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Nikodemus della Scala 14 August 1443 in Wien war von 1422 bis 1443 Furstbischof von Freising Nikodemus della Scala auf einem Gemalde im Furstengang Freising Nikodemus della Scala Stifterfigur des von ihm 1443 fur den Freisinger Dom gestifteten Hochaltarretabels gefertigt von Jakob Kaschauer heute im Bayerischen Nationalmuseum in Munchen als Dauerleihgabe des Diozesanmuseum Freising Wappentafel von Nikodemus della Scala im Furstengang FreisingNikodemus della Scala auch Nikodemus von der Leiter stammte aus der veronesischen Adelsfamilie der Scaliger Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 2 Bischof von Freising 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Jugend BearbeitenNachdem die Scaliger die Macht in Verona verloren hatten wanderte Guglielmo della Scala nach Bayern aus und begrundete die deutsche Linie die sich auch von der Leiter nannte Aus diesem Zweig stammt Nikodemus der als Subdiakon in Landshut lebte 1 Dort stand er einige Jahre Heinrich XVI dem Reichen von Niederbayern als Schatzmeister zur Verfugung 2 Papst Martin V wollte 1420 den Bischof von Gurk Ernst Auer von Herrenkirchen zum Bischof von Trient ernennen und hatte die nun freie Stelle in Gurk fur Nikodemus vorgesehen Herzog Friedrich IV von Osterreich Tirol widersetzte sich jedoch erfolgreich diesem Vorhaben da er eigene Plane mit Trient hatte Auch eine erste Transferierung Nikodemus nach Freising im Sommer 1420 scheiterte da der Papst die Ernennung Hermann von Cilli als Bischof von Trient wegen korperlicher Gebrechen seitens Hermanns ruckgangig machen musste Bischof von Freising BearbeitenNach dem plotzlichen Tode des Freisinger Bischofs Hermann von Cilli am 13 Dezember 1421 gab es drei Anwarter fur den Bischofsstuhl In Freising wahlte das Domkapitel im Januar 1422 den Wittelsbacher Johannes Grunwalder einen nichtehelichen Sohn Herzogs Johann II von Bayern Munchen zum Bischof Der Habsburger Herzog Albrecht V setzte sich beim Papst fur Albrecht von Pottendorf ein Papst Martin V hingegen entschied sich am 29 Marz 1422 wieder fur den von Herzog Heinrich XVI dem Reichen von Bayern Landshut unterstutzten Nikodemus della Scala Herzog Albrecht gab seinen Kandidaten zugunsten von Nikodemus auf doch das Domkapitel und Herzog Johann II beharrten auf Johannes Grunwalder Erst im Herbst 1422 kam durch Vermittlung des Salzburger Erzbischof ein Vergleich zu Stande Grunwalder verzichtete auf den Bischofsstuhl und wurde dafur standiger Generalvikar mit jahrlichen Sonderzahlungen 3 und Nikodemus konnte am 7 Dezember 1423 als Bischof in Freising einziehen In Reaktion auf das Konzil von Konstanz liess Nikodemus durch seinen Generalvikar umfangreiche Reformen und Klostervisitationen in seinem Bistum durchfuhren Da er auch papstlicher Kammerer war war er im Auftrage Martin V oft unterwegs und langere Zeit nicht in Freising Ab Juli 1431 nahm er am Konzil von Basel teil Dort vertrat er die Position des Herzog Albrecht V von Osterreich wahrend sein Generalvikar Grunwalder die Interessen des Hochstift Freising wahrnahm Im September 1432 verliess Nikodemus das Konzil um am Frankfurter Furstentag der am 4 Oktober 1432 stattfand teilnehmen zu konnen Offenbar erkrankte er in Frankfurt und kehrte nicht mehr zum Konzil zuruck sondern begab sich gleich nach Freising In seinem Gefolge befand sich auch Enea Silvio Piccolomini der bis zu Nikodemus Ruckkehr nach Freising Ende Januar 1433 als dessen Konzilssekretar tatig war Der spatere Papst Pius II 1405 1464 bezeichnete Nikodemus als einen in jeder Hinsicht verehrungswurdigen Mann und machte ihn in seinem 1443 erschienenen Buch Pentalogus de rebus ecclesiae et imperii zum Mitglied einer imaginaren Gesprachsrunde 4 Inzwischen kam es beim Basler Konzil zum Bruch zwischen Papst Eugen IV und den meisten Bischofen Diese erklarten Eugen fur abgesetzt und wahlten am 5 November Amadeus von Savoyen zum Papst Felix V Grunwalder unterstutzte wie die meisten Anwesenden den neuen Papst und wurde von ihm am 12 Oktober 1440 zum Kardinal und Bischof von Freising ernannt Nikodemus bekannte sich offen zu Papst Eugen IV und entzog Grunwalder den Titel des Generalvikars Seitdem kam es bis zu Nikodemus Tod immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Grunwalder wer nun der rechte Bischof sei Im September 1440 fuhrte Nikodemus eine Diozesansynode durch um die Reformen des Konstanzer und Basler Konzils in seinem Bistum umzusetzen In seiner Amtszeit beschenkte Nikodemus den Freisinger Dom mit zahlreichen Kunstwerken So liess er einen neuen Hochaltar von Jakob Kaschauer heute Bayerisches Nationalmuseum in Wien anfertigen Im September 1440 schenkte er dem Dom eine byzantinische Marienikone aus dem 12 Jahrhundert das sogenannte Freisinger Lukasbild heute im Diozesanmuseum Freising Fur das Hochstift konnte er zahlreiche verpfandete Gebiete wie die Grafschaft Werdenfels wieder einlosen Auch die Burgen Klingenfels heute Klevevz und Preiseck in der Krain gewann er zuruck 5 Die finanzielle Lage blieb jedoch angespannt Am 13 August 1443 starb Nikodemus della Scala in Wien Er wurde in der Augustinerkirche vor dem Kreuzaltar begraben Ein Grabmal existiert heute nicht mehr Literatur BearbeitenManfred Heim Nicodemus Della Scala In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 261 f Digitalisat Weblinks BearbeitenEintrag zu Nicodemus della Scala auf catholic hierarchy org abgerufen am 15 Juni 2011 Einzelnachweise Bearbeiten W E Freiherr von Gumppenberg auf Wallenburg Die letzten Scaliger v Verona als oberbayerische Edelleute in Oberbayerisches Archiv 7 1846 S 3 44 J Mass Das Bistum Freising im Mittelalter Munchen S 296 Koninger Johann III Grunwalder S 12f 1 K Meichelbeck Historia Frisingensis Augsburg 1724 1729 II 1 S 196ff VorgangerAmtNachfolgerHermann von CilliBischof von Freising 1422 1443Heinrich II SchlickFurstbischofe von Freising 1282 1803 Vorganger Friedrich von Montalban Wildgraf Emicho Gottfried von Hexenagger Konrad III der Sendlinger Johannes I Wulfing Konrad IV von Klingenberg Johannes II Hake Albert II von Hohenberg Paul von Jagerndorf Leopold von Sturmberg Berthold von Wehingen Konrad V von Hebenstreit Hermann von Cilli Nikodemus della Scala Heinrich II Schlick Johannes III Grunwalder Johann IV Tulbeck Sixtus von Tannberg Ruprecht von der Pfalz Philipp von der Pfalz Heinrich III von der Pfalz Leo Losch von Hilkertshausen Moritz von Sandizell Ernst von Bayern Stephan von Seiboldsdorf Veit Adam von Gepeckh Albrecht Sigismund von Bayern Joseph Clemens von Bayern Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck Johann Theodor von Bayern Clemens Wenzeslaus von Sachsen Ludwig Joseph Freiherr von Welden Maximilian Prokop von Toerring Jettenbach Joseph Konrad Freiherr von SchroffenbergSedisvakanz 1803 1821 Joseph Jakob von Heckenstaller Generalvikar und Apostolischer Vikar seit 1817 Erzbistum Munchen und Freising Nachfolger Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel Normdaten Person GND 138233160 lobid OGND AKS VIAF 88280467 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Della Scala NikodemusALTERNATIVNAMEN Von der Leiter NicodemusKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von Freising 1422 1443 GEBURTSDATUM 14 Jahrhundert oder 15 JahrhundertSTERBEDATUM 14 August 1443STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikodemus della Scala amp oldid 220193164