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Die Familie Tattenbach auch Tettenbach spater Reinstein Tattenbach waren ein altbayerisches Adelsgeschlecht katholischer Konfession das vom Mittelalter bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts eine bedeutende Rolle in Bayern spielte und Liegenschaften im gesamten deutschen Sprachraum besass Stammwappen von Otto Hupp im Munchener Kalender von 1901 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Name und Herkunft 1 2 Aufteilung in Linien 2 Bedeutende Personen 3 Wappen 3 1 Entwicklung 3 2 Nachleben in Gemeindewappen 4 Siehe auch 5 Literatur 5 1 Geschichte der Familie Tattenbach 5 2 Zu den Wappen der Familie Tattenbach 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenName und Herkunft Bearbeiten Die Familie Tattenbach waren ein altes osterreichisches Adelsgeschlecht das zunachst als Tattenpeck auftritt und das im Mittelalter nach Niederbayern kam Die Stammreihe beginnt um 1280 mit Otto Tattenpeck in geanderter Schreibweise nun Tattenbach Dessen Sohn Ottokar wird 1310 als Herr auf Tattenbach und Lichtenau genannt Ihr Sitz war in dieser Zeit das Schloss Tattenbach bei Bad Birnbach im Landkreis Rottal Inn Anstelle ihres Schlosses das nicht mehr existiert gibt es noch heute die Ortsnamen Ober und Unter Tattenbach Sie erhielten 1598 die Wurde der Edlen Herren von Ganowitz und 1623 den Reichsfreiherrnstand nbsp Burg Regenstein Reinstein im Harz 1654Mit Graf Johann Ernst von Rheinstein erlosch 1599 dieses alte Grafengeschlecht Die Besitzung Rheinstein Reinstein oder spater als Regenstein geschrieben im Harzgebirge fiel dann wieder an das Bistum Halberstadt zuruck Von diesem ubernahmen 1643 nach mehreren Besitzerwechseln die Tattenbachs die Grafschaft als Lehen mit Namen sie nannten sich fortan Grafen von Reinstein Tattenbach Das Pradikat Grafen von Valley wurde 1656 erteilt Aufteilung in Linien Bearbeiten Der 1310 genannte Ottokar von Tattenbach war der Urgrossvater des Ortolph von Tattenbach der wiederum der Grossvater des Hans von Tattenbach war der als Ritter kaiserlicher Rat Oberst in Kroatien und Hauptmann zu Gurk in Karnten diente Zu den Nachkommen dieses Ritters Hans von Tattenbach gehorte der Freiherr Sigismund von Tattenbach mit dessen drei im Jahr 1637 in den Grafenstand erhobenen Sohnen sich das Geschlecht in drei Linien teilte eine altere bayerische eine jungere bayerische und die vogtlandische Linie Die altere bayerische Linie geht auf Johann Christoph von Tattenbach zuruck Er hinterliess drei Sohne von denen besonders der mittlere Wilhelm 1661 grosse Bedeutung erlangte Wilhelm war koniglich und kaiserlicher Geheimrat sowie Grossprior des Johanniterordens Von Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Funktion als Bischof von Halberstadt erhielt er 1644 den Reichsgrafenstand von Reinstein Sitz und Stimme auf Reichs und Kreistagen sowie die Ausubung des Munzrechts Seine zahlreichen Besitzungen in der Untersteiermark heute Slowenien sowie in Schlesien gingen nach seinem Tod auf seinen Neffen Gotthard uber danach auf dessen altesten Sohn Johann Erasmus Johann Erasmus war an der Magnatenverschworung gegen den Kaiser beteiligt und wurde 1671 in Graz enthauptet der Besitz in Slowenien und Schlesien wurde konfisziert Die Grafschaft Reinstein Regenstein fiel in Folge an den Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg Die altere bayerische Linie hatte ab 1673 noch einen Herrschaftssitz in Baumgarten Landkreis Rottal Inn unweit vom ursprunglichen Ober und Untertattenbach Sie erlosch mit dem Tod des Josef Ferdinand von Reinstein Tattenbach Reichsgraf des Heiligen Romischen Reiches Graf von Valley Freiherr zu Ganowitz Gonowitz kurbayerischer Oberst Hofmeister und Minister am 19 November 1802 Die jungere bayerische Linie geht auf Wolfgang Friedrich von Tattenbach zuruck Sie gehorte besonders im Innviertel zu den grossten Grundbesitzern wo sie 1779 von insgesamt 88 dort vorhandenen Herrschaften 14 besassen Johann Adolf Freiherr von Tattenbach durfte als Bauernschinder bei seinen Untertanen nicht sehr beliebt gewesen sein da ihm diese 1626 zweimal sein Schloss in St Martin im Innkreis anzundeten 1 Im Gegensatz zu seinem Vater wird Gottfried Wilhelm Reichsgraf von Tattenbach als milder Herr beschrieben Sein Sohn Ferdinand Josef Graf von Tattenbach wurde 1712 von gedungenen Mordern erschossen Diese Linie der Familie erlosch mit dem kurbayerischen Kammerer Heinrich am 3 Oktober 1821 Er hinterliess einen riesigen Grund und Guterbesitz der unter anderem Valley in heutigen Landkreis Miesbach St Martin im Innkreis Maxlrain im Landkreis Rosenheim und Adldorf bis 1802 zu Baumgarten gehorend geerbt von Josef Ferdinand von Tattenbach umfasste Aufgrund seines Testaments fielen diese Gutermassen an seinen Neffen Maximilian von Arco der schliesslich auch die Liegenschaften der anderen Linien auf sich vereinigen konnte zu denen die Hofmarken wie Zell in Niederbayern Falkenberg Ndb und Malgersdorf gehorten Seine Nachkommen leben noch heute auf dem Schloss in St Martin im Innkreis und besitzen die Guter Valley Adldorf und Baumgarten nbsp Das Neue Schloss in Valley Oberbayern nbsp Schloss Adldorf Niederbayern nbsp Schloss Baumgarten Niederbayern nbsp Schloss Sankt Martin im Innkreis Oberosterreich nbsp Schloss Maxlrain OberbayernDie vogtlandische Linie grundete Gotthard sie hatte ihren Sitz in Geilsdorf Gemeinde Weischlitz diese Linie ist nicht ausgestorben Das von den Grafen von Tattenbach errichtete Wasserschloss war ab 1866 nicht mehr bewohnt Zu dieser Linie gehort Johann Ludwig August Franz Wilhelm Graf von Tattenbach 26 September 1816 kurbayerischer Kammerer und Oberst Weitere Nachkommen dieser Linie findet man als hochrangigen Militars und Diplomaten des Konigreich Bayern nbsp Ruine von Schloss Geilsdorf VogtlandBedeutende Personen BearbeitenChristian von Tattenbach 1846 1910 deutscher Diplomat Franz von Tattenbach Diplomat 1896 1974 deutscher Diplomat Franz von Tattenbach Jesuit 1910 1992 deutscher Jesuit Georg Ignaz von Tattenbach in Braunau am Inn Generalwachtmeister von Kurfurst Maximilian II Emanuel Hans Erasmus von Tattenbach 1631 1671 Beteiligter an der MagnatenverschworungWappen BearbeitenEntwicklung Bearbeiten nbsp Stammwappen derer von Tatten bach im Scheibler schen Wappenbuch nbsp Wappen der ausgestorbenen Intobler nbsp Wappen der Herren von Trenbach in Johann Siebmachers Wappenbuch 1605 nbsp Wappen der alteren Tatten bachs vom Stammhaus Ober und Unter tatten bach und der Graf schaft Reinstein nbsp Wappen derer von Tattenbach nach Johann Siebmacher nbsp Stammwappen der Grafen von Reinstein mit den Hirsch stangen Johann Siebmacher 1605 nbsp Spates Wappens um ca 1750 der alteren Tattenbach mit funf HelmenDas Stammwappen stellt einen schragen von recht angelehnten roten geschruppten Balken dar Kleinod auf dem Schild Eine armlose blonde Nixe mit roter Kopfbedeckung und rotem Fischschwanz Auf den allermeisten Darstellung ist diese Meerjungfrau zwischen zwei grossen Rinderhornern mit Mundstuck positioniert Trenbacher Wappen Die von Tattenbach erbten 1567 durch Einheirat das Wappen derer von Trenbach Hiervon gibt es ist im Wappenbuch des churbayrischen Adels eine wunderbare Variante Image 57 Es zeig den geviertelten Schild in zwei diagonal gegenuberliegenden Quadranten ist ein Greifvogel mit einem Goldstab im Schnabel dargestellt Die anderen beiden Quadranten stammen aus einem ebenfalls ererbten Wappen des Adelsgeschlechtes der Intobler Der Schild ist abermals waagrecht geteilt die untere Flache ist golden eingefarbt in die oberen schwarze Halfte stehen senkrecht drei goldene Rauten Kleinod Uber dem sind zwei gekronte Helme beiden Helme aus der einen Krone wachst wieder dieser Greif nun mit einer goldenen Gabel im Schnabel Die jeweiligen Spitzen schliessen mit einer Krone ab in der eine Pfauenfeder auge steckt In der anderen Krone Intoblerhelm steckt ein armlose mannliche Figur in manchen Darstellungen und Beschreibungen ist es ein Mohr im goldenen Gewand Die Krempe des Hutes ist wiederum schwarz mit drei goldenen Rauten besetzt Der Spitzhut selbst ist wieder golden schliesst mit einer kleinen Krone ab aus in der sechs schwarze Hahnenfedern stecken in anderen Darstellungen auch abwechselnde schwarz goldene Federn Nebenwappen in manchen Versionen sind diese auch ins Hauptwappen eingearbeitet Links ist das Wappen der Reinstein Es zeigt einen diagonal geteilten Schild In der oberen roten Flache ist ein silbernes Jagdhorn unten eine rote Hirschstange samt Ohr Dieses Wappen wurde besonders von der alteren Linie verwendet so ist die Hirschstange im Wappen von Bad Birnbach eingearbeitet Das rechte kleine zeigt einen aufspringenden Wolf es ist das Wappen des erloschenen Geschlechts der Resch von Grasensee Beide Wappen sind gekront die Kleinods auf den Wappen zeigen jeweils die Symbole des Schilds Alle diese Elemente sind im spaten Wappen nach 1750 vereint Hier ist zusatzlich noch ein weiterer Schild mit Helm integriert ein schrager goldener Balken besetzt mit aufgereihten schwarzen Eisenhuten Nachleben in Gemeindewappen Bearbeiten Wahrend in den Gemeindewappen von Bayerbach und Malgersdorf der typische schrage Balken aus dem Stammwappen der Tattenbach eingearbeitet ist zeigt das Wappen von Bad Birnbach 2 die Hirschstange vom Reinstein schen Wappen nbsp Wappen der Gemeinde Malgersdorf nbsp Wappen der Gemeinde Bayerbach Rottal Inn nbsp Markt Bad BirnbachSiehe auch BearbeitenListe bayerischer AdelsgeschlechterLiteratur BearbeitenGeschichte der Familie Tattenbach Bearbeiten Franz Menges Tattenbach Freiherren und Grafen von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 796 f Digitalisat Gabriele Greindl Bettina Dankesreiter Tattenbach Adelsfamilie In Historisches Lexikon Bayerns publiziert am 26 Februar 2016 Artikel Tattenbach Freiherren und Grafen von In Carl Schmutz Historisch topographisches Lexicon von Steyermark Bd 4 Si Z Andreas Kienreich Graz 1823 S 159 Gerhard Schwentner Herrschaftsausbau im Bayern der Neuzeit am Beispiel der Grafen von Rheinstein Tattenbach In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte Bd 83 2022 Heft 2 S 517 529 Zu den Wappen der Familie Tattenbach Bearbeiten in der chronologischer Reihenfolge Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck Wappenbuch des bayrischen Adels Handschrift Cgm 2270 aus dem Jahre 1693 in der Bayerischen Staatsbibliothek S 112 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Wappenbuch des churbayerischen Adels Handschrift Cgm 1511 aus dem Jahre 1808 in der Bayerischen Staatsbibliothek Bd 2 S 14 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Konrad Tyroff Wappenbuch des gesammten Adels des Konigreichs Baiern Verlag des Wappen Kunst und Kommissions Bureau Nurnberg 1819 Martin Carl Wilhelm von Wolckern Beschreibungen aller Wappen der furstlichen graflichen freiherrlichen und adelichen jeztlebenden Familien im Konigreich Baiern Nach heraldischen Regeln entworfen Teil 2 Tyroff Nurnberg 1827 Genealogisches Taschenbuch der deutschen graflichen Hauser 1855 S 984fWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tattenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tattenbach Memento vom 21 Mai 2010 im Internet Archive Bohmischer Adel PDF 1 4 MB Mahrischer Adel Sankt Martin im InnkreisEinzelnachweise Bearbeiten St Martin im Innkreis In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Bad Birnbach Wappengeschichte Memento des Originals vom 30 Juni 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hdbg de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tattenbach Adelsgeschlecht amp oldid 231426754