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Der Tschechische Korridor Tschechoslowakisch Jugoslawischer Korridor war der nach dem Ersten Weltkrieg verfolgte Plan die Tschechoslowakei nach Suden Richtung Adria auszudehnen und mit dem SHS Staat zu verbinden Damit sollte ahnlich dem Polnischen Korridor zur Ostsee ein weiterer slawischsprachiger Korridor durch deutschsprachiges bzw ungarischsprachiges Land geschaffen werden Vorschlag eines tschechischen Korridors in Zentraleuropa in dunklerem RotGestrichelte Linie Das heutige Burgenland Inhaltsverzeichnis 1 Tschechoslowakische Forderungen 2 Siehe auch 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksTschechoslowakische Forderungen BearbeitenEin erstes Mal tauchte der Korridorplan wahrend der Revolution 1848 auf als Jan Kollar eine Verbindung zwischen Tschechen und Sudslawen forderte 1 Im Ersten Weltkrieg lebte die Idee wieder auf Zwischen der Tschechoslowakei und dem SHS Staat Jugoslawien sollte nach Willen vor allem tschechoslowakischer neoslawistischer Politiker eine territoriale Verbindung hergestellt werden durch den Anschluss des Burgenlandes und einiger westungarischer Gebiete an die Tschechoslowakei sowie einiger sudwestungarischer Gebiete an Jugoslawien Damit sollte eine vor allem von einer kroatischen Minderheit besiedelte slawischsprachige Barriere geschaffen werden die fortan Osterreich von Ungarn aber auch die Deutschsprachigen in Mitteleuropa von jenen in Sudosteuropa trennen sollte Im April 1915 legte Tomas Garrigue Masaryk dem britischen Aussenminister Edward Grey ein entsprechendes Memorandum vor Edvard Benes legte der Pariser Friedenskonferenz eine Denkschrift vor in der behauptet wurde die fragliche Region sei zu 25 bis 30 von slawischsprachigen Bewohnern bewohnt Dadurch sollten Deutschsprachige von Magyaren getrennt werden militarisch zu verteidigen sei der Korridor allerdings nicht 1 Neben der Verbindung von Westslawen und Sudslawen sollte so auch der Zugang der Tschechoslowakei zum Meer uber Jugoslawien zur Adria gesichert werden Die jugoslawische Seite schlug vor diesen slawischen Korridor der Tschechoslowakei zu uberlassen weshalb sich spater der Begriff Tschechischer bzw Tschechoslowakischer Korridor durchsetzte wahrend der Plan in deutschsprachigen Quellen auch als Burgenland Korridor bezeichnet wurde In dem fraglichen Gebiet lebten damals etwa 220 000 sudslawischsprachige Kroaten und Slowenen zwischen 660 000 Ungarn und 290 000 Deutschsprachigen 2 Dieser Plan fand keine Mehrheit auf den Pariser Friedenskonferenzen u a wegen der italienisch jugoslawischen Rivalitat und war spatestens mit dem pro ungarischen Plebiszit in Sopron 1921 hinfallig In der Vix Note waren zuvor weitere Gebietsabtretungen von Ungarn an Rumanien gefordert worden Siehe auch BearbeitenSlawisches Plattensee Furstentum Grossmahrisches ReichEinzelnachweise Bearbeiten a b Walter Goldinger Dieter A Binder Geschichte der Republik Osterreich 1918 1938 Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1992 ISBN 3 7028 0315 7 S 63 Arnold Suppan Jugoslawien und Osterreich 1918 1938 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1996 ISBN 3 486 56166 9 S 563f Literatur BearbeitenJanko Bekic Die Entstehung der Ersten Tschechoslowakischen Republik und die Plane zur Errichtung eines Slawischen Korridors Ungedruckte Diplomarbeit Wien 2006 Weblinks BearbeitenKarte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tschechischer Korridor amp oldid 202972689