www.wikidata.de-de.nina.az
Oberfohring ist ein Stadtteil der bayerischen Landeshauptstadt Munchen und gehort zum Stadtbezirk 13 Bogenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Ortsbild 4 Karten 5 Kultur 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenOberfohring liegt im Nordnordosten Munchens am rechten Ufer der Isar und ist Teil des Stadtbezirks 13 Bogenhausen Innerhalb dieses Stadtbezirks grenzt Oberfohring an die Stadtteile Bogenhausen Englschalking und Johanneskirchen Geschichte BearbeitenOberfohring ist der am fruhesten urkundlich erwahnte Stadtteil des heutigen Munchen Er wird am 3 Juli 750 als ad feringas erstmals genannt es folgt 783 die Nennung des Hofes feringa in einer Urkunde Herzog Tassilos III die Bestandteil des Traditionsbuches des oberosterreichischen Klosters Mondsee ist Im Jahr 903 wurde der Oberfohringer Hof von Konig Ludwig IV an die Bischofskirche Regensburg ubertragen 1 Auf dem Gebiet Oberfohrings gab es bereits in der Romerzeit eine Handelsstrasse mit einem Flussubergang uber die Isar Handelskarawanen transportierten hauptsachlich Salz aus der Gegend von Salzburg in das reiche Augsburg Salzhandel Sie konnten hier bei normalem Wasserstand den Fluss leicht durchschreiten Dies ist bis heute durch Namen wie Salzstrasse Salzsenderweg und An der Salzbrucke belegt Um die Jahrtausendwende liess der Grundherr der Bischof von Freising eine Brucke bauen und erhob fur die Uberquerung einen Bruckenzoll Durch diesen Bruckenzoll wurde Oberfohring zu einer wohlhabenden Ortschaft Der bayerische Herzog Heinrich der Lowe zerstorte die Brucke im Jahr 1156 und baute stattdessen ein paar Kilometer flussaufwarts eine eigene um fortan selbst den Bruckenzoll einzubehalten Oberfohring gehorte bis zur Sakularisation 1803 zum Hochstift Freising Mitte des 18 Jahrhunderts als in Munchen eine scharfe antiliberale Stimmung herrschte entwickelte sich an drei Wochentagen ein Nahtourismus aus der Stadt nach Oberfohring wo unzensierte Zeitungen auflagen und man vor Spitzeln am Nebentisch keine Angst haben musste Dieser Umstand war der Zugehorigkeit des Ortes zum Furstbistum Freising geschuldet auf das die bayerische Zensur keinen direkten Einfluss hatte 2 Dies wurde Fohringer Tage genannt Nach der Sakularisation in Bayern und der Auflosung des Hochstifts Freising kam Oberfohring zum Kurfurstentum Bayern Durch das Gemeindeedikt von 1818 wurde es mit dem Ortsteil St Emmeram zu einer eigenstandigen politischen Gemeinde Im Jahr 1910 zahlte die Gemeinde 1056 Seelen in 215 Haushaltungen dazu kamen ab 1870 600 bis 800 italienische Saisonarbeiter in den 17 Ziegeleien auf der Losslehmzunge im Osten der Gemeinde Die Gemeindeflache mass 3 63 km 3 Diese Abgrenzung entspricht weitestgehend der heutigen Gemarkung 8692 Oberfohring mit einer Flache von 3 65 km Letzter Burgermeister der selbststandigen Gemeinde war von 1899 bis 1913 Fritz Meyer Am 1 Juli 1913 wurde Oberfohring nach Munchen eingemeindet 4 Der aktuelle Stadtbezirksteil 13 1 Oberfohring des Stadtbezirks Bogenhausen hat eine geringere Flache von 2 21 km 5 Die Einwohnerzahl betrug 13 179 zum Stand 31 Dezember 2015 6 Ortsbild Bearbeiten nbsp St LorenzDie besondere Lage am Hochufer der nordlichen Isar mit den direkt zu den Isarauen und dem Isarkanal fuhrenden Spazierwegen ladt viele Spontanausflugler aus der Region und aus Munchen in diesen Stadtteil ein Auch das nahegelegene Stauwehr bei dem der Isar der Mittlere Isar Kanal abgerungen wird ist beliebter Verweilplatz hier kann man zu Fuss die Isar uberqueren und in den Nordteil des Englischen Gartens gelangen Das 22 Hektar grosse Freizeitgelande Isarinsel Oberfohring erstreckt sich zwischen der Isar und dem Kanal vom Stauwehr bis zur Stadtgrenze an der Herzog Heinrich Brucke Es wurde in den Jahren 1976 bis 1978 nach den Planungen des Munchner Landschaftsarchitekten Gottfried Hansjakob zusammen mit der Stadtgartendirektion unter Leitung von Josef Wurzer angelegt Nur einige Gehminuten flussabwarts des Isarkanals gelangt man zum Ortsteil St Emmeram mit der St Emmeramsmuhle und der benachbarten Gedachtniskapelle St Emmeram Die weitgehend im fruhen Bauernbarock des zeitigen 17 Jahrhunderts gestaltete katholische Kirche St Lorenz geweiht dem Hl Laurentius ist Zentrum der gleichnamigen Pfarrei und befindet sich im alten Dorfkern von Oberfohring der eine einladende und friedliche Idylle etwas abseits der Hauptdurchgangsstrasse behalten konnte Hier befindet sich auch das stattliche Pfarrhaus 19 Jahrhdt das ehemalige Schulgebaude jetzt Begegnungsstatte sowie das Bernheimer Schlosschen ein schon fast am Hochufer zu den Isarauen gelegenes Herrschaftsanwesen das seit der jungsten Vergangenheit als Sitz verschiedener sozialen Einrichtungen dient Auf dem bei St Lorenz befindlichen Friedhof befinden sich die Graber des Bildhauers Adolf von Hildebrand Architekt des Wittelsbacher Brunnens am Lenbachplatz in Munchen und des Medienunternehmers Leo Kirch Der markante Wasserturm auf dem Hochufer neben dem Bernheimerschlossl Muspillistrasse 19 aus den Jahren 1902 1903 mit einer zylindrischen Wasserstube auf konischem Fuss wurde 1962 abgebrochen 7 Im Suden von Oberfohring lag jenseits der heutigen Wahnfried Allee der Priel ein Wald und Jagdgebiet der Freisinger Bischofe der unmittelbar an das bayerische Bogenhausen grenzte Die dortige Ziegelei lag bereits auf kurbayerischem Gebiet 1812 kam der gesamte Priel an Bogenhausen In Oberfohring befindet sich ausserdem die Sammlung Goetz die in einem Museumsbau von Pierre de Meuron und Jacques Herzog 1993 einzog Gegenuber liegt der Burgerpark Oberfohring ehemals das Oberfohringer Krankenhaus welches durch den Bau des Klinikums Bogenhausen im Jahr 1983 84 aufgelost wurde ein parkahnliches Gelande mit lockerer Bebauung Er ist kulturellen Zwecken gewidmet und Heimstatte einiger Vereine Karten Bearbeiten nbsp Historische Abgrenzung Eingemeindung von Oberfohring nach Munchen 1913 nbsp Die Gemarkung 8692 Oberfohring entspricht weitestgehend der fruheren Gemeinde nbsp Heutige Abgrenzung Der Stadtbezirksteil 13 1 Oberfohring innerhalb des Stadtbezirks BogenhausenKultur BearbeitenSammlung Goetz Oberfohringer Strasse 103 Burgerpark Oberfohring Oberfohringer Strasse 156 Die Kleine Kasperlbuhne im Burgerpark Oberfohring Oberfohringer Strasse 156Literatur BearbeitenFritz Lutz Oberfohring Zur 75 Jahrfeier der Eingemeindung Oberfohrings Buchendorf Buchendorfer Verlag 1988 Fritz Lutz Aus der Vergangenheit des Priel bei Munchen Bogenhausen Krailling bei Munchen Selbstverlag 1991 ohne ISBN Fritz Lutz St Emmeram bei Munchen Oberfohring ein ehemaliges Wallfahrts und Schuleremitorium Krailling bei Munchen Eigenverlag o J 1992 ohne ISBN Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberfohring Album mit Bildern Videos und Audiodateien Oberfohring auf der Webseite des Vereins fur Stadtteilkultur im Munchner Nordosten e V Sammlung Goetz 25 Jahre Burgerpark Oberfohring auf www muenchen deEinzelnachweise Bearbeiten Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Bd 1 Bis zum Jahr 1140 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0469 8 S 89 Nr 120 NordOst Kultur Munchen Oberfohring Historie Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister Munchen 1904 Spalte 218 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 601 Statistisches Amt der Stadt Munchen stat amt muenchen de stat amt muenchen de Auswertung des Melderegisters Fritz Lutz Oberfohring Zur 75 Jahrfeier der Eingemeindung Oberfohrings Buchendorf 1988 Buchendorfer Verlag S 66 48 1652 11 6243 Koordinaten 48 10 N 11 37 O Normdaten Geografikum GND 4233722 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberfohring amp oldid 208402347