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Die Burg Regenstein im nordlichen Harzvorland ist die Ruine einer mittelalterlichen Felsenburg bei Blankenburg im sachsen anhaltischen Landkreis Harz Burg RegensteinBurgruine Regenstein von SudenBurgruine Regenstein von SudenAlternativname n ReinsteinStaat DeutschlandOrt Blankenburg Landkreis Harz Entstehungszeit 12 JahrhundertBurgentyp Hohenburg FelslageErhaltungszustand RuineGeographische Lage 51 49 N 10 58 O 51 815277777778 10 959722222222 289 4 Koordinaten 51 48 55 N 10 57 35 OHohenlage 289 4 m u NHNBurg Regenstein Sachsen Anhalt Das Alte Schloss Reinstin Oder Regenstein Merian Stich um 1654 source source source source source source source source Video Drohnenflug uber Burg Regenstein und die SandhohlenVon der schwer einnehmbaren Burganlage aus dem Hochmittelalter sind nur noch Ruinen vorhanden Erhalten sind einige in den Fels hineingehauene Raume und Reste des Bergfrieds Die Ruine ist von Resten der neuzeitlichen Festung umgeben Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Burg der Regensteiner Grafen 2 2 Preussische Festung 3 Brunnen 4 Die Sagen vom Regenstein 5 Tourismus 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Burgruine befindet sich im Naturpark Harz Sachsen Anhalt knapp 3 km nordlich von Blankenburg und rund 3 5 km ostsudostlich von Heimburg im Waldgebiet Heers auf den Sandsteinfelsen des Regensteins 293 9 m u NHN 1 der steil aus dem Harzvorland aufragt Auf topographischen Karten ist am Standort der einstigen Burg auf 289 4 m 2 Hohe ein Vermessungspunkt verzeichnet Unterhalb der Ruine befinden sich die Regensteinmuhle und die Sandhohlen Geschichte BearbeitenBurg der Regensteiner Grafen Bearbeiten Urkundlich wurde erstmals 1162 Konrad der Sohn des Grafen Poppo I von Blankenburg als Comes de Regenstein Graf von Regenstein namentlich erwahnt Beruhmt wurde die Burg vor allem durch den Grafen Albrecht II von Regenstein 1310 1349 der in den 1330er Jahren haufig Streitigkeiten mit den Regierenden der umliegenden Stadte dem Bischof von Halberstadt und der Abtissin von Quedlinburg hatte Romantisch verklart wurden diese Geschichten in der Ballade Der Raubgraf von Gottfried August Burger vertont von Johann Philipp Kirnberger sowie dem Roman Der Raubgraf von Julius Wolff Im 15 Jahrhundert zog die Regensteiner Grafenfamilie auf das Blankenburger Schloss Die Burg verfiel und wurde zur Ruine Der letzte mannliche Nachfahre des adeligen Geschlechtes Graf Johann Ernst von Regenstein starb 1599 Nach mehreren Besitzerwechseln wurde im Jahr 1643 Regenstein das zuweilen Rheinstein oder Reinstein geschrieben wurde von Erzherzog Leopold Wilhelm von Osterreich in seiner Funktion als Bischof von Halberstadt dem niederbayerischen Grafen Wilhelm von Tattenbach als Lehen zugeteilt Dieses Adelsgeschlecht nannte sich von da an Graf von Reinstein Tattenbach 1671 wurde Johann Erasmus Graf von Reinstein Tattenbach in Osterreich als Beteiligter an der Magnatenverschworung enthauptet im Zuge dessen konfiszierte Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Grafschaft Preussische Festung Bearbeiten Die Burganlage wurde ab 1671 von den Preussen die auch die letzten Nutzer ihrer Wehrfunktion waren zur Festung ausgebaut Die ursprungliche Burganlage nimmt nur einen kleinen Teil des dabei umbauten Areals ein 1677 wurde die Festung zur Garnison 1736 schlug ein Blitz in den Pulverturm ein und beschadigte die Festung stark Die Aussenlange ihrer Umfassungsmauer wurde bis 1742 auf 1 200 m erweitert Auch unter den Franzosen denen die Festung am 12 September 1757 ubergeben werden musste wurde diese baulich erweitert Die Preussen eroberten sie bereits funf Monate spater am 12 Februar 1758 zuruck und machten die Anlage unbrauchbar Das Pulverlager welches sich relativ weit oben befand wurde dabei gesprengt Von dieser Festung blieben nur die Kasematten die Einbauten in den Fels und das restaurierte Eingangstor erhalten Charakteristisch sind die vielen in den Fels getriebenen hohlenartigen Raumlichkeiten in denen sich heute eine Ausstellung von Bodenfunden aus dem Burgbereich befindet Selbst die Pferdestalle waren in den Fels gehauen Nach 1758 kamen die Weiden und Waldungen um den Regenstein an das preussische Amt Westerhausen Nach der westphalischen Herrschaft 1807 1813 Kanton Halberstadt Land gehorte der Regenstein 1815 1945 als kleinste preussische Exklave zum Kreis Halberstadt Johann Wolfgang von Goethe besuchte gemeinsam mit dem Maler Georg Melchior Kraus den Regenstein am 11 September 1784 auf seiner dritten Harzreise um geologische Studien zu betreiben In der Goetheschen Gesteinssammlung erinnern zwei Zeichnungen und eine Gesteinsprobe an diesen Besuch Brunnen BearbeitenAus dem Jahr 1671 und damit aus der fruhen Festungszeit stammte der Burgbrunnen mit einer Tiefe von uber 197 Metern 3 Damit fuhrt das Bauwerk die Liste der tiefsten Burgbrunnen der Welt an Das Wasser das als sehr kuhl klar und wohlschmeckend geruhmt wird wurde mittelst eines Rades emporgehoben in welchem 3 Manner gingen und dessen Welle 3 Fuss im Durchmesser hatte Das Aufwinden des an einem starken Tau befestigten Kubels der 40 Mass Wasser fasste dauerte beinahe eine Viertelstunde und geschah taglich dreimal Leider wurde von der Demolierung auch der Brunnen mit betroffen und bis zu einer Tiefe von 400 Fuss verschuttet Da die Besucher des Berges sich ein Vergnugen daraus machten Sand und Steine in den Schacht zu werfen nahm seine Tiefe rasch ab Karl Burger Der Regenstein bei Blankenburg Harz Seine Geschichte und Beschreibung seiner Ruinen 4 Der Brunnen wurde 1885 vollstandig verschuttet nachdem die Tiefe 1855 nur noch 62 Fuss betrug und Mauerwerk von oben nachzusturzen drohte 4 Die Sagen vom Regenstein BearbeitenEinstmals wurde im Verlies der Burg Regenstein eine der schonsten Jungfrauen des Landes gefangengehalten weil sie die Liebe des Grafen von Regenstein verschmahte Mit einem Diamantring kratzte sie einen Spalt in den Fels welcher nach einem Jahr so gross war dass sie hindurchkriechen und fliehen konnte Nach ihrer Flucht kehrte sie mit ihren Angehorigen auf die Burg zuruck doch der Graf war verschwunden Wenig spater bemerkte sie dass aus einem Spalt in einer Felswand dicker Qualm hervorquoll Als sie hindurchsah erblickte sie den Grafen im Fegefeuer Da warf sie ihm aus Mitleid ihren Ring zu um den Geist des Grafen zur Ruhe kommen zu lassen Tourismus BearbeitenDie touristische Nutzung des Burggelandes begann mit der Eroffnung des ersten Gastronomiebetriebes im Jahre 1812 Die Burgruine ist beliebtes Ausflugsziel Jedes Jahr finden ein Ritterspiel und ein Garnisonsfest statt Sie ist als Nr 80 5 in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen Bis 2015 gab es vor Ort eine Falknerei die im Folgejahr in den Unterharz nach Guntersberge zog Seit Fruhjahr 2017 ist die Panorama Gaststatte an der Burg geschlossen und soll zu einem Haus des Gastes umgestaltet werden 6 Stattdessen besteht ein Imbiss nbsp Blick von der Scharfen Ecke zur Burgruine Regenstein nbsp Kernburg nbsp Bergfried auf Felsen nbsp Bergfried nbsp Blick vom Ziegenberg ostsudostwarts uber Heimburg hinweg zum Regenstein nbsp In Felsen gehauener Raum der Kernburg nbsp Blick uber das Burggelande zur Scharfen Ecke nbsp Festungsgraben und FestungstorLiteratur BearbeitenFriedrich Gottschalck Die Ritterburgen und Bergschlosser Deutschlands Band 3 2 verbesserte und vermehrte Auflage Hemmerde und Schwetschke Halle 1820 S 192 Rudolf Steinhoff Der Regenstein Bruggemann Blankenburg 1883 S 97 Kaethe Woltereck Der Regenstein am Harz Eine deutsche Trutzburg aus vorgeschichtlichen und geschichtlichen Zeiten Mit 16 Federzeichnungen von W Kranz Carl Mittag Gernrode o J um 1925 Karl Burger Der Regenstein bei Blankenburg am Harz Seine Geschichte und Beschreibung seiner Ruinen 4 verbesserte Auflage E Appelhans amp Comp Braunschweig 1931 S 52 Textarchiv Internet Archive Heinz Wedler Erich Dulsner Die Burgruine Regenstein Ein Beitrag zur deutschen Geschichte Schriftenreihe der Gesellschaft zur Verbreitung Wissenschaftlicher Kenntnisse Reihe D Gesellschaftswissenschaften 25 26 Urania Verlag Leipzig u a 1957 Heinz A Behrens Der Regenstein Zwei Bande Band 1 Besiedlung und Geschichte der Grafen bis 1500 Band 2 Baugeschichte und Festungszeit Burg und Festung Regenstein Blankenburg 1989 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Regenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Burg Regenstein Quellen und Volltexte Brenda Effler Der Regenstein GiBS info 2010 abgerufen am 16 September 2012 Bericht uber den Regenstein Klio e V Burgbeschreibung bei Region Braunschweig Ostfalen Burg und Festungsruine Regenstein private Seite uber die Anlage Geschichte des RegensteinsEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Sachsen Anhalt Viewer des Landesamtes fur Vermessung und Geoinformation Hinweise G Ulrich Grossmann Gewohnliche und ungewohnliche Wege zur Wasserversorgung von Burgen In Wasserbau in Mittelalter und Neuzeit Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fur Archaologie des Mittelalters und der Neuzeit 21 Paderborn 2009 S 181 188 a b Karl Burger Der Regenstein bei Blankenburg Harz Seine Geschichte und Beschreibung seiner Ruinen 1905 S 56 Textarchiv Internet Archive Stempelstelle 80 Burgruine Regenstein harzer wandernadel de Jens Muller Sonnige Plane fur Regenstein In volksstimme de 20 September 2019 abgerufen am 7 Marz 2021 Normdaten Geografikum GND 4483793 8 lobid OGND AKS VIAF 241203234 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Regenstein amp oldid 216633499