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Die Burg Voigtsberg spater Schloss Voigtsberg genannt ist eine typische Hohenburg des Hochmittelalters die nach Zerstorungen im Dreissigjahrigen Krieg zum Schloss umgebaut wurde Die Wehranlage liegt auf dem Berg oberhalb des Stadtteiles Voigtsberg der Grossen Kreisstadt Oelsnitz Vogtl im Vogtlandkreis im Bundesland Sachsen Sie war bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts Sitz des Amtes Voigtsberg Burg VoigtsbergAnsicht vom Stadtzentrum Westseite im April 2010Ansicht vom Stadtzentrum Westseite im April 2010Alternativname n Schloss VoigtsbergStaat DeutschlandOrt Oelsnitz Vogtl VoigtsbergEntstehungszeit um 1200Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Als Schloss erhaltenStandische Stellung AdelGeographische Lage 50 25 N 12 11 O 50 422676 12 183688 Koordinaten 50 25 21 6 N 12 11 1 3 OBurg Voigtsberg Sachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Baubeschreibung 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Renaissance und Barock 2 3 Neuzeit 3 Burgstall Schanze Oelsnitz Vogtl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Blick auf Stadt und Schloss um 1840Der alteste Burgteil ist der Bergfried welcher zur Bauzeit um die 30 Meter hoch gewesen sein durfte Heute ist er immer noch 9 7 m im Durchmesser und besitzt 3 3 m starke Mauern Ab 2022 wurde der Bergfried mit Spenden umfassend saniert und ist gegenwartig fur die Offentlichkeit wieder zuganglich Er wird als Aussichtsturm genutzt und beherbergt eine kleine Ausstellung zur Schloss und Sanierungsgeschichte In dem Gebaudeteil der den Bergfried umgibt befindet sich der Ritter und Furstensaal an den sich die gotische Georgskapelle anschliesst Ein originalgetreues Miniaturmodell der Burg befindet sich in der Miniaturschauanlage Klein Vogtland in Adorf Vogtl Geschichte Bearbeiten nbsp Rekonstruktionszeichnung Schloss Voigtsberg im 13 Jahrhundert nbsp Rekonstruktionszeichnung Schloss Voigtsberg im 17 JahrhundertMittelalter Bearbeiten Es wird vermutet dass erste Teile der Burg schon um 1200 errichtet wurden Der nachweisliche Altteil der Burg wurde 1249 als Besitz der Vogte von Strassberg und Eberhard de Voitesberk auch Eberhardus de Voitesberg urkundlich erwahnt 1 Neben dem Bergfried 2 bestand dieser aus einem Palas heute Rittersaal der alteste Teil der Kernburg einer umfassenden Wehrmauer und einem Graben zur Sicherung der Anlage Als Baumaterial der Burg wurde der ortlich im Oelsnitzer Stadtteil Untermarxgrun abgebaute Knollenkalk verwendet 3 Vogt Heinrich III erweiterte nach 1300 die Burg mit zwei zusatzlichen Rundturmen Westturm Sudturm und baute den Palas und Bergfried weiter aus Die Georgskapelle wurde zuerst als alleinstehendes Gebaude 1327 errichtet und in die Wehrmauer eingebunden 4 Die hochgotische Bausubstanz der Kapelle ist in Form von Spitzbogenfenstern und Kreuzrippengewolbe weitgehend original erhalten Als der Westturm hinzugefugt wurde mussten die bis dahin bestehenden Abort Nasen entfernt und auf einer anderen Stelle neu errichtet werden Der Rest eines der ursprunglichen Abort Nasen aus der Zeit vor 1300 ist rechts neben dem Westturm heute noch sichtbar Ein weiteres Zeugnis der gotischen Bauweise des fruhen 14 Jahrhunderts ist der Eingang zum neuen Abort sowie der Turrahmen des Einganges zum Sockel Raum des Westturms Spitzbogentur Die Herrschaft der Vogte Strassberg dauerte bis 1320 an 1327 ging die Burg in den Besitz der Vogte von Plauen uber Im Vogtlandischen Krieg 1356 fiel sie an den Markgrafen von Meissen aus dem Hause Wettin 1357 wurden Adorf Vogtl Markneukirchen und das kleine Amt Wiedersberg sudwestlich von Oelsnitz von den Plauener Vogten an den Meissner Markgrafen verkauft Die beiden Orte kamen an das Amt Voigtsberg Um diese Zeit wurde der Burg der Ostflugel angebaut wobei die Georgskapelle darin inkorporiert wurde 1378 wurde die Burg zum Sitz eines kurfurstlichen Amtes Bis zu dieser Zeit war der Palas freistehend der Zugang ins Innere fuhrte uber eine Stiege bzw Treppe uber die Wehrmauer Hans von Obernitz kaufte 1455 von Heinrich dem Jungeren von Reuss zu Plauen die Burg Voigtsberg samt Amt und Vogtei Vogtsberg mit den Stadten Oelsnitz Adorf und Neukirchen Spater wurden die Amter wieder kurfurstlich Renaissance und Barock Bearbeiten Im Verlauf der wettinischen Herrschaft wurde die Burg mit funf Bastionen und einem Zwinger an der Angriffsseite ausgebaut um den Fortschritten in der Waffentechnik wie z B Kanonen gerecht zu werden 1505 wurde der Westflugel angebaut der sich an die Nordseite des Palas und den Westturm anschloss 1525 fluchteten viele Adlige der Umgebung aus Angst vor den Bauernunruhen im Vogtland auf die Burg Im Kriegsjahr 1632 wurde sie von den kaiserlichen Truppen des Generals Heinrich von Holk vollig ausgeplundert und beim wiederholten Durchzug 1633 anschliessend in Brand gesteckt Mit dem Umbau der mittelalterlichen Burganlage zum Schloss nach 1633 ging vieles an alterer Bausubstanz verloren z B ist der Westflugel durch viele Reparaturen gepragt und enthalt heute kaum Bausubstanz aus dem 16 Jh Die freigelegten Deckenbalken in der Schosserstube von 1637 sind mit einer bis heute relativ vollstandig erhaltenen Bemalung versehen Ab 1647 befand sich der Bergamtssitz im Schloss Der Furstensaal des Obergeschosses ab 1774 bestand ursprunglich aus zwei Raumen der Hofstube im hinteren Drittel und dem Grossen Saal durch die Zusammenlegung dieser beiden Raumlichkeiten entstand der eigentliche Furstensaal Neuzeit Bearbeiten Das Amt Voigtsberg hatte bis 1855 seinen Sitz auf der Burg danach ging die regionale Verwaltung in die Amtshauptmannschaft Oelsnitz Vogtl uber Der letzte Amtmann ubergibt es der Strafanstalt Zwickau Erst Arbeitshaus fur Manner wurde das Schloss im Jahre 1874 in eine Gefangnisanstalt fur Weiber umgebaut Bauliche Veranderungen von 1898 bis 1900 veranderten das Schloss erheblich und beeintrachtigten den Gesamteindruck stark Durch die Entfernung der Decke zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss im Jahre 1898 um eine Gefangniskirche einzurichten war die St Georgs Kapelle nur noch uber eine Galerie erreichbar Aus dieser Zeit stammt das Torhaus 1924 wurde das Frauengefangnis aufgelost und der Freiwillige Arbeitsdienst die Segelflieger und die Hitlerjugend zogen ein Im Jahre 1937 richteten die Oelsnitzer Heimatfreunde und der Wanderverein in den sechs Raumen des ersten Stockwerkes der Kernburg ein Heimatmuseum ein das aber 1945 geraumt werden musste da das Schloss bis 1951 als Fluchtlings und Durchgangslager diente Danach wurde ein Jugendwerkhof Nutzer der Anlage der die Gartnerei neben dem Schloss anlegte 1961 ubernahm es die Nationale Volksarmee 1967 kam die Anlage dann in den Besitz der Stadt Oelsnitz und beherbergte seither wieder das Teppichmuseum Oelsnitz 1976 wurde das Schloss Heimat des Kreisarchivs Ab 2001 begann eine umfassende Sanierung und Restaurierung des Schlossensembles Mehr als 10 Millionen Euro sind bereits in die Restaurierung geflossen so dass es heute ein Schmuckstuck der Stadt Oelsnitz ist aber weithin nur wenig bekannt 2010 konnte das Teppichmuseum wiedereroffnet werden Seit 2011 beherbergt der Keller ein kleines Mineralienkabinett Im Furstensaal hangt ein mit Tizian signiertes Gemalde der Erzherzogin Katharina von Osterreich Seit August 2013 ist das Schloss auch die Adresse einer Dauerausstellung zur Buchillustration Unter dem Namen Illusorium gewahrt es Einblicke in das umfangreiche Lebenswerk der sachsischen Graphikerin Regine Heinecke 1936 2019 An die 80 Bucher fur Kinder und Erwachsene hat sie mit ihren skurril humorvollen poetisch phantastischen Bildern geschmuckt 5 Burgstall Schanze Oelsnitz Vogtl BearbeitenAuf einem hoher gelegenen Berggipfel namens Schanze sudostlich des Bergsporns der Burg Voigtsberg haben sich geringe Reste einer kleinen mittelalterlichen Befestigungsanlage erhalten Die Anlage wird in der Quelle auch als Schanze auf dem Schlossberg uber dem Hainteich betitelt Erhalten blieben uberirdisch Walle Regionalforscher u a Gerhard Billig vermuteten hier eine Vorgangerburg der Burg Voigtsberg Schurfungen durch Amandus Haase brachten Funde wohl des 14 Jahrhunderts zutage A Haase und E Johnson betrachteten die Schanze daher als eine Belagerungsburg aus der Zeit des Vogtlandischen Krieges Es wird vermutet dass die Burg Voigtsberg damals von den Burggrafen von Nurnberg belagert wurde und die Schanze dafur errichtet wurde Belege dafur fehlen aber Historische Quellen zur Funktion und dem Alter der Schanze fehlen Doch der alte historische Burgort der Schanze wird im Jahre 1542 als am Berge Voigtsberg genannt 6 Literatur BearbeitenGerhard Billig Klaus Sollner Helmut Schwab et al 750 Jahre Schloss Voigtsberg 1249 1999 und die Gemeinde Voigtsberg im Wandel der Zeit Voigtsberger Museumsreihe Band 2 Stadt Oelsnitz Vogtl 1999 153 Seiten mit Neuabdruck alterer Literatur und mehreren Grundrissen der Kernburg Johann Gottlieb Jahn Urkundliche Chronik der Stadt Oelsnitz und des Schlosses und Amtes Voigtsberg Oelsnitz 1841 Digitalisat Michael Rudolf Joachim Forkel Burgen Schlosser und Herrensitze im Vogtland Verlag Weisser Stein Greiz 1991 Curt von Raab Schloss und Amt Vogtsberg bis Mitte des 16 Jahrhunderts und das Erbbuch vom Jahre 1542 In Mitteilungen des Alterthumsvereins zu Plauen i V 18 Jahresschrift Kommissionsverlag von Rudolf Neupert Plauen 1907 Nachdruck 1999 Voigtsberger Museumsreihe Sonderausgabe 527 Seiten Edwin Schmidt Zur Geschichte von Schloss Voigtsberg Vogtlandmuseum Plauen Schriftenreihe Heft 48 1982 Gerhard Billig Mittelalterliche Wehranlagen am Elsterknie zwischen Plauen und Oelsnitz im Vogtland In Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege Band 11 12 Berlin 1963 S 173 364 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Voigtsberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Voigtsberg Quellen und Volltexte Webseite Museen Schloss Voigtsberg Heyko Dehn Schloss Voigtsberg Eintrag zu Burg Voigtsberg in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten Museen Schloss Voigtsberg Chronik von Schloss Voigtsberg abgerufen am 10 April 2023 Museen Schloss Voigtsberg Mittelalterliche Kernburg Erste Bauphase vor 1249 abgerufen am 12 September 2023 Info Tafeln der Ausstellung im Bergfried Stand 2023 Info Tafel in der Kernburg des Schlosses Voigtsberg Stand 2023 Illusorium im Schloss Voigtsberg auf www oelsnitz de 750 Jahre Schloss Voigtsberg 1249 1999 und die Gemeinde Voigtsberg im Wandel der Zeit Voigtsberger Museumsreihe Band 2 Stadt Oelsnitz Vogtl 1999 S 11 26 27 u 36 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Voigtsberg amp oldid 237259625