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Johann Franz Freiherr von Eckher 16 Oktober 1649 auf Schloss Train bei Abensberg 23 Februar 1727 in Freising war Furstbischof von Freising von 1695 bis 1727 Furstbischof Johann Franz Eckher Fresko von Franz Joseph Lederer 1734 1784 im Freisinger Dom Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Wappen Eckhers als Furstbischof nbsp Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck auf einem Gemalde im Furstengang Freising nbsp Wappentafel von Joseph Clemens von Bayern im Furstengang Freising nbsp Seine Eltern waren Johann Christoph Eckher von Kapfing und Liechteneck 1608 1685 und dessen Frau Regina von Kurmreith Die Familie gehorte zum alteingesessenen bayerischen Landadel Johann Franz tat zunachst Dienst als Page bei Furstbischof Albrecht Sigismund von Bayern besuchte dann bis 1671 das Jesuitengymnasium in Munchen 1 und studierte anschliessend Theologie 1674 wurde er zum Priester geweiht von 1679 bis 1684 amtierte er als Pfarrer von St Lorenz in Oberfohring 1684 avancierte der Adelige zum Freisinger Domdekan Nach schweren Wahlauseinandersetzungen wurde der Freisinger Bischof und Erzbischof von Koln Joseph Clemens von Bayern 1694 auch Furstbischof von Luttich Er erhielt zwar vom Papst Innozenz XII die Bestatigung dieses Amtes doch nannte der Papst seine Anhaufung von Bischofswurden nicht zulassig und verlangte die Aufgabe der Bischofsamter in Regensburg und Freising 2 Joseph Clemens legte daraufhin das Bischofsamt in Freising nieder Am 29 Januar 1695 wahlte man Johann Franz dort zum Bischof Die Weihe erhielt er am 1 Juli 1696 durch Johann Franz Khuen von Belasi den Furstbischof von Brixen Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck wirkte als eifriger Oberhirte wobei er besonders zahlreiche Reisen zu Firmungen und Weihehandlungen unternahm Die Forderung des Schulwesens war ihm ein grosses Anliegen ebenso wie die caritative Unterstutzung seiner Diozesanen in der Not des Spanischen Erbfolgekrieges Eckher gelang 1697 die Grundung einer Philosophisch Theologischen Hochschule zu Freising Der Furstbischof liess durch die Bruder Asam den mittelalterlichen Dom im Barockstil umgestalten und veranlasste den Bau des Krankenhauses heutiges Eckherhaus Die Neustifter Klosterkirche entstand unter Hofarchitekt Giovanni Antonio Viscardi Ein Zeugnis seines Wirkens ist auch der barocke Turm der Stadtpfarrkirche St Georg Zum Klosterneubau und zur neuen Abteikirche in Weltenburg legte Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck am 29 Juni 1716 den Grundstein und weihte das Gotteshaus am 9 Oktober 1718 3 1704 wenige Tage nach der desastrosen Schlacht am Schellenberg bei Donauworth liess Furstbischof Johann Franz Eckher die Mystikerin Maria Anna Lindmayr zu sich nach Freising rufen da er von ihren Visionen gehort hatte Dabei sagte sie ihm voraus dass Munchen von der Verwustung durch die kaiserlichen Truppen verschont bliebe wenn die Gemeinde eine Kirche zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit errichten liesse Daraufhin gelobten am 17 Juli 1704 die drei Stande Klerus Adel und Burger die geforderte Errichtung des Gotteshauses der heutigen Munchner Dreifaltigkeitskirche Nach Verzogerungen durch diverse Umstande legte Furstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck schliesslich am 21 Oktober 1711 den Grundstein zum Bau des Gotteshauses und weihte es am 29 Mai 1718 Obwohl der Spanische Erbfolgekrieg und die darauf folgende Besatzungszeit fur Munchen Unannehmlichkeiten und Beschwernisse brachte wurde die Stadt damals weder belagert noch zerstort 4 Der Freisinger Bischof versuchte stets die Unabhangigkeit des Hochstifts zu bewahren Er war laut dem Historiker Christian Probst ein geschworener Feind des Aufstandes gegen die kaiserliche Besatzung Am 23 Dezember 1705 befahl er den Pfarrern seiner Diozese ihren Pfarrkindern ofters sowohl von der Kanzel als in anderen Wegen den ihren Geistlichen und weltlichen Obern und Herrschaften schuldigen Gehorsam sowie die schwere Verantwortung eines allgemeinen Aufstandes und die daraus unausbleiblich erfolgende Strafe Gottes vorzutragen Fur die ausziehenden Oberlander kam diese Ermahnung zwar zu spat doch wurde auch in den ubrigen Diozesen Salzburg Eichstatt Regensburg und Passau der Landklerus beauftragt von der Kanzel und im Beichtstuhl das Volk von aufstandischen Tatlichkeiten abzuhalten und auf friedliche Gedanken zu bringen Ob alle Pfarrer diesen Auftrag ausfuhrten ist laut Christian Probst jedoch fraglich 1724 erarbeitete in seinem Auftrag der Benediktinerpater Karl Meichelbeck die Historia Frisingensis die heute als erstes quellenkritisches Geschichtswerk im deutschen Raum bewertet wird Der Furstbischof war historisch und genealogisch sehr interessiert er betrieb intensive Forschungen auf diesem Gebiet 5 6 In seiner Biografie Welt und Leben des Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck Furstbischofs von Freising schreibt Benno Hubensteiner 1954 Als Bischof Eckher 1727 an einem Schlaganfall starb wurde er von der Bevolkerung fast wie ein Heiliger verehrt Man setzte den Oberhirten im Freisinger Dom bei wo sich sein Epitaph erhalten hat Die Webseite der Geburtsgemeinde Train bezeichnet Bischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck als einen der bedeutendsten Manner seiner Zeit und ubernahm die drei Rauten seines Wappens in das Ortswappen 7 Literatur BearbeitenBenno Hubensteiner Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck Furstbischof von Freising 1695 1727 Leben Wirken und Umwelt Ein Beitrag zur Kultur und Geistesgeschichte des bayerischen Barocks Munchen 1953 Munchen Universitat phil Dissertation vom 6 Okt 1953 Benno Hubensteiner Die geistliche Stadt Welt und Leben des Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck Furstbischofs von Freising Pflaum Munchen 1954 Benno Hubensteiner Johann Franz Ecker von Kapfing und Liechteneck In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 485 f Digitalisat Christian Probst Lieber bayrisch sterben Der bayrische Volksaufstand der Jahre 1705 und 1706 Suddeutscher Verlag Munchen 1978 ISBN 3 7991 5970 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite zu Furstbischof Johann Franz Eckher Biografische Seite zu Furstbischof Johann Franz Eckher Eintrag zu Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck auf catholic hierarchy org Liste der Akteure im Bayerischen Volksaufstand 1705 und 1706 Digitale Version des Grabsteinbuchs Bayerische Staatsbibliothek Cgm 2267 Digitale Version der Schriften zur Genealogie des bayerischen Adels Bayerische Staatsbibliothek Cgm 2268 Einzelnachweise Bearbeiten Max Leitschuh Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in Munchen 4 Bde Munchen 1970 1976 Bd 1 S 202 4 Mai 1694 Joseph Clemens erhalt das Amt des Furstbischofs von Luttich Abgerufen am 7 Dezember 2021 Zur Aktivitat fur das Kloster Weltenburg Memento vom 13 Mai 2008 im Internet Archive Zu Maria Anna Lindmayr und ihrer Vorsprache beim Bischof Zu den genealogisch historischen Forschungen des Pralaten Zum Grabsteinbuch Johann Franz Eckhers Webseite der Gemeinde Train Niederbayern mit Nennung des Furstbischofs VorgangerAmtNachfolgerJoseph Clemens von Bayern nbsp Bischof von Freising 1695 1727Johann Theodor von BayernFurstbischofe von Freising 1282 1803 Vorganger Friedrich von Montalban Wildgraf Emicho Gottfried von Hexenagger Konrad III der Sendlinger Johannes I Wulfing Konrad IV von Klingenberg Johannes II Hake Albert II von Hohenberg Paul von Jagerndorf Leopold von Sturmberg Berthold von Wehingen Konrad V von Hebenstreit Hermann von Cilli Nikodemus della Scala Heinrich II Schlick Johannes III Grunwalder Johann IV Tulbeck Sixtus von Tannberg Ruprecht von der Pfalz Philipp von der Pfalz Heinrich III von der Pfalz Leo Losch von Hilkertshausen Moritz von Sandizell Ernst von Bayern Stephan von Seiboldsdorf Veit Adam von Gepeckh Albrecht Sigismund von Bayern Joseph Clemens von Bayern Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck Johann Theodor von Bayern Clemens Wenzeslaus von Sachsen Ludwig Joseph Freiherr von Welden Maximilian Prokop von Toerring Jettenbach Joseph Konrad Freiherr von SchroffenbergSedisvakanz 1803 1821 Joseph Jakob von Heckenstaller Generalvikar und Apostolischer Vikar seit 1817 Erzbistum Munchen und Freising Nachfolger Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel Normdaten Person GND 118712365 lobid OGND AKS LCCN nr94030937 VIAF 52484186 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eckher von Kapfing und Liechteneck Johann FranzALTERNATIVNAMEN Eckher Johann Franz Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG Bischof von FreisingGEBURTSDATUM 16 Oktober 1649GEBURTSORT Schloss Train bei AbensbergSTERBEDATUM 23 Februar 1727STERBEORT Freising Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck amp oldid 217988630