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Kriechbaum ist eine Ortschaft der Katastralgemeinde und Gemeinde Allerheiligen im Muhlkreis in Oberosterreich Die Ortschaft hat 126 Einwohner Stand 1 Janner 2023 1 Kriechbaum Dorf OrtschaftKriechbaum Gemeinde Allerheiligen Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Perg PE OberosterreichGerichtsbezirk PergPol Gemeinde Allerheiligen im Muhlkreis KG Allerheiligen Koordinaten 48 18 30 N 14 37 6 O 48 308333333333 14 618333333333 380 Koordinaten 48 18 30 N 14 37 6 O f1Hohe 380 m u A Einwohner der Ortschaft 126 1 Jan 2023 Gebaudestand 56 2001 Postleitzahlenf0 4320 4284f1Vorwahl 43 07262f1Statistische KennzeichnungOrtschaftskennziffer 10016Werksgebaude der Kamig in Kriechbaum auf dem Gemeindegebiet von Tragwein Ortschaft Schedlberg Quelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM DORIS126 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 3 Geschichte 4 Bevolkerung Kultur 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Ortschaft Kriechbaum befindet sich am westlichen Rand des Gemeindegebietes von Allerheiligen im Muhlkreis auf einer Hohe von 340 m u A bis 380 m u A Die Grenze zur Nachbargemeinde Tragwein nordlich und westlich der Ortschaft ist gleichzeitig die Grenze des Bezirks Perg zum Bezirk Freistadt Im Suden reicht die Ortschaft Lina der Marktgemeinde Schwertberg an die Ortschaft heran Innerhalb der Katastralgemeinde Allerheiligen grenzt Kriechbaum im Osten an den Hauptort Allerheiligen und die nordlich davon gelegene Ortschaft Baumgarten Im Sudwesten von Kriechbaum befindet sich die Ortschaft Oberlebing der zur Gemeinde Allerheiligen gehorenden Katastralgemeinde Lebing Ein Teil des Bergwerks und Betriebsgelandes der Kamig einschliesslich des markanten Betriebsgebaudes Wienerbergerhaus befindet sich in der Ortschaft Haarland auf dem Gemeindegebiet von Tragwein Wesentliches Fliessgewasser ist der Kettenbach der zunachst von Norden nach Suden fliesst und die Grenze zur Nachbargemeinde Tragwein bildet dann in einem rechten Winkel Richtung Westen abbiegt durch das besiedelte Gebiet von Kriechbaum und wieder zuruck auf das Gemeindegebiet von Tragwein fliesst und dort in die Aist mundet Geologie BearbeitenKriechbaum befindet sich am Sudrand des Muhlviertler Granitmassivs der sogenannten Bohmischen Masse Die Landschaft bildet in Kriechbaum eine durch tektonische Bruchvorgange hervorgerufene gestreckte Mulde in der sich im Tertiar vor vierzig Millionen Jahren ein abbauwurdiges Kaolinvorkommen gebildet hat Das Gebiet war danach auf Grund der weiteren Absenkung vom Meer uberflutet und von Meeresablagerungen uberdeckt Die Kustenlinie verlief damals in Ost West Richtung auf einer Hohe von rund 420 Meter Seehohe 2 Das Kaolinvorkommen erstreckt sich auf die Gemeinden Allerheiligen Kriechbaum Perg Weinzierl Tragwein und Schwertberg Geschichte Bearbeiten nbsp Adelssitz in Kriechbaum in der Gemeinde Allerheiligen im MuhlkreisDie Oder von Geiersberg waren ursprunglich Regensburger Vasallen die im Umfeld der Burg Windegg sassen und dem jeweiligen Lehensherren dieser Herrschaft unterstanden Das waren nach dem Aussterben der Hochfreien von Lengenbach 1236 die Herren von Kuenring Ein Angehoriger der Familie wurde erstmals 1265 urkundlich erwahnt Von ihrem Stammsitz auf der im 12 Jahrhundert errichteten Burg Geiersberg in Oberlebing in der Nahe des Reifeggergutes grundeten die Nachkommen des Oders Heinrich II die drei Hauptlinien der Familie mit Sitzen in Schwertberg sowie Siegenhofen und Kriechbaum und gaben Geiersberg auf Der Siegenhof in der Nahe des Kettenbaches in der heutigen Ortschaft Kriechbaum wird erstmals um 1300 im Lehensbuch des Janns von Kapellen erwahnt Erster Oder von Siegenhofen war Hartneid 1260 bis 1313 letzter war Lorenz V 1490 bis 1494 Gegen Ende des 15 Jahrhunderts wurde der Sitz nur mehr als Bauernhof genutzt Erster Oder von Kriechbaum war Heinrich II 1270 1335 der mit dem Geschlecht der Grellen versippt war errichtete um 1315 den Sitz und nannte ihn Kriechbaum wie der gleichnamige Sitz in Kastendorf bei Konigswiesen der im Besitz der Familie der Grellen war Der Sitz Kriechbaum war bis zum Ende des 15 Jahrhunderts im Besitz der Oder und wechselte dann mehrmals den Besitzer Ende des 15 Jahrhunderts Walchen von Prandegg 1534 Hoheneck 1611 Tattenbach Die Herren von Tattenbach liessen 1611 bis 1621 den Sitz neu erbauen Weitere Besitzer waren 1631 Hanns Handl von Breitenbruck bei Katsdorf Starhemberger und Kuefstein Mit dem Verkauf an den Bauern Jakob Klinger verlor der Sitz die Eigenschaft eines adeligen Landgutes wurde aus der Landtafel geloscht und der Herrschaft Riedegg zugeschlagen Durch Grundstucksverkaufe entstanden kleinere Anwesen und Kleinhauser Siehe auch Hauptartikel Schloss KriechbaumDie Gewinnung Verarbeitung und Vermarktung von Kaolin in Kriechbaum ist seit dem Beginn des 19 Jahrhunderts in der Pfarrchronik von Tragwein dokumentiert Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts wurde die Kaolingewinnung professioneller und es interessierten sich Unternehmen dafur beispielsweise 1910 die Prager Montanaktiengesellschaft 1920 eine Wiener Genossenschaft und danach die KAMIG die mehrheitlich der Familie Gotzl gehort Der Abbau von Kaolin erfolgte in Bergwerken Die hochste Forder und Produktionsleistung wurde in den Jahren zwischen 1960 und 1970 erreicht wo jahrlich bis zu 170 000 Tonnen Rohkaolin abgebaut wurden Allein in Kriechbaum waren damals 250 Mitarbeiter beschaftigt insgesamt hatte die Kamig zu dieser Zeit rund 500 Beschaftigte und war damit einer der grossten Betriebe des Muhlviertels Durch die Entdeckung von Kaolinvorkommen die im kostengunstigeren Tagbau erschlossen werden konnten waren in den 1980er Jahren Umstrukturierungen und Rationalisierungsmassnahmen notwendig und die Vermarktung von Nebenprodukten wie Quarzsande wurde forciert 3 Bevolkerung Kultur BearbeitenDie Entwicklung der Siedlungen in Kriechbaum steht in engem Zusammenhang mit dem dortigen Kaolinabbau Die Unternehmensleitung der Kamig hat die Bergleute und ihre Familien bei der Wohnraumbeschaffung in der Nahe ihres Arbeitsplatzes und beim Aufbau von Kultur und Sporteinrichtungen unterstutzt Seit 1930 wird die Barbarafeier jahrlich im Dezember veranstaltet Ebenfalls 1930 grundeten Bergarbeiter die Arbeitermusikkapelle Kriechbaum Tragwein die 1934 in eine Werkskapelle der Kamig ubergefuhrt wurde und als Knappenkapelle Kamig bezeichnet wird 1957 wurde der Fussballclub Kamig gegrundet ein Sportplatz errichtet und der Meisterschaftsbetrieb aufgenommen 1963 schloss sich der FC Kamig dem ASV und der Union Tragwein an Literatur BearbeitenAlois Aumayr Roland Huber Josef Kiesenhofer Karl Kitzmuller Leopold Josef Maybock Martin Lehner Gemeindeamt Allerheiligen im Muhlkreis Herausgeber und Verleger Allerheiligen im Muhlkreis 1492 bis 1992 Ein Heimatbuch fur Pfarre und Gemeinde Allerheiligen im Muhlkreis 500 Jahre Wallfahrtskirche Allerheiligen 1992 OCLC 165204952 Einzelnachweise Bearbeiten Statistik Austria Bevolkerung am 1 1 2023 nach Ortschaften Gebietsstand 1 1 2023 ODS 500 KB Romedio Giacomini 180 Jahre Kaolingewinnung in Allerheiligen im Muhlkreis In Gemeindeamt Allerheiligen im Muhlkreis Herausgeber und Verleger Heimatbuch Allerheiligen im Muhlkreis 1992 S 300ff Festschrift 80 Jahre Kamig PDF 921 kB Gemeindegliederung von Allerheiligen im Muhlkreis Katastralgemeinden Allerheiligen LebingOrtschaften Allerheiligen im Muhlkreis Baumgarten Hennberg Judenleiten Kriechbaum Niederlebing OberlebingDorfer Allerheiligen im Muhlkreis Kriechbaum Weiler Lebing Solling Zerstreute Hauser Baumgarten Dorfl Hennberg Judenleiten Niederlebing Oberlebing Riegl Sonstige Ortslagen Kaolinbergwerk KriechbaumZahlsprengel Allerheiligen im Muhlkr Gemeindegliederung von Tragwein Katastralgemeinden Hinterberg Mistlberg TragweinOrtschaften Fraundorf Haarland Hinterberg Hohensteg Josefstal Knollnhof Lugendorf Mistlberg Reichenstein Schedlberg Schmierreith Stranzberg Tragwein ZudersdorfMarktort Tragwein Weiler Wogerer Hippenreith Rotten Hohensteg In der Noth Josefstal Reichenstein Reitgraben Zerstreute Hauser Fraundorf Haarland Hinterberg Knollnhof Lugendorf Mistlberg Schedlberg Schmierreith Stranzberg Zudersdorf Sonstige Ortslagen Greisinghof Kaolinbergwerk SchedlbergZahlsprengel Tragwein Zentrum Tragwein Sud Tragwein Nord Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriechbaum Gemeinde Allerheiligen amp oldid 208905183