Wachauer Marmor geologisch gleichzusetzen sind wurden sie zumeist unter anderen Namen bekannt so etwa der Hauslinger Marmor der Hiesberger Marmor und der Thumeritzer Marmor Die rosarote silikatreiche Varietat Hinterhauser Marmor wird am linken Donauufer sudwestlich von Spitz abgebaut und im Zuge der Donauregulierung verwendet Geschichte BearbeitenDie Nutzung intensivierte sich im Tal des Spitzer Baches wo noch zahlreiche alte versturzte oder verwachsene Steinbruche Zeugnis ablegen verlagerte sich aber im 19 Jahrhundert langsam auf die Hochflache nordlich von Spitz an der Donau wo heute noch einige Bruche bewirtschaftet werden Im ubrigen Verbreitungsgebiet wurde der Wachauer Marmor uberwiegend fur den lokalen Bedarf abgebaut wie die zahlreichen aufgelassenen Bruche belegen Eigenschaften BearbeitenDieser Marmor ist hochmetamorph polierfahig teils mit Silikaten angereichert und durch Einlagerung von Graphit wellig oder wolkig durchfarbt Wegen seiner Harte und Widerstandsfahigkeit wird er irrefuhrend auch als Granitmarmor bezeichnet Verwendung BearbeitenUm Spitz wurde er in rund 20 Steinbruchen abgebaut und als Dekor und Gebrauchsstein genutzt Zahlreiche Denkmaler Grabsteine Mauerquader Fahrbahneinfassungen Tur und Fenstergewande Stufen Radabweiser und Pflastersteine belegen seine Verwendung Desgleichen wurde weisse silikatarme Marmore von der bauerlichen Bevolkerung zu Branntkalk verarbeitet Die dazu benotigten Kalkmeiler und Kalkgruben sind heute noch mancherorts erkennbar Hartere und silikatreiche oder dolomitische Abarten wurden im Strassenbau als Schotter und Splitt oder als Betonzusatz genutzt Heute wird er uberwiegend als Dekor und Grabstein fur den lokalen Bedarf genutzt In jungster Zeit wurde er wiederentdeckt und beispielsweise beim Bau des NO Landesmuseums verwendet Quellen BearbeitenSchmolzer Annemarie Der Wachauer oder Spitzer Marmor In Abhandlungen der GBA 1937 4 S 115 126 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wachauer Marmor amp oldid 231806804