www.wikidata.de-de.nina.az
Johann IV Tulbeck auch Johann Tulbeck Johannes Tulbeck 20 Mai 1476 in Munchen war von 1453 bis 1473 Furstbischof von Freising Johann Tulbeck auf einem Gemalde im Furstengang FreisingWappentafel von Johann Tulbeck im Furstengang Freising Wappen des Bischof Johann IV Tulbeck von Freising aus dem Ortenburger Wappenbuch 1466 73Grabmal von Johann IV Tulbeck von Freising in der Frauenkirche MunchenInhaltsverzeichnis 1 Johann als Kleriker 2 Johann als Bischof von Freising 3 Einzelnachweise 4 LiteraturJohann als Kleriker BearbeitenJohann Tulbeck stammte aus einem wohlhabenden Munchner Ratsgeschlecht die Mitglieder des inneren Rats waren Sein Vater war Goldschmiedemeister Johann promovierte zum Doktor der Rechte und wurde 1431 Domherr zu Freising und Propst von Sankt Veith 1 Ab 1436 war er Pfarrer der Marienkirche in Munchen 2 Zur Zeit des Konzil von Basel 1431 1449 wurde er von Johannes III Grunwalder zum personlichen Vertreters des standigen Generalvikars ernannt Da Grunwalder sich zu dem Papst des Konzils Papst Felix V bekannte entzog Bischof Nikodemus della Scala ihm das Amt 3 Nach Nikodemus Tod 1443 festigte sich seine Position wieder und er war ein hoch angesehenes Mitglied des Freisinger Domkapitels Bei der Bestimmung eines Nachfolgers fur den verstorbenen Johannes III Grunwalder im Januar 1453 verzichtete man auf eine Wahl und machte den Kandidaten Johann Tulbeck gleichsam durch Eingebung des Heiligen Geistes zum Bischof Dieses in Freising nur einmal praktizierte Verfahren entsprach dem Lateran Konzil von 1215 Der Name des Kandidaten wird in der Versammlung genannt und alle Wahlberechtigten geben ihm offen und spontan ihre Zustimmung Am 9 Marz 1453 erteilte Papst Nikolaus V seine Zustimmung Johann als Bischof von Freising BearbeitenDie Hauptaufgabe Johanns war es die zerrutteten Finanzen des Hochstifts zu konsolidieren was ihm auch gelang Durch seine sparsame Haushaltsfuhrung konnte er die unter Johannes III Grunwalder verausserte Herrschaft Ulmerfeld heute Niederosterreich zuruckkaufen und einige kleinere Gebiete neu erwerben 4 Probleme bereiteten auch zahlreich Rauberbanden die in Bayern und Osterreich ihr Unwesen trieben Johann gelang es den Rauberhauptmann Miltzl mit seinen zwanzig Mann zu fassen und er uberantwortete sie Herzog Siegmund von Bayern der sie hinrichten liess In Osterreich war er nicht erfolgreich eine Raubrittergruppe die Bruder genannt eroberte die freisingisches Festung Hollenburg und beherrschte die Gegend Erst die Burger von Krems und Stein an der Donau eroberten den Ort zuruck und ubergaben ihn Kaiser Friedrich III so dass das Gebiet fur Freising verloren war 5 Die von Bischof Johannes III angestossenen Klosterreformen fuhrte er mit seinen Visitationen 1460 und 1463 weiter Dank seiner guten Beziehungen zu Friedrich III wurde er 1463 zum kaiserlicher Richter ernannt und fuhrte im Auftrag Friedrichs mehrere Prozesse durch 6 In seine Amtszeit fiel auch das Aufbluhen des Wallfahrtswesen so nach St Eberhard in Tuntenhausen St Wolfgang bei Dorfen St Quirinus in Tegernsee St Korbinian und St Sigismund im Freisinger Dom St Kastulus in Moosburg St Alban bei Horgertshausen und zum Kloster Neustift Auch die Marienwallfahrt als typisches Phanomen das Spatmittelalters hatte grossen Zulauf wie zum Freisinger Dom nach Maria Thalheim und Tuntenhausen So zogen im Pestjahr 1463 5 000 Munchner auf Wallfahrt nach Andechs obwohl die Stadt nur etwa 13 000 Einwohner hatte Am 25 Mai 1466 weihte er Bischof Heinrich IV von Absberg zum Regensburger Bischof 7 Am 9 Februar 1468 legte Johann zusammen mit Herzog Siegmund von Bayern den Grundstein zur neuen Marienkirche in Munchen 1473 fielen die Turken in die Windische Mark ein eroberten die freisingische Stadt Gutenwert und zerstorten sie vollstandig Auch die anderen Besitzungen in der Krain wurden von den Turken heimgesucht und schwer geschadigt Deshalb beschloss Johann mit dem Einverstandnis des Domkapitels auf Grund seines hohen Alters und seiner Krankheit Ende 1473 zu resignieren um das Hochstift einem jungeren Regenten zu uberlassen Er zog sich nach Munchen zuruck wo er am 20 Mai 1476 verstarb Die neue Munchner Frauenkirche war schon soweit fertig dass er dort beigesetzt werden konnte Sein Grabmal aus der Schule von Erasmus Grasser liess er noch zu Lebzeiten anfertigen 8 Einzelnachweise Bearbeiten Felix J Lipowski Urgeschichten von Munchen Band 1 Munchen 1814 S 315 Hubert Strzewitzek Die Sippenbeziehungen der Freisinger Bischofe im Mittelalter Munchen 1938 S 232f Koninger Johann III Grunwalder S 51 K Meichelbeck Historia Frisingensis Augsburg 1724 29 II 1 S 289 Leidinger Veit Arnpeck S 898f K Meichelbeck Historia Frisingensis Augsburg 1724 29 II 1 S 258 Bishop Heinrich von Absberg catholic hierarchy org abgerufen am 27 Marz 2014 Joachim Sighart Geschichte der bildenden Kunste im Konigreich Bayern von den Anfangen bis zur Gegenwart Abteilung 2 Munchen 2001 S 500Literatur BearbeitenAlice Arnold Johann Tulbeck In Jurgen Wurst Alexander Langheiter Hrsg Monachia Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen 2005 ISBN 3 88645 156 9 S 94 Josef Mass Das Bistum Freising im Mittelalter Munchen 1986 VorgangerAmtNachfolgerJohannes III GrunwalderBischof von Freising 1453 1473Sixtus von TannbergFurstbischofe von Freising 1282 1803 Vorganger Friedrich von Montalban Wildgraf Emicho Gottfried von Hexenagger Konrad III der Sendlinger Johannes I Wulfing Konrad IV von Klingenberg Johannes II Hake Albert II von Hohenberg Paul von Jagerndorf Leopold von Sturmberg Berthold von Wehingen Konrad V von Hebenstreit Hermann von Cilli Nikodemus della Scala Heinrich II Schlick Johannes III Grunwalder Johann IV Tulbeck Sixtus von Tannberg Ruprecht von der Pfalz Philipp von der Pfalz Heinrich III von der Pfalz Leo Losch von Hilkertshausen Moritz von Sandizell Ernst von Bayern Stephan von Seiboldsdorf Veit Adam von Gepeckh Albrecht Sigismund von Bayern Joseph Clemens von Bayern Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck Johann Theodor von Bayern Clemens Wenzeslaus von Sachsen Ludwig Joseph Freiherr von Welden Maximilian Prokop von Toerring Jettenbach Joseph Konrad Freiherr von SchroffenbergSedisvakanz 1803 1821 Joseph Jakob von Heckenstaller Generalvikar und Apostolischer Vikar seit 1817 Erzbistum Munchen und Freising Nachfolger Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel Normdaten Person GND 13765359X lobid OGND AKS VIAF 81817734 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tulbeck Johann IV KURZBESCHREIBUNG Furstbischof von FreisingGEBURTSDATUM 14 Jahrhundert oder 15 JahrhundertGEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 20 Mai 1476STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann IV Tulbeck amp oldid 218883386