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Johann II von Bayern um 1341 zwischen 14 Juni und 1 Juli 1397 1 war seit 1375 Herzog von Bayern Er war der jungste Sohn Herzog Stephans II und Elisabeths von Sizilien Johann begrundete das Herzogtum Bayern Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Regierungsbeginn 1 2 Herzog von Bayern Munchen 2 Nachkommen 3 Literatur 4 AnmerkungenLeben BearbeitenRegierungsbeginn Bearbeiten Trotz der Wittelsbacher Gebietsverluste unter Stephan II war die finanzielle Ausgangslage fur die bayerischen Herzoge gunstig Bayern hatte fur die Abtretung Tirols 1369 und Brandenburgs 1373 die enorme Summe von ungefahr einer halben Million Gulden in bar und in Schuldverschreibungen erhalten wovon der grosste Teil auf Stephan II entfallen war der 1375 auch ein in sich geschlossenes Gebiet vererben konnte In der Folge konnte nun auch eine Anzahl von ehemaligen Besitzungen der Grafen von Abensberg Ortenburg Hals und Schauenburg des Hochstifts Regensburg der Herren von Laaber und der Landgrafen von Leuchtenberg vor allem in Niederbayern und im Nordgau die noch den Landeszusammenhang unterbrachen von den Herzogen erworben werden Von 1375 bis 1392 regierte Johann gemeinsam mit seinen Brudern Stephan III und Friedrich bis zu dessen Tod 1379 auch mit seinem etwa gleichaltrigen Onkel Otto Er war zusammen mit Stephan fur den oberbayerischen Teil des Herzogtums verantwortlich wahrend Friedrich und zunachst auch Otto Niederbayern verwalteten Die vier Herzoge hatten sich mit der Landesteilung von 1376 darauf geeinigt dass zunachst Oberbayern von Stephan und Johann und Niederbayern von Friedrich und Otto verwaltet wurde Damit keine der beiden Parteien benachteiligt wurde sollten die Regierungsgebiete im Zweijahresturnus wechseln Diese ungewohnliche Regelung wurde jedoch nicht verwirklicht Als Ausgleich zahlte Friedrich stattdessen seinen in Oberbayern residierenden Brudern jahrlich 4000 Gulden Johann unterstutzte zwar seine Bruder in einigen ihrer Waffengange so auch im Stadtekrieg war aber von anderem Naturell Im Gegensatz zu Stephan und Friedrich war Johann von einem ruhigen besonnenen Temperament Johanns Leben war vor allem von seiner Frommigkeit und seiner Liebe zur Jagd gekennzeichnet 2 Spater sollte Johann jedoch seine Passivitat schliesslich endgultig aufgeben als er erkennen musste dass es notwendig wurde das kunftige Erbe seiner Sohne Ernst und Wilhelm gegenuber seinen Brudern zu verteidigen 1385 kam es zu einem Aufstand der Burgerschaft Munchens gegen Johann und Friedrich der jedoch rasch niedergeschlagen wurde In der Folge gewann die strategisch gunstig am damaligen Stadtrand gelegene Neuveste an Bedeutung der Ursprungsbau der Munchner Residenz 1385 erbte Johann II mit seiner Gattin Katharina einer Tochter Meinhards VI von Gorz ein Drittel der Grafschaft Gorz um den Hauptort Lienz das er besetzen liess was einen Konflikt mit den Habsburgern verursachte Er setzte dort 1388 den bayerischen Jagermeister Hans Kummersprucker als Landeshauptmann ein verwaltet das Gebiet aber ab 1390 schliesslich von Bayern aus Im Juli 1392 verkaufte Johann dann den Anspruch auf Gorz doch noch an den Habsburger Albrecht III nachdem die Italienpolitik seines Bruders Stephan gerade einen Dampfer erlitten hatte Johann versuchte bereits 1384 und 1387 eine vollstandige Landesteilung zu erwirken war jedoch am Widerstand seiner beiden Bruder und der oberbayerischen Landstande gescheitert und hatte 1384 in Aichach und 1390 in Munchen versprechen mussen die gemeinsame Regierungsfuhrung fortzusetzen Herzog von Bayern Munchen Bearbeiten nbsp Die vier bayerischen Teilherzogtumer nach der Landesteilung von 1392Nach weiteren Streitigkeiten zwischen den Brudern wurde das Herzogtum im November 1392 dreigeteilt Johann erhielt Bayern Munchen Friedrich Bayern Landshut und Stephan III Bayern Ingolstadt Daneben bestand als viertes Herzogtum bereits Bayern Straubing Treibende Kraft hinter der Teilung war Johann der nicht mehr bereit war fur die kostspielige Hofhaltung seines Bruders Stephan III und die Italienpolitik Stephans und Friedrichs die beide mit Tochtern des Mailander Stadtherrn Bernabo Visconti vermahlt waren mit aufzukommen Mit Hilfe seines Sohnes Ernst hatte Johann die Stadt Munchen und einen Teil der Landstande auf seine Seite ziehen konnen die wohl einen Krieg zwischen den Brudern befurchteten und so hatte er schliesslich Erfolg 1396 sollte Ernst dann ebenfalls eine Visconti Prinzessin ehelichen Durch die Teilung entstanden allerdings neue Spannungen zwischen Johann und Stephan der sich bald nicht mehr mit Ingolstadt begnugen wollte Stephan III hatte bei der Landesteilung verstreute Gebiete Oberbayerns und des Nordgaus erhalten die er von Ingolstadt aus regierte Er fuhlte sich bei der Aufteilung ubervorteilt und so kam es 1394 95 im Ersten Bayerischen Hauskrieg zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen ihm und Herzog Johann Stephans Sohn Ludwig VII uberfiel an Heiligabend 1394 Freising dessen Bischof Berthold von Wehingen Kanzler der osterreichischen Herzoge war bedrohte Pfaffenhofen und plunderte am Dreikonigstag Neustadt an der Donau im Munchner Herzogtum Im Gegenzug wandten sich Johann und seine Sohne gegen Aichach und Friedberg und brannten die Burg in Markt Schwaben nieder Nach dem Ende der Feindseligkeiten vereinbarten die Herzoge im September 1395 durch gemeinsame aussere Feinde geeint Bayern Munchen und Bayern Ingolstadt wieder gemeinsam zu verwalten Von 1395 bis 1397 regierte Johann II dann mit Stephan III erst Johanns Sohne Ernst und Wilhelm III konnten spater doch noch ihre Alleinregierung in Bayern Munchen gegen Stephan III durchsetzen Johann starb zwischen dem 14 Juni und dem 1 Juli 1397 kurz nach Ausbruch der Munchner Unruhen und wurde in der Frauenkirche in Munchen beigesetzt 1447 wurde Bayern Ingolstadt mit Bayern Landshut vereinigt Bayern Landshut selbst fiel 1505 an Bayern Munchen Die Bayerische Linie der Wittelsbacher bestand seither nur noch aus den Nachfahren Johanns Nachkommen BearbeitenJohann II heiratete 1372 Katharina von Gorz Das Paar hatte zwei Sohne und eine Tochter Ernst 1373 1438 Wilhelm 1375 1435 und Sophie 1376 1428 die Wenzel von Luxemburg heiratete Ausserdem hatte Johann mit Anna Pirsser einen unehelichen Sohn Johannes Grunwalder Bischof von Freising Literatur BearbeitenHelga Czerny Der Tod der bayerischen Herzoge im Spatmittelalter und in der fruhen Neuzeit 1347 1579 Vorbereitungen Sterben Trauerfeierlichkeiten Grablegen Memoria Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Band 146 C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 10742 7 S 188 189 zugleich Dissertation Universitat Munchen 2004 Klaus von Andrian Werburg Urkundenwesen Kanzlei Rat und Regierungssystem der Herzoge Johann II Ernst und Wilhelm III von Bayern Munchen 1392 1438 Munchener historische Studien Abteilung Geschichtliche Hilfswissenschaften Band 10 Lassleben Kallmunz 1971 ISBN 3 7847 4410 9 zugleich Dissertation Munchen 1961 Theodor Straub Bayern im Zeichen der Teilungen und Teilherzogtumer In Max Spindler Andreas Kraus Hrsg Handbuch der Bayerischen Geschichte 2 Auflage Band II C H Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 32320 0 S 248 249 Gerhard Schwertl Johann II In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 5 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1991 ISBN 3 7608 8905 0 Sp 505 Anmerkungen Bearbeiten Helga Czerny Der Tod der bayerischen Herzoge im Spatmittelalter und in der fruhen Neuzeit 1347 1579 Vorbereitungen Sterben Trauerfeierlichkeiten Grablegen Memoria Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Band 146 C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 10742 7 S 189 zugleich Dissertation Universitat Munchen 2004 Zander Florian Leben und politisches Wirken des Herzogs Stefan III Seminararbeit 2000VorgangerAmtNachfolgerStephan II Herzog von Bayern Munchen 1375 1392 1397Ernst und Wilhelm III Normdaten Person GND 134289560 lobid OGND AKS VIAF 57827844 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann II KURZBESCHREIBUNG erster Herzog von Bayern Munchen nach der Landesteilung 1392 GEBURTSDATUM um 1341STERBEDATUM zwischen 14 Juni 1397 und 1 Juli 1397 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann II Bayern amp oldid 230056157