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Geilsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Weischlitz im sachsischen Vogtlandkreis Er wurde am 1 Januar 1994 mit sechs weiteren Gemeinden zur Gemeinde Burgstein zusammengeschlossen Diese wurde wiederum am 1 Januar 2011 in die Grossgemeinde Weischlitz eingegliedert GeilsdorfGemeinde WeischlitzKoordinaten 50 26 N 12 2 O 50 427949 12 03507 470 Koordinaten 50 25 41 N 12 2 6 OHohe 470 mFlache 5 96 km Eingemeindung 1 Januar 1994Eingemeindet nach BurgsteinPostleitzahl 08538Vorwahl 037436Geilsdorf Sachsen Lage von Geilsdorf in SachsenKirche GeilsdorfKirche Geilsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Burgstall Laneckhaus Geilsdorf 2 2 Burgruine Schoneckere Geilsdorf 2 3 Burgstall Schwedenschanze Geilsdorf 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage und Verkehr Bearbeiten Geilsdorf befindet sich im Zentrum des Gemeindegebiets Weischlitz Durch den Ort fliesst der Fliegenbach der uber den Kemnitzbach in die Weisse Elster entwassert Wahrend der Kemnitzbach die sudliche Flurgrenze bildet begrenzt die Weisse Elster die Geilsdorfer Ortsflur im Osten Im Nordosten der Geilsdorfer Flur liegt der Weiler Laneckhaus in der sudostlichen Flur bei der Mundung des Fliegenbachs in den Kemnitzbach die Neumuhle mit dem artesischen Geysir Thermalquelle Sudostlich von Geilsdorf verlauft die die Bundesautobahn 72 uber die Elstertalbrucke In der ostlichen Ortsflur von Geilsdorf verlauft die Bahnstrecke Plauen Cheb ohne Halt Bahnstationen befinden sich in Weischlitz und Pirk Geilsdorf befindet sich im Westen des Vogtlandkreises und im sachsischen Teil des historischen Vogtlands Geografisch liegt der Ort im Zentrum des Naturraums Vogtland Mittelvogtlandisches Kuppenland sowie im Landschaftsschutzgebiet Burgsteinlandschaft Der Ort ist mit der vertakteten RufBus Linie 53 des Verkehrsverbunds Vogtland an Weischlitz Oelsnitz und Gutenfurst angebunden Nachbarorte Bearbeiten Unterweischlitz OberweischlitzSchwand nbsp PirkRuderitz Grosszobern mit KleinzobernGeschichte Bearbeiten nbsp Geilsdorf Wasserschloss von Nordost nbsp Artesischer Thermalbrunnen Neumuhle bei GeilsdorfIn der Flur von Geilsdorf existierten im Mittelalter zusatzlich zur Burg Geilsdorf drei Burganlagen von denen heute nur noch Uberreste vorhanden sind Burg Laneckhaus auch Lanecke Burg Schoneckere und die sogenannte Schwedenschanze Der Ort Geilsdorf wurde im Jahr 1328 erstmals urkundlich durch das Deutsche Haus in Plauen erwahnt Der Ortsname hat die Bedeutung Dorf eines Geilo Rates Im gleichen Jahr wurde in Geilsdorf ein Rittersitz benannt der im Besitz der Familie von Sack zu Geilsdorf war Bis in die zweite Halfte des 16 Jahrhunderts stieg der Einfluss dieser Familie im Burgsteingebiet und im Vogtland durch Erwerb von Landereien Das Rittergut Geilsdorf kam 1574 an Hans Wilhelm von Geilsdorf 1578 an die Familie von Reitzenstein und 1668 an Graf Siegmund von Tattenbach Um 1667 1668 wurde durch ihn das Schloss Geilsdorf an Stelle einer bereits im 12 Jahrhundert existierenden Wasserburg im Zentrum von Geilsdorf nordostlich des Ritterguts errichtet Bereits 1719 wurden an dem Gebaude Umbauten vorgenommen Ab 1725 war das Schloss Geilsdorf im Besitz der Familie von Nauendorff 1850 wurde das Herrenhaus des Ritterguts erbaut Nachdem das renovierungsbedurftige Schloss ab 1866 nicht mehr genutzt wurde verfiel es zunehmend Der Wassergraben wurde verfullt und die Brucke abgerissen Grosse Teile des Schlosses sturzten im Jahr 1910 ein Der Westturm war bereits vorher eingesturzt Einzig der nordliche der vier Eckturme und der nordostliche Teil des Wassergrabens blieben erhalten Walter Naumann ubernahm im Jahr 1920 den gesamten Besitz bevor er 1928 an die Stadt Plauen kam Das Herrenhaus beherbergte im Jahr 1933 Arbeiter die mit dem Bau der Autobahn sudlich des Orts beschaftigt waren Bergbau wurde in Geilsdorf im 18 und 19 Jahrhundert betrieben Die Abbaugebiete befanden sich hauptsachlich am Eichelberg in der sudlichen Ortsflur eine kleine Lagerstatte am Deichselberg in der nordostlichen Ortsflur Am Eichelberg wurde Bergbau auf Eisenerz und Kupfererz in den Fundgruben Simon Peter Flacher Engel Gabriel Flacher Zwei Bruder Flacher Hoffnung Gottes Wilhelm Friedrich und Gang Karlstein betrieben Am Deichselberg befanden sich die Deichselberg Fundgrube und die Jacob Fundgrube in denen auch Eisen und Kupfer abgebaut wurde 1 Bezuglich der Grundherrschaft gehorte der Ort Geilsdorf bis 1856 zum Rittergut Geilsdorf im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Plauen 2 Geilsdorf besitzt seit 1487 eine eigene Kirche Sie entstand auf Bitten der Herren von Sack auf Geilsdorf Mit der Durchsetzung der Reformation im Vogtland und der damit verbundenen Ablehnung der katholischen Wallfahrtspraxis setzte der Niedergang der Doppelkirchenanlage auf dem benachbarten Burgstein ein 1540 verfugte der sachsische Kurfurst Johann Friedrich den Abriss beider Burgstein Sakralbauten die in der Folge zwar nicht vollstandig abgetragen aber dem Verfall preisgegeben wurden Die Mitglieder der Burgstein Pfarrgemeinde wurden an die Kirche des Nachbarortes Geilsdorf verwiesen 3 Aus diesen Kirchen soll eine 1506 gegossene Glocke in Geilsdorf stammen Das heutige Gotteshaus von Geilsdorf stammt aus den Jahren 1832 1834 Die Orgel wurde 1834 von Christian Friedrich Polster erbaut und zuletzt 2019 restauriert 4 1856 wurde Geilsdorf dem Gerichtsamt Plauen und 1875 der Amtshauptmannschaft Plauen angegliedert 5 Im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945 wurde das Rittergut Geilsdorf in ein Volkseigenes Gut umgewandelt Das Herrenhaus wurde zunachst als Unterkunft fur Umsiedler genutzt bis es ab 1950 als Altenpflegeheim diente Seit 2003 steht es wie die zugehorigen Gutsgebaude leer Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Geilsdorf im Jahr 1952 zum Kreis Plauen Land im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt Bei Erkundungsbohrungen der SDAG Wismut bei der Neumuhle in der sudlichen Geilsdorfer Ortsflur wurde in den Jahren 1960 1961 artesisch gespanntes Wasser in einer Tiefe von 771 m in einer offenen Kluft angetroffen Das Wasser schoss mit einem Uberdruck von 50 m uber dem Gelande aus dem Bohrloch Aufgrund seiner Temperatur von 25 C wird das mineralisierte Wasser als Thermalwasser eingestuft Die Thermalquelle Neumuhle einzige Thermalquelle des Vogtlands wurde bereits 1962 als Naturdenkmal unter Schutz gestellt Nachdem die Quelle Anfang der 1990er Jahre versiegte sprudelt sie seit 2003 nach der Beseitigung der Verstopfung im Bohrloch wieder 1 5 m hoch Geilsdorf gehorte ab 1990 zunachst zum sachsischen Landkreis Plauen Am 1 Januar 1994 schloss sich die Gemeinde Geilsdorf mit sechs weiteren Gemeinden zur Gemeinde Burgstein zusammen 6 die ihren Namen vom Berg Burgstein mit seinen beiden Kirchenruinen erhielt Diese gehorte seit 1996 zum Vogtlandkreis Seit der Eingliederung der Gemeinde Burgstein in die Grossgemeinde Weischlitz bildet Geilsdorf seit dem 1 Januar 2011 einen Ortsteil von Weischlitz 7 Burgstall Laneckhaus Geilsdorf Bearbeiten Die Burg Laneckhaus oder auch Lanecke genannt ist eine abgegangene Burganlage Erhalten blieben nur Abschnittsgrabenreste Der Burgstall befindet sich in der nordostlichen Ortsflur am Westufer der Weissen Elster in der Nahe des Umgebindehauses Laneckhaus aus dem Jahre 1639 8 Im Jahre 1267 ist ein Erkenbert von Lantecke urkundlich belegt Er ist der Sohn des Vogtes Erkenbert von Strassberg und nennt sich nach der Burg Laneckhaus bzw Lanecke 9 Die Burg wird somit nicht direkt erwahnt Wann und von wem sie erbaut wurde bleibt unbeweisbar Wohl aber von den Vogten von Strassberg die wohl Reichsministeriale waren und in Konkurrenz zu den benachbarten Vogten von Plauen Weida und Gera Herren Reuss standen So konnte der Vater Erkenbert von Strassberg durchaus der Erbauer gewesen sein Dies konnte etwa gleichzeitig mit der Erbauung der Burg Voigtsberg zwischen 1232 und 1249 10 durch die Vogte von Strassberg ein Eberhard von Voigtsberg der ein Strassberger ist wird am 7 Februar 1249 urkundlich als Zeuge in Saaz in einer koniglich bohmischen Urkunde erwahnt 11 geschehen sein Im Jahre 1280 wird die Stammburg Strassberg als castrum destructum urkundlich klar als zerstorte Burg belegt Auch von Burg Laneckhaus kundet danach keine weitere Urkunde 12 Die Vogte von Strassberg unterlagen im Machtkampf mit den Vogten Reuss von Plauen Ihre Burgen wurden zerstort und aufgegeben Nur die Burg Voigtsberg in Oelsnitz verbleibt dem Geschlecht der Strassberger Voigtsberger bis 1327 13 als auch diese als koniglich bohmisches Lehen an Vogt Heinrich III den Langen von Plauen aus dem Hause Reuss fiel Burgruine Schoneckere Geilsdorf Bearbeiten Die zweite Burg in Geilsdorfer Flur war Burg Schoneckere Diese Hohenburg befand sich auf einem Talsporn zwischen den Talern des Kemnitzbachs und der Weissen Elster 14 Von Burg Schoneckere sind neben dem Burgweg Turm und Hausreste vorhanden Burgstall Schwedenschanze Geilsdorf Bearbeiten Die dritte mittelalterliche Burg in Geilsdorfer Flur hiess Burg Schwedenschanze Von ihr sind der Wall der Brunnen und der Graben erhalten Mit der Wehranlage Schwedenschanze soll die Wustung Rassla bzw Rossla in Geilsdorfer Flur in Verbindung stehen 15 Sehenswurdigkeiten BearbeitenRittergut und Schlossruine Geilsdorf Kirche Geilsdorf Hugelgraberfeld und Hohlwege im Pfarrholz Einziger Thermalbrunnen des Vogtlands bei der Neumuhle Schafbrucke 1652 erbaute Natursteinbrucke uber den Kemnitzbach mit zwei 350 jahrigen Eichen in der Nahe Steinkreuz am Zoberner Weg Naturschutzgebiet Unteres Kemnitztal Pingen und Erzgruben des Altbergbaus am Eichelberg Laneckhaus 1639 erbautes UmgebindehausPersonlichkeiten BearbeitenJohann Andreas Portzel 1736 1821 lutherischer Pfarrer Friedrich August Joseph von Nauendorf 1749 1801 osterreichischer FeldmarschallleutnantLiteratur BearbeitenGerhard Billig Mittelalterliche Wehranlagen am Elsterknie zwischen Plauen und Oelsnitz im Vogtland In Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege Band 11 12 Berlin 1963 zu den Burgen Laneckhaus Lantecke Geilsdorf Schoneckere bei Geilsdorf und Weischlitz 750 Jahre Schloss Voigtsberg 1249 1999 und die Gemeinde Voigtsberg im Wandel der Zeit Voigtsberger Museumsreihe Band 2 Stadt Oelsnitz Vogtl 1999 Anmerkungen zur abgegangenen Burg Laneckhaus bei Geilsdorf u a S 12 13 Bernd Wiefel Die Geschichte der Herren von Geilsdorf In Bausteine zur Geschichte des Orlagaues Beitrage zur Regional Sozial und Alltagsgeschichte sowie Genealogie Band IV Olbernhau 2021 S 7 40 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geilsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Geilsdorf Quellen und Volltexte Geilsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Geilsdorf auf der Website der Gemeinde WeischlitzEinzelnachweise Bearbeiten Altbergbau um Geilsdorf auf www vogtlandmineralien de Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 76 f Martina Bundszus Neue Dokumente zum alten Burgstein Eine Wallfahrtskirchenanlage im Spannungsfeld territorialer Interessen In Das Vogtland Schrift zu Kultur und Geschichte des Vogtlandes Heft 2006 Plauen 2006 S 9 57 ISBN 3 928828 37 1 Martina Bundszus Weiteres zum Burgstein Ein Nachtrag zum Artikel Neue Dokumente zum alten Burgstein eine Wallfahrtskirchenanlage im Spannungsfeld territorialer Interessen Heft 3 2006 In das Vogtland Schrift zu Kultur und Geschichte des Vogtlandes Heft 2009 Plauen 2009 S 30 35 ISBN 978 3 928828 48 2 Beschreibung der Orgel der Kirche auf Organ index Die Amtshauptmannschaft Plauen im Gemeindeverzeichnis 1900 Geilsdorf auf gov genealogy net Burgstein auf gov genealogy net Burg Laneckhaus auf www sachsens schlosser de 750 Jahre Schloss Voigtsberg 1249 1999 und die Gemeinde Voigtsberg im Wandel der Zeit Voigtsberger Museumsreihe Band 2 Stadt Oelsnitz Vogtl 1999 S 12 750 Jahre Schloss Voigtsberg 1249 1999 und die Gemeinde Voigtsberg im Wandel der Zeit Voigtsberger Museumsreihe Band 2 Stadt Oelsnitz Vogtl 1999 S 9 750 Jahre Schloss Voigtsberg 1249 1999 und die Gemeinde Voigtsberg im Wandel der Zeit Voigtsberger Museumsreihe Band 2 Stadt Oelsnitz Vogtl 1999 S 8 9 750 Jahre Schloss Voigtsberg 1249 1999 und die Gemeinde Voigtsberg im Wandel der Zeit Voigtsberger Museumsreihe Band 2 Stadt Oelsnitz Vogtl 1999 S 13 750 Jahre Schloss Voigtsberg 1249 1999 und die Gemeinde Voigtsberg im Wandel der Zeit Voigtsberger Museumsreihe Band 2 Stadt Oelsnitz Vogtl 1999 S 14 Anmerkung zur Burg Schoneckere beim Bahnhof Pirk als Vergleichsobjekt In Leo Bonhoff Die Herrschaft Pohlberg bis zu ihrem definitiven Anfall an das Haus Wettin Ein Beitrag zur Regionalgeschichte des Erzgebirges In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte von Annaberg und Umgegend Band 2 Heft 10 S 297 320 ohne Jahresangabe hier S 313 verfugbar im Stadtarchiv Annaberg Buchholz Rassla im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenOrtsteile von Weischlitz Berglas Dehles Droda Geilsdorf Grobau Grosszobern Gutenfurst Heinersgrun Kemnitz Kleinzobern Kloschwitz Kobitzschwalde Krebes mit Schwarzenreuth Krostau Kurbitz Misslareuth Oberweischlitz Pirk Reinhardtswalde Reuth Rodersdorf Rosenberg Ruderitz Schonlind Schwand Steins Thossen Tobertitz Turbel Unterweischlitz WeischlitzDevastierte Ortsteile Markusgrun Ramoldsreuth Stockigt Normdaten Geografikum GND 1052191258 lobid OGND AKS VIAF 308749875 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geilsdorf Weischlitz amp oldid 238627341