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Knollenkalke oder Knotenkalke sind Kalksteine die meist als farbige Gesteine ins Auge fallen Ihre Entstehung durch Diagenese Verpressung und Zementation von Kalkschlammen die in Meeren abgelagert werden und sich zu knotenartigen Konkretionen verformten ist eine gangige Erklarung Der im Kalkschlamm befindliche Ton wurde teilweise an die Knollenrandzonen in Schichten angelagert und verpresst Diese Vorgange fuhren in Meerestiefen ab etwa 300 Metern zur Gesteinsbildung Die Tonminerallagen umschliessen in manchen Knollenkalken die Karbonatansammlungen im Gestein vollstandig und verstarken dadurch den optischen Eindruck der fur diese Gesteine namenspragend ist Bei roten Knollenkalksteinen resultiert die Farbe aus Hamatit Zahlreiche Knollenkalke entstanden im Devon Adneter Knollenkalk Typ Wimberg mit EntfarbungKnollenkalk aus Sant Ambrogio Valpolicella ca 18 14 cmKnollenkalk Blick auf die SedimentationsebeneDevonischer KnotenkalkDie Bildung mancher Knollenkalke wird jedoch auch mit metamorphen Vorgangen erklart Durch tektonische Beanspruchung bildeten sich uber Schieferungsprozesse und unter Drucklosungserscheinungen des Kalkes entsprechende planare Texturen von Tonhautchen um die verbleibenden Kalkansammlungen 1 Die Bildung der Knollenkalke ist ein Forschungsgebiet auf dem sich seit Hanns Bruno Geinitz und Carl Wilhelm von Gumbel zahlreiche Geologen betatigt haben und zu unterschiedlichen Deutungen gekommen sind 2 Inhaltsverzeichnis 1 Verwendung und Vorkommen 2 Handelssorten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVerwendung und Vorkommen BearbeitenWegen ihres strukturell wechselhaften und farbig lebendigen Erscheinungsbildes sind sie zu dekorativen Zwecken verwendet worden Je nach Witterungsbestandigkeit konnen sie aussen oder nur innen eingesetzt werden In Europa sind Knollenkalke in Bayern Thuringen Sachsen Bohmen Mahren Ungarn Osterreich Norditalien und Sudfrankreich fur architektonische bildhauerische Zwecke und fur die Ebenisterie gewonnen worden Die Sorten aus Italien wurden im Raum Bayern vornehmlich als Saulen und Balustraden verbaut In Italien insbesondere am Gardasee werden auch Strassenbordsteine und Bodenbelage auf Fussgangersteigen daraus gefertigt Die Adneter Marmore aus dem Land Salzburg besonders die roten Adneter Knollenkalke aus dem Wimberg und dem Lienbacherbruch sind die Trager der gesamten gotischen Osterreichisch bayrischen Grabmalplastik 3 Das Bayerische Landesamt fur Umwelt hat den Steinbruch am Hasslberg bei Ruhpolding in dem Knollenkalke als Ruhpoldinger Marmor aufgeschlossen sind zum Geotop erklart 4 Handelssorten BearbeitenRosso Verona Italien Sant Ambrogio di Valpolicella bei Verona Rosso Asiago Italien Asiago Bianco Asiago Italien Asiago Ruhpoldinger Marmor Bayern Ruhpolding einige Sorten des Adneter Marmors Osterreich Adnet Moneasa Rouge Rumanien Moneasa Literatur BearbeitenAlbrecht Germann Ralf Kownatzki Gunter Mehling Natursteinlexikon 5 vollig uberarb und akt Aufl Callwey Kempten 2003 Dorrik A V Stow Sedimentgesteine im Gelande Ein illustrierter Leitfaden Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 2015 2 Roland Vinx Gesteinsbestimmung im Gelande Elsevier Munchen 2005 ISBN 3 8274 1513 6 Alois Kieslinger Die nutzbaren Gesteine Salzburgs Verlag Das Bergland Buch Salzburg Stuttgart 1964 Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Erganzungsband 4 Katrin Hauer Christian F Uhlir Adneter Marmor Entstehung Material Abbau Geschichte und seine Bedeutung als Kulturerbe Verlag Books on Demand Norderstedt 2011 ISBN 978 3 8423 8152 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Knollenkalk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video Marmorweg AdnetEinzelnachweise Bearbeiten D Richter Verkurzung von Fossilien und Entstehung von Flaser und Knollenkalken durch Losungsvorgange in geschieferten kalkigen Gesteinen In Geol Mitt 4 1965 Aachen S 235 248 E Hildebrand Uber die chemisch physikalischen Bedingungen der Knollenkalkbildung In Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft 80 1928 S 308 342 Franz Kretschmer Hubert Kretschmer Franz Zoglmaier Marmor aus Adnet herausgegeben vom Salzburger Bildungswerk ortliches Bildungswerk Adnet Verlag Gemeinde Adnet Salzburg Adnet 1986 Heimatbuch Adnet 1 S 48 ff Bayerisches Landesamt fur Umwelt Steinbruch am Hasslberg bei Ruhpolding Geotopnr 198A21 Abgerufen am 20 Oktober 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knollenkalk amp oldid 236510488