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Die Schmida ist ein linker Nebenfluss der Donau im nordlichen Niederosterreich Sie ist der Hauptfluss des Schmidatals SchmidaSchmida bei HippersdorfSchmida bei HippersdorfDatenLage NiederosterreichFlusssystem DonauAbfluss uber Donau Schwarzes MeerQuelle Bei Harmannsdorf48 36 2 N 15 44 47 O 48 600555555556 15 746388888889 370Quellhohe ca 370 m u A Mundung Bei Korneuburg in die Donau48 341388888889 16 313888888889 175 Koordinaten 48 20 29 N 16 18 50 O 48 20 29 N 16 18 50 O 48 341388888889 16 313888888889 175Mundungshohe ca 175 m u A Hohenunterschied ca 195 mSohlgefalle ca 2 6 Lange 73 6 kmEinzugsgebiet 484 4 km 1 Linke Nebenflusse Urtlbach Kuhnringbach Gerstfeldgraben Lateinbach Stoitzengraben Maigner Bach Schrittentalbach Grundfeldgraben Goggendorfer Bach Kuhberggraben Rohrbach Therngrabenbach Ameisthalergraben Hirschberggraben HundsgrabenRechte Nebenflusse Florianibach Kalvarienberggraben Grafenberger Bach Grundgraben Straningbach Regelsbach Schleinitzbach Durnbach Ravelsbach Gartenbach Baritz Ruppersthaler GrabenGemeinden Eggenburg Sitzendorf an der Schmida Ziersdorf Grossweikersdorf Heldenberg Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 2 1 Quelle 2 2 Verlauf 2 3 Mundungsgebiet 2 4 Zuflusse 3 Flora und Fauna 4 Wasserqualitat 5 Hochwasser und Regulierung 6 Wassermenge 7 Wirtschaft 8 Literatur 9 Bildergalerie 10 Einzelnachweise 11 WeblinksName BearbeitenDer Name leitet sich vom althochdeutschen Wort smid Schmied ab und spielt darauf an dass der Fluss die notige Wasserkraft besass um Hammerschmieden anzutreiben Die erste Nennung als Smidaha erfolgte 864 2 3 Eine haufig verwendete Namensvariante ist Schmidabach 4 fruher auch Schmiedabach eine Bezeichnung die vor allem umgangssprachlich bis heute noch gebrauchlich ist Auf den Landkarten der Josephinischen Landesaufnahme 1763 1787 ist der Fluss etwa mit dem Namen Schmiedabach eingetragen 5 Die Schmida wird im Oberlauf auch als Kleine Schmida bezeichnet den Begriff oder gar einen Fluss Grosse Schmida gibt es hingegen nicht Geographie BearbeitenQuelle Bearbeiten nbsp Quellteich der SchmidaDas Quellgebiet der Schmida liegt im Gemeindegebiet von Burgschleinitz Kuhnring ostlich der Ortschaft Harmannsdorf im Ackerland unmittelbar nordlich der Bundesstrasse 4 Ursprunglich speisten mehrere Quellen die Schmida wie auf den Landkarten der Josephinischen Landesaufnahme 1763 1787 ersichtlich ist 6 Und aus dem Jahre 1835 stammt etwa folgende Beschreibung des Quellgebiets Der Schmiedabach hat seine Quellen auf der sudlichen Furche welche der Manhardsberg mit dem Aste bildet der sich nordostlich von Horn davon ablost 7 Heutzutage gibt es diese Quellen so nicht mehr die Quellen sind gefasst und in unterirdisch verlegten Rohren wird das Wasser zu einem kunstlich angelegten Sammelbecken geleitet welches nun als Quellteich den Ursprung der Schmida bildet Verlauf Bearbeiten nbsp Schmidawasserfall bei KuhnringDie Schmida fliesst zuerst in nordostliche Richtung uber Kuhnring wo es auch einen Wasserfall von etwa 4 m Hohe gibt bis Eggenburg in diesem Abschnitt wird sie an Brucken auch als Kleine Schmida bezeichnet durchfliesst schliesslich Eggenburg und knickt etwa 10 km weiter ostlich bei Roseldorf Richtung Suden ab von wo ab ihr Tal auch Schmidatal genannt wird Ab hier fliesst die Schmida kanalisiert Die bedeutenden Orte des Schmidatals wie Sitzendorf an der Schmida Frauendorf Ziersdorf und Grossweikersdorf werden sodann durchflossen und bei Hippersdorf tritt die Schmida durch den Wagram in das nordliche Tullnerfeld ein wo sie in sudostlicher Richtung bis zur Mundung in Richtung Donau fliesst Mundungsgebiet Bearbeiten nbsp Krumpenwasser knapp vor der Mundung in die DonauDie Schmida mundet heute nicht mehr direkt in die Donau sondern in einen ehemaligen Seitenarm der Donau den in der Stockerauer Au liegenden Stockerauer Arm in den nach ca 2 5 km auch der Gollersbach mundet Nach ca 1 km wird der Stockerauer Arm zum Krumpenwasser das bis Korneuburg parallel zur Donau fliesst und dort wenige Meter vor der Schiffswerftanlage in die Donau mundet Die Schmida nach der Querung der Stockerauer Schnellstrasse Hohe Tulln der Stockerauer Arm und das Krumpenwasser liegen im Europaschutzgebiet Tullnerfelder Donauauen Siehe Liste der Europaschutzgebiete in Niederosterreich Zuflusse Bearbeiten Von der Quelle zur Mundung Auswahl Urtlbach auch Kuhnringbach von links bei Kuhnring Markt Burgschleinitz Kuhnring Lateinbach von links vor Stoitzendorf Stadtgemeinde Eggenburg Grafenberger Bach von rechts nach Klein Reinprechtsdorf Markt Roschitz Maigner Bach von links vor Roseldorf Markt Sitzendorf an der Schmida Grundgraben von rechts nach Goggendorf Markt Sitzendorf an der Schmida Straningbach von rechts in Sitzendorf an der Schmida Schleinzbach von rechts gegenuber der Tabormuhle von Frauendorf an der Schmida Markt Sitzendorf an der Schmida Durnbach von rechts nach Frauendorf an der Schmida Ravelsbach von rechts gegenuber Hollenstein Markt Ziersdorf Gartenbach von rechts durch Ziersdorf Baritz von rechts gegenuber Dippersdorf Markt Ziersdorf Rohrbach von links gegenuber Glaubendorf Gemeinde Heldenberg Hundsgraben von links gegenuber der Haltestelle Grosswiesendorf Tiefenthal Markt Grossweikersdorf Abzweig des Schmiedamuhlbachs nach links bei Absberg Markt Absdorf Stranzendorfer Bach von links nahe Schmida Gemeinde Hausleiten Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Biberdamm an der SchmidaIn den Waldviertler Zubringerbachen der Schmida gibt es vereinzelt noch Flusskrebse und es besteht Hoffnung dass im Mundungsgebiet der Schmida Fischotter ansiedeln In den letzten Jahren haben sich auf Grund eines Wiederansiedlungsprojekts auch Biber an der Schmida ausgebreitet Die niedrige Wasserqualitat und das uber weite Strecken monoton regulierte Bachbett machen die Schmida jedoch in weiten Teilen ihres Verlaufs zu einem ungeeigneten Lebensraum fur seltene Tier und Pflanzenarten Von den ursprunglich vorhandenen ausgedehnten Feuchtwiesen ist seit dem 19 Jahrhundert kaum noch etwas ubrig geblieben Es gibt aber in jungster Zeit verstarkt Bestrebungen zu einem Ruckbau der Schmida sowie dazu den Bau von Ruckhaltebecken mit der Anlage von Feuchtbiotopen zu verbinden wie in Roseldorf bereits geschehen Diese Massnahmen dienen nicht nur dem Umweltschutz sondern es werden dadurch auch neue Naherholungsraume fur die Bevolkerung entlang der Schmida geschaffen Im Zuge vom Massnahmen zur Verbesserung der Vorflutfunktion der Schmida fand man im Mundungsgebiet insgesamt 23 Fischarten wobei auch unter Naturschutz stehende Arten wie der Schlammpeitzger und der Steinbeisser vorkamen 8 Siehe auch Gewasser im WeinviertelWasserqualitat BearbeitenDie Belastung durch kommunale Abwasser konnte durch den Bau von Klaranlagen reduziert werden was zu einer Verbesserung der Wasserqualitat gefuhrt hat der Zustand der Schmida Guteklasse II III ist aber immer noch als schlecht zu bezeichnen Nur 3 des osterreichischen Gewassernetzes sind noch niedrigeren Guteklassen zugeordnet Die Schmida weist eine starke Nahrstoff und Schwebstoffbelastung auf da das Einzugsgebiet zum Grossteil aus Ackerbaugebiet besteht und die Abflussergiebigkeit des Einzugsgebietes niedrig ist Das wirkt sich nicht nur negativ auf ihre Lebensraumfunktion aus sondern fuhrt auch zu einer erheblichen Belastung der Donau Augewasser im Mundungsgebiet der Schmida Tullnerfelder Donau Auen Die ARGE Natura 2000 Weinviertel hat darauf hingewiesen dass die Anlage von Pufferflachen in Form von nicht beackerten Streifen entlang des Baches die Situation entscharfen konnte Ein weiteres Problem stellt die im Bereich der nordlichen Schmida immer noch vorhandene Belastung des Grundwassers mit dem verbotenen Pestizid Atrazin dar das durch die Schmida bis in die Tullnerfelder Donauauen transportiert wird Hochwasser und Regulierung Bearbeiten nbsp Schmida KaskadeDie Schmida war von alters her gefurchtet fur die immer wieder auftretenden Hochwasser In den Topographische Tabellen von 1817 Niederosterreichisches Landesarchiv heisst es Bey dem Dorfe Konigsbrunn am Wagram lauft der gefahrliche Schmiedabach welcher hier durch oftere Uberschwemmungen grossen Schaden zufuget 9 In einer Sitzung des niederosterreichischen Landtages 1953 wird im Protokoll vermerkt Es ist uns auch bekannt dass die Schmieda und die Krems bei Katastrophen immer die grossten Schaden hervorrufen Das Kleine Volksblatt hat geschrieben dass mindestens 300 Hektar Ackerboden durch die Hochwasser der Schmida uberschwemmt wurden Die Schmida ist nur zu einem Teil reguliert 32 Kilometer sind uberhaupt nicht reguliert 10 Eine Regulierung der Schmida wurde daher zum Schutz vor Uberschwemmungen durchgefuhrt Sie erfolgte in Etappen beispielsweise wurde etwa im Jahre 1906 zwischen Roseldorf und Braunsdorf die Schmida reguliert 11 im Jahre 1921 erfolgte die Regulierung der Schmida von Sitzendorf bis zur Muhle in Frauendorf 12 in den Jahren 1951 bis 1957 erfolgte die Regulierung der Schmida in Absdorf durch Anlage eines neuen Bachbettes 13 Die Regulierung erfolgte durch Flussbegradigungen und Errichtung eines Dammes des Schmidadammes Zur Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff wurden Kaskaden in den neuen Flusslauf eingebaut nbsp Das Ruckhaltebecken der Schmida als BiotopAuf einer Flache von rund 12 Hektar errichtete die Marktgemeinde Sitzendorf an der Schmida im Ortsgebiet von Roseldorf ein Retentionsbecken mit einem Speichervolumen von rund 250 000 Kubikmetern welches 2004 fertiggestellt wurde Es ist so gestaltet dass die Schmida sich in einem naturlichen Lauf durch das Becken schlangelt und bei etwas starkerem Regen bereits die vielen kleinen Teiche fullt Dieses Biotop bildet damit einen naturlichen Lebensraum fur Vogel Frosche und Wild und bewirkt zugleich eine Verbesserung des Niedrigwasserhaushalts der Schmida was vor allem fur die dort heimische Tier und Pflanzenwelt von Bedeutung ist Im Jahre 2010 erreichte nach ungewohnlich starken Regenfallen der Wasserstand der Schmida beinahe die Dammhohe 14 15 Wassermenge BearbeitenMessstation Bei Hollenstein Gemeinde Ziersdorf gibt es eine Messstation Im langjahrigen Durchschnitt liegt hier die Durchflussmenge je nach Jahreszeit in etwa zwischen 0 15 und 0 45 m s wobei die Monate Februar Marz und April die hochsten und die Monate September und Oktober die niedrigsten durchschnittlichen Durchflussmengen aufweisen Nur bei vier Ereignissen seit 1951 lag die Durchflussmenge bei mehr als 4 m s Mundung Die Abflussgrosse bei der Mundung betragt durchschnittlich 1 0 m s verglichen mit der Grosse des Einzugsgebiets ergibt sich daraus eine Abflussspende von rund 2 Litern pro Sekunde und Quadratkilometer Einzugsgebiet Wirtschaft BearbeitenAn der Schmida befanden sich in fruheren Zeiten unzahlige Wassermuhlen Der Heimatforscher Otto J Schoffl konnte 80 Muhlen entlang der Schmida zwischen Eggenburg und der Mundung in die Donau damals bei Tulln nachweisen 16 Eine Muhle bei Absberg wurde erstmals im Jahre 1258 im Zusammenhang mit dem Kloster Absberg urkundlich erwahnt 17 Diese Muhle sowie einige andere existieren noch heute auch wenn in unserer Zeit nicht mehr die Wasserkraft der Schmida als Antriebsenergie genutzt wird Die Durchflussmengen als auch die erzielbaren Fallhohen sind namlich derart niedrig dass eine rentable energiewirtschaftliche Wasserkraftnutzung der Schmida kaum moglich scheint So ergab eine Potenzialstudie aus dem Jahr 2010 ein mogliches Regelarbeitsvermogen von 273 MWh a was bei einem angenommenen Haushalts Durchschnittsverbrauch von 4 400 kWh a zur Versorgung von 62 Haushalten reichen wurde 18 Die Schmida ist in kalten Wintern auch haufig zugefroren und im Spatsommer gelegentlich nahezu ausgetrocknet Literatur BearbeitenMuhlen im Wandel Am Beispiel Schmidatal im Weinviertel Band 1 von Otto J Schoffl Verlag Ferdinand Berger amp Sohne GesmbH Horn Die Schmida Eine Region stellt sich vor von Friedrich Damkohler Autor Josef Stefan Illustrator 2010 ISBN 978 3 200 02028 3Bildergalerie Bearbeiten nbsp Schmida Abfluss aus dem Quellteich nbsp Die Schmida bei Absdorf im Herbst nbsp Die Schmida bei Absdorf im Winter nbsp Schmida Wasserkaskaden nbsp Schmidawasserfall bei KuhnringEinzelnachweise Bearbeiten BMLFUW Hrsg Flachenverzeichnis der Flussgebiete Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha In Beitrage zur Hydrografie Osterreichs Heft 62 Wien 2014 S 105 PDF Download abgerufen am 21 Dezember 2021 E Schuster Die Etymologie der niederosterreichischen Ortsnamen 3 Teil Verein fur Landeskunde von Niederosterreich 1994 Wien S 525ff Gebiet an der SMIDAHA in Geschichte von Absdorf auf www absdorf2011 at Die Schmida in Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens Band 6 1835 Bezeichnung Schmiedabach Josephinische Landesaufnahme 1763 1787 Quellgebiet des Schmiedabachs Josephinische Landesaufnahme 1763 1787 Quellen des Schmiedabachs in einem Buch aus dem Jahre 1835 auf books google at Bericht uber Raumung von Schmida und Stockerauer Arm Schmiedabach Uberschwemmungen Heimatforschung Region Kirchberg am Wagram Stenographisches Protokoll des Landtages von Niederosterreich Mittwoch den 12 August 1953 PDF Schmidaregulierung in Geschichte von Braunsdorf Schmidaregulierung in Geschichte von Frauendorf Memento des Originals vom 27 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www frauendorf at Schmidaregulierung in geschichtliche Entwicklung von Absdorf Schmida Hochwasser August 2010 bei Stetteldorf Youtube Video Schmida Hochwasser August 2010 Grosswetzdorf aus Muhlen im Wandel von Otto J Schoffl Memento des Originals vom 27 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot camerahumana wordpress com aus Das industrielle Erbe Niederosterreichs Geschichte Technik Architektur Seite 57 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