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Diese Liste enthalt bekannte Personen des ehemaligen reformpadagogischen Landerziehungsheims Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1991 bei Saalfeld im Thuringer Wald Sie erlaubt auf Basis der ganz unterschiedlich handelnden Charaktere und ihrer Lebenswege eine differenziertere historische Ein und Zuordnung dieses schulischen Pilotprojekts das sich in den ersten Jahrzehnten durch seinen musischen Schwerpunkt ganz besonders jedoch durch das massgeblich von Martin Luserke initiierte Darstellende Spiel von den meisten anderen Schulprojekten unterschied Fur viele kunstlerisch und padagogisch interessierte Zeitgenossen in Deutschland Osterreich und weiteren Landern wurde die FSG Wickersdorf ein diskussionswurdiges freies privates Internatsschulprojekt parteienubergreifend vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen1911 Teilansicht der von einer vor 1906 brachliegenden Domane ubernommenen Gebaude und Flachen der Freien Schulgemeinde Wickersdorf bei Saalfeld im Thuringer Wald rechts vorn zwei Dorfteiche die spater fur einen zu allen Jahreszeiten genutzten Schwimmteich verbunden wurden Fur eine uber die ersten Jahrzehnte anhaltende extreme Polarisierung eine starke Fluktuation innerhalb der Schulerschaft und des Lehrerkollegiums sowie heftige Auseinandersetzungen mit der Schulbehorde mit Eltern und Gerichten sowie mediale Aufmerksamkeit sorgte insbesondere Gustav Wyneken dessen Vorstellungen eines padagogischen Eros auch andere Lehrkrafte zu sexuellen Kontakten mit jugendlichen Zoglingen ermutigten Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war es mit einer freien Internatsschule sehr schnell vorbei sie durfte sich ab 27 Marz 1933 nur noch Schulgemeinde Wickersdorf nennen ein Kompromiss der aus gegensatzlichen Grunden weder den Akteuren an der Schule noch den NS Behorden gefiel Ab 7 Februar 1943 wurde die Schulgemeinde von den Nationalsozialisten in Deutsche Heimschule Wickersdorf umfirmiert In der Sowjetischen Besatzungszone und spater der DDR wurde der Schule die sich vorubergehend wieder Freie Schulgemeinde Wickersdorf nennen durfte sukzessive die bis dahin zumeist sehr gut situierte Klientel gegen eine im Sinne der sozialistischen Staatsdoktrin proletarisierte Schulerschaft getauscht Ab 1964 wurde sie eine spezialisierte Oberschule Erweiterte Oberschule die auf das Studium vorbereiten sollte um Russischlehrer heranzubilden Von den fruheren reformpadagogischen Ansatzen fanden sich bis in die 1980er Jahre lediglich Fragmente Inhaltsverzeichnis 1 Schulleiter 2 Bekannte Lehrer 3 Bekannte Schuler 4 Bekannte Eltern 5 Sonstige bekannte Personen mit Bezug zur Schule 6 Audio 7 Video 8 Einzelnachweise und FussnotenSchulleiter Bearbeiten nbsp 1911 Blick aus einem Fenster im Obergeschoss des Schulhauses der Freien Schulgemeinde in dem auch die alteren Schuler wohnten1906 bis 1908 Paul Geheeb wurde von Gustav Wyneken verdrangt 1906 bis 1910 Gustav Wyneken 1910 bis 1914 Martin Luserke August 1914 bis Oktober 1916 Bernhard Hell in Vertretung fur Luserke 1 November 1916 bis 1917 Bernhard Uffrecht in Vertretung fur Luserke 1 1917 bis 1919 Martin Luserke 1919 bis 1920 Gustav Wyneken 1920 bis 1925 Martin Luserke im Schuljahr 1924 25 beurlaubt 1924 bis 1925 Otto Garthe 1890 1948 nach dessen Erkrankung August Halm beide in Vertretung fur Luserke 2 1925 bis 1927 August Halm 1927 bis 1929 Peter Suhrkamp in Vertretung fur den beurlaubten Halm 2 1929 bis 1930 Fernand Petitpierre kommissarisch 1930 bis 1933 Jaap Kool April bis Oktober 1933 Georg Neumann 1933 bis 1941 Paul Doring 1903 1998 1941 bis 1945 Werner Meyer 1945 bis 1946 Walburga Kohler 1946 Johannes Fiebach 1946 bis 1947 Franz Brumberg 1947 bis 1948 Wilhelm Schmidt 1948 bis 1950 Erwin Irgang 1950 bis Helmut Kormann 1954 Kurt Rennert 1954 bis 1958 Max Holley 1958 bis Otto Gebhardt 1964 bis 1968 Reimar Schiedung 1968 bis 1990 Dieter Barth 1990 bis 1991 Dieter Saalmann 3 Bekannte Lehrer Bearbeiten nbsp Rudolf Aeschlimann 1910er JahreDer Schweizer Rudolf Aeschlimann genannt Aeschli wirkte von 1906 bis 1925 in der FSG Wickersdorf als Lehrer fur Franzosisch Erdkunde und Geschichte 4 Er zahlte 1906 gemeinsam mit Paul Geheeb August Halm Martin Luserke und Gustav Wyneken zu den Mannern und Lehrkraften der ersten Stunde bei der Grundung der Freien Schulgemeinde Ab 1918 war er mit der Lehrerin Helene Pahl 1893 1987 verheiratet die dort seit 1915 Englisch unterrichtete ab 1925 auch an der Schule am Meer Ab Oktober 1924 gehorte Aeschlimann zu den Kuratoriumsmitgliedern der Stiftung Schule am Meer 1925 gehorte das Lehrer Ehepaar zusammen mit Fritz Hafner Martin Luserke und Paul Reiner zu der Gruppe von Sezessionisten welche die FSG Wickersdorf verliessen um im Loog auf der ostfriesischen Nordseeinsel Juist die Schule am Meer zu grunden Von 1917 bis 1924 Geschaftsfuhrer der Freien Schulgemeinde war Aeschlimann auch der Verwalter und Landwirt der Schule am Meer Er soll sich dort besonders glucklich gefuhlt und sich mit Vorliebe speziell um die als schwieriger geltenden Schuler bemuht haben 5 Der Bremer Hans Alfken wuchs mit der Jugendbewegung Bundische Jugend auf und engagierte sich dabei als Gruppenleiter Durch den Ersten Weltkrieg an dem er ab 1917 teilnahm und die Novemberrevolution wurde er politisiert aber auch durch Begegnungen wie mit Heinrich Vogeler oder der Kommune Barkenhoff im Kunstlerdorf Worpswede Retrospektiv resumierte er Die Romantiker wurden politisch 1920 trat er als Vertreter der Freideutschen Jugend bei der Reichsschulkonferenz auf und forderte das Recht der Jugend auf Mitverantwortung und Mitgestaltung des kunftigen Bildungswesens ein 6 7 Nach seinem Studium der Anglistik Germanistik und Philosophie an der Friedrich Schiller Universitat in Jena an der Universitat Greifswald und an der Philipps Universitat in Marburg lehrte er von 1924 bis 1925 als Hilfslehrer fur Deutsch Englisch und Philosophie in der Freien Schulgemeinde und wurde dort von Martin Luserkes Konzept einer unmittelbar erfahrungsorientierten Didaktik beeinflusst 8 1926 folgte er einem bereits 1920 wahrend der Reichsschulkonferenz durch Fritz Karsen ausgesprochenen Angebot zum Kaiser Friedrich Realgymnasium nach Berlin Neukolln das 1929 in Karl Marx Schule umbenannt wurde und als Vorlaufer heutiger Gesamtschulen gilt Deren neue Namensgebung betrachtete Alfken jedoch als kontraproduktiv da polarisierend Dort leitete er die Arbeiterabiturientenkurse 1927 trat er in die KPD ein arbeitete an einem Zeitungsprojekt mit und besuchte die Sowjetunion deren Schulsystem er positiv beurteilte 1933 wurde er von den Nationalsozialisten aus dem Schuldienst entlassen mehrfach wegen Widerstandstatigkeit verhaftet und fur funfzehn Monate inhaftiert 9 Direkt anschliessend wurde er zur Bewahrung in die Wehrmacht eingezogen und nahm von 1940 bis 1945 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil Im Sommer 1945 trat er fur eine Zusammenarbeit zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten ein brach dann mit der KPD und wurde 1946 auf Vermittlung von Adolf Grimme Mitglied der SPD In der Folge wurde er dessen personlicher Referent im Niedersachsischen Kultusministerium Bis 1965 wirkte er dort als Leiter der Abteilungen Erwachsenenbildung Buchereiwesen Sport und ab 1949 Jugendpflege 6 10 Der im pommerschen Konitz geborene Willi Appelbaum Sohn des Justizrates Rechtsanwaltes Max Appelbaum 1863 1910 und dessen Ehefrau Ida 1869 ca 1935 geborene Schoenlank 11 hatte ab 1912 bis 1913 an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat in Bonn zunachst Jura und dann 1913 bis 1914 an der Ludwig Maximilians Universitat in Munchen Mathematik studiert Nach seinem Kriegsdienst von 1914 bis 1918 setzte er sein Mathematikstudium von 1919 bis 1921 in Berlin an der Friedrich Wilhelms Universitat fort 12 Von Oktober 1921 bis Ende September 1927 unterrichtete er in der Freien Schulgemeinde die Facher Physik Mathematik und Klavier 13 Ab etwa 1925 hatte er sich autodidaktisch Kenntnisse in Musikgeschichte erarbeitet 11 Nach seiner Tatigkeit in der FSG unterrichtete er von 1928 bis 1936 als Musiklehrer am Luisenstadtischen Gymnasium und weiteren Berliner Gymnasien und studierte parallel dazu an der dortigen Friedrich Wilhelms Universitat Musikwissenschaft 12 Nebenbei nahm er privaten Klavierunterricht bei Bruno Eisner ca 1884 1978 14 Edwin Fischer Leonid Kreutzer Moritz Mayer Mahr und Carl Adolf Martienssen Von 1930 bis 1933 war er zudem Mitglied des Aufsichtsrates der Freien Schulgemeinde und zeitweise auch dessen Vorsitzender 1935 wurde er aus rassischen Grunden aus der Reichsmusikkammer RMK ausgeschlossen 11 Im selben Jahr emigrierte sein jungerer Bruder Hans Apel 1895 1958 in die Niederlande von dort nach Grossbritannien und 1937 in die USA Willi Appelbaum promovierte 1936 in Berlin zum Thema Accidentien und Tonalitat in den Musikdenkmalern des 15 und 16 Jahrhunderts 15 Noch im selben Jahr emigrierte er gemeinsam mit seiner Ehefrau Ursula geb Siemering uber die Niederlande und England in die Vereinigten Staaten Etwa zu diesem Zeitpunkt kurzte er seinen Familiennamen wie bereits sein Bruder Hans und nannte sich fortan Willi Apel 11 Von 1936 bis 1943 hatte er einen Lehrauftrag an der Longy School of Music in Cambridge Massachusetts und einen weiteren von 1938 bis 1942 an der ebenfalls dort ansassigen Harvard University Wahrend dieser Zeit hielt er seine in Harvard gehaltenen Vorlesungen und Seminare auch an dem fur weibliche Studierende vorbehaltenen Radcliffe College im selben Ort 16 Daneben gab er auch Kurse im Boston Center for Adult Education 1942 erschien sein Buch Notation of Polyphonic Music 900 1600 das spater auch in die deutsche Sprache ubersetzt wurde und bis heute fur das musikwissenschaftliche Propadeutikum Notationskunde benutzt wird Seine jungere Schwester Lotte Appelbaum 1897 wurde 1942 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet 11 1944 erschien das von ihm erarbeitete Harvard Dictionary of Music das erste wissenschaftlich und historisch konzipierte US amerikanische Musiklexikon 17 Es geriet umgehend zu einem Bestseller und wurde fur Studierende mehrerer Generationen zum Standardwerk In den 1940er Jahren wurde Apel zu einem der bekanntesten und angesehensten Musikwissenschaftler der USA obwohl er keine feste Anstellung hatte Gemeinsam mit Archibald Thompson Davison gab er 1949 50 die zweibandige Historical Anthology of Music heraus eine Musikgeschichte in Beispielen Die School of Music der Indiana University in Bloomington Indiana bot ihm 1950 eine Professur an die er bis 1963 wahrnahm und dort im selben Jahr emeritiert wurde Als Emeritus lehrte er dort jedoch noch bis 1970 weiter 11 1964 erwarb Apel die Burg Laudegg in Ladis Tirol und bemuhte sich nach deren Vorbesitzern Kurt 1908 und Harald Reinl um deren weitere Restauration 18 Nach Deutschland kehrte Willi Apel jedoch nie zuruck Er verstarb 94 jahrig in seinem Haus in Bloomington Indiana Der von seiner Ehefrau errichtete Willi Apel Early Music Endowment Fund vergibt jahrliche Stipendien an Studierende der Jacobs School of Music der Indiana University 19 Joachim Georg Boeckh 1899 1968 war Leiter eines evangelischen Bibelkreises in Cannstatt Nach seinem Fronteinsatz als Soldat wahrend des Ersten Weltkriegs studierte er ab 1919 an der Eberhard Karls Universitat in Tubingen Medizin Philosophie und Theologie Ab 1919 war er Mitglied des Bibelkreis Treuebundes und 1920 Mitbegrunder des jugendbewegten Bundes der Kongener 1923 war er im Vikariat Ab Ostern 1926 bis 1928 unterrichtete er im Deutschen Landerziehungsheim Haubinda D L E H und unter Alfred Andreesen auf Schloss Ettersburg das beispielsweise der Schuler Wernher von Braun besuchte Von Ostern 1928 bis Oktober 1931 war Boeckh Lehrer der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf Anschliessend wurde er bis 1933 als Dozent fur deutsche Sprache in der Sowjetunion tatig Ab 1934 ubernahm er eine Stellung als Lektor in dem fur die Bundische Jugend und die Bewegung der Pfadfinder bedeutenden Voggenreiter Verlag in Potsdam Unter dem Tatvorwurf bundischer Umtriebe wurde er von den Nationalsozialisten im Oktober 1935 festgenommen aber mangels Beweisen wieder freigelassen Zwischen 1937 und 1944 unterrichtete er an der Odenwaldschule wo er ab Januar 1940 als Unterrichtsleiter fungierte Im Februar 1942 holte er seine bis dahin fehlenden Examina fur das Lehramt an der Justus Liebig Universitat in Giessen nach Von 1945 bis 1949 fungierte Boeckh als Direktor des Collegium Academicum der Ruprecht Karls Universitat in Heidelberg 1949 erhielt er einen Ruf als Professor fur Germanistik an die Landeshochschule Potsdam wechselte jedoch schon 1951 52 als Professor fur Literaturgeschichte zur Berliner Humboldt Universitat Anfang 1953 wurde er wegen sexueller Handlungen mit Minderjahrigen zwischen 14 und 18 Jahren angeklagt und zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt Dies hatte den Verlust seiner Professur an der Humboldt Universitat zur Folge Ab 1954 konnte er jedoch als Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften in Ost Berlin arbeiten zwischen 1956 und 1961 als dortiger Leiter der Arbeitsstelle fur Literaturgeschichte 20 nbsp Josephine Dellisch um 1930Josephine Dellisch 1891 1970 unterrichtete um 1914 15 am offentlichen Madchen Lyzeum im osterreichischen Modling die Facher Deutsch und Franzosisch 21 Um 1918 arbeitete sie in der Kanzlei des Psychoanalytischen Instituts in Berlin mit wo sie sich auch analysieren liess Sie war mit den Psychoanalytikerinnen Anna Freud Alix Strachey 1892 1973 und James Strachey befreundet 22 Anna Freud charakterisierte Dellisch 1920 gegenuber ihrem alteren Bruder Ernst Freud als sehr intelligent und kultiviert als perfekte Dame mit einem ausgepragten padagogischen Einfluss auf ihre Schuler 23 Dellisch lebte zeitweise mangels Anstellung als Padagogin unter elenden wirtschaftlichen Bedingungen Anna Freud war daher immer wieder um Dellischs Wohlergehen bemuht In der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf unterrichtete Dellisch von 1922 bis 1928 das Fach Franzosisch 13 Dort fuhrte sie eine Kameradschaft Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg war Dellisch an der Odenwaldschule tatig 24 25 Der aus Potsdam stammende Alfred Ehrentreich unterrichtete von 1922 bis 1924 in der Freien Schulgemeinde die Facher Englisch Franzosisch und Geschichte bevor er sich von Fritz Karsen zum Kaiser Friedrich Realgymnasium 1929 in Karl Marx Schule umbenannt nach Berlin Neukolln abwerben liess 26 Gleichzeitig fungierte er als einer der Vertrauensleute der Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist und sass zeitweise deren Aussengemeinde vor 27 28 29 Nach der Machtabtretung an die Nationalsozialisten erhielt er einige Monate Berufsverbot und fungierte spater als Lagerleiter KLV Leiter der Kinderlandverschickung Nach Kriegsende unterrichtete er kurzzeitig im nordhessischen Kassel bevor ihm die Leitung der Alten Landesschule in Korbach ubertragen wurde 30 31 nbsp Julius Frankenberger 1931Der im thuringischen Burgel beheimatete Julius Frankenberger unterrichtete von 1912 bis 1913 Deutsch Englisch und Franzosisch in der Freien Schulgemeinde 1 Er galt als ein Junger Herman Nohls 32 hatte 1910 in Weimar promoviert und gehorte dem jugendbewegten Serakreis an Fur Eugen Diederichs Verlag ubersetzte er 1914 zusammen mit Walter Franzel philosophische Texte von Henri Bergson Durch den Beginn des Ersten Weltkrieges trat er eine Stelle als Lehrer an der Deutschen Schule in Rom nicht an sondern meldete sich freiwillig zu den Waffen Nach Kriegsende unterrichtete er ab November 1918 am Goethe Gymnasium in Frankfurt am Main 1926 arbeitete er unter der Leitung von Hans Freyer mit Gunther Ipsen und Andre Jolles an der Reihe Staat und Geist Walpurgis Zur Kunstgestalt von Goethes Faust mit Ab 1929 erhielt er Professuren an den Padagogischen Akademien in Hannover und in Halle an der Saale In Halle baute er die Akademie selbst aus und stellte dafur die Dozentenschaft zusammen Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurde er 1933 beurlaubt und musste 1938 in Fruhpension 1939 wurde er wegen des Zweiten Weltkriegs reaktiviert und fur das Informationsburo des Auswartigen Amtes eingesetzt Dort erhielt er einen Lehrauftrag fur Ausdruckskunst in der englischen Sprache an der 1940 gebildeten Auslandswissenschaftlichen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin 33 34 nbsp Hans Freyer um 1925Der Sachse Hans Freyer war von 1911 bis 1912 als Hilfslehrer fur Geschichte in der Freien Schulgemeinde tatig Er zahlte zum jugendbewegten Serakreis um den Verleger Eugen Diederichs und den Padagogen und Philosophen Herman Nohl 1 Er war ein spater promovierter und habilitierter Soziologe Historiker und Philosoph Vorsitzender des Bundes Freunde der Schule am Meer bzw der daraus hervorgegangenen Aussengemeinde der Schule am Meer und einer ihrer Vertrauensleute 29 der sich nach der Schulschliessung im August 1934 auf Juist in der Schule aufhielt um sich mit Martin Luserke zu besprechen bevor dieser mit seinem Dichterschiff Krake in See stach Freyer leitete am 1 Dezember 1934 die ausserordentliche Versammlung der Aussengemeinde der Schule am Meer in seinem Privathaus in Leipzig Liebertwolkwitz um deren Auflosung beschliessen zu lassen 35 36 Hedda Gagliardi Korsch unterrichtete von 1916 bis 1921 in der Freien Schulgemeinde Deutsch und Englisch Sie pausierte zwischen Oktober 1919 und Oktober 1920 37 trat wahrend dieser Zeit in die USPD ein und wechselte zur Freien Schul und Werkgemeinschaft Sinntalhof von Max Bondy und dem ehemaligen FSG Stipendiaten Ernst Putz an der sie von Mai 1922 bis Marz 1923 als Lehrerin fur Englisch und Franzosisch tatig war Putz der FSG Lehrer Paul Reiner und der FSG Schuler Horst Horster 1903 1981 wurden von ihr und ihrem Mann Karl Korsch politisiert 38 Otto Garthe 1890 1946 war von 1919 bis 1923 der Schularzt und Biologielehrer der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf und der Ehemann der Malerin und Bildhauerin Margarethe Garthe 1891 1976 die an der FSG von 1919 bis 1924 als Hausdame wirkte 39 Kurz nachdem er diese Tatigkeit wegen einer Erkrankung aufgegeben hatte ubernahm er 1924 kurzzeitig fur den erkrankten August Halm dessen Funktion als stellvertretender Schulleiter wobei beide fur den beurlaubten Martin Luserke einspringen mussten der sich wahrend dieser Zeit mit der Neugrundung seiner Schule am Meer im Loog auf der Nordseeinsel Juist befasste Margarethe Garthe hatte eine Buste Gustav Wynekens geschaffen die 1926 aus Anlass des 20 jahrigen Bestehens der FSG das Titelblatt der November Ausgabe der von Walter Hammer 1888 1966 herausgegebenen Zeitschrift Junge Menschen zierte 40 Otto Garthe war mit dem Philosophen Rudolf Carnap befreundet 41 nbsp Paul Geheeb 1909Der aus einem Apothekerhaushalt in der Rhon stammende Paul Hermann Albert Heinrich Geheeb zusammen mit Gustav Wyneken der erste Schulleiter der Freien Schulgemeinde amtierte dort von 1906 bis 1908 und lehrte von 1906 bis 1909 42 Nach einem tiefgreifenden Zerwurfnis mit Wyneken teils auf deren vollkommen gegensatzliche Charaktere und unterschiedliche padagogische Vorstellungen zuruckzufuhren 43 grundete er 1910 mit seiner Ehefrau Edith Geheeb Cassirer die Odenwaldschule bei Ober Hambach 44 45 Nach der Machtabtretung an die Nationalsozialisten verliess das Ehepaar Deutschland und grundete 1934 die Ecole d Humanite in Hasliberg im Schweizer Kanton Bern die bis heute besteht Geheeb hatte an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin und an der Friedrich Schiller Universitat in Jena Theologie studiert sich jedoch auch der Medizin Psychologie Padagogik und Sprachwissenschaft gewidmet 46 43 1891 fiel er durch Kritik am Umgang mit Frauen auf Er bezeichnete es als traurig und gefahrlich wenn deutsche Musensohne das Weib das elendeste und erbarmlichste aller Geschopfe nennen das weibliche Geschlecht als das lediglich passive bezeichnen und mehr und mehr der Anschauung huldigen das Weib habe keine hohere Bestimmung als dass es dem Manne zur Befriedigung seiner sinnlichen Luste und als Maschine zur Fortpflanzung des Menschen diene 47 Die Arbeiter und Frauenbewegung verfolgte er sehr aufmerksam spielte und wanderte mit Kindern aus den Hinterhofen der Berliner Arbeiterviertel Auch gegen den Alkoholmissbrauch setzte er sich ein 1893 legte er das theologische 1899 das philosophische Staatsexamen in Religion und orientalischen Sprachen ab 1893 94 war er Mitarbeiter der Trubner schen Anstalten bei Jena Sein Kommilitone Hermann Lietz holte ihn 1902 zu dem von ihm im Vorjahr gegrundeten Deutschen Landerziehungsheim Haubinda D L E H dessen Leitung Geheeb ubernahm als Lietz nach Schloss Bieberstein wechselte Die Odenwaldschule galt als Geheebs eigentliches Lebenswerk als eine der kompromisslosesten freien Schulen Deutschlands Otto Friedrich Bollnow charakterisierte Geheeb als eine im Gegensatz zu anderen Erziehern jener Zeit nicht aktiv fortreissende Fuhrerfigur Stattdessen habe er eher still und fast unmerklich eine Atmosphare des Vertrauens und der Ehrfurcht vor der Eigenart jedes einzelnen Menschen entwickelt in der sich Kinder und Jugendliche ihrer Individualitat entsprechend entwickeln konnten 43 Die in Brussel geborene Alix Guillain 1876 1951 unterrichtete von 1906 bis 1909 ihre Muttersprache Franzosisch in der Freien Schulgemeinde Die Anarchistin und Marxistin war auch als Journalistin und Ubersetzerin tatig so 1929 fur das Moskauer Marx Engels Institut 48 Sie war mit dem Historiker Philosophen und Ubersetzer Bernhard Groethuysen verheiratet 49 nbsp Fritz Hafner um 1920Der Osterreicher Fritz Hafner wirkte von 1907 bis 1914 sowie von 1919 bis 1925 als Kunstlehrer in der Freien Schulgemeinde 50 Er hatte an der Kunstakademie in Stuttgart acht Jahre Malerei studiert und sich aufgrund seiner guten Leistungen ein Stipendium fur einen sechsmonatigen Studienaufenthalt in Italien erworben Sein Schaffen galt einer moglichst naturalistischen Darstellung der Landschaft und Flora die er an seinen landschaftlich schonen Wirkungsorten realisieren konnte Ostern 1925 wechselte er mit Ehefrau Christfriede Christel geborene Salin und Kind zur Schule am Meer nach Juist 51 wo er auch als Kuratoriumsmitglied der Stiftung Schule am Meer fungierte 1934 35 war er Grunder des Heimatmuseums Juist Auf der Nordseeinsel verblieb er bis zu seinem Lebensende 52 53 Der Wurttemberger August Halm hatte von 1903 bis 1906 im Deutschen Landerziehungsheim Haubinda D L E H Musik unterrichtet Von 1906 bis 1910 sowie von 1920 bis 1929 lehrte er das Fach in der Freien Schulgemeinde Als Schulleiter fungierte der Musikasthetiker und Komponist zwischen 1925 und 1928 als Nachfolger Martin Luserkes Er war der Schwager von Gustav Wyneken In Halms musikalischem Fokus standen die von ihm als wahrhafte Musik bezeichneten Werke Bachs Beethovens und Bruckners die drei grossen B teils auch Mozart An den von Halm gehaltenen und musikalisch gestalteten Morgensprachen und Abendsprachen sowie seinen Musikabenden galt fur alle Schulerinnen und Schuler Lehrer und das Hilfspersonal Anwesenheitspflicht 54 Der aus Degerloch stammende Bernhard Hell lehrte von 1907 bis 1919 die Facher Deutsch und Philosophie in der Freien Schulgemeinde Zwischen 1914 und 1916 vertrat er den an der Westfront eingesetzten Martin Luserke als Schulleiter Nach Auseinandersetzungen mit Gustav Wyneken schloss er sich 1919 kurzzeitig Bernhard Uffrechts Neugrundung der Freien Schul und Werkgemeinschaft an 55 bevor er bis 1930 im Landschulheim am Solling in Holzminden unterrichtete Auf dem ehemaligen Areal eines Benediktinerinnenklosters grundete er 1930 die Urspringschule bei Schelklingen 56 um diese als gemeinnutziges evangelisches und reformpadagogisches Landerziehungsheim bzw Internat zu fuhren 57 58 nbsp Ludwig Hirschfeld Mack 1923Der in Frankfurt am Main geborene Bauhaus Kunstler Ludwig Hirschfeld Mack lehrte von April 1926 bis Marz 1928 in der Freien Schulgemeinde die Facher Kunst und Theater und fungierte teils als Nachfolger des 1925 zur Schule am Meer nach Juist gewechselten Fritz Hafner 1 Hirschfeld Mack verliess Wickersdorf um an der Staatlichen Hochschule fur Handwerk und Baukunst in Weimar als Lehrer fur allgemeine Farb und Formlehre zu wirken Der Osterreicher Gunther Ipsen lehrte von Oktober 1922 bis Herbst 1923 als Lehramtsstudent in der Freien Schulgemeinde die Facher Deutsch Geschichte und Religion 1 Er promovierte und habilitierte als Philosoph und Soziologe seinerzeit an der Alma Mater Lipsiensis und zahlte ab 1925 zu den Vertrauensleuten der Schule am Meer auf Juist 59 1933 erhielt er einen Ruf an die Albertus Universitat nach Konigsberg Ab 1939 lehrte er an der Universitat Wien und ab 1951 an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster 60 Der in Canada geborene Hans Windekilde Jannasch besuchte erstmals 1912 die Freie Schulgemeinde und lehrte dort von 1917 bis 1919 Deutsch 61 Wegen Gustav Wyneken verliess er Wickersdorf zusammen mit seinem Kollegen Wilhelm Lehmann und folgte Bernhard Hell zum Landschulheim am Solling 62 nbsp Jaap Kool 1933Der in Amsterdam geborene Jacob Jaap Hendrik Willem Kool wuchs uberwiegend im ostfriesischen Emden auf Er genoss eine freizugige Erziehung die Mutter stammte aus einer dem Naturismus zugeneigten Familie 1905 rebellierte er gegen den militarischen Drill am Emdener Wilhelmsgymnasium das er besuchte Die Eltern ermoglichten ihm daher nach einem kurzen Internatsaufenthalt am Deutschen Landerziehungsheim D L E H in Haubinda den Wechsel zur neu eroffneten Freien Schulgemeinde nach Wickersdorf wo er zu deren ersten Schulern zahlte und von 1906 bis 1909 blieb 63 Dort freundete er sich eng mit Alexander Sascha Gerhardi 1889 1967 an Mit Wyneken und Wickersdorf fuhlten sich beide zeitlebens eng verbunden 63 Ab 1911 studierte er an der Universitat Zurich Chemie und Musikwissenschaft Im Zuricher Nachtleben in dem er mit Freund Gerhardi zu Ausschweifungen neigte zog er sich eine Geschlechtskrankheit zu Sein Studium dort musste er nach der Diplom Vorprufung abbrechen Der Beginn des Krieges und der durch die Vielzahl euphorisierter Kriegsfreiwilliger verursachte Mangel an Lehrern bot ihm die Chance ab Oktober 1915 in seinem ehemaligen Landerziehungsheim in Wickersdorf als Hilfslehrer fur Musikerziehung tatig zu werden 64 Bei Kriegsende zog er nach Berlin um am Stern schen Konservatorium der Musik zu studieren 65 Als Jazz Saxophonist leitete er in der Reichshauptstadt ein unter seinem Namen auftretendes Orchester Seine unkonventionelle Kompositionen mit Anleihen afrikanischer Rhythmik verschafften ihm in der Berliner Musikszene einen herausgehobenen Bekanntheitsgrad 66 65 In der zeitgenossischen Boulevardpresse wurde er als Paradiesvogel der Berliner Szene bezeichnet 67 Dort arbeitete er beispielsweise mit Anita Berber Ellen Cleve Petz 1890 1977 65 Karl Gustav Vollmoeller Lena Amsel Jutta Klamt und Leni Riefenstahl zusammen Mit Riefenstahl unternahm Kool 1924 eine Studienreise nach New York City Der Grunder der Vox Schallplatten und Sprechmaschinen Aktiengesellschaft August Stauch holte ihn 1923 als Programmchef bzw kunstlerischen Leiter ins Berliner Vox Haus wo er bis 1925 blieb 63 Der Borsencrash am 24 Oktober 1929 markierte einen harten Einschnitt Die Freie Schulgemeinde in Wickersdorf wurde nun erneut zur Auffangstation Kools der dort von 1929 bis 1940 Chemie und Musik unterrichtete und von 1930 bis 1933 als Schulleiter fungierte Von 1930 bis 1932 arbeitete dort auch die ehemalige FSG Schulern Vlasta Asta Libusche Josephine Hajek 1909 in Breslau aus der Kameradschaft Gustav Wynekens als Hilfslehrerin fur Franzosisch mit der Jaap Kool eine Liaison einging 64 13 1933 von den Nationalsozialisten zur Demission gezwungen blieb er Geschaftsfuhrer der Internat GmbH Fur das Kabarettprogramm des emigrierten UFA Schauspielers Kurt Gerron an der Hollandsche Schouwburg in Amsterdam komponierte Kool eine Vielzahl von Musikstucken zudem Filmmusik fur Gerrons Regiearbeiten 68 69 Dann rief ihn die Schulgemeinde Wickersdorf an der er zwischenzeitlich in den Aufsichtsrat gewahlt worden war dringlich zuruck in den Thuringer Wald Fur das Deutsche Nationaltheater Weimar komponierte Kool eine musikalische Pantomime 65 Dadurch erhielt er den Auftrag fur eine Oper finanziert vom Kulturfonds der NS Freizeitorganisation Kraft durch Freude KdF Als die deutsche Wehrmacht 1940 die Niederlande besetzte wurde Kool zum Ruckzug aus dem Aufsichtsrat der Schulgemeinde gezwungen und siedelte in die Niederlande um Die von 1941 bis 1944 tatige Nederlandsch Duitsche Kultuurgemeenschap 70 bot ihm 1942 die Leitung einer Opernhaus Neugrundung an 65 In dieser Funktion beauftragte er Leo Justinus Kauffmann mit der Komposition einer Oper Ab Herbst 1945 zuruck in Wickersdorf bemuhte er sich den Internatsbetrieb wieder in geordnete Bahnen zu bringen und versuchte Gustav Wyneken trotz dessen wiederholter Missbrauchs Vorbelastung erneut als Schulleiter zu gewinnen In der Nachkriegszeit musste sich Kool als Barmusiker durchschlagen war im Holzhandel tatig und konnte Anfang der 1950er Jahre in Den Haag eine kleine Musikalienhandlung eroffnen 1945 46 war sein Sohn Stefan Kool 1933 Schuler der FSG Tochter Sibylle Kool 1938 besuchte die Dorfschule 64 Johanna Gertraude Gertrud Ernestine Kraker 9 August 1888 in Rheingonheim 71 Pfalz war das zweite Kind des niederschlesischen Fabrikanten und Gutsbesitzers Johann Richard Kraker 26 April 1858 im Dorf Zirlau bei Schweidnitz und dessen Ehefrau Anna Klara Pauline 20 Dezember 1862 in Ober Glauche Landkreis Trebnitz Niederschlesien geborene Heidenreich Gertrud Kraker hatte zwei Schwestern eine altere Johanna Hermine 4 September 1886 und eine jungere Johanna Hedwig 23 August 1890 72 73 Sie absolvierte von 1908 bis 1911 das Lehrerseminar in Frankfurt am Main bevor sie 1913 an der ersten Hoheren Tochterschule Lyzeum Frankfurts der von Klaudius Bojunga geleiteten Schillerschule ihre Reifeprufung bestand Danach studierte sie ab dem Wintersemester 1913 14 an der Albert Ludwigs Universitat in Freiburg im Breisgau nach deren Grundung an der Koniglichen Universitat zu Frankfurt am Main und an der Grossherzoglich Sachsischen Gesamtuniversitat in Jena die Facher Deutsch Geschichte und Englisch In Freiburg wirkte sie neben Walter Benjamin im Vorstand der mit der Jugendbewegung verbundenen Freistudentenschaft 74 75 76 Von 1914 bis 1916 ubernahm sie aufgrund kriegsbedingten Lehrermangels eine Vertretung an der Frankfurter Schillerschule 1918 absolvierte sie nach drei Semestern Heilpadagogik in Jena die Prufung fur das Hohere Lehramt bevor sie 1919 bis 1920 erneut an der Frankfurter Schillerschule tatig war diesmal als Kandidatin und zur Studienassessorin ernannt wurde Vom Marz 1920 bis zum Oktober 1922 lehrte sie in der von Martin Luserke geleiteten Freien Schulgemeinde in Wickersdorf 77 anschliessend bis Ostern 1923 in dem von Johannes Truper gegrundeten Heim fur entwicklungsgeschadigte und gestorte Kinder Jugendsanatorium Sophienhohe in Jena ab Ostern 1923 bis August desselben Jahres in der von Max Bondy und Ernst Putz gefuhrten Freien Schul und Werkgemeinschaft auf dem Sinntalhof in Bruckenau ab August 1923 bis 1924 in der von Bondy gefuhrten Schulgemeinde Gandersheim 78 1925 bis 1927 als Studienassessorin bzw Oberlehrerin an der von Klaudius Bojunga geleiteten Frankfurter Schillerschule 79 80 81 Mindestens in den 1920er Jahren gehorte sie der 1913 gegrundeten Vereinigung der Islandfreunde als Mitglied an 82 die sich 1936 37 nach Instrumentalisierungsbestrebungen seitens der Nationalsozialisten aufloste 83 Vom 20 Januar 1928 bis Ende Marz 1934 unterrichtete sie Deutsch Geschichte und Englisch an der Schule am Meer auf Juist 84 Im Februar 1934 habe sie Luserke den Erwerb des Blazers ZK 14 vorfinanziert und sei damit Namensgeberin seines Dichterschiffs Krake geworden 85 86 Spater habe sie als Studienratin in Masurens Hauptstadt Lyck in Ostpreussen bis zum 20 Oktober 1944 an der Staatlichen Ernst Moritz Arndt Schule Oberrealschule ab 1931 spater Oberschule fur Jungen gewirkt die ab 1941 auch als Lazarett der Wehrmacht fungierte dann vor der anruckenden Roten Armee in Richtung Westen fluchten und in prekaren Verhaltnissen leben mussen 1947 soll sie in der Sowjetischen Besatzungszone in einer Irrenanstalt in der sie als Pflegerin beschaftigt war verstorben in ihrem Bett aufgefunden worden sein Fur die Zeitspanne nach der Schliessung der S a M bis zu ihrem Tod finden sich bislang keine Primarbelege Die wesentlichen Angaben dazu wurden spater handschriftlich ihrem Profil im Lehrerbuch der Schule am Meer hinzugefugt Walter Kuhne 1875 1956 ein Maler Zeichner und Graphiker aus Jamlitz in der Niederlausitz unterrichtete 1915 16 als Zeichenlehrer in der Freien Schulgemeinde Er vermittelte spater die Tochter des Berliner Kunstmalers Franz Lippisch Bianca Commichau Lippisch als Lehrerin zur FSG und finanzierte seinem eigenen Sohn Walter Georg Kuhne den Internatsaufenthalt 87 ab Ostern 1925 auch den Besuch der Schule am Meer auf Juist nbsp Ernst Kurth um 1928Der Osterreicher Ernst Kurth unterrichtete nach seiner 1908 erfolgten Promotion in Wien von Februar 1911 bis April 1912 und ab April 1914 das Fach Musik in der Freien Schulgemeinde Kurth begrundete die Chorarbeit der FSG den grossen Chor aus Kindern Jugendlichen und Erwachsenen sowie einen kleineren Chor mit musikalisch Begabten im Sinn eines Collegium musicum der ein vollkommen anderes Repertoire entwickelte als der grosse FSG Chor Kurth hielt in der FSG beispielsweise Kurse zu Musiktheorie oder Stilkunde veranstaltete bis zu drei Musikabende pro Woche und gab Privatunterricht am Klavier und Cello 88 Er habilitierte sich in Bern wurde 1920 zum ausserordentlichen Professor und 1927 zum ordentlichen Professor ernannt In der Folge wirkte er uberwiegend in der Schweiz Mit seinen Werken ubte er einen grossen Einfluss auf die Musikwissenschaft aus 89 Ab 1925 wirkte er als Forderer der Schule am Meer auf Juist und zahlte zu deren Vertrauensleuten 90 nbsp Wilhelm Lehmann um 1905Wilhelm Lehmann war ein in Venezuela geborener promovierter Padagoge und Schriftsteller Von 1912 bis 1920 war er Lehrer in der Freien Schulgemeinde in der er Martin Luserke kennenlernte den er dort bis Kriegsbeginn 1914 als Schulleiter erlebte 61 In der FSG war er Fuhrer der nach ihm benannten Kameradschaft Lehmanner Er ermoglichte es seinem Sohn Berthold 1908 1996 von 1916 bis 1920 die FSG zu besuchen Ebenso wie Luserke geriet auch Lehmann in padagogischen Konflikt mit Schulgrunder Gustav Wyneken und folgte Bernhard Hell zusammen mit seinem Kollegen Hans Windekilde Jannasch zum Landschulheim am Solling 62 Lehmann nahm ab 1917 am Ersten Weltkrieg teil desertierte im September 1918 jedoch mit Vorsatz in britische Kriegsgefangenschaft Dies thematisiert Lehmanns 1925 bis 1927 entstandener Roman Der Uberlaufer der jedoch erst 1962 veroffentlicht werden konnte Alfred Doblin Vater eines Schulers der Schule am Meer erkannte Lehmann 1923 den Kleist Preis zu zeitgleich mit Robert Musil Lehmann trat per 1 Mai 1933 aus Sorge um seinen Beruf und seinen Beamtenstatus der NSDAP bei gegen seine innersten Uberzeugungen 91 Die in Rom geborene Bianca Mathilde Helene Agnes Lippisch genannt Bice Tochter des Berliner Kunstmalers Franz August Gotthelf Lippisch und Verehrerin des Dichters Stefan George unterrichtete wahrend ihrer Ausbildung in Weimar von 1917 bis 1919 Zeichnen in der Freien Schulgemeinde Sie leitete dort eine der Kameradschaften und engagierte sich fur Luserkes Bewegungsspiel Darstellendes Spiel fur das sie Kostume und Kulissen entwarf aber auch Skripte schrieb und Stucke inszenierte 87 Wahrend ihrer Lehrtatigkeit in Wickersdorf portratierte sie beispielsweise eine aus der Mongolei stammende FSG Schulerin in deren traditioneller Bekleidung ein Gemalde das erhalten ist Sie war ab 1920 uberwiegend als Portratmalerin im Spreewalddorf Jamlitz am Projekt der kunstgewerblichen Werkstatten beteiligt und ab 21 Mai 1921 mit dem Gutsinspektor Alfred Carl Rudolph Commichau 1894 1944 verheiratet 92 93 Ihr Ehemann war wahrend des Zweiten Weltkrieges Kommandeur des zur 339 Infanterie Division der Wehrmacht gehorenden I Bataillons des Infanterieregiments 691 92 Im Oktober 1941 gab er den Befehl zur Erschiessung von weissrussischen judischen Zivilisten bei Krutscha in der Nahe von Smolensk 94 95 96 Eine ganze Reihe der in Lubben eingelagerten Gemalde von Commichau Lippisch wurde bei der Zerstorung der Stadt vernichtet Nach Kriegsende 1945 zog sie mit ihren drei Tochtern in das Haus ihres 1941 verstorbenen Vaters nach Jamlitz wo sie mit ihrer Malerei auch Landschaftsbildern die Familie ernahren musste 97 1964 zog sie zu ihrer jungsten Tochter nach Schleswig Holstein 98 nbsp Martin Luserke 1910Martin Luserke 1880 1968 genannt Lu gilt als einer der bedeutenden deutschen Reformpadagogen 99 Der Berliner war Lehrer fur Deutsch und Religionskunde abweichend von regularem Deutsch und Religionsunterricht sowie Mathematik er wirkte als Theaterschaffender Barde und Schriftsteller 1908 heiratete er die Hausdame der FSG Annemarie Gerwien 1878 1926 die seitdem Frau Lu genannt wurde Luserke sei lt Hans Windekilde Jannasch der Mittelpunkt der FSG gewesen 100 Alfred Ehrentreich zufolge habe er das Bild der FSG zu 75 Prozent gepragt 101 Er sezessionierte mit Rudolf Aeschlimann Fritz Hafner und Paul Reiner und deren Ehefrauen elf eigenen Kindern sowie sechzehn Schulern im Fruhjahr 1925 von der Freien Schulgemeinde auf die ostfriesische Insel Juist um dort die Schule am Meer in den Dunen zu grunden Es gelang ihm unter vielen Muhen das neue Landerziehungsheim auf der Sandbank zu betreiben sowie in der Weltwirtschaftskrise die reichsweit einzigartige freistehende schulische Buhnenhalle zu errichten ein Unikat bis heute Nach einer ebenso produktiven wie anstrengenden Zeit siehe Hauptartikel Abschnitt Werke versuchte er die S a M nach dem 30 Januar 1933 vor der drohenden Schliessung zu bewahren die vor dem Hintergrund des Antisemitismus und der nationalsozialistischen Gleichschaltung schliesslich doch erfolgte Im Vorfeld verliessen die Schuler judischer Herkunft 1933 34 aufgrund des Drucks Juister NS Anhanger und Funktionstrager das Internat Die Lehrkrafte judischer Herkunft fuhlten sich von Schulleiter Luserke menschlich im Stich gelassen kollegiale Freundschaften zerbrachen dabei Luserke priorisierte den Erhalt der S a M mit Buhnenhalle konnte jedoch kein Gegenmittel gegen den NS Ungeist auf Juist und reichsweit finden jeglicher Schulbetrieb in Preussen war von den Entwicklungen in Berlin abhangig Nach der Ende Marz 1934 erfolgten Schulschliessung wandte er sich von der Insel Juist fur immer ab Der See blieb er hingegen treu befuhr auf seinem im Februar 1934 erworbenen Blazer Krake mit seinem anfangs funfzehnjahrigen Sohn Dieter 1918 2005 rund vier Jahre lang die Kustengewasser der Nord und Ostsee Er schrieb phantasievolle Bucher und wurde 1935 fur seinen erfolgreichsten Roman Hasko mit dem Literaturpreis der Reichshauptstadt Berlin ausgezeichnet 102 Im NS Staat dessen Gliederungen er fernblieb sich aber dennoch zu sehr anbiederte meinte er eine Parallele zu seiner eigenen Kulturphilosophie mit volkisch historischen Aspekten zu erkennen der musikalisch Talentierte uberhorte jedoch offenbar die vielen Dissonanzen die Menschenverachtung und die starke Tendenz hin zur Gotterdammerung 1945 An der Meldorfer Gelehrtenschule in Holstein seinem ersten Lehrauftrag an einer staatlichen Schule initiierte er zwischen 1947 und 1952 die Meldorfer Spielweise 1954 erhielt er fur seine herausragenden Leistungen um das Darstellende Spiel das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Insbesondere seine Groteske Blut und Liebe die er 1906 zur Eroffnung der FSG Wickersdorf verfasste und auf die Buhne brachte wird bis heute von Laienspiel bzw Amateurtheatergruppen geprobt und aufgefuhrt auch in vielen Schulen Insgesamt bleibt Luserke im Zwielicht Sein Grabstein steht seit 2018 dort wohin er erklartermassen nie wieder zuruck wollte auf Juist Werner Meyer war vom 22 Marz 1941 bis 14 Oktober 1945 padagogischer Leiter der Schulgemeinde Wickersdorf Erst ab 27 Juni 1944 war er als planmassiger Studienrat eingestellt nachdem er weitere Examina abgelegt hatte 1939 40 war er zur Wehrmacht eingezogen worden Zuvor hatte er bei Karl Jaspers an der Ruprecht Karls Universitat in Heidelberg promoviert Ab Ostern 1927 war er als Lehrer fur Deutsch alte Sprachen und Geschichte an der Odenwaldschule beschaftigt 103 104 Nach der Emigration des Ehepaares Edith und Paul Geheeb im Jahr 1934 hatte er dieses Internat zusammen mit Heinrich Sachs 1894 1946 und mit Unterstutzung durch Edith Geheebs Vater Max Cassirer bis 1939 geleitet 1935 heiratete er Edith Klatt die geschiedene Ehefrau des Reformpadagogen Fritz Klatt Meyer unterstutzte den Nationalsozialismus aktiv und war am 1 Mai 1937 in die NSDAP eingetreten 105 106 Ab November 1945 war er in der Lehrerausbildung im thuringischen Altenburg tatig danach als Lehrer am Gymnasium im rheinhessischen Alzey Von 1954 bis 1957 war er Oberregierungsrat im Hessischen Kultusministerium und spater in der Lehrerausbildung aktiv Von 1961 bis 1967 lehrte er bis zu seiner Emeritierung als Professor fur Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Johann Wolfgang Goethe Universitat in Frankfurt am Main Er begrundete 1960 die Hochschule fur Erziehung Frankfurt am Main HfE mit und war 1963 64 deren Prasident bevor sie 1967 als Abteilung fur Erziehungswissenschaften in die Johann Wolfgang Goethe Universitat integriert wurde 107 Der aus der Provinz Brandenburg stammende Georg Hellmuth Neuendorff unterrichtete von April 1909 bis August 1911 Englisch in der Freien Schulgemeinde Er wurde der Unzucht mit einer FSG Schulerin beschuldigt verliess Wickersdorf und grundete 1912 im hessischen Vogelsberg die Durerschule Hochwaldhausen 1914 ubte der zeitweilige Wandervogel Fuhrer und Gymnasialdirektor in einer Veroffentlichung Kritik an Wyneken Dieser habe sich einen radikalen Dogmatismus konstruiert damit biete er sich derselben Jugend an die er frei und selbstandig habe erziehen wollen Dass Wyneken nicht selbst diesen ungeheuerlichen Widerspruch merkt Aber Machtgeluste haben ihn wohl blind gemacht 64 Rudolf Pannwitz unterrichtete 1908 als Hilfslehrer fur das Fach Deutsch in der Freien Schulgemeinde bevor er als Schriftsteller und Philosoph wirkte Kurz vor und nach seinem Aufenthalt in Wickersdorf veroffentlichte er zwei Schriften uber den Volksschullehrer und die deutsche Sprache und Kultur 108 109 nbsp Otto Peltzer um 1923Der in Schleswig Holstein geborene Otto Peltzer ein erfolgreicher Leichtathlet aber kein Padagoge lehrte auf Veranlassung von Peter Suhrkamp in der Freien Schulgemeinde von 1926 bis 1933 offiziell Biologie Geographie und Geschichte inoffiziell um seinen Amateurstatus nicht einzubussen Sport Nach Suhrkamps Massgabe sollte Peltzer auf Provisionsbasis sportlich talentierte Schuler fur die FSG anwerben Ab 1 Mai 1933 war Peltzer Mitglied der NSDAP und der SS Peltzer zeichnete innerhalb und ausserhalb der FSG fur padosexuelle Ubergriffe auf Kinder und Jugendliche wie den 13 jahrigen Arnold Ernst Fanck und den 15 jahrigen Algirdas Savickis verantwortlich beim Sportklub Teutonia in Berlin auch auf 12 jahrige Schuler Im Fall von Arnold Fanck junior und den 12 Jahrigen in Berlin wurde Peltzer 1935 erstmals rechtskraftig u a wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Unzucht mit Abhangigen zu einer Gefangnisstrafe verurteilt 174 Nr 1 RStGB in zwei Fallen 175 RStGB in einem Fall 176 Nr 3 RStGB in zwei Fallen wobei das Landgericht Berlin der Urteilsbegrundung zufolge zugunsten Peltzers mehrfach Milde walten liess 110 111 Er stand in engem Kontakt mit der padophilen Lehrer Seilschaft innerhalb der FSG um Gustav Wyneken und Fernand Petitpierre auch nach 1945 112 113 114 Den Erinnerungen des FSG Schulers Friedrich Schoenfelder zufolge war Peltzer sehr auf die leichtathletischen Disziplinen fixiert so dass in seinem Unterricht andere Sportarten tendenziell zu kurz kamen 115 Der Schweizer Fernand Petitpierre lehrte von 1915 bis 1922 sowie von 1926 bis 1931 in der Freien Schulgemeinde wo er Franzosisch unterrichtete Er war ein Anhanger Gustav Wynekens dem er zeitlebens eng verbunden blieb und des padagogischen Eros ubte wohl sexuelle Gewalt gegen Schuler aus und schrieb spater unter dem Pseudonym Rene Lermite homoerotische Werke Er verging sich 1919 20 beispielsweise an dem FSG Schuler Kalistros Thielicke 1905 1944 116 117 Die aus Frankfurt am Main stammende Anna Sara Reiner 1891 1972 wirkte von 1920 bis 1925 als staatlich geprufte Krankenpflegerin und Hilfslehrkraft fur Deutschkunde und Rechnen der jungsten Schuler in der Freien Schulgemeinde 118 119 danach bis 1933 in der Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist Sie war eine Tochter des Mitbegrunders der Frankfurter Metallgesellschaft AG Zachary Hochschild und dessen Ehefrau Philippine 1859 1931 geb Ellinger Von 1913 bis 1916 hatte Anni Reiner in Munchen Heidelberg und Frankfurt am Main Philosophie und Literaturgeschichte studiert das Studium dann jedoch wegen ihrer bevorstehenden Hochzeit ohne akademischen Abschluss abgebrochen Rund ein Jahr nach der Hochzeit wurde die erste von vier Tochtern geboren Ab Fruhjahr 1924 war Anni Reiner Teil der beginnenden Sezession um Martin Luserke Rudolf Aeschlimann und ihren Mann Paul Reiner die sich aufgrund der Oppositionsbewegung gegen den padophilen hier paderastischen Straftater Gustav Wyneken und dessen Mittater innerhalb des Lehrerkollegiums z B Fernand Petitpierre gebildet hatte Bezeichnenderweise bestand diese Opposition aus Ehepaaren die eigene Kinder hatten die auf dem Areal der FSG aufwuchsen und dort zum Teil auch Unterricht hatten Es ging jedoch auch um grundsatzlich gegenlaufige padagogische Themen und eine daraus resultierende Lagerbildung innerhalb des Lehrerkollegiums und der Schulerschaft die seit spatestens 1919 zu taglichen Konfrontationen fuhrte Anni Reiner soll aufgrund ihres familiaren Hintergrundes eine finanzkraftige Forderin der Schule am Meer gewesen sein bislang unbelegt ein Umstand der nach dem 30 Januar 1933 zu Problemen fuhrte als die Nationalsozialisten judische Lehrkrafte Schulerinnen und Schuler herausdrangten und die Koedukation ruckgangig machten um das weibliche Element zuruck an Heim Herd Bett und Wiege zu notigen Studierte und emanzipierte Frauenzimmer waren in der propagierten NS Volksgemeinschaft tendenziell unerwunscht 1912 hatte Anni Reiner ihren Vater und 1931 ihre Mutter verloren 1932 ihren evangelischen Ehemann Die christliche Taufe ihrer Tochter im Jahr 1933 half nicht gegen Diskriminierung und Ausgrenzung 120 Zusammen mit ihren Tochtern setzte sie sich 42 jahrig uber Zurich ins Tessin ab wo sie oberhalb des Lago Maggiore ein Haus Casa Reiner errichten liess das Freunden Verwandten bekannten und unbekannten Fluchtlingen aus dem NS Staat offen stand beispielsweise Eduard Zuckmayer 121 Anfang der 1960er Jahre veroffentlichte sie im Cecilie Dressler Verlag ein illustriertes Jugendbuch Mein Freund Elio das aus dem Deutschen in die franzosische italienische und niederlandische Sprache ubersetzt wurde 122 Im Alter von 81 Jahren verstarb sie 123 nbsp Paul Reiner um 1913Paul Reiner unterrichtete von 1919 bis 1925 in der Freien Schulgemeinde die Facher Chemie und Physik und hielt wochentlich Staatspolitische Seminare ab 124 Fur die Staatsburgerkunde war er durch das Studium seiner weiteren Facher Soziologie und Philosophie befahigt 125 Der Franke hatte in Chemie promoviert kam aus der Jugendbewegung Bundische Jugend war Mitbegrunder des ersten deutschen Abstinenten Jugendbundes und des suddeutschen Wandervogels Er gehorte kurzzeitig zum George Kreis um den Dichter Stefan George war wahrend seines Studiums Assistent des Nationalokonomen und Soziologen Alfred Weber und 1919 Mitglied des Vorstandes der revolutionaren Entschiedenen Jugend Deutschlands EJD Zudem war er Mitarbeiter des ultralinken marxistisch leninistischen Politikers Karl Korsch im thuringischen Kabinett aus SPD und KPD Ostern 1925 wechselte er mit seiner Ehefrau der Krankenpflegerin und Hilfslehrkraft Anna Sara Reiner 1891 1972 geb Hochschild die bei den jungeren FSG Schulern die Facher Deutschkunde und Rechnen unterrichtete und ihren gemeinsamen Tochtern zur Schule am Meer auf die Nordseeinsel Juist 123 Zwischen Januar 1914 und Juli 1916 unterrichtete der Munchner Ernst Schertel die Facher Deutsch Alte Geschichte und Religionsgeschichte in der Freien Schulgemeinde wo er die Kameradschaft der Gemsen fuhrte Er entwickelte in Wickersdorf von asiatischen Tanzfesten inspirierte so bezeichnete Mysterienspiele deren Begleitung eine suggestive von Schertel komponierte tonartlose Musik war Seine Jungen liess er sticken las ihnen aus dem Gilgamesch Epos vor und brachte ihnen altagyptische Kunst nahe 126 Seine padagogischen Bemuhungen stiessen jedoch auf Vorbehalte Dass er seinen Schulern die Uberzeugung von der menschenbildenden und kulturfordernden Kraft der mannmannlichen Liebe nahebrachte fuhrte zum Ende seines Wirkens in Wickersdorf Seine Kollegin Hedda Gagliardi Korsch die nach seinem Ausscheiden einige seiner Schuler ubernahm beklagte Schertel habe in einigen Dingen wirklichen Schaden unter den Schulern angerichtet 127 Dem Internat blieb die von Schertel und Paul Reiner initiierte Beschaftigung mit Werken von Stefan George erhalten Der Lehrer Ernst Schubert 1879 halt unter allen Lehrkraften der FSG den Rekord wenn es um seine Langzeitprasenz in diesem Internat geht Von 1907 bis 1936 unterrichtete er dort seine Schuler in Deutsch Geschichte Musik und Schultheater Dann jedoch wurde er auf Betreiben des NS Schulleiters Paul Doring 1903 1998 entlassen weil er aufgrund seiner liberalistischen Gesinnung ein aufrechter Gegner der Nationalsozialisten sei 128 Seine Ehefrau Gertrud 1880 war in der FSG nahezu zeitgleich von 1908 bis 1936 als Betreuerin der Madchen tatig Ernst Schubert blieb der FSG auch nach seiner politisch motivierten Entlassung verbunden Zusammen mit seiner Ehefrau lebte er zuletzt in Hannover 129 nbsp Peter Suhrkamp um 1925 nbsp Bernhard Uffrecht etwa 1920 nbsp Carl Maria Weber um 1925 nbsp Erne Wehnert um 1930Der aus Kirchhatten stammende Peter Suhrkamp kam uber den Kontakt zur Jugendbewegung in die Freie Schulgemeinde wo er von 1925 bis 1929 unterrichtete und von 1926 bis 1929 als padagogischer Leiter fungierte 1 Er holte den weltbekannten Leichtathleten Otto Peltzer zur FSG der sportlich talentierte Schuler akquirieren sollte um das sportliche Renommee des Internats zu verbessern Sowohl im Kollegium als auch unter seinen Schulern soll er geachtet und beliebt gewesen sein Zum 1 April 1929 gab er seinen Lehrberuf jedoch auf 130 131 1950 grundete er in Frankfurt am Main den Suhrkamp Verlag Der aus der Provinz Sachsen stammende Bernhard Uffrecht lehrte von 1911 bis 1919 in der Freien Schulgemeinde bevor er nach einem Zerwurfnis mit Gustav Wyneken 1919 die Freie Schul und Werkgemeinschaft grundete Als Schulleiter der Stadtischen Oberschule und Staatlichen Aufbauschule in Haldensleben wurde er 1945 durch das Thuringische Landesamt fur Volksbildung dazu aufgefordert die Leitung der FSG zu ubernehmen da er kein NSDAP Mitglied gewesen sei 132 Der in Dusseldorf geborene Carl Maria Weber hatte in Bonn von 1912 bis 1919 Germanistik und Literaturgeschichte studiert Er war Pazifist gehorte nach dem Ersten Weltkrieg der Wandervogel Bewegung an organisierte Fahrten und betreute Jugendgruppen Ab 1914 war er mit Karl Hiller bekannt der mit Gustav Wyneken befreundet war und hatte Kontakt mit Thomas Mann 1920 wurde er von Wilhelm Vershofen mit dem Vortragswesen der Werkleute auf Haus Nyland im thuringisch frankischen Sonneberg betraut In der FSG unterrichtete von 1921 bis 1926 die Facher Deutsch Geschichte und Mathematik 1 Er war auch als Autor expressionistischer Lyrik und Essays mit antimilitaristischer Tendenz tatig ein Umstand der ihm neben seiner Homosexualitat das Leben wahrend der Zeit des Nationalsozialismus zunehmend erschwerte 1942 sah er sich gezwungen der NSDAP beizutreten und wurde deshalb nach Kriegsende von der US amerikanischen Verwaltung entlassen auch weil er Luftschutz Ausbilder war Er starb verarmt 133 Erna Wehnert 1900 1985 genannt Erne ab 1924 in der Freien Schulgemeinde zunachst Hilfslehrerin fur Englisch und Latein betreute die vier in Wickersdorf geborenen Kinder von Annemarie und Martin Luserke 1926 wechselte sie als Vollzeitlehrerin zur Schule am Meer nach Juist Zusammen mit Dieter und Martin Luserke sowie Beate Kostlin spater international bekannt als Beate Uhse fuhr Erne Wehnert auf Luserkes Dichterschiff Krake mit 134 Nach Kriegsende erinnerte sie das Fischland an der mecklenburgischen bzw vorpommerschen Ostseekuste an Juist Ab Oktober 1946 leitete sie die beiden Schulen in Althagen Mecklenburg und Ahrenshoop Vorpommern und baute dort den Schulbetrieb engagiert wieder auf 135 136 137 Luserkes Bewegungsspiel Darstellendes Spiel adaptierte sie dort mit der von ihr gegrundeten Fischlander Spielschar 138 nbsp Gustav Wyneken um 1925Der aus Stade stammende Gustav Wyneken war von 1906 bis 1910 sowie 1919 20 Schulleiter der Freien Schulgemeinde Er wurde 1910 vom Kultusministerium entlassen Nach der Novemberrevolution 1919 wurde er wohl von Martin Luserke in die Schulleitung zuruckberufen 139 1920 sah sich Wyneken Vorwurfen des sexuellen Missbrauchs an Schulern ausgesetzt und musste im Oktober desselben Jahres den Dienst quittieren 140 In der Folge wurde er am 30 August 1921 wegen unzuchtiger Handlungen 176 176a RStGB und Missbrauchs seines Autoritatsverhaltnisses als Schulleiter wahrend des so genannten Eros Prozesses zu einem Jahr Gefangnis verurteilt 141 142 Die Revisionsverhandlung bestatigte das Strafmass und erregte durch Selbstinszenierung des Gutachters Hans Bluher grosse Aufmerksamkeit 143 In Wynekens Schrift Eros 1921 nach seiner Entlassung wegen sexuellen Missbrauchs veroffentlicht bemuhte er sich um eine theoretische Fundierung und Rechtfertigung padophiler Praktiken und liess ein gedrucktes Solidaritatsbeiblatt der ihm gewogenen Lehrkrafte beifugen In seiner Schrift fuhrte er unter anderem aus Dann aber wird man auch fuhlen dass hier der Leib ganz andere Geltung hat als in der Welt dass er ganz unmittelbar in das Leben in das geistige Leben dieser Gemeinschaft Freie Schulgemeinde Wickersdorf mit einbezogen ist Leib ist Entfaltung der einsam in sich verschlossenen Seele im Raum er ist Aufbluhen in Farbe und Klang in Bindungen und Schwingungen er ist Gnade Hingabe Liebe Schonheit Gluck wir wissen dass der Liebesbund der Knaben mit seinem sic Fuhrer das Schonste ist was der Jugend beschieden sein kann 144 In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert dass der des jahrzehntelangen sexuellen Missbrauchs beschuldigte ehemalige Schulleiter der Odenwaldschule Gerold Becker engen Kontakt mit Wyneken hielt Beide gelten zu Unrecht in manchen Kreisen noch immer als Ikonen der deutschen Reformpadagogik 145 Bekannte Schuler BearbeitenJoachim Ansorge 1893 1947 der alteste Sohn der Pianisten Conrad Ansorge und Margarete Wegelin 1872 1944 besuchte von 1911 bis 1912 die Freie Schulgemeinde in Wickersdorf Wie seine Eltern wurde er spater ebenfalls Klaviervirtuose Er lehrte am Institut fur Schul und Kirchenmusik der Albertus Universitat in Konigsberg und von 1939 bis 1945 als Professor fur Klavier an der Hochschule fur Musik in Berlin 146 nbsp Rodolfo Alberto Auvert 1943Rodolfo Alberto Auvert 23 Mai 1914 in Maracaibo Venezuela 24 Juni 1952 in Boston Erie County New York Vereinigte Staaten war das alteste von sieben Kindern des dort ansassigen Kaufmanns Rodolfo Augusto Auvert 1886 1963 und dessen Ehefrau Maria Albertina Silva 1888 In seiner Geburtsstadt besuchte er zunachst das 1894 gegrundete Colegio Aleman de Maracaibo um die deutsche Sprache zu erlernen bevor er in Deutschland ab November 1931 Schuler der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf wurde 147 Er war der Schuler der FSG dessen Elternhaus am weitesten von Wickersdorf entfernt lag Nach seinem Abitur studierte er bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Medizin an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin Da Rodolfos Vater zur Halfte judischer Abstammung war sorgte er sich um die personliche Sicherheit seines Sohnes im NS Staat und bestand darauf dass sein Sohn 1939 ausreiste Stud med Rodolfo heiratete am 13 November 1939 in der danischen Hauptstadt Kopenhagen die Deutsche Ilse Gerda Natalie Braun 2 August 1919 in Berlin Die standesamtliche Beurkundung weist fur Rodolfo Auvert ein abweichendes Geburtsdatum aus den 17 Mai 1915 148 Aus dieser Ehe gingen zwei Tochter hervor Isabel 17 April 1941 und Jacqueline 23 Juli 1945 Nachdem sich Rodolfo an der Universitat Bern immatrikuliert hatte zog er mit seiner Ehefrau in die Schweiz und schloss dort sein Studium 1942 mit der Promotion zum Dr med ab Seine Inauguraldissertation tragt den Titel Uber das Schicksal von 216 an einem Mastdarmkrebs erkrankten Menschen 149 In Bern war er in der Folge fur zwei Jahre zunachst als Assistent am Institut fur Radiologie der Zweiten Medizinischen Klinik tatig In Solothurn arbeitete er im Spital Nach Kriegsende kehrte Rodolfo nach Venezuela zuruck wo er als Facharzt fur Innere Medizin und Radiologe in einer Privatpraxis praktizierte und dort teils auch mittellose Patienten kostenlos behandelte und Medikamente ausgab In Maracaibo erlitt er 38 jahrig einen Schlaganfall wurde mangels Neurologen vor Ort mit einem von seinem Vater finanzierten langen Flug mit tankbedingten Zwischenlandungen in die Vereinigten Staaten geflogen und verstarb etwa zwei Tage nach Eintreffen in einem US Krankenhaus 150 Ruth Bamberger 1914 1983 besuchte nach einem Berliner Gymnasium ab 1925 die Freie Schulgemeinde 151 bevor sie am 28 September 1930 zur Schule am Meer nach Juist wechselte 152 153 Im Herbst 1930 wurde dort auch ihr 10 jahriger Bruder Klaus 1920 2008 als Sextaner eingeschult Ihr Vater Otto Bamberger besuchte seine beiden Kinder auf Juist Am 22 Marz 1933 bestand Ruth in der Schule am Meer ihre Reifeprufung 154 155 Danach absolvierte sie in Berlin eine Ausbildung als Erzieherin am Judischen Seminar fur Kindergartnerinnen und Hortnerinnen unter der Leitung der promovierten Lina Wolff 1897 Diese war eine Schwester von Ruths Mutter Henriette 1891 1978 und somit Ruths Tante Wahrend dieser Ausbildung absolvierte sie ein Praktikum im Judischen Landschulheim des Hugo Rosenthal in Herrlingen 156 Anschliessend ging Ruth als Au pair zu einer Familie der DuPont Dynastie nach England 157 158 1938 emigrierte Ruth in die Vereinigten Staaten wo ihr in Louisville im US Bundesstaat Kentucky die Leitung des judischen Kindergartens ubertragen wurde Spater spezialisierte sie sich auf die erzieherische Betreuung geistig behinderter Kinder und geriet zu einer angesehenen Beraterin auf diesem Fachgebiet 159 nbsp Ulrich Becher 1924Der in Schmalkalden geborene Unternehmer Gerhard Konitzer seine schulische Ausbildung begann 1927 in der FSG wo er im Jahre 1937 auch sein Abitur ablegte Konitzers Geschwister besuchten ebenfalls das Internat Schwester Edith 1913 2000 von Januar 1927 bis Marz 1928 und Bruder Herbert 1915 1943 von August 1927 bis Januar 1932 160 161 Ulrich Becher war von 1923 bis 1928 Schuler der Freien Schulgemeinde Dort gehorte er der KJVD Gruppe an 162 Nach seiner Reifeprufung studierte er in seiner Heimatstadt Berlin Rechtswissenschaft und wurde als einziger Meisterschuler von George Grosz zum Kunstmaler ausgebildet Am Tag nach dem Reichstagsbrand verliess er Deutschland seine schriftstellerischen Werke wurden von den Nationalsozialisten wenige Monate spater offentlich verbrannt Im selben Jahr heiratete er die Tochter des osterreichisch ungarischen Schriftstellers Alexander Roda Roda und wurde osterreichischer Staatsburger Als Sohn einer Schweizer Pianistin hoffte er in der Schweiz leben und arbeiten zu konnen doch die dortigen Behorden sahen durch seine antifaschistische Haltung das Neutralitatsprinzip des Landes beruhrt Mit einer Gruppe um den konservativen Politiker Hermann Mathias Gorgen floh das Ehepaar im Fruhjahr 1941 uber Portugal nach Brasilien Nach Kriegsende liess er sich in der Schweiz nieder 1943 besuchte der aus Frankfurt am Main stammende Alfred Benninghoven die Schulgemeinde Wickersdorf Spater studierte er an der Sorbonne in Paris und in Koln Physik Sein Vater war Burgermeister der Stadt Koln 163 Er promovierte 1961 und habilitierte sich 1965 Ab diesem Jahr war er Professor an der Universitat Koln und ab 1973 bis 1997 Ordinarius fur Experimentalphysik sowie Direktor des Physikalischen Instituts an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster 164 Manfred Bottcher war von 1948 bis 1950 Schuler in Wickersdorf Anschliessend studierte er bis 1955 Malerei bei Wilhelm Lachnit an der Hochschule der Kunste in Dresden Danach war er bei Heinrich Ehmsen Meisterschuler an der Berliner Akademie der Kunste 165 1978 wurde er mit dem Goethe Preis der Stadt Berlin ausgezeichnet 1984 erhielt er den Kathe Kollwitz Preis Bernd Holger Bonsels 8 September 1907 11 November 1978 Pseudonyme Felix Delios und Bernd Holger 166 besuchte die Freie Schulgemeinde von 1917 bis 1920 zeitgleich mit seinem alteren Bruder Frank Lothar 1906 1941 Er war spater wie sein deutschlandweit bekannter Vater Waldemar Bonsels Biene Maja als Schriftsteller tatig aber auch als Schauspieler 167 Bernd Holger Bonsels Tochter Gisela Meier Bonsels war ebenfalls schriftstellerisch aber auch schauspielerisch aktiv 168 169 Frank Lothar Bonsels 8 Juli 1906 1941 wirkte als Konzertpianist in den Niederlanden Als Soldat der Wehrmacht wurde er wahrend des Russlandfeldzuges als vermisst gemeldet 170 Der in China geborene Herbert von Borch war der Sohn des deutschen Diplomaten Herbert Cuno Eberhard von Borch 1876 1961 Seine Familie entstammte dem magdeburgischen Uradel Herbert wechselte Ostern 1925 zur Schule am Meer nach Juist wo er 1928 seine Reifeprufung bestand Nach seinem Studium in Berlin Frankfurt am Main und Heidelberg bei Karl Jaspers und Alfred Weber promovierte er 1933 Der Soziologe Journalist und Publizist war von 1935 bis 1939 als Auslandskorrespondent in Rom 1949 grundete er die bis 1998 erschienene Zeitschrift Aussenpolitik Von den 1960er Jahren bis in die 1980er Jahre veroffentlichte er eine Reihe von Buchern die zum Teil in mehreren Sprachen erschienen sind zu soziologischen und historischen Themen Er war als Korrespondent in den USA nacheinander fur die Frankfurter Allgemeine Zeitung die Welt und die Suddeutsche Zeitung tatig und wurde mehrfach ausgezeichnet 171 Fur eine ganze Generation von Deutschen hat er deren Bild von den Vereinigten Staaten mitgepragt nbsp Otto Braun um 1908Der aus Zehlendorf bei Berlin stammende Otto Braun war von April 1907 bis Ende September 1908 Schuler der Freien Schulgemeinde Dort freundete er sich insbesondere mit Otto Grundler an Otto war der Sohn der sozialdemokratischen Frauenrechtlerin Journalistin und Schriftstellerin Lily Braun und des SPD Politikers und Publizisten Heinrich Braun Otto galt als Wunderkind und verehrte den Dichter Stefan George 172 Er wurde wie die anderen FSG Schuler jener Zeit in die eskalierenden Streitigkeiten zwischen den Schulleitern Paul Geheeb und Gustav Wyneken hineingezogen Als sich der Elfjahrige der Position Geheebs anschloss wurde er von Wyneken als Gegner betrachtet Dadurch entwickelte sich der Internatsalltag in Wickersdorf fur den hochintelligenten Jungen zu einem Alptraum aus dem er sich in die Einsamkeit zuruckzuziehen suchte Ottos Tagebuch wurde 1919 posthum veroffentlicht so dass dessen Schilderungen auch aus Briefen an seine Mutter erhalten geblieben sind Ich fuhle mich in Wickersdorf nicht zuhause Und noch das meinen Willen und meinen Charakter kann ich hier nicht starken Er unternahm einen Fluchtversuch wurde jedoch schon am Bahnhof in Saalfeld aufgegriffen 173 Als 17 Jahriger meldete er sich 1914 als Kriegsfreiwilliger Er fiel 1918 zusammen mit funf Kameraden bei einem Granatangriff 174 175 Ottos nachgelassene lyrische Werke wurden nach Kriegsende in Deutschland im Vereinigten Konigreich und in den Vereinigten Staaten veroffentlicht und gerieten teils zum Bestseller 176 177 Wyneken jedoch liess an dem dichterischen Werk Ottos kein gutes Haar 178 Die in China geborene Clara Cordes 1907 1985 genannt Clarchen besuchte von 1915 bis 1923 die Deutsche Schule in Peking danach die Freie Schulgemeinde Wickersdorf Sie war eine Tochter des Juristen Diplomaten Ubersetzers und Bankiers Heinrich Cordes Ostern 1925 wechselte Clara zur Schule am Meer nach Juist Von 1927 bis 1929 wurde sie in Hamburg zur Gymnastiklehrerin ausgebildet Von Ostern 1931 bis Ostern 1932 war sie dann als Lehrerin an der FSG Wickersdorf beschaftigt 179 Sie heiratete Hans Werner Skafte Rasmussen der wie seine jungeren Bruder Ove und Arne ebenfalls die FSG besucht hatte die beiden letztgenannten auch die Schule am Meer im Loog auf der Nordseeinsel Juist 180 Clara und ihr Ehemann bekamen funf Kinder nbsp Antonia Toni Cordes 1920er JahreAntonia Cordes 1902 1992 genannt Toni war eines von neun Kindern des Heinrich Cordes Sie besuchte von 1913 bis 1922 die Freie Schulgemeinde Wahrend ihres Medizinstudiums in Jena unterrichtete im Sommer 1926 als Gastlehrerin an der Schule am Meer 181 Sie gehorte zu den Vertrauensleuten der Schule am Meer 182 Antonia Cordes wurde 1929 approbiert und promovierte 1933 zum Thema Beitrag zur Pyrifertherapie der weiblichen Gonorrhoe 183 Ab 1933 war sie Assistenzarztin an der Universitatsfrauenklinik Jena Sie stellte 1933 einen Antrag zur Aufnahme in die NSDAP wurde jedoch abgelehnt weil ihre Mutter Yuksin Chou chinesischer Abstammung war 180 Ab 1935 war sie als niedergelassene Arztin im thuringischen Apolda tatig Im September 1941 wurde sie als Facharztin fur Gynakologie anerkannt 184 Jurgen Alexander Justus Diederichs 26 Januar 1901 27 Januar 1976 185 war von 1913 bis 1921 Schuler der Freien Schulgemeinde Der Sohn des Jenaer Verlegers Eugen Diederichs lehrte nach seiner Schulzeit in der Freien Schul und Werkgemeinschaft Sinntalhof von Max Bondy und Ernst Putz und war dort fur den Gartenbau und den handwerklichen Unterricht zustandig 186 Der in Hannover als Sohn eines Pastors geborene Bernhard Dorries besuchte die Freie Schulgemeinde in den Jahren 1915 bis 1916 1917 studierte er an der Technischen Hochschule Hannover Architektur 187 Durch Kurt Schwitters wandte er sich spater jedoch der Malerei zu und studierte diese an der Kunstakademie Berlin in Frankreich Italien und Spanien brachte sich das Meiste aber autodidaktisch bei Er wirkte als Kunstmaler Grafiker Lithograf und Kunstschriftsteller 188 189 Im Kunstverein Hannover engagierte er sich als Mitglied des Vorstandes 1925 wurde er mit dem Rom Preis ausgezeichnet und erhielt ein Stipendium fur die Villa Massimo wo er vor allem Piero della Francesca und Masaccio studierte 1933 wurde er Mitglied der NSDAP Er stellte regelmassig aus beispielsweise auf der Grossen Deutschen Kunstausstellung und wurde 1937 auf der Weltfachausstellung in Paris mit dem Diplome de Grand Prix ausgezeichnet 190 In den Herrenhauser Garten des Schlosses Herrenhausen fuhrte er im Grossen Gartenpavillon Wandmalereien aus die im Zweiten Weltkrieg wahrend eines Luftangriffs am 18 Oktober 1943 zerstort wurden Zwischen 1938 und 1945 ubernahm er in der Nachfolge von Georg Schrimpf eine Professur an der Kunstakademie Berlin Er lebte uberwiegend in Hannover und Berlin dazwischen von 1945 bis 1949 in Langenholtensen bei Northeim In den Jahren 1950 bis 1952 reiste er nach Frankreich Griechenland und Italien Von 1955 bis 1966 nahm er eine Professur fur wissenschaftliches Zeichnen an der Hochschule der Kunste in Berlin wahr 191 Er verstarb im Alter von 80 Jahren in Bielefeld nbsp Hans Kurt Eisner um 1923Der Berliner Hans Kurt Eisner zweiter Sohn des ermordeten bayerischen Ministerprasidenten Kurt Eisner USPD war 1919 20 Schuler der Freien Schulgemeinde Er arbeitete spater in seiner Heimatstadt als Fotograf Werbegestalter und Filmschaffender Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurde er im KZ Buchenwald ermordet 192 Der im anhaltischen Kothen geborene Hans Elwenspoek besuchte von 1923 bis 1929 die Freie Schulgemeinde sein ein Jahr jungerer Bruder Willi 1911 von 1923 bis 1930 163 Beide waren die Sohne des Juristen Regisseurs Dramaturgen Schauspielers Intendanten Oberspielleiters Schriftstellers und Horfunksprechers Curt Elwenspoek Hans war spater Schauspieler und spielte unter anderem in dem Antikriegsfilm Die Brucke von Bernhard Wicki mit im Schinderhannes von Helmut Kautner neben Curd Jurgens und Maria Schell in Ludwig II neben Romy Schneider und Gert Frobe spater in Folgen der TV Serien Die Firma Hesselbach Der Alte Derrick 193 nbsp Arnold Ernst Fanck 1939Arnold Ernst Fanck leiblicher und Adoptivsohn des Filmregisseurs und produzenten Arnold Fanck war von 1930 bis 1938 Schuler des Wickersdorfer Landerziehungsheims wo er sich sehr eng mit dem gleichaltrigen aus Magdeburg stammenden Arztsohn Max Kahn 1919 1982 befreundete von Arnold junior Maxe genannt der von 1930 bis 1934 das Wickersdorfer Internat besuchte Spater schloss Arnold junior auch mit dem ein Jahr jungeren Berliner Direktorensohn Werner Mehr 1920 der die Schulgemeinde von 1934 bis 1938 besuchte eine enge Freundschaft Werner Mehr und Arnold junior legten in der Schulgemeinde im selben Jahr ihre Reifeprufung ab Arnold junior traf mit seinen beiden Freunden mindestens spatestens in den 1970er Jahren in Wickersdorf wieder zusammen 163 194 195 Als Vierzehnjahriger erhob Arnold junior 1933 gegen seinen Sportlehrer Otto Peltzer eine Anschuldigung wegen sexuellen Missbrauchs 196 197 198 Er entschied sich trotzdem im Internat zu bleiben und legte dort spater seine Reifeprufung ab Anschliessend erlebte er das Ereignis seines Lebens Er durfte zusammen mit seinem Vater und einem Filmteam mit den Kameraleuten Albert Benitz und Hans Ertl per Ozeandampfer nach Chile reisen um dort an den Dreharbeiten zum Film Ein Robinson mitzuwirken Daran hatte er als Kameraassistent und Fotograf seinen produktiven Anteil Rund 400 seiner Aufnahmen von dieser Expedition sind bis heute erhalten Auf der Reise durch Feuerland und Patagonien freundete er sich mit dem Drehbuchautor und Produzenten Rolf Meyer und dem Kameraassistenten Arndt von Rautenfeld an erlebte ein schweres Erdbeben und kam in den Genuss einer unplanmassigen Fahrt auf dem Luxusliner TS Bremen auf dem er von reichen US Amerikanern ausgehalten wurde und sich in eine junge US Amerikanerin verliebte Sein Vater hatte per Kabel nach Bremen und New York City erreicht dass das Kreuzfahrtschiff seine regulare Route verliess um das Filmteam in Punta Arenas aufzunehmen Von dort ging die Fahrt dann uber Buenos Aires Rio de Janeiro und Bahia bis New York City Arnold Ernst wurde zur Wehrmacht eingezogen nahm 1940 am Westfeldzug und ab 1941 am Russlandfeldzug teil 1942 verlor er wahrend der Schlacht von Stalingrad ein Bein 199 Der Fotografie blieb er eng verbunden 1964 wurde eine Reihe seiner Aufnahmen von Mineralen in einem Buch veroffentlicht das heute antiquarisch erhaltlich ist 200 Seine uber Jahrzehnte angelegte Sammlung attraktiver Steine ist ebenso erhalten wie viele seiner Fotoarbeiten Arnold junior heiratete 1951 und bekam mit seiner Ehefrau zwei Kinder Er verstarb 74 jahrig nbsp Laurence Feininger 1925 26Der in Berlin geborene Laurence Karl Johann Feininger von 1926 bis 1929 Schuler der Freien Schulgemeinde war ein Sohn des in New York City geborenen Malers Grafikers und Karikaturisten Lyonel Feininger und der Kunstlerin Julia Berg 1880 1970 geborene Lilienfeld Seine ersten zehn Lebensjahre verbrachte Laurence in Berlin Zehlendorf und auf der Ostseeinsel Usedom wo seine Familie von 1908 bis 1921 die Sommerfrische abwechselnd in Benz Heringsdorf und Neppermin verlebte Ab 1925 hielt sich seine Familie im Sommer im pommerschen Ostseebad Deep bei Kolberg auf Laurence dessen Grosseltern vaterlicherseits Konzertgeiger bzw Pianistin und Sangerin waren studierte an der Ruprecht Karls Universitat in Heidelberg Musikwissenschaft Komposition und Orgel sowie Philosophie 1934 liess er sich christlich taufen Er promovierte 1937 und wurde Musikwissenschaftler 201 1937 verliess seine Familie Deutschland und emigrierte in die Vereinigten Staaten Laurence hingegen zog es zu Forschungszwecken nach Sudtirol Nach dem Sturz Mussolinis wurde er von den Italienern 1943 44 aufgrund seiner deutschen Herkunft interniert 1947 wurde er in Rom zum Priester geweiht und liess sich in Trient nieder 202 Er starb bei einem schweren Autounfall 203 Der in Leipzig geborene Wolf Dieter Frauboes genannt Dieter besuchte ebenso wie sein funf Jahre alterer Bruder Gerhard 1913 die Freie Schulgemeinde 163 Beide wurden als Sohne eines Ingenieurs geboren der in Halle an der Saale wirkte Er machte danach an der Reichsgewerbeschule im tschechoslowakischen Reichenberg eine Ausbildung zum Graphiker Nachdem er in Wickersdorf mit dem musikalischen Bewegungsspiel Darstellendes Spiel in Beruhrung gekommen war entschied er sich neben seiner graphischen Ausbildung Schauspielunterricht zu nehmen Von 1948 bis 1952 nahm er zudem Gesangsunterricht bei Anna Langenbeck Er trat an den Stadtischen Buhnen in Stuttgart und Schwabisch Gmund auf ab 1947 am Berliner Hebbel Theater unter Karl Heinz Martin Von 1949 bis 1979 ubernahm er Rollen in Kinofilmen und im Fernsehen beispielsweise im Kinofilm Die Blechtrommel Er spielte neben Kollegen wie Mario Adorf Michael Ande Friedrich W Bauschulte Friedrich Georg Beckhaus David Bennent Pinkas Braun Arthur Brauss Paul Dahlke Ivan Desny Berta Drews Loni von Friedl Boy Gobert Martin Hirthe Luitgard Im Harald Juhnke Hildegard Knef Hans Korte Siegfried Lowitz Lutz Mackensy Georg Marischka Ferdy Mayne Bernhard Minetti Werner Peters Gunter Pfitzmann Xenia Portner Carl Raddatz Heinz Reincke Sieghardt Rupp Peter Schiff Barbara Schone Friedrich Schoenfelder ebenfalls ehemaliger FSG Schuler Benno Sterzenbach Katharina Thalbach Nadja Tiller Gisela Trowe Gunther Ungeheuer Margot Werner Rudolf Wessely Siegfried Wischnewski und Rolf Zacher 204 Ab 1951 war er auch als Synchronsprecher und beim Berliner Horfunksender RIAS tatig 205 Unter der Vielzahl von Schauspielern denen er eine deutsche Stimme verlieh synchronisierte er beispielsweise Lionel Jeffries Arthur Kennedy Steve McQueen Max von Sydow und Eli Wallach Er war auch als Journalist und Kabarettist aktiv hielt Lesungen und Diavortrage Privat war er Hobbymaler Seine Sammlung von Szenenfotos Kino Programmheften und Kritiken seiner Auftritte ist erhalten und wird im Archiv der Berliner Akademie der Kunste verwahrt Er verstarb im Alter von 71 Jahren 206 Der Berliner Hansjorg Felmy Sohn des Wehrmacht Generals Hellmuth Felmy besuchte zwischen 1944 und 1945 die Schulgemeinde Wickersdorf Nach ersten Erfahrungen auf einer Wanderbuhne und Schauspielunterricht von 1947 bis 1949 erhielt er 1949 sein erstes Engagement am Staatstheater Braunschweig und debutierte in Carl Zuckmayers Drama Des Teufels General 1957 war Der Stern von Afrika sein erster Kinofilm in dem er neben Joachim Hansen auftrat Als Theater und Filmschauspieler wurde er insbesondere zwischen 1974 und 1980 einem breiten Publikum als Tatort Kommissar bekannt Von 1912 bis 1914 gehorte die in Heydekrug Memelland geborene Kunsthistorikerin Juristin und Schriftstellerin Margarete Fuhrmann 1896 ca 1953 zu den Schulerinnen der Freien Schulgemeinde 207 162 1921 promovierte sie an der Alma Mater Lipsiensis in Leipzig zum Doktor der Philosophie Dr phil Der Titel ihrer Dissertation lautet Schellings Kunstphilosophie und ihre Beziehungen zu den asthetischen Ansichten der klassischen und romantischen Dichter Die Arbeit wurde 1922 auszugsweise im Jahrbuch der Philosophischen Fakultat zu Leipzig veroffentlicht 208 Margarete Fuhrmann wirkte spater in Rostock Ihr Nachlass wird in der Staats und Universitatsbibliothek Bremen verwahrt 209 nbsp Ines Geipel 1981Ines Geipel geborene Schmidt war von 1974 bis Sommer 1977 Internatsschulerin in Wickersdorf Ab September 1977 war sie als Leichtathletin beim SC Motor Jena aktiv und gehorte ab 1980 der DDR Leichtathletik Nationalmannschaft an 1985 musste sie ihre sportliche Karriere aus politischen Grunden abbrechen und beendete ihr Germanistik Studium an der Friedrich Schiller Universitat in Jena Im Sommer 1989 floh sie uber Ungarn in die Bundesrepublik wo sie an der Technischen Universitat in Darmstadt Philosophie und Soziologie studierte Seit 1996 wirkt sie als Schriftstellerin 1999 veroffentlichte sie den Roman Das Heft in dem sie Eindrucke des Internatslebens verarbeitete 210 Im Jahr 2001 erhielt sie eine Professur fur Verskunst an der Hochschule fur Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin 211 2002 wurde ihr Horspiel Die Russische durch Deutschlandradio produziert 212 2011 wurde sie mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt Georg Gretor Pseudonym Georges Barbizon nach seinem Geburtsort Barbizon bei Paris war von 1911 bis 1913 Schuler der Freien Schulgemeinde und fungierte aufgrund seiner franzosischen Muttersprache und seines vorgeruckten Alters gleichzeitig als Aushilfslehrer fur Franzosisch Er war ein Sohn der Malerin Rosa Pfaffinger und des deutsch danischen Malers und Kunsthandlers Willy Gretor Er wuchs in Frankreich und England sowie ab 1904 in Berlin bei der Bildhauerin Kathe Kollwitz auf einer Studienfreundin seiner Mutter 213 214 Er war daher der Ziehbruder von Hans und Peter Kollwitz 215 und brachte diese in Kontakt mit der Jugendbewegung Bundische Jugend 216 Zusammen mit Siegfried Bernfeld eigentlich Selig Bernfeld gab er ab 1908 die Jugendzeitschrift Der Anfang heraus die ebenso legendar wie beruchtigt und damit reichsweit bekannt wurde Er verfasste darin beispielsweise einen Bericht uber den Ersten Freideutschen Jugendtag 1913 auf dem Hohen Meissner an dem die FSG Schuler teilnahmen und Martin Luserke sowie Gustav Wyneken Reden hielten Georg studierte wahrend des Ersten Weltkrieges in der neutralen Schweiz an den Universitaten in Zurich und Basel 213 1922 heiratete er Esther Kaae zog mit ihr nach Danemark und war in Kopenhagen als Korrespondent fur deutsche Presseorgane tatig Ab 1927 arbeitete er als Korrespondent der danischen Tageszeitung Politiken in Hamburg Nach der Machtabtretung an die Nationalsozialisten ubersiedelte das Ehepaar erneut nach Danemark wo Georg als Redakteur der Politiken tatig war Dort nahmen sie Emigranten aus Deutschland in ihrem Haus in Frederikssund auf 217 Sein Kontakt zu Kathe Kollwitz bestand zeitlebens 213 nbsp Peter Wolfgang Gross um 1935Peter Wolfgang Gross 1907 1946 genannt Wolff war der Sohn des osterreichischen Anarchisten Arztes Psychiaters und Psychoanalytikers Otto Gross und dessen Ehefrau Frieda 1879 1956 geborene Schloffer Peter legte Ostern 1924 seine Reifeprufung in Wickersdorf ab 218 219 Er studierte ab dem Sommersemester 1926 Medizin an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Physikum Ostern 1928 an der Albert Ludwigs Universitat in Freiburg im Breisgau an der Sorbonne in Paris und an der Ruprecht Karls Universitat in Heidelberg Staatsexamen 1932 Nach dem Medizinalpraktikanten Jahr vom 15 Januar 1933 bis 15 Januar 1934 das er an der Medizinischen Klinik Heidelberg und an der Chirurgischen Klinik Heidelberg absolvierte promovierte er 1934 Als so bezeichnetem Reichsdeutschen RD wurde ihm die Approbation jedoch nicht erteilt Er promovierte 1937 erneut diesmal an der Universitat Graz Nach der Okkupation Osterreichs durch die deutsche Wehrmacht anderten sich die Bedingungen wodurch seine osterreichische Approbation im Deutschen Reich anerkannt wurde Als Medizinalpraktikant hatte er sich in Heidelberg tuberkulos infiziert Dies hatte zur Folge dass er seine Tatigkeit als Arzt 1939 40 ruhen lassen musste Als er im Juni 1940 am Rontgeninstitut des Rudolf Virchow Krankenhauses in Berlin und am Psychotherapeutischen Institut in Berlin dienstverpflichtet wurde musste er diese Tatigkeiten bereits im Herbst desselben Jahres wieder aufgeben Ab Ostern 1941 wurde er in der Deutschen Heilstatte in Davos behandelt Er verstarb im Alter von nur 39 Jahren 220 Otto Grundler Stiefsohn des Schriftstellers Grafikers und Buchillustrators Alfred Kubin war nach dem Besuch einer Privatschule von August 1907 bis Marz 1914 Schuler der Freien Schulgemeinde 221 wo er sich insbesondere mit Otto Braun und Ernst Putz eng befreundete 172 Er arbeitete als Autor an der Jugendzeitung Der Anfang von Selig Bernfeld und Georges Barbizon mit Da das Internat zu dieser Zeit noch keine Reifeprufung abnehmen durfte schloss er seine Schulzeit an der Oberrealschule im thuringisch frankischen Sonneberg ab 222 studierte anschliessend Theologie an der Ludwig Maximilians Universitat in Munchen arbeitete als Journalist wurde Chefredakteur Schriftsteller und Publizist Die in Breslau geborene Vlasta Asta Libusche Josephine Hajek 1909 1990 war von Januar 1922 bis Marz 1927 Schulerin der Freien Schulgemeinde und gehorte der Kameradschaft von Josephine Dellisch 1891 1970 an Sie legte wie ihr in Bielitz geborener Bruder Fritz 1908 der das Internat zeitgleich besuchte die Reifeprufung ab 163 Die jungere Schwester der beiden die in Breslau geborene Libussa 1914 war von April 1924 bis Marz 1927 in der FSG Asta unterrichtete dort ab 1930 als Hilfslehrkraft das Fach Franzosisch und war ab 1932 mit Schulleiter Jaap Kool verheiratet mit dem sie zwei Kinder bekam Stefan 1933 und Sibylle 1938 Beide Kinder besuchten nach Kriegsende 1945 46 Wickersdorfer Schulen Stefan das Internat Sibylle die Dorfschule 64 223 nbsp Ernst Herdieckerhoff um 1925Ernst Herdieckerhoff war ein promovierter Chemiker bei der Bayer AG der sowohl christlich als auch volkisch orientiert war Er war bis 1906 Schuler des Deutschen Landerziehungsheimes Haubinda D L E H und von 1906 bis 1912 Schuler der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf Am D L E H hatte er zusammen mit Martin Luserke die Kameradschaft der Baren gegrundet 224 die Luserke sowohl nach Wickersdorf als auch nach Juist folgte Herdieckerhoff hielt mit Martin Luserke zeitlebens Kontakt und unterstutzte die Schule am Meer die er auch aufsuchte Bei der Bayer AG freundete er sich mit seinem Arbeitskollegen Robert Ley an dem spateren Reichsleiter der NSDAP und Leiter der Deutschen Arbeitsfront DAF 1924 wurde Herdieckerhoff Mitbegrunder der NSDAP Ortsgruppe in Opladen und stellvertretender Ortsgruppenleiter ausserdem zusammen mit Oskar Wilhelm dem spateren Ortsgruppenleiter Leverkusens Herausgeber des Westdeutschen Beobachters 1928 uberwarf sich Herdieckerhoff mit Ley in diesem Kontext auch mit der NSDAP und erklarte seinen Parteiaustritt 225 Hans Hess OBE 1908 1975 Sohn des Erfurter Schuhfabrikanten Kunstsammlers und mazens Alfred Hess und dessen Ehefrau Thekla 1884 1968 geborene Pauson besuchte zunachst die sudhessische Odenwaldschule bevor er 1923 zur Freien Schulgemeinde nach Thuringen wechselte und dort bis 1926 blieb Sein anschliessendes Studium der Kunstgeschichte musste er 1931 abbrechen nachdem sein Vater sehr fruh verstorben war Stattdessen musste er sich um die Schuhfabriken seines Vaters kummern die durch die Weltwirtschaftskrise in Turbulenzen geraten waren 1933 vor antisemitischer Verfolgung durch die Nationalsozialisten nach Frankreich emigriert war er zunachst in der Werbung tatig bevor er 1935 nach England ging wo er in der Leicester Art Gallery arbeiten konnte Nach Kriegsausbruch 1939 wurde er als Enemy Alien im Hutchinson Internment Camp auf der Isle of Man interniert und spater nach Canada deportiert bevor er 1942 nach England zuruckkehren dort bleiben und wieder beruflich tatig werden durfte 1947 wurde er Direktor der City Art Gallery in York begrundete das York Festival und leitete dieses bis 1966 1958 wurde ihm von Konigin Elizabeth II The Most Excellent Order of the British Empire verliehen Bis 1975 lehrte Hess an der Sussex University Kunsttheorie und Geschichte nbsp Horst Horster 3 von links um 1908Horst Horster 1903 1981 ein Sohn des Zauberkunstlers Conradi Horster und dessen Ehefrau Paula geborene Breckling 226 war vom 7 April 1913 bis zum 1 Marz 1920 Schuler der Freien Schulgemeinde in der er der Kameradschaft von Hedda Gagliardi Korsch angehorte und die KJVD Gruppe des Internats mitbegrundete Als er zwei Jahre alt war hatten sich seine Eltern scheiden lassen 227 Seine Lehrerin und deren Ehemann Karl Korsch gerieten daher wahrend der Internatszeit zu seinen Ersatzeltern umgekehrt wurde er von diesen als Sohn angesehen Beide waren mit Bertolt Brecht und Helene Weigel befreundet so dass Horst diese ebenfalls kennenlernte Nach seinem Schulabbruch besuchte er die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin machte dort bei Waldemar Raemisch eine Ausbildung zum Silberschmied und unterrichtete von 1923 bis 1926 als Lehrer in Wickersdorf das Fach Werken 1926 heiratete er Karl Korschs Sekretarin Angelina Grochowalska die im italienischen Brescia geboren wurde und in Paris aufgewachsen war 1928 soll er sich in Berlin Reinickendorf eine eigene Werkstatt eingerichtet und als Metallbildhauer gearbeitet haben 228 Nach dem Suizid von Ernst Putz 1933 rieten ihm Hedda und Karl Korsch zur Emigration Er ging mit seiner Familie nach Danemark wo er in Kopenhagen eine Silberschmiedwerkstatt einrichtete und als Hobby ein deutschsprachiges Marionettentheater betrieb 229 222 230 nbsp Fritz Houtermans 1927Von 1919 bis 1921 besuchte der 1903 in Zoppot bei Danzig geborene Friedrich Georg Houtermans genannt Fritz bzw Fissel 231 das Wickersdorfer Internat Er gilt als eine der originellsten und einfallsreichsten Physiker Personlichkeiten die in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum gewirkt haben 232 Sein Vater war der in Zoppot lebende promovierte Jurist und Bankier Otto Houtermans 1878 1936 233 Fritz kam aus Wien wo er seit etwa 1906 07 bei seiner alleinerziehenden Mutter der promovierten Chemikerin Elsa Houtermans 1878 1942 geborene Wanek aufgewachsen war 234 Er hatte dort das Akademische Gymnasium besucht war jedoch von diesem verwiesen worden nachdem er am 1 Mai 1919 in dessen Foyer aus dem Kommunistische Manifest rezitiert hatte 235 So gelangte der Primaner fur seine beiden letzten Schuljahre in die FSG nach Wickersdorf und bestand seine Reifeprufung 1921 als Externer an der Oberrealschule im thuringisch frankischen Sonneberg 236 Fritz studierte von 1922 bis 1928 an der Georg August Universitat in Gottingen Physik und promovierte mit einer Dissertation Uber die Bandenfluoreszenz des Quecksilberdampfes bei James Franck Anschliessend nahm er an der Technischen Hochschule Berlin eine Assistenz bei dem Physiker und Nobelpreistrager Gustav Hertz wahr 1930 heiratete er die in Bielefeld geborene Physikochemikerin und spatere Hochschullehrerin Charlotte 1899 1993 geborene Riefenstahl seine Kommilitonin 237 238 Als Mitglied der KPD musste er nach der Machtabtretung an die Nationalsozialisten emigrieren und ging via Kopenhagen nach England wo er kurzzeitig in einem Industrielabor der EMI Electrical and Musical Instruments Ltd bekannt durch die Marke His Master s Voice arbeitete Diese Arbeit lag ihm jedoch nicht Seine kommunistische Orientierung wurde jedoch auch dort nicht gern gesehen so dass er 1934 in die Sowjetunion ubersiedelte 235 239 Dort war er am Ukrainischen Physikalisch Technischen Institut in Charkow als Laborleiter tatig Dort befasste er sich mit der Physik thermischer Neutronen Wahrend der Stalinistischen Sauberungsaktionen wurde er am 1 Dezember 1937 inhaftiert und gefoltert 1940 wurde er in das Deutsche Reich abgeschoben und dort durch die Gestapo inhaftiert Der Physik Nobelpreistrager Max von Laue erreichte seine Freilassung und vermittelte ihm eine Anstellung am privaten Forschungsinstitut von Manfred von Ardenne in Berlin Lichterfelde 240 Wahrend der NS Zeit galt Fritz Houtermans als Mischling 2 Grades weil dessen Grossmutter mutterlicherseits judischer Abstammung war Diese gehorte der Wiener Familie Karplus an 235 241 An Ardennes Institut befasste er sich u a mit der Physik der Kernspaltung Er liess sich auf der Basis geltenden NS Eherechts von seiner in den USA lebenden Ehefrau Charlotte scheiden ohne dass diese in den USA daruber informiert wurde Dies brachte ihm in der Nachkriegszeit den Vorwurf der Bigamie ein 241 1944 heiratete er Ilse Bartz die an Ardennes Institut als Chemikerin tatig war 1944 bis 1945 arbeitete er an der Physikalisch Technischen Reichsanstalt in Berlin Nach Kriegsende arbeitete er bis 1952 als ausserplanmassiger Professor an der Georg August Universitat in Gottingen 242 1950 veroffentlichte er gemeinsam mit einem Leidensgenossen ein Buch uber seine Erfahrungen in sowjetischen Gefangnissen Von 1952 bis zu seinem Tod 1966 nahm er eine ordentliche Professur am Physikalischen Institut der Universitat Bern wahr 243 244 245 Er zahlt zu den Begrundern der Nukleargeologie 1953 heiratete er seine erste Ehefrau Charlotte erneut 246 1955 heiratete er Lore Muller Aus erster Ehe hatte er zwei aus zweiter Ehe drei Kinder und aus vierter Ehe ein weiteres Kind Im Jahr 1973 wurde ein Mondkrater nach ihm benannt 247 Die European Association of Geochemistry vergibt seit 1990 jahrlich den Houtermans Award 248 Von 1933 bis 1935 wurde der in Saalfeld Saale geborene Walter Jacobi in der Schulgemeinde Wickersdorf unterrichtet Er studierte an der Ingenieurschule Technikum Ilmenau 249 und arbeitete von 1940 bis 1945 im Stab von Wernher von Braun in der Versuchsstelle des Heeres Peenemunde HVA Peenemunde der Wehrmacht auf der Ostseeinsel Usedom Dadurch gehorte er nach Kriegsende zu den deutschen Wissenschaftlern die in der Operation Paperclip in die Vereinigten Staaten verbracht wurden um dort die Raketenentwicklung weiter fortzusetzen In der Folge zahlte er zu den NASA Raumfahrtpionieren 250 251 Er galt als Experte fur Treibstoffventile fur die V2 und die Saturn V 252 253 nbsp Max Kahn als KZ Haftling 1944Max Joseph Julius Kahn 21 Juli 1919 in Magdeburg 2 November 1982 in Berlin war der Sohn des in Magdeburgs Eichendorffstrasse 10 ansassigen judischen Arztes Julius Kahn 1 Dezember 1885 in Altenbamberg Rheinland Pfalz 1 April 1939 in Magdeburg und dessen Ehefrau Helene Marie Luise 19 Marz 1895 in Schonebeck Sachsen Anhalt 3 Marz 1948 in Magdeburg geborene Gans 254 Nach dem Besuch der Volksschule und ab Ostern 1929 der Sexta des Realgymnasiums in Magdeburg wechselte Max 1930 zur Freien Schulgemeinde nach Wickersdorf Dort freundete er sich eng mit Arnold Fanck jun an Er wollte die Reifeprufung ablegen und wie sein Vater Mediziner werden Der wahrend der NS Zeit als so genannter Mischling 1 Grades Halbjude klassifizierte blonde und blauaugige Max Kahn erlitt am 17 Februar 1934 in Wickersdorf durch seinen Mitschuler Walter Helmuth Kulz 15 Juli 1918 in Munchen 1986 in San Francisco einen Steckschuss in den Hals ein Querschlager der vom Kugelfang einer Zielscheibe abprallte 255 256 Walter Kulz entschied sich Arzt zu werden und emigrierte 1953 in die Vereinigten Staaten 257 258 Max Kahn erhielt nach seinem Ende September 1934 erfolgten Abgang von der Schulgemeinde Wickersdorf eine Ausbildung als Autoschlosser bei der Magdeburger Firma Carl Camin in der Landwehrstrasse 6 Diese brach er ab weil er aufgrund des Bekanntheitsgrades seines Vaters als ortlich praktizierender judischer Arzt antisemitischer Diskriminierung seitens Arbeitskollegen ausgesetzt war Er zog deshalb nach Berlin wo ihn niemand kannte und beendete dort seine Ausbildung bei der Firma E Schuster in Berlin SW 29 Kreuzberg in der Blucherstrasse 29 Im Kontext der Reichskristallnacht wurde sein Vater am 10 November 1938 festgenommen 259 Wenige Monate spater verstarb er im Alter von nur 53 Jahren 260 als Ursache sind brutale Verhormethoden Gewehrkolben innere Blutungen familiar uberliefert die jedoch in der amtlich dokumentierten Todesursache nicht erwahnt wurden In den Jahren 1940 41 diente Max als Kraftfahrer der Gebirgsjager in der Wehrmacht und war im Kontext des Unternehmens Weserubung fur den Nachschub der Truppe auf der rund 1850 km langen Route zwischen Oslo und Kirkenes eingesetzt 1941 wurde er aufgrund seiner Klassifizierung als Mischling 1 Grades Halbjude aus der Wehrmacht entlassen In Magdeburg lernte er eine judische Frau kennen mit der er einen Sohn bekam Durch die Geburt des Kindes wurde die Beziehung amtlich bekannt Am 23 Februar 1944 wurde er deshalb 24 jahrig wegen Verk ehr m it Judin Rassenschande festgenommen und durch die Staatspolizeileitstelle StaPo LSt in Magdeburg zunachst in das Gestapo Auffanglager Magdeburg Rothensee und am 27 Mai 1944 als politischer Gefangener Haftlingsnummer 9754 in das Schutzhaftlager des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar deportiert 261 Von dort aus wurde er aufgrund seiner Berufsausbildung in der Schlosserei der Deutschen Ausrustungswerke DAW eines Rustungsunternehmens der SS beschaftigt Frau und Kind sollen in einem Vernichtungslager ermordet worden sein Nach rund einem Jahr wurde Max durch die anruckende US Armee aus Buchenwald befreit und am 7 Mai 1945 formell aus der Lagerhaft entlassen 262 Als Burgen gab er zu diesem Anlass neben seiner Mutter den in Magdeburg niedergelassenen Arzt und fruheren SPD Stadtrat Ernst Thesing und den Chirurgen Georg Friedrich Hestermann 22 Juni 1892 in Wilhelmshaven an 263 Max heiratete am 9 Juli 1945 die Kinderpflegerin Ruth Weineck 1927 2009 Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor zwei Tochter 1947 1953 und ein Sohn 1952 Max Kahn war in der zweiten Halfte der 1940er Jahre in seiner Geburtsstadt als Hundefuhrer bei der Polizei tatig Im Jahr 1948 starb seine Mutter im Alter von 52 Jahren 264 Kurz vor der Staatsgrundung der DDR fluchtete das Paar mit seiner kleinen Tochter am 16 Juli 1949 nach West Berlin 265 Dort konnte Max Kahn an seinen erlernten Beruf anknupfen spater war er bei den Berliner Verkehrsbetrieben BVG beschaftigt Um 1951 plante die kleine Familie eine Emigration als Fluchtlinge nach Kanada die jedoch nicht realisiert wurde 266 Eine zeitlebens andauernde Freundschaft verband Max Kahn mit seinem Wickersdorfer Lehrer und Kameradschaftsfuhrer Arthur Armin Helbling 3 Januar 1907 in Epsach Kanton Bern Schweiz nach dem er seinem Sohn den Vornamen Armin gab Spatestens in den 1970er Jahren suchte Max Kahn wieder mit Schulfreunden Kontakt neben Arnold Ernst Fanck und Werner Mehr auch mit Friedrich Schonfelder Er verstarb im Alter von 63 Jahren nach langer Krankheit 267 1941 besuchte der spatere Politikwissenschaftler Gottfried Karl Kindermann aus Wien die Schulgemeinde in Wickersdorf Auf Wunsch seiner Eltern musste er dieses Internat verlassen und zu einer anderen Schule wechseln Er besetzte 1967 den ersten Lehrstuhl fur Internationale Politik am Geschwister Scholl Institut der Ludwig Maximilians Universitat in Munchen 268 Der in Bebenhausen geborene Ernst Klink Sohn des NS Bezirksleiters in Offenburg Eugen Klink 1894 1930 269 und der NS Reichsfrauenfuhrerin Gertrud Scholtz Klink 270 besuchte die Freie Schulgemeinde von 1938 bis 1940 Im Sommer 1941 trat er der SS bei und wurde zur Leibstandarte SS Adolf Hitler abkommandiert Als Angehoriger der 11 Kompanie unter Joachim Peiper nahm er 1943 an der Schlacht bei Charkow teil Der SS Unterscharfuhrer wurde gleich zu Beginn des Unternehmens Zitadelle am 5 Juli 1943 schwer verwundet so dass er in der Folge nicht mehr an der Front eingesetzt werden konnte 271 Nach dem Krieg studierte er an der Eberhard Karls Universitat in Tubingen Geschichte Germanistik Philosophie und Anglistik Nach einem langeren Studienaufenthalt in Finnland promovierte er 1957 272 bei Hans Rothfels 273 mit Untersuchungen zum finnisch schwedischen Streit um die Alandsinseln 1917 1921 Spater wurde Mitarbeiter der Schriftenreihe Geschichte und Politik 272 Er war Mitglied der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehorigen der ehemaligen Waffen SS HIAG der Veteranenorganisation der Waffen SS und arbeitete 1958 als Pressesprecher fur deren Tubinger Sektion 271 Im Oktober 1958 wurde Klink Mitarbeiter des neuen Militargeschichtlichen Forschungsamtes MGFA in Freiburg im Breisgau Dort war Klinks Mitgliedschaft in der Waffen SS bekannt seine Mitgliedschaft in der HIAG und seine andauernde Freundschaft mit Joachim Peiper jedoch nur wenigen 274 Klink hielt Kontakt zu den Veteranen der Waffen SS neben Peiper zu Walter Harzer der die Formulierung der Historie von SS Divisionen fur die HIAG koordinierte 275 Klink kooperierte mit Peiper und Harzer hinsichtlich einer Darstellung der Schlacht bei Charkow 276 Klink besorgte der HIAG Dokumente aus dem Bundesarchiv half mit Auskunften und Vortragen 275 Er bereinigte personliche Unterlagen von SS Veteranen und eliminierte belastende Gestandnisse 277 Klink nutzte seine Stellung als Historiker im MGFA fur die Sache der Waffen SS durch gezielte Beeinflussung von Journalisten 278 1976 beriet er den Regisseur Jost von Morr fur eine Dokumentation uber das Malmedy Massaker die von der Chronos Film fur den WDR produziert wurde Der fertige Film orientierte sich an der Perspektive der Veteranen wonach die SS fur einen ungeklarten Vorfall wahrend der Ardennen Offensive verantwortlich gemacht worden sei Auch fur eine mehrseitige Reportage in der Illustrierten Quick stellte Klink das Material zur Verfugung 279 Innerhalb des Militargeschichtlichen Forschungsamtes kam es zwischen Klink und anderen Historikern zu Konflikten sobald es um die tatsachliche Rolle der Waffen SS und deren historische Einschatzung ging 280 Der Historiker Jens Westemeier beurteilt Klink als einen der wichtigsten Lobbyisten fur die hauseigene Geschichtsklitterung der HIAG 275 Der Augsburger Heinz Kohn kam 13 jahrig gemeinsam mit seinem 14 jahrigen Cousin Walter 1906 in die Freie Schulgemeinde Wahrend Walter bereits im selben Jahr erneut die Schule wechselte er war spater in Arizona Bibliothekar in der Library des Universitatsklinikums 281 blieb Heinz bis 1923 und gehorte der Kameradschaft von Carl Maria Weber an 282 Bei Peter Suhrkamp hatte er 1920 21 Deutschunterricht eine Bekanntschaft auf die er nach dem Zweiten Weltkrieg zuruckgreifen konnte Mit der Mittleren Reife verliess Heinz die FSG und machte im heimatlichen Augsburg eine Lehre im Buchhandel Nach deren Abschluss arbeitete er in Bremerhaven fur den SPD nahen Verlag der Norddeutschen Volksstimme danach in der Reichshauptstadt Berlin fur die Buchergilde Gutenberg Mit seinem Freund Friedrich Oetinger leitete er in Hamburg die Heinrich Heine Buchhandlung Die beiden gaben nebenbei Schriften gegen den Nationalsozialismus heraus 1933 fluchtete der 26 jahrige Heinz in die Niederlande wo er seinen Vornamen auf Hein verkurzte Dort grundete er noch im selben Jahr den Exilverlag Boekenvrienden Solidariteit 1936 den Exilverlag Het Nederlandsche Boekengilde und gab bis 1940 rund 75 Bucher heraus insbesondere solche die im Deutschen Reich verbrannt bzw verboten worden waren 283 Nach dem Uberfall auf die Niederlande durch die deutsche Wehrmacht wurde er 1942 bei einer Razzia verhaftet und in ein Arbeitslager gebracht aus dem er jedoch fliehen konnte Bis 1945 hielt er sich in seinem eigenen Haus versteckt 284 285 1951 grundete er in Amsterdam das Internationaal Literatuur Bureau wozu er auf alte Kontakte zu Bertolt Brecht Thomas Mann und Peter Suhrkamp zuruckgreifen konnte Als Verleger und Literaturagent brachte er den Niederlandern nach dem Krieg die deutsche Literatur wieder nahe Mit Gustav Wyneken hatte er nach dem Krieg ebenfalls wieder Kontakt 281 Aus seiner Ehe mit Rosel geborene Sirch ging der Sohn Menno 1945 hervor 286 nbsp Erich Krems um 1913Der Wandervogel Erich Krems aus Berlin Schoneberg war einer der Lieblingsschuler Gustav Wynekens 143 um dessen Freundschaft Wyneken geradezu buhlte 287 Erich gehorte mit Walter Benjamin Hans Bluher Ernst Joell Hans und Walter Koch Hans Kollwitz Alfred Kurella und Alexander Rustow dem so genannten Westender Kreis an 288 der den linken Flugel der burgerlichen Jugendbewegung zusammenfuhrte 289 Er war bis zum Beginn der Sommerferien 1914 in der Freien Schulgemeinde und meldete sich als Kriegsfreiwilliger Knapp zwei Jahre spater fiel er am 10 Marz 1916 in der Schlacht um Verdun 290 als Leutnant der Reserve des Reserve Infanterie Regiments Nr 23 das der 12 Infanterie Division unterstand Er war sehr eng mit Peter Kollwitz 1896 1914 befreundet dem jungsten Sohn der Bildhauerin Kathe Kollwitz 291 290 die sich von Erich sehr beeindruckt zeigte Er Hans Koch Peter Kollwitz und Richard Noll waren in den Sommerferien 1914 gemeinsam zum Wandern in Norwegen gewesen hatten dort gemeinsam den Plan gefasst in den Krieg zu ziehen und den Urlaub sofort abgebrochen 292 293 Die Nachricht von Peter Kollwitz Tod in der Nacht vom 22 auf den 23 Oktober 1914 gab Erich per Feldpostbrief an seinen verehrten Lehrer Gustav Wyneken weiter Erich schrieb Glaub bloss keine von den ublichen Redensarten von dem vorzuglichen Geist in unserem Heer Es gibt nichts was der Soldat draussen mehr wunscht als den Frieden Das Gefuhl ist allgemein Welch sinnloses furchterliches Ding der Krieg ist Wie ihn keiner gewollt nicht der Belgier der auf mich zielt nicht der Englander auf den ich anlege 294 Kathe Kollwitz die an den Freunden ihres Sohnes intensiv Anteil nahm bezog sich am 11 Oktober 1916 in ihrem Tagebuch auf Erich Krems Peter Erich Richard alle stellten ihr Leben unter die Idee der Vaterlandsliebe Dasselbe taten die englischen die russischen die franzosischen Junglinge Ist also die Jugend in all diesen Landern betrogen worden Hat man ihre Fahigkeit zur Hingabe benutzt um den Krieg zustande zu bringen Ist es ein Massenwahnsinn gewesen Und wann und wie wird das Aufwachen sein 295 Im Jahr 1920 fertigte sie im Rahmen ihrer Holzschnitt Folge Krieg das Werk Die Freiwilligen 296 die wie in Trance dem trommelnden Tod folgen Erich ist darin dargestellt Uber ihn ist ein Video im Online Angebot der Deutschen Welle sowie bei YouTube abrufbar 297 298 Walter Georg Kuhne Sohn des FSG Kunstlehrers Malers Grafikers und Zeichners Walter Kuhne 1875 1956 wechselte Ostern 1925 zur Schule am Meer nach Juist wo er 1930 seine Reifeprufung bestand 299 Zeitlebens befreundet war er mit FSG Schuler Ernst Putz Kuhne emigrierte zur Zeit des Nationalsozialismus nach Grossbritannien Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges begeisterte er die Palaontologen der University of Cambridge denen er Stosszahne von selbst entdeckten Mammuts vorlegte 300 301 302 303 Nach dem Krieg nach Deutschland zuruckgekehrt studierte und promovierte er und wurde habilitiert Er lehrte spater an der Freien Universitat in Berlin deren Institut fur Palaontologie er 1958 begrundete 304 Er wurde auch als Fachbuchautor bekannt Erika Susanna Landsberg 1906 1979 besuchte vom 13 August 1918 bis zum 30 Juni 1921 die F S G und wurde dann krankheitshalber nach Breitbrunn am Ammersee abgemeldet Anschliessend besuchte sie das Tochterpensionat Wieler der judischen Geschwister Anna 1889 1941 und Irma Wieler 1882 1942 in Konstanz am Bodensee das von 1912 bis etwa 1933 bestand und danach bis 1938 als Familien Pension Wieler gefuhrt wurde Erika S Landsberg war u a mit Walter Benjamin Babette Gross und Willi Munzenberg Fritz Hochwalder Albert Norden Gustav Wyneken und Elsie Leitz sowie Anna Sara Reiner befreundet Sie fuhrte u v a eine Beziehung mit dem Journalisten Schriftsteller und Wandervogel Manfred Hausmann und war insgesamt sechs Mal verheiratet mit dem Kaufmann Theodor Ernst Simon 1897 1965 dem Sohn des Grossindustriellen und Kunstsammlers Eduard Georg Simon mit dem Bankier und Kunstforderer Gustav Gluck mit dem britischen Autor Politiker und Spezialisten fur psychologische Kriegsfuhrung Richard Howard Stafford Crossman mit dem Schweizer Autor Filmschauspieler und Abenteurer Hans von Meiss Teuffen mit dem Schweizer Ingenieur Herman L Sieber 1919 1982 sowie dem Physiker Fritz Levi 1901 1966 Aus ihrer ersten und ihrer funften Ehe ging je eine Tochter hervor 305 306 307 308 309 nbsp Elsy LeitzElsy Anna Grace Leitz aus Wetzlar besuchte zunachst die Hohere Tochterschule ihrer Heimatstadt danach von 1917 bis 1920 die Freie Schulgemeinde in Wickersdorf Da die FSG zu dieser Zeit noch keine Reifeprufung abnehmen durfte wechselte Elsie 1921 zu diesem Zweck an die Oberrealschule Berlin Mariendorf In Frankfurt am Main studierte sie Volkswirtschaften und Sprachen wechselte nach Munchen an die Handelshochschule und erhielt dort 1924 ihr Diplom als Kauffrau Ebenfalls in Munchen schloss sie ein Jurastudium an und schloss dieses in Berlin als Kammergerichtsreferendarin ab Ihr Referendariat absolvierte sie im hessischen Bad Vilbel am dortigen Amtsgericht anschliessend am Amts Landes und Oberlandesgericht Frankfurt am Main Sie promovierte cum laude an der Johann Wolfgang Goethe Universitat mit einer Dissertation zu Reformen der Ehegesetzgebung 310 Mit der Machtabtretung an die Nationalsozialisten sanken ihre Chancen auf eine Tatigkeit als Rechtsanwaltin drastisch da dies von deren Rollenverstandnis abwich 1935 heiratete sie den Volkswirtschaftler Kurt Kuhn der fur die Adlerwerke tatig war Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor 311 312 1943 wurde sie von der Gestapo verhaftet und sass ein halbes Jahr in Frankfurt am Main ein Der Vorwurf lautete sie habe sich gegenuber so genannten Ostarbeiterinnen Zwangsarbeiterinnen zu human verhalten und zudem einer Judin bei der Flucht geholfen 1948 wurde ihre Ehe geschieden 1957 machte sie sich um die Aussohnung mit Frankreich verdient und begrundete die Vereinigung Deutsch Franzosischer Gesellschaften fur Europa VDFG Beeindruckt von Albert Schweitzer engagierte sie sich fur dessen Projekte in Afrika 313 Im Jahr 1979 wurde sie wie zuvor ihr Vater und Grossvater zur Ehrenburgerin ihrer Heimatstadt ernannt 314 Sie war auch Ehrenburgerin der franzosischen Stadt Avignon Sie erhielt das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und den Orden der Palmes Academiques der Republik Frankreich 315 Der Elsie Kuhn Leitz Preis wird seit 1986 vergeben 2015 wurde eine Strasse in Wetzlar nach ihr benannt 316 Der in Wetzlar geborene Ernst Leitz III Sohn des Industriellen Ernst Leitz II war von 1915 bis 1920 Schuler der Freien Schulgemeinde Ausser ihm waren auch seine Geschwister Elsie und Ludwig 1907 1992 zeitgleich in Wickersdorf wahrend der jungere Bruder Gunther ab 1920 dort unterrichtet wurde Ernst III bestand 1924 die Reifeprufung und war als Kaufmann im optischen Unternehmen seiner Familie tatig Nach 1945 engagierte er sich politisch in der CDU und war knapp ein Jahrzehnt im Landesvorstand der CDU Hessen In Wetzlar gehorte er drei Jahrzehnte der Stadtverordnetenversammlung an und erhielt 1975 den Ehrentitel Stadtaltester 317 Gunther Leitz aus dem hessischen Giessen ab 1920 in der Freien Schulgemeinde wechselte Ostern 1925 zur Schule am Meer nach Juist Den Schulalltag dokumentierte er fotografisch mit einer Leica Kleinbildkamera damals als Kleinfilmkamera bezeichnet Diese stammte aus der Produktion des von seinem Vater Ernst Leitz II gefuhrten optischen Unternehmens Leitz Werke in Wetzlar 318 Nach einer kaufmannischen Ausbildung ubernahm Gunther die Geschaftsfuhrung der Ernst Leitz GmbH Er widmete sich vorrangig dem Aufbau einer Forschungsabteilung fur optische Glaser und dem Aufbau eines Werks in Canada Direkt vor ihm hatten auch seine drei alteren Geschwister die FSG besucht Elsie 1903 1985 von 1917 bis 1920 Ernst von 1915 bis 1920 und Ludwig 1907 1992 von 1916 bis 1920 163 Der in Hamm geborene Erhart Lohnberg 1903 1989 war vom 7 April 1913 bis zum 1 Oktober 1917 sowie von Ostern bis Herbst 1920 Schuler der Freien Schulgemeinde 163 In den 1920er Jahren schloss er sich in Berlin pazifistischen Gruppen an studierte Soziologie und Psychologie an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin und fungierte als Vorstandsmitglied und Schriftfuhrer des von Magnus Hirschfeld mitbegrundeten Wissenschaftlich humanitaren Komitees am Berliner Institut fur Sexualwissenschaft 1933 promovierte er bei Alfred Vierkandt 319 und arbeitete zunachst als Hauslehrer bei judischen Familien Nach Verhoren durch die Gestapo emigrierte Erhart uber die Schweiz und Belgien nach Sudamerika In Boliviens Hauptstadt La Paz arbeitete er als Lehrer und Korrespondent und schloss sich sozialdemokratischen Gruppen an die gegen das NS Regime agierten 1952 siedelte er nach England um und war dort in Sheffield und Newcastle als Lehrer fur Mathematik und Naturwissenschaften tatig 1958 kehrte er nach Deutschland zuruck wo er in Heidelberg und Nurnberg als Lehrer an Privatschulen arbeitete 1964 liess er sich in West Berlin nieder und gab 1975 ein zweibandiges kommentiertes Werk zur Einfuhrung in Das Kapital von Karl Marx heraus 320 321 Der in Wickersdorf geborene Klaus Luserke 5 Oktober 1912 war von 1921 bis 1925 Schuler der Freien Schulgemeinde und wechselte 1925 zur Schule am Meer nach Juist Dort legte er im Fruhjahr 1931 seine Reifeprufung ab 322 um danach ein Studium aufzunehmen Er war zunachst im Verlagswesen tatig als Reichsredner der volkischen Deutschen Glaubensbewegung siehe auch Volkische Bewegung aktiv Mitarbeiter des Volksbundes fur das Deutschtum im Ausland und Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes 1935 bewarb er sich fur die SS und beteiligte sich im selben Jahr erstmals an der musikalischen Gestaltung der Weihnachtsfeier fur die SS Hauptamter 323 die fur ihr Schulungsamt gezielt akademisch gebildete Manner von aussen anwarben 324 Er arbeitete in dem fur die Indoktrination der SS Angehorigen zustandigen SS Schulungsamt das zunachst dem Rasse und Siedlungshauptamt der SS RuS H A unterstellt war ab August 1938 dann dem SS Hauptamt SS H A Dort war er in dessen Hauptabteilung III Kulturelle Gestaltung in der Abteilung A Feiergestaltung unter Kurt Eggers Referent fur Stoffsammlung und in Personalunion zugleich in der Abteilung B Referent fur Musiker 325 wo er wiederholt die kultischen Thingspiele der SS anlasslich der Sonnenwende einstudierte 326 bei denen Hitlerjungen und BDM Madchen Rituale wie den Sprung uber loderndes Feuer ausfuhrten 327 Dann jedoch wurde der SS Unterscharfuhrer Klaus Luserke SS Nr 277 005 im Juli 1937 aus disziplinarischen Grunden aus der SS ausgeschlossen 328 weil seine Verbindungen zu einem Kaufer pornographischer Literatur bekannt wurden Fur die SS galt das als ehrruhrig Klaus Luserke richtete daraufhin ein Gnaden und Wiederaufnahmegesuch an Heinrich Himmler personlich das von diesem angenommen wurde weil es sich um eine ausgepragte Jugendtorheit gehandelt habe Klaus Luserke aber im Grunde anstandig und ordentlich sei Himmler ordnete an die SS solle ihm bei der Ergreifung des Schriftsteller Berufes helfen und ihm eine Aufwandsentschadigung fur den Besuch der Reichspresseschule zahlen 329 Himmler liess ihn zwecks Bewahrung zu den SS Totenkopfverbanden einziehen und erteilte ihm den personlichen Befehl bis Weihnachten zu heiraten 326 Von 1927 bis 1928 war die aus Konigsberg in Ostpreussen stammende spatere Schauspielerin Kinder und Jugendbuchautorin Eva Marder 10 August 1916 in Konigsberg Ostpreussen 16 September 1987 in Munchen Schulerin der Freien Schulgemeinde 163 Sie kam aus dem Haushalt eines Arztehepaares und war sehr am Darstellenden Spiel sowie am schriftstellerischen Schreiben interessiert Sie besuchte spater eine Berliner Schauspielschule Nach ihrer Heirat mit einem Arzt ihrer dadurch bedingten Namensanderung zu Eva Cremer und der Geburt ihrer Tochter in Berlin siedelte sie wegen der dortigen Bombengefahr wahrend des Zweiten Weltkrieges nach Bayern an den Tegernsee um bekam in Munchen noch einen Sohn und arbeitete ab 1947 als Autorin und Rezensentin fur den Horfunk des Bayerischen Rundfunks in Munchen dabei vor allem fur das Kinderprogramm und den Schulfunk 330 Ihren Madchennamen verwendete sie weiter als Autorenpseudonym Einige der Sendungen mit ihren selbstverfassten Geschichten fur Grundschulkinder des 1 und 2 Schuljahres wurden vom Hessischen Rundfunk und dem Suddeutschen Rundfunk ubernommen 331 Von 1942 bis 1949 besuchte Hanskarl Muller Buschbaum die Schulgemeinde in Wickersdorf Er studierte danach Chemie an der Ernst Moritz Arndt Universitat in Greifswald Dort promovierte er 1960 bei Hans Witzmann 1904 Zum Emissionsverhalten samariumaktivierter Phosphore und floh vor dem Bau der Mauer in die Bundesrepublik Dort arbeitete er zunachst in Munchen bei der Siemens amp Halske AG und spater bei Wilhelm Klemm an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster 1966 habilitierte er bei Rudolf Hoppe an der Justus Liebig Universitat in Giessen Uber ein Verfahren zur Erzeugung sehr hoher Temperaturen im Laboratorium und seine Anwendung auf dem Gebiet der Festkorperchemie mit Ergebnissen zur Darstellung und Strukturuntersuchung ternarer Oxoverbindungen vom Typ M2 M23 O4 sowie seltener Erdmetallsesquioxide 1969 erhielt er einen Ruf an die Christian Albrechts Universitat zu Kiel wo er nach Ablehnung eines 1977 erfolgten Rufs an die Albert Ludwigs Universitat nach Freiburg im Breisgau bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1996 als ordentlicher Professor lehrte und Direktor des Kieler Instituts fur Anorganische Chemie war 332 Seine Pionierarbeiten uber Oxocuprate schufen die Basis fur Untersuchungen zu supraleitenden keramischen Materialien fur die Johann Georg Bednorz und Karl Alexander Muller 1987 den Nobelpreis fur Physik erhielten 333 nbsp Fritz Erik Signy Odemar Kunstlername Erik Ode fruhe 1930er JahreFritz Erik Signy Odemar Kunstlername Erik Ode war vom 1 Februar 1921 bis zum 15 Februar 1923 Schuler der Freien Schulgemeinde Er war der Sohn der Schauspielerin Erika Nymgau Odemar und des Theater und UFA Filmschauspielers Fritz Odemar Erik trat wahrend seiner Wickersdorfer Schulzeit als Zwolfjahriger erstmals in einem deutschen Stummfilm als kindlicher Jesus auf 334 Er war zuvor mehrmals von Schulen verwiesen worden und musste auch die FSG nach wiederholten Diebstahlen verlassen 335 Dennoch erinnerte er sich 1972 in seiner Autobiographie gern an diese Zeit zuruck Dann brachte ich das seltsame Kunststuck fertig sogar von dieser Schule verwiesen zu werden Ich verubte irgendeinen Blodsinn uber den ich den Schleier des Vergessens breiten mochte Es war ein Akt gedankenloser Dummheit weiter nichts 336 337 Als Schauspieler wurde er in den 1960er und 1970er Jahren einem breiten Publikum als Der Kommissar bekannt stand aber auch als Regisseur hinter der Kamera und wirkte als Drehbuchautor 338 1945 war der in Guben in der Niederlausitz geborene Martin Okrusch Schuler der Schulgemeinde Wickersdorf 163 wechselte von dort an die Schule in Guben und 1953 weiter nach West Berlin weil er in Guben aus weltanschaulichen Grunden zwischen schriftlicher und mundlicher Reifeprufung vom Schulbesuch ausgeschlossen worden war An der Freien Universitat studierte er ab 1954 Erdwissenschaften ab 1956 an der Julius Maximilians Universitat in Wurzburg Mineralogie mit den Beifachern Geologie und Physikalische Chemie 1961 promovierte er und habilitierte sich 1968 fur das Fach Mineralogie Als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft ging er 1968 69 in die Vereinigten Staaten an das Department of Geology and Geophysics der University of California Nach seiner Ruckkehr war er ab 1970 Wissenschaftlicher Rat und Professor an der Universitat zu Koln ab 1972 ordentlicher Professor an der Technischen Universitat in Braunschweig ab 1982 an der Julius Maximilians Universitat in Wurzburg Im Oktober 2000 wurde er emeritiert 339 ging jedoch weiterhin seiner Forschung nach Nach ihm wurde das Mineral Okruschit benannt 340 Der aus Breslau stammende Kurt Patzold besuchte die Freie Schulgemeinde von 1945 bis 1948 Er studierte danach an der Friedrich Schiller Universitat in Jena Geschichte Philosophie und politische Okonomie promovierte 1963 und habilitierte sich 1973 an der Berliner Humboldt Universitat Er war in der DDR an der Relegation politisch missliebiger Studierender beteiligt und wurde 1992 entlassen 341 Ernst Putz gehorte der 1906 von Luserke gegrundeten Kameradschaft der Baren an In der Freien Schulgemeinde freundete er sich besonders mit seinem englischen Mitschuler Roland Ro Friend 1897 mit Otto Grundler 342 Walter Georg Kuhne und Wilhelm Will Jerosch 1898 1917 an 343 Er grundete 1919 mit Max Bondy die Freie Schul und Werkgemeinschaft Sinntalhof auf dem Anwesen seines Vaters des Bildhauers Sebastian Putz 1867 1937 Ernst wurde von seiner Lehrerin Hedda Gagliardi Korsch und deren Ehemann Karl Korsch politisiert setzte sich zuerst parteilos spater als KPD Mitglied fur die Belange verarmter Landwirte ein und wirkte spater als Reichstagsabgeordneter Von den Nationalsozialisten in Schutzhaft genommen beging er 1933 Suizid In Aufzeichnungen hielt er seine Erinnerungen an Wickersdorf fest die seine enge Verbundenheit mit der Landschaft und den Menschen zeigen 38 Die in Chemnitz geborene Hildegard Ilse Rasmussen 2 August 1905 20 Oktober 1939 war in den Jahren 1919 und 1920 in der Freien Schulgemeinde Ihr Vater der Ingenieur und Industrielle Jorgen Skafte Rasmussen Audi DKW Horch Wanderer u a nahm beim Zusammenschluss zur Auto Union AG eine Schlusselrolle ein Ilse war mit Max Henning Krause 1891 1970 verheiratet mit dem sie zwei Kinder hatte Sie verstarb 34 jahrig Hans Werner Skafte Rasmussen war von 1917 bis 1924 in der Freien Schulgemeinde 163 Er heiratete die FSG Schulerin Clara Cordes 1907 1985 genannt Clarchen Nach seinem Schulabschluss machte er eine Ausbildung zum Techniker und wurde 28 jahrig Technischer Direktor und Geschaftsfuhrer eines Unternehmens seines Vaters Jorgen Skafte Rasmussen Weil der Betrieb nach 1945 von der Sowjetischen Militaradministration als Rustungsbetrieb eingestuft worden war wurde er aufgrund seiner fuhrenden Funktion in ein Lager des NKWD gebracht und kam dort nach zehn Wochen um Der in Zschopau geborene Ove Skafte Rasmussen war ab 1919 in der Freien Schulgemeinde Er wechselte Ostern 1925 zur Schule am Meer Seine Reifeprufung war vom Dauerfrost begleitet und erforderte abenteuerliche Aktivitaten 344 Als Student der Staatswirtschaft in Munchen war er ab Fruhjahr 1930 Mitglied der Aussengemeinde der Schule am Meer 345 und einer von deren Vertrauensleuten 346 Er schloss mit zweifacher Promotion Dr oec publ et rer pol ab und war spater Geschaftsfuhrer der Eisenwerk Erla G m b H die sein Vater 1928 ubernommen hatte 1949 grundete Ove in der Nahe von Frankfurt am Main die Rasmussen GmbH einen Zulieferer der Automobilindustrie 347 Edith Rothe war die Tochter des promovierten Juristen und Meissener Stadtrats Carl Wilhelm August Rothe Ihr alterer Bruder war der Schriftsteller Dramaturg und Shakespeare Ubersetzer Hans Rothe Nach dem Besuch einer Hoheren Madchenschule in Leipzig war sie 1914 kurzzeitig in der Freien Schulgemeinde 163 bis der Erste Weltkrieg ausbrach Nach Kriegsende erhielt sie das Reifezeugnis eines Realgymnasiums Sie studierte in Jena Heidelberg Kiel und Leipzig Germanistik Kunstgeschichte und Geschichte und promovierte 1925 in Leipzig Nach ihrem Volontariat in der Universitatsbibliothek Leipzig bestand sie zwei Jahre spater die Staatsexamen fur den hoheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken und wurde zunachst an der Stadt und Universitatsbibliothek in Frankfurt am Main tatig Von dort wechselte sie nach Dresden wo sie die kostbare Bibliothek des sachsischen Konigshauses nach Schloss Moritzburg uberfuhrte um dort eine Bibliothek aufzubauen Sie absolvierte Studienaufenthalte in Paris und Rom wirkte in grossen Privatbibliotheken erhielt als Frau aber keine dauerhaften Arbeitsverhaltnisse in wissenschaftlichen Bibliotheken 1933 versuchte sie daher einen dritten beruflichen Abschluss zu erlangen Im westpommerschen Stettin liess sie sich von Erwin Ackerknecht im Volksbuchereiwesen ausbilden Eine Festanstellung im Offentlichen Dienst stand nun jedoch unter nationalsozialistischen Vorgaben Im August 1933 schrieb sie aus Stettin nach Leipzig Lange halte ich es in Deutschland nicht mehr aus wenn s nicht anders wird Bitte lachen Sie nicht wenn ich Ihnen von meiner letzten Tatigkeit berichte da war ein System fur einen neuen Katalog von national sozialistischer Literatur fur die Stadtbibliothek Stettin auszuarbeiten Ausgerechnet ich Einen Vortrag uber das Thema Die Frau im nationalsozialistischen Staat zu halten habe ich glatt abgelehnt Das Echo erschopft sich in 3 Worten Die fliegt raus Die folgenden Jahre arbeitete sie jeweils kurzzeitig in Berlin in London in Halle an der Saale und in Munchen 1939 rief sie Prinz Ernst Heinrich von Sachsen an die Dante Bibliothek seines Grossvaters des Dante Ubersetzers Konig Johann von Sachsen Dort durfte sie frei wissenschaftlich arbeiten und erstellte den 1942 veroffentlichten Katalog dieser Bibliothek 348 Doch all die von ihr sorgsam verwahrten bibliographischen Kostbarkeiten wurden in der Nacht vom 13 auf den 14 Februar 1945 bei den Luftangriffen auf Dresden komplett zerstort obwohl sie sie von Schloss Moritzburg nach Dresden auf das Westufer der Elbe in die Keller der dort ansassigen Verwaltung ausgelagert hatte Der Verlust meines Elternhauses in Leipzig schmerzte mich nicht so wie der Untergang all dieser Kostbarkeiten die ich gehegt und gepflegt hatte und mit denen ich uber die Gebuhr verwachsen war 1945 bewarb sie sich bei der Stadtbibliothek Leipzig und fungierte ab November 1945 zunachst als deren kommissarische Leiterin und ab September 1946 als deren Leiterin wo sie den 1943 auch dort verbrannten Buchbestand in Barthels Hof am Markt wieder neu aufbaute Ab 1950 ermittelte der SED Apparat Ermittlungs und Vollzugsamt der Stadtverwaltung Leipzig gegen sie Moniert wurde dass ihre Personalzusammenstellung den fuhrenden politischen Kraften in der DDR nicht entspreche und die Stadtbibliothek als unpolitische Insel mit Einfluss auf das Lesepublikum gelten konne In der Folge wurden Vorwande gesucht und im Buchbestand gefunden um sie 1951 zu kundigen Eine neue Anstellung fand sie uber mehrere Jahre nicht 1954 erhielt sie von der Sachsischen Akademie der Wissenschaften den Auftrag die Bibliographie zur Geschichte der Stadt Leipzig zusammenzustellen Sie arbeitete nach streng wissenschaftlichen Kriterien und weigerte sich demzufolge politisch unliebsame Titel aus dem Verzeichnis zu entfernen 1967 zog sie 70 jahrig nach Heidelberg 349 350 Hans Heinz Sanden 1914 2003 ein Neffe des Kommunalpolitikers Bruno Asch und Sohn von dessen Bruder Hans 351 352 war von 1928 bis 1932 an der Freien Schulgemeinde und dort zeitweise mit Rosemarie Bernfeld befreundet einer Tochter von Siegfried Bernfeld In seiner 1990 veroffentlichten Autobiographie erinnerte Hans Heinz den Eros Paidekos dem in dieser Schule viel gehuldigt wurde Er erwahnte die sexuellen Ubergriffe einer Reihe von Lehrern wie Joachim Georg Boeckh und Otto Peltzer auf Schuler sowie die Beziehung zwischen Gustav Wyneken und dem Schuler Herbert Konitzer und fuhrte aus Ein weiteres Problem bestand nach dem Weggang von Peter Suhrkamp im April 1929 in der wieder aufflammenden Homosexualitat die so weit ging dass sich die normal veranlagten Jugendlichen geradezu in eine Aussenseiterrolle gedrangt sahen Wer nach Spitzenleistungen und entsprechender Forderung strebte kam nicht umhin sich die homophilen Neigungen vieler Erzieher gefallen zu lassen 353 Das padagogische Konzept in Wickersdorf betrachtete er als schadlich Wir wurden uns aber auch klar daruber dass die Wickersdorfer Erziehungsmethoden wie sie damals praktiziert wurden grossen Schaden anrichteten Der Primat absoluter jugendlicher Freiheit und damit der Verzicht auf Strafen und Disziplin hatte bei vielen eine geistige Verwahrlosung zur Folge Wickersdorf versaumte es das Lernen zu lehren Die Aufnahme der vielfaltigen geistigen Nahrung erfolgte wahllos weshalb die meisten sich mit oberflachlichen Kenntnissen begnugten und dennoch glaubten uberall mitreden zu konnen Die ubermassige Begeisterung der Lehrer uber einige Genieblitze wie sie in diesem Alter fast jeder einmal produziert verschob die normalen Werteskalen und liess in manchem die Meinung aufkommen zu Ausserordentlichem berufen zu sein 354 1922 war Kurt Sanderling spater Dirigent und Professor fur Musikwissenschaft Schuler der FSG Wickersdorf Als Jude wurde er 1935 von den Nationalsozialisten ausgeburgert und emigrierte nach Moskau wo sein Onkel lebte 250 Zwischen 1960 und 1977 wirkte er in Ost Berlin als Chefdirigent des Berliner Sinfonie Orchesters und leitete parallel dazu von 1964 bis 1967 die Sachsische Staatskapelle Dresden 1919 gehorte der spatere Schriftsteller und Kritiker Heinrich Satter 1908 1992 zur Schulerschaft 162 Sohn der Schauspielerin und Ubersetzerin Ida Orloff und des Schauspielers Karl Satter 355 nbsp Algirdas Savickis um 1930Der in Kopenhagen geborene Algirdas Savickis 1917 1943 war der alteste Sohn des litauischen Gesandten in Stockholm Jurgis Savickis und dessen Ehefrau der Zahnarztin Ida Trakiner Savickiene 1894 1944 deren judische Familie in Sankt Petersburg lebte und eine Fabrik zur Produktion und Verarbeitung von Glas besass 356 Algirdas war zwischen 1930 und 1935 Schuler der FSG wo der 15 Jahrige Anfang 1933 seinen Lehrer Otto Peltzer des sexuellen Missbrauchs beschuldigte Denselben Vorwurf erhob im selben Jahr auch sein jungerer Mitschuler Arnold Ernst Fanck 1919 1994 357 358 Algirdas studierte in Deutschland und in der Schweiz Englisch Nach der Scheidung seiner Eltern kehrte er 1938 zu seiner Mutter und seinem jungeren Bruder Augustinas 1919 2012 nach Kaunas zuruck Dort heiratete er ein judisches Madchen namens Julija und adoptierte deren Baby Regina An der litauischen Kunstschule Kauno meno mokykla KMM studierte er zwischen 1938 und 1940 Malerei und war 1940 an der Vytautas Magnus Universitat in Kaunas tatig Als die deutsche Wehrmacht im Juni und Juli 1941 Litauen besetzte gelang seinem jungeren Bruder Augustinas die Flucht in die Sowjetunion Algirdas jedoch begleitete ohne dazu durch NS Verordnungen gezwungen gewesen zu sein seine Mutter und seine junge Ehefrau deren kleines Kind seine Schwiegermutter und eine kranke Schwester seiner Frau in das Ghetto Kauen Dort wurde er am 1 Oktober 1943 von einem Wachtposten namens Kucinskas erschossen Algirdas hatte zuvor versucht diesen von seiner jungen Frau abzuhalten 359 Der aus der Lausitz stammende Friedrich Schoenfelder war nach dem Besuch des Stadtischen Gymnasiums in Frankfurt an der Oder gemeinsam mit seiner in Berlin geborenen und drei Jahre alteren Schwester Angelika 1913 von 1928 bis 1932 Schuler der Freien Schulgemeinde Wahrend diese in Wickersdorf ihre Reifeprufung ablegen konnte musste Friedrich aus finanziellen Grunden das private Landerziehungsheim verlassen Dennoch nahm er neben intensiven Erfahrungen im Wintersport auch einen ersten Eindruck vom Bewegungsspiel Darstellendes Spiel mit an dem er sich uber vier Schuljahre hinweg engagiert beteiligt hatte Doch trotz dieser Buhnenerfahrungen steht bei mir damals noch keineswegs fest dass ich mal beim Theater landen werde Aber einen kleinen Schubs in diese Richtung gibt es wohl doch eine erste ganz zarte unbewusste Impfung mit dem Theatervirus Am FSG Sportlehrer Otto Peltzer storte ihn dessen Fixiertheit auf die Leichtathletik 115 Hedwig Hetty Schuler 1900 1945 aus Koln war von 1917 bis 1921 Schulerin in der Freien Schulgemeinde wo sie der Kameradschaft von Rudolf Aeschlimann angehorte Ihr Kontakt zum Lehrer Ehepaar Aeschlimann blieb zeitlebens erhalten Ihre altere Schwester Else 1897 war nahezu zeitgleich von 1917 bis 1920 FSG Schulerin Beide legten die Reifeprufung ab Hetty Schuler machte eine Ausbildung als Kinderkrankenpflegerin Sie wurde ab 1926 von dem Maler Zeichner und Graphiker Franz Joseph Esser portratiert den sie 1933 heiratete 360 Sie malte auch selbst mehr als siebzig Werke von ihr sind erhalten Von spatestens 1928 bis 1934 zahlte Hetty zu den Vertrauensleuten der Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist wo sie sich von etwa Mitte Juni bis Ende Juli 1927 aufhielt 361 Ihr spaterer Ehemann zu dieser Zeit wegen eines Studienaufenthaltes mit abschliessender eigener Werkschau in Istanbul adressierte wahrend dieser Zeitspanne Fotopostkarten an sie unter der Anschrift der Schule am Meer wo sie beim Lehrerehepaar Aeschlimann logierte und mitarbeitete 362 1945 und 1946 wurde der spatere Althistoriker Wolfgang Schuller in der Schulgemeinde Wickersdorf unterrichtet 268 Nach 1955 in Luneburg bestandenem Abitur studierte er von 1955 bis 1957 an der Ruprecht Karls Universitat in Heidelberg 1957 fur ein Semester an der Universitat Lausanne und ab 1957 58 an der Universitat Hamburg Rechtswissenschaft Nach dem ersten juristischen Staatsexamen 1961 war er bis 1965 Referendar in West Berlin und legte im selben Jahr sein zweites Staatsexamen ab Noch wahrend der Ausarbeitung seiner Dissertation schrieb er sich in Hamburg fur ein weiteres Studium der Klassischen Altertumswissenschaften der Agyptologie und der Geschichte ein 1967 wurde er zum Dr iur promoviert und arbeitete 1968 als wissenschaftlicher Assistent an der Freien Universitat in Berlin 1971 schloss er sein Zweitstudium in Berlin ab und habilitierte sich in Alter Geschichte Ab 1972 lehrte er als ordentlicher Professor an der Padagogischen Hochschule Berlin von 1976 bis zu seiner Emeritierung Anfang 2004 an der Universitat Konstanz 363 Er veroffentlichte unter anderem Biographien zu Cicero und Kleopatra 364 Zwischen 1925 und 1927 war der aus Leipzig stammende spatere Lyriker und Essayist Rene Schwachhofer Schuler an der Freien Schulgemeinde und legte dort seine Reifeprufung ab 268 Von 1926 bis 1930 studierte er in Leipzig und Berlin Germanistik und Zeitungskunde Er war bis zur Machtabtretung an die Nationalsozialisten journalistisch fur liberale Presseorgane tatig 1932 fungierte er als Herausgeber der revolutionar sozialistischen Zeitschrift Der Funke die nach drei Ausgaben verboten wurde Ab 1933 war er journalistisch fur die Neue Leipziger Zeitung aktiv Von 1942 bis 1945 war er Soldat in der deutschen Wehrmacht 1946 konnte er als Neulehrer arbeiten und war 1946 bis 1948 Referent fur Literatur beim Mitteldeutschen Rundfunk Sender Leipzig 1950 fungierte er als Chefredakteur der Zeitschrift Das Leben Ab 1953 war er als freier Schriftsteller tatig und verfasste insbesondere Lyrik Kurzprosa und Essays 365 Der in Munchen geborene Giselher Schweitzer 1924 1975 besuchte die Freie Schulgemeinde im Jahr 1942 fur sieben Monate Auf den Wunsch seiner Mutter die eine Buch und Kunsthandlung in Koln betrieb verliess er das Internat vorzeitig 366 Er promovierte 1949 an der Ludwig Maximilians Universitat in Munchen zum Thema Der Journalist und Theaterleiter Heinrich Laube in seiner Stellung zur dramatischen Weltliteratur 367 368 Er wurde als Schauspieler Horspielsprecher und Regisseur tatig 369 370 371 372 Er wirkte u a am Stadttheater Bremerhaven an den Buhnen der Landeshauptstadt Kiel an den Stadtischen Buhnen in Frankfurt am Main wahrend der Berliner Festspiele Theatertreffen 1974 am Hebbeltheater und an der Volksbuhne Berlin und bei den Bad Hersfelder Festspielen 1968 wurde er mit dem Grossen Hersfeld Preis ausgezeichnet 373 374 Er wirkte u v a neben Kollegen wie Walter Jokisch Pit Kruger Friedrich Luft Gerd Mayen Witta Pohl Klaus Schwarzkopf und Edda Seippel Wolfgang Freiherr von Tettau 1921 1999 kam in Berlin Charlottenburg als Sohn von Hans Eberhard Hugo Hermann Freiherr von Tettau 1890 1945 und dessen Ehefrau Freya Magdalena Ada Freifrau von Tettau 1893 1977 geborene Tesdorpf zur Welt Nach der Volksschule in Berlin Lankwitz ab 1927 besuchte er ebenda das Realgymnasium 375 bevor er von 1935 bis 1936 Internatsschuler der Schulgemeinde in Wickersdorf war Danach wechselte er zur Oberschule nach Berlin Zehlendorf absolvierte dort am 11 November 1939 sein Abitur und schrieb sich an der Deutschen Hochschule fur Politik ein Schon vier Tage nach seinem Abitur war er in der Wehrmacht und nahm an einem Lehrgang fur Funker in der Luftwaffennachrichtenschule in Halle an der Saale teil Ab April 1941 war er im Rang eines Leutnants rund drei Monate an der Ostfront eingesetzt bevor er zum Deutschen Afrikakorps abkommandiert wurde In Tunesien geriet er im Marz 1943 in US amerikanische Gefangenschaft seine Beforderung zum Oberleutnant wurde per 1 Mai 1943 datiert Im selben Monat erhielt er das EK II und das EK I fur Tapferkeit vor dem Feind Im Juli dieses Jahres wurde er per Schiff nach Texas transportiert und dort im Prisoners of War PoW Camp Mexia interniert 376 Nach Kriegsende erfolgte eine Verlegung nach Arizona ins PoW Camp Florence 377 Dort wurde er im Marz 1946 in die Freiheit entlassen und erfuhr vom Tod seines Vaters der am 25 November 1945 im Lager 7832 g Kolesniki an der Strasse Moskau Minsk umgekommen war Danach war er bis 1949 in einem Depot der britischen Streitkrafte in Deutschland als Lohn und Gehaltsbuchhalter dienstverpflichtet begann aber nebenbei ab 1948 49 als freier Journalist fur die Bergedorfer Zeitung die parteipolitische Publikation Der Freie Demokrat und Die Welt zu arbeiten 1949 war er Grundungsmitglied der FDP und deren Schriftfuhrer im Kreisverband Herzogtum Lauenburg Im August dieses Jahres heiratete er Margot Juliane Freifrau von Tettau 1928 geborene Hinrichs 378 Aus der Ehe ging ein Sohn hervor der spatere Unternehmer Michael Freiherr von Tettau 1950 379 Zwischen 1949 und 1984 war Wolfgang von Tettau bei Hamburger Unternehmen als Hauptbuchhalter und Leiter der Bilanzbuchhaltung beschaftigt Zwischen 1977 und 1986 fungierte er als Schatzmeister des FDP Kreisverbandes Herzogtum Lauenburg 380 381 nbsp Kalistros Thielicke vermutl 1920er JahreDer Berliner Kalistros Max Thielicke 1905 1944 auch Thielecke genannt Cali und Calis Sujamani Calis der Bedrangte 382 war von 1919 bis 1923 Schuler der Freien Schulgemeinde Sein Vorname Kalistros ist auf eine gleichnamige Zigarettenmarke zuruckzufuhren die seinerzeit von seinem Vater dem Berliner Unternehmer Otto Kruger in der Tabakwarenfabrik Clistros produziert wurde Der Junge mochte diesen Vornamen nicht und suchte ihn je alter er wurde eigenmachtig zu andern Zeitweise dachte er sich Phantasienamen aus und nutzte diese fur sich Der unehelich geborene Kalistros erfuhr die Identitat seines Vaters und seiner beiden Halbgeschwister wohl erst im Alter von 18 Jahren obwohl er dessen Familie schon fruher als Bekannte seiner Mutter kennengelernt hatte und zeitweise in deren Haus in Michendorf bei Potsdam wohnte Seine als besitzergreifend streitsuchtig tyrannisch und nymphomanisch beschriebene Mutter Camilla stammte aus Sachsen und arbeitete als selbstandige Schneiderin Diese hielt ihren Sohn wahrend seiner fruhen Kindheit in einer beengten Kellerwohnung in Berlin Halensee nahe dem Kurfurstendamm streckenweise vollig isoliert 383 Um nicht mit Gleichaltrigen in Kontakt kommen zu konnen sollte er auf ihre Veranlassung zunachst keine Schule besuchen und wurde deshalb zuhause von einem Privatlehrer unterrichtet Wegen eines hinzuziehenden neuen Liebhabers der Mutter musste der neunjahrige Kalistros aus der Wohnung und wurde deshalb bei der Familie seines leiblichen Vaters einquartiert ohne von diesem zu wissen Gleichzeitig kam er so von 1915 bis 1917 in die Goethe Schule ein Reform Realgymnasium in Berlin Wilmersdorf 384 Der Junge entwickelte ein besonderes Faible fur Sprachen und Kulturen Insbesondere die verschiedenen Stamme und Idiome der nordamerikanischen Ureinwohner faszinierten ihn Er beherrschte schliesslich eine Reihe von indianischen Dialekten und erlernte spater durch intensiven Kontakt zu ausschliesslich judischen Mitschulern und Lehrern in Ostpreussen und Litauen das Jiddische Kalistros studierte schon fruh und sehr umfangreich Fachliteratur war Gasthorer an der Deutschen Hochschule fur Politik DHfP verfasste zahlreiche feuilletonistische Essays hatte schriftstellerische Ambitionen bezeichnete sich als journalistischer Assistent 385 engagierte sich in einer von seinem Freund Emanuel bin Gorion 1903 1987 in Berlin gegrundeten literarischen Gesellschaft und korrespondierte mit Wissenschaftlern Er arbeitete in der Preussischen Staatsbibliothek und im Berliner Museum fur Volkerkunde wo er den Ethnologen und Sprachwissenschaftler Franz Boas kennenlernte Auch mit dem Philosophen Herman Schmalenbach hatte er Kontakt Der Schriftsteller und Literatur Nobelpreistrager Gerhart Hauptmann wurde auf ihn aufmerksam evtl durch dessen Schwager Moritz Heimann und ermoglichte ihm den Besuch eines reformpadagogischen Landerziehungsheims 386 Kalistros besuchte 1918 die Odenwaldschule im sudhessischen Ober Hambach etwas spater die Freie Schulgemeinde in Wickersdorf Als Vierzehnjahriger wurde er von dem FSG Lehrer Fernand Petitpierre vermutlich unter Einsatz korperlicher Gewalt missbraucht Als sich Kalistros seiner Mutter anvertraute wies diese ihn ab und billigte den Ubergriff weil es besser sei als sich mit dreckigen Weibern abzugeben Fur Kalistros war Petitpierres Vergehen eine einschneidende Geschichte ebenso wie das Verhalten seiner Mutter Petitpierre wurde nicht zur Rechenschaft gezogen allerdings habe Kalistros nach dem Vorfall versucht seinen Lehrer mit einem Messer zu attackieren 387 Einige Jahre spater habe die Mutter gegenuber ihrem jugendlichen Sohn sexuelle Avancen gemacht Kalistros wich diesem Ansinnen das seine Moralvorstellungen verletzte erst nach Paris und dann in die nordamerikanischen Reservate der dortigen Ureinwohner aus 386 Nach seiner Ruckkehr fuhrte seine Heirat vom Marz 1929 mit der Naherin Margarete 1906 geborene Schlei zur Eskalation mit seiner Mutter Mit seiner Ehefrau bekam Kalistros im Dezember 1929 eine Tochter 388 Die hochproblematische Beziehung zwischen Kalistros und seiner Mutter Camilla eine Hassliebe gipfelte darin dass er sie 1930 totete Ihre Leiche verschnurte er nach einem indianischen Ritus Danach stellte er sich der Polizei Arthur Nebe verhorte ihn 1931 wurde er wegen Totschlags an einem Verwandten in aufsteigender Linie 215 RStGB und intellektueller Urkundenfalschung zu zehn Jahren und einer Woche Haft verurteilt Bei der Strafzumessung wurde die Untersuchungshaft angerechnet Die ihm zur Last gelegte Urkundenfalschung beruhte darauf dass er seinen ungeliebten Namen eigenmachtig hatte andern wollen 389 Nach Verbussung seiner Haft bat er ausgerechnet Nebe der zwischenzeitlich eine steile NS Karriere gemacht hatte ihm die Ruckkehr in ein burgerliches Leben zu ermoglichen Stattdessen wurde er evtl auf Nebes Veranlassung der SS Sondereinheit Dirlewanger zugewiesen einer mit Billigung Heinrich Himmlers besonders skrupellos agierenden Spezialeinheit in der Kriminelle eine Bewahrungsmoglichkeit erhalten sollten Innerhalb dieser Einheit spater als SS Sonderbataillon SS Sonderregiment und SS Sturmbrigade bezeichnet wurde willkurlich und oft grundlos verprugelt und getotet Dirlewanger Angehorige galten offiziell nicht als in die Waffen SS aufgenommen auch wenn sie unberechtigt teils vollstandige SS Uniformen trugen 390 Die hinter der Front marodierende und Zehntausende von Zivilisten ermordende Einheit zog durch das Generalgouvernement durch Weissrussland kampfte kurzzeitig an der Front und war schliesslich massgeblich an der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes beteiligt Dabei wurde Kalistros auf der Strasse zwischen Blonie und Sochaczew westlich von Warschau durch den Schuss eines Partisanen schwer am Kopf verwundet Der nie beforderte und offenbar nicht ausgezeichnete SS Sturmmann der sich demzufolge in dieser verbrecherischen Einheit wohl nie im Sinn seiner Befehlshaber profiliert hatte 391 verstarb 38 jahrig am 21 August 1944 im Feldlazarett 29 und wurde auf dem Heldenfriedhof Seroki beigesetzt zwolf Kilometer westlich von Blonie 392 Seinen Anteil an den begangenen Kriegsverbrechen dieser hochkriminellen Truppe hatte Kalistros zwangslaufig nbsp Hermann Thimig 1907Hermann Thimig war von 1906 bis 1908 einer der ersten Schuler der Freien Schulgemeinde Er bluhte durch Luserkes Bewegungsspiel nach Shakespeare formlich auf und wurde spater Schauspieler Sein Bruder Fritz Thimig 1893 1936 der die FSG von 1906 bis 1907 besuchte wurde hingegen in Wickersdorf weniger glucklich Beide hatten bereits seit 1902 Hermann Lietz Landerziehungsheime besucht und waren 1906 mit Paul Geheeb nach Wickersdorf gewechselt 393 1933 stand Hermann Thimig mit Fritz Odemar dem Vater des FSG Schulers Erik Ode fur den UFA Spielfilm Viktor und Viktoria gemeinsam vor der Kamera 394 Die in Charlottenburg bei Berlin geborene Ilse Trautschold war von 1918 bis 1921 in der Freien Schulgemeinde wo sie ihrem alteren Bruder Walter 1902 1969 Gesellschaft leistete der das Internat von 1916 bis 1920 besuchte 268 Der Vater der beiden Gustav Trautschold 395 war in Berlin Schauspieler Theater und Filmregisseur Ilse trat als 14 Jahrige zunachst als Chorsangerin auf und absolvierte an der Volksbuhne Berlin eine Schauspielausbildung Ihr erstes Engagement hatte sie 1921 in Berlin weitere im westpommerschen Koslin in Bremen und im oberschlesischen Beuthen In der Titelrolle von Gerhart Hauptmanns Hanneles Himmelfahrt war sie sehr erfolgreich Ab 1925 gehorte sie neben Ernst Busch Kurt Gerron Annemarie Hase Karl Schnog Claire Waldoff und Erich Weinert zum Ensemble des von Leon Hirsch gegrundeten Berliner Kabaretts Die Wespe nahe dem Alexanderplatz sang Chansons und das von Claus Clauberg vertonte Lied Mutterns Hande von Kurt Tucholsky 396 Dort lernte sie 1926 den Schauspieler Friedrich Gnass kennen der spater ihr Lebenspartner wurde Ilse Trautschold war politisch engagiert Die Wespen traten bei Veranstaltungen der KPD auf Ilse ubernahm die hoch gelobte Hauptrolle in dem Bergarbeiterstuck Heer ohne Helden 1929 erhielt sie in dem beruhmten Stummfilm Mutter Krausens Fahrt ins Gluck ihre erste Rolle als Filmdarstellerin 397 398 399 Dieser Film uraufgefuhrt am 30 Dezember 1929 entstand zu Ehren des damals gerade verstorbenen Heinrich Zille und war einer der grossten Kinoerfolge dieses Jahres Er wurde allerdings aufgrund seiner klassenkampferischen Tendenz nur in einer stark gekurzten Fassung gezeigt Unter der Regie von Phil Jutzi der von der Malerin und Bildhauerin Kathe Kollwitz beraten wurde verkorperte Ilse eine junge Berlinerin aus dem Arbeitermilieu das junge Madchen Erna die allmahlich ein Klassenbewusstsein entwickelt 400 Fur ihre darstellerische Leistung wurde Ilse hoch gelobt Der Kritiker Siegfried Kracauer schrieb in der renommierten Frankfurter Zeitung Das verzweifelte Krause Tochterchen sucht die Reihen nach ihrem Freund ab den sie um Hilfe bitten will Sie entdeckt ihn und schreitet nun mit im Zug da sie ihn anders nicht sprechen kann Kann sie ihn sprechen Nein sie muss singen wie die Genossen denn es wird demonstriert Wundervoll ist die allmahliche Wandlung ihres Gesichts wie aus dem Tranengrund zogernd die Freude erblickt Ilse Trautschold die der jungen Schauspielergeneration angehort erbringt in der Rolle der Tochter einen starken Befahigungsnachweis Mit ihrem herben Profil verkorpert sie ursprungliche Reinheit die dem Schmutz standhalt 401 Aufgrund dieses grossen Erfolgs wurde Ilse Trautschold oft auf eine Rolle als Arbeitermadchen festgelegt und somit in ihrer schauspielerischen Vielfalt stark begrenzt Der grosse Durchbruch blieb ihr verwehrt zumal 1933 den Nationalsozialisten die Macht ubertragen wurde 1930 grundete sie mit der Gruppe junger Schauspieler das ebenfalls in der Reichshauptstadt ansassige Kabarett Die Pille 402 Im selben Jahr stand sie fur den Antikriegsfilm Westfront 1918 von G W Pabst vor der Kamera 1932 trat sie neben Hans Albers in dem Kino Kassenschlager F P 1 antwortet nicht auf 1936 neben Olga Tschechowa Adele Sandrock und dem FSG Ehemaligen Erik Ode in dem Film Der Favorit der Kaiserin 1937 neben Zarah Leander und Willy Birgel in dem Melodram Zu neuen Ufern 1938 in der Filmkomodie Kleiner Mann ganz gross mit Viktor de Kowa Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sie beruflich wieder anknupfen als sie ab 1948 in dem legendaren von Gunter Neumann gegrundeten Berliner Kabarett Die Insulaner auftrat das durch die bundesweite Ubertragung von dessen Programmen in Horfunk und Fernsehen fast deutschlandweit bekannt und auch aufgrund der behandelten Konfrontation zwischen Ost und West ganz besonders popular wurde Zu ihren Insulaner Kollegen zahlten Bruno Fritz Walter Gross Tatjana Sais Edith Schollwer Ewald Wenck und Agnes Windeck Ab 1948 ubernahm sie auch wieder Filmrollen beispielsweise in Robert A Stemmles hochgelobter Berliner Ballade 1948 und in Erich Engels Adaption Der Biberpelz 1949 nach Gerhart Hauptmann Filmrollen fand sie zunachst bei der ostdeutschen DEFA spater auch im Westen Deutschlands Sie spielte 1955 in Emil Surmanns Verfilmung des Oscar Wilde Stucks Das Gespenst von Canterville deutscher Filmtitel Das Sandmannchen gehorte zur Besetzung in Wolfgang Staudtes Krimi Der letzte Zeuge 1960 und in Kurt Hoffmanns Verfilmung Schloss Gripsholm 1963 nach Kurt Tucholsky Auf der Theaterbuhne feierte sie an der Freien Volksbuhne Zum guten Nachbarn an der Schaubuhne Lugen Billy und am Hansa Theater Zu ville Promille Erfolge auch in Stucken wie Carlo Goldonis Mirandolina und Ephraim Kishons Der Trauschein Sie geriet sogar zu einer derb agierenden Berliner Lokalgrosse mit Witz Schlagfertigkeit und einer gewissen Robustheit die sie trotz ihrer zierlichen und schlanken Erscheinung in Szene zu setzen wusste Gelegentlich spielte sie neben anderen Berliner Lokalgrossen wie Brigitte Mira und Gunter Pfitzmann 403 Bis 1985 reicht ihre Filmografie die auch Fernsehserien umfasst wonach sie mehr als ein halbes Jahrhundert auf der Buhne bzw vor der Filmkamera stand Fur ihr langjahriges und herausragendes Wirken im deutschen Film wurde sie 1987 mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet 404 Ilse Trautschold lebte vor und nach dem Zweiten Weltkrieg ebenso wie ihr Bruder Walter in der Kunstlerkolonie Berlin Sie verstarb im Alter von 85 Jahren und wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem neben ihrem Bruder beigesetzt 405 Walter Trautschold besuchte die Freie Schulgemeinde von 1916 bis 1920 seine Schwester Ilse von 1918 bis 1921 268 Walter verliess das Landerziehungsheim vorzeitig weil er sich dort unverstanden fuhlte Er studierte ab 1921 an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin bei dem Buhnenbildner Eduard Suhr der am Lessingtheater und am Schlosspark Theater wirkte und wurde Maler Bildhauer Buhnenbildner Zeichner Illustrator und Karikaturist beispielsweise fur die Zeitschrift Die Weltbuhne Er zeichnete fur die Literaturzeitschrift Der Orchideengarten und das Satiremagazin Lachen links das im Dietz Verlag der SPD erschien Sein Stil orientierte sich zu dieser Zeit am Jugendstil Art nouveau In den 1930er Jahren war Walter als Buhnenbildner tatig z B fur das Lustspielhaus in der Friedrichstrasse 236 Er zeichnete und illustrierte fur Werner Fincks beruhmtes Kabarett Die Katakombe Durch diese Arbeiten sahen sich die Nationalsozialisten wiederholt provoziert 406 Am 10 Mai 1935 verfugte Joseph Goebbels daher eigenhandig die Katakombe gleichzeitig das Tingel Tangel Theater von Friedrich Hollaender und Gunther Luders zu schliessen die Katakombe Angehorigen in so genannte Schutzhaft zu nehmen und zwecks korperlicher Arbeit ins KZ Esterwegen zu uberfuhren 407 408 409 Dort befanden sich zur selben Zeit bereits Julius Leber und Carl von Ossietzky Die bekannte Schauspielerin Kathe Dorsch verwandte sich jedoch bei ihrem Jugendfreund Hermann Goring Goebbels Widersacher zugunsten der Katakombe Angehorigen 410 Gorings Referent schrieb daraufhin am 25 Juni 1935 an Berlins Gestapo Chef Reinhard Heydrich Der Herr Ministerprasident wunscht dass die Verhafteten aus der Haft entlassen werden und dass gegen sie ein ordentliches Verfahren eingeleitet wird 411 Das Verfahren endete fur das gesamte Ensemble mit einem Freispruch Ab 1938 soll Walter Trautschold in der Presseabteilung der Filmgesellschaft Tobis Filmkunst gearbeitet haben Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er ebenso wie seine Schwester Ilse in der Kunstlerkolonie Berlin Einige seiner Werke wurden auf der Grossen Berliner Kunstausstellung ausgestellt Walter Trautschold verstarb im Alter von 67 Jahren und wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt Seine Schwester Ilse ruht direkt an seiner Seite Paul Vogler Der Schauspieler Horspiel und Drehbuchautor Hans Joachim Wedekind besuchte zunachst das Grunewald Gymnasium in Berlin In seine Klasse gingen beispielsweise Jurgen Claus Eugen von Alten der Reichskanzler Enkel Alexander von Caprivi 30 Juli 1923 Wolf Schneider sowie Curt Dietrich von Tschammer und Osten 19 August 1923 der Sohn des NS Reichssportfuhrers Wolf Schneider erinnert seinen Freund Hans Joachim Wedekind als grossen Scherzkeks Er war lebhaft vorlaut fur die Lehrer ein Argernis und fur seine Grossmutter die ihn das uneheliche Kind bei sich aufgenommen hatte eine Strapaze Wenn sie uns beim Spielen besuchte und er sich dadurch gestort fuhlte herrschte er sie an Hebe dich hinweg Weib Und sie lachelte begutigend und hob sich hinweg Uns Mitschulern imponierte Wedekind durch die Gabe einen erstaunlichen Wortschatz muhelos umzuwalzen Spruche hatte er auf Lager wie die selbsterfundene Radio Ansage Sie horen jetzt den Vortrag des Agrarsuperauditors Wasserknall uber die Folgen vorzeitiger Verkalkung zu dick getunchter Stallwande und das fanden wir als Elfjahrige unheimlich komisch 412 Seine beiden letzten Schuljahre 1940 bis 1942 absolvierte Hans Joachim Wedekind in der Wickersdorfer Schulgemeinde wo er seine Reifeprufung bestand 366 An der Ausbildungsanstalt fur Buhnennachwuchs von Lilly Ackermann in der Xantener Strasse in Berlin Wilmersdorf erhielt er Schauspielunterricht und wirkte bereits wahrend des Zweiten Weltkrieges an Filmen mit Seine Premiere als Schauspieler hatte er 1942 unter Regisseur G W Pabst in dem in Prag gedrehten Film Paracelsus wo er neben Werner Krauss Fritz Rasp Franz Schafheitlin Hilde Sessak und Mathias Wieman spielte Hans Joachim Wedekind ist aktuell in einem Paracelsus Filmausschnitt bei YouTube zu sehen 413 Nach Kriegsende verfasste er Horspiele und Drehbucher und wirkte in den 1950er Jahren als Autor und Co Autor an zahlreichen deutschen Spielfilmen mit von denen wohl Ich denke oft an Piroschka mit Gustav Knuth Gunnar Moller Liselotte Pulver und Rudolf Vogel der erfolgreichste gewesen ist 414 Im Alter von 38 Jahren beging er in Munchen Suizid 415 Seine Ehefrau Marion moderierte 1964 im NDR die Aktuelle Schaubude und arbeitete spater als Journalistin fur den Springer Verlag u a zusammen mit Wolf Schneider dem Schulfreund ihres Ehemannes 416 Von 1943 bis 1946 war der in Saalfeld Saale geborene Ror Wolf Schuler der Schulgemeinde Wickersdorf 268 Im Jahr 1951 legte er die Reifeprufung ab Da er in der DDR nicht studieren durfte wechselte er 1953 in die Bundesrepublik In Frankfurt am Main studierte er an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Literatur Philosophie und Soziologie Nach einer Tatigkeit als Feuilletonredakteur bei einer Zeitung fur Studierende wurde er Literaturredakteur beim Hessischen Rundfunk Seit 1963 arbeitete er als freier Schriftsteller aber auch als bildender Kunstler Collagen hatte er bereits fur die Zeitung fur Studierende erstellt in denen er Originalmaterial aus der Grunderzeit verarbeitete 417 418 Fur sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet 419 Die in Jena aufgewachsene Annemarie Elisabeth Wyneken 1906 1942 420 genannt Anne aussereheliche Tochter von Gustav Wynekens Ehefrau Luise Margaretha 1876 1945 geborene Dammermann war ab 1919 Schulerin der FSG Wickersdorf Ihr eigentlicher Vater war ein am D L E H Haubinda unterrichtender Kollege ihrer Mutter Gustav Wyneken gab Anne jedoch nach aussen als seine leibliche Tochter aus Sie gehorte ab 1925 der Aussengemeinde der Schule am Meer auf Juist an 421 Ab 1931 absolvierte sie an der Padagogischen Akademie in Frankfurt am Main eine Ausbildung zur Volksschullehrerin die sie am 29 Marz 1933 erfolgreich mit dem Staatsexamen abschloss Dort lernte sie auch ihren spateren Ehemann Wilhelm Herbert Balser eigentlich Wilhelm Herbert Adams 1912 1945 genannt Willi kennen 422 Sie freundete sich mit Eva Seligmann 1912 1997 an Willi Balser und Anne heirateten im Oktober 1934 Einem Bekenntnisschreiben Gustav Wynekens zufolge das dieser an Annes Ehemann richtete wurde Anne als Wickersdorfer Schulerin zu einer Bewunderin und Anhangerin Martin Luserkes Ab 1 Mai 1934 war Anne als Lehrerin tatig 1934 1938 und 1940 bekam das Ehepaar Nachwuchs zwei Madchen und einen Jungen Im Zweiten Weltkrieg war Annes Ehemann als Angehoriger der SS Division Totenkopf unter Theodor Eicke am 27 und 28 Mai 1940 am Massaker von Le Paradis beteiligt bei dem rund 100 britische Soldaten die sich ergeben hatten ermordet wurden Ende August 1940 wurde die psychisch erkrankte Anne in die Landesheil und Pflegeanstalt Weilmunster eingeliefert wo sie verstarb Sie litt offenbar an Wahnvorstellungen die Todesursache wird mit Schizophrenie bezeichnet 423 Ihre drei Kinder kamen in ein NSV Heim in Darmstadt 424 Hilda Wyneken 1887 1965 war von Oktober 1907 bis April 1911 Schulerin der FSG Die Schwester des FSG Mitbegrunders Gustav Wyneken war spater mit dem FSG Lehrer Maler Theologen und Komponisten August Halm verheiratet der auf diese Weise Wynekens Schwager wurde Der Berliner Hans Heinz Karl Wilhelm Alexander von Zobeltitz Sohn des Schriftstellers Fedor von Zobeltitz und dessen Ehefrau Klara Auguste 1857 1928 geborene Hackenthal gehorte dem sachsischen Adelsgeschlecht Zobeltitz an 425 Er zahlte zwischen 1906 und 1908 zu den ersten Schulern der Freien Schulgemeinde 426 Zuvor hatte er Privatunterricht das Maximiliansgymnasium in Munchen und das Deutsche Landerziehungsheim D L E H in Haubinda besucht Von Wickersdorf aus ging er an die Grossherzoglich Sachsische Kunstschule Weimar die Academie Ranson in Paris und die private Schule des Munchner Malers Moritz Heymann Heinz von Zobeltitz wirkte als Landschaftsmaler 427 Im Oktober 1918 heiratete er die aus dem niederschlesischen Namslau stammende Miniaturmalerin und Kunstwirkerin Erna geborene Haselbach die Tochter eines ortsansassigen Brauereibesitzers Die Ehe blieb kinderlos Heinz von Zobeltitz verstarb im Alter von nur 46 Jahren an Krebs 428 429 Bekannte Eltern Bearbeiten nbsp Conrad Ansorge um 1914 nbsp Otto Bamberger 1928 nbsp Bruno Bauer vor 1930 nbsp Peter Behrens 1908 nbsp Selig Bernfeld um 1915 nbsp Franz Blei 1918 nbsp Waldemar Bonsels 1923 nbsp Eduard David 1907 nbsp Eugen Diederichs 1911 nbsp Kurt Eisner vor 1919 nbsp Arnold Fanck um 1932 nbsp Lyonel Feininger 1928 nbsp Hellmuth Felmy um 1935 nbsp Samuel Fischer mit Sohn Gerhart 1905 nbsp Willy Gretor um 1905 nbsp Otto Gross um 1907 nbsp Otto Erich Hartleben um 1905 nbsp Moritz Heimann um 1920 nbsp Karl Jaray um 1925 nbsp Georg Kaiser vor 1921 nbsp Karl Korsch 1936 nbsp Alfred Kubin 1904 nbsp Else Lasker Schuler 1907 nbsp Ernst Leitz II um 1925 nbsp Max Maurenbrecher um 1920 nbsp Gustav Noske vor 1918 nbsp Fritz Odemar 1930er Jahre nbsp Jorgen Skafte Rasmussen und seine Ehefrau Therese 1904 nbsp Jurgis Savickis rechts und seine Ehefrau Ida Trakiner Savickiene um 1932 nbsp Gertrud Scholtz Klink 1934 nbsp Familie van de Velde vor ihrem Haus Hohe Pappeln in Weimar nbsp Fedor von Zobeltitz ca 1909Der in Schlesien geborene Pianist und Komponist Conrad Ansorge und seine Ehefrau die aus Koln stammende Pianistin Margarete Wegelin 1872 1944 ermoglichten ihrem in Weimar geborenen altesten Sohn Joachim 1893 1947 von 1911 bis 1912 den Besuch der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf Conrad Ansorge ein Schuler von Franz Liszt war ein Klaviervirtuose von Weltruf Er fiel durch seine als einzigartig geltende Anschlagkunst auf und wurde ab 1887 in den Vereinigten Staaten sehr erfolgreich bevor er sich 1893 in Weimar und ab 1895 in Berlin niederliess Er pflegte einen regen Kontakt mit kunstlerischen literarischen und wissenschaftlichen Kreisen und vertonte erstmals lyrische Werke der zeitgenossischen Autoren Stefan George Alfred Mombert und Stanislaw Przybyszewski Seine Konzerttourneen fuhrten ihn von Berlin aus durch ganz Deutschland Europa und Sudamerika 1913 wurde er zum Professor ernannt und leitete ab 1920 die Meisterklasse fur Klavier an der Deutschen Akademie fur Musik und Darstellende Kunst in Prag Seine Virtuositat galt als legendar insbesondere brillierte er bei Werken Beethovens Chopins Liszts Schuberts und Schumanns Conrad Ansorge wurde von bekannten Malern portratiert so von Lovis Corinth und Max Slevogt 430 Otto Bamberger 1885 1933 war ein oberfrankischer Unternehmer Kunstsammler Kunstmazen und Sozialdemokrat 431 aus dem oberfrankischen Lichtenfels 432 Er war mit der aus Schwabisch Hall stammenden Henriette Jette 1891 1978 geborene Wolff verheiratet Das Ehepaar war Mitglied der Aussengemeinde der Schule am Meer 433 Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Ruth 1914 1983 und Klaus 1920 2008 25 jahrig wurde Otto Bamberger 1910 Geschaftsfuhrer des Familienunternehmens das von seinem Grossvater David Bamberger 1811 1890 gegrundet worden war 434 Im Jahr 1914 liess sich die Familie durch den Architekten August Berger eine Villa errichten deren Interieur 1928 von dem Bauhaus Designer Erich Dieckmann komplett neu gestaltet und ausgestattet wurde 435 436 Das Gebaude steht heute unter Denkmalschutz Otto Bamberger galt als einer der grossten Forderer und Kunden des Bauhauses in Weimar und Dessau Wahrend der 1920er Jahre erwarb er eine umfangreiche expressionistische Sammlung von Kunstwerken beispielsweise von Ernst Barlach Max Beckmann Marc Chagall Lovis Corinth Otto Dix Paul Klee Oskar Kokoschka Kathe Kollwitz Alfred Kubin Wilhelm Lehmbruck Max Liebermann Franz Marc Paula Modersohn und Emil Nolde In seiner Villa die als Sonnenhaus bezeichnet wurde 433 verkehrten anlasslich regelmassig stattfindender literarischer Abende namhafte Schriftsteller und Grafiker wie Alfred Kubin und Kunstmaler wie Reinhold Nagele 437 Seiner Tochter Ruth 1914 1983 ermoglichte er ab 1925 den Besuch der FSG die 1929 30 zur Schule am Meer nach Juist wechselte wo ab Ostern 1930 deren jungerer Bruder Klaus 1920 2008 eingeschult wurde Otto Bamberger wurde nach der Machtabtretung an die Nationalsozialisten 1933 in Frankfurt am Main in Schutzhaft genommen und verhort Er kehrte als gebrochener Mann zuruck nach Lichtenfels und verstarb kurz darauf 48 jahrig Die Villa Bamberger wurde von den Lichtenfelser Braunhemden wahrend der Reichskristallnacht heimgesucht die Kunstsammlung Bamberger am Folgetag als entartet klassifiziert und beschlagnahmt 438 Die meisten Kunstwerke aus der Sammlung Bamberger sind bis heute nicht wieder aufgetaucht Einige der Holzschnitte und Drucke wurden nach Kriegsende im Keller des Rathauses von Lichtenfels aufgefunden Das Unternehmen wurde Ende 1938 zu unlauteren Bedingungen arisiert und mit den Namen der neuen arischen Besitzer umfirmiert 439 440 Zwischen 1920 und 1929 finanzierte der Wiener Architekt Bruno Bauer seinem Sohn Wilhelm Moriz 1911 1986 den Besuch der FSG Wickersdorf an der dieser auch seine Reifeprufung ablegte 268 Sein Vater gilt als einer der zukunftsweisenden Architekten seiner Zeit Er befasst sich mit den neuesten Technologien und den Moglichkeiten des Eisenbetonbaus und entwickelte beispielsweise ein aussergewohnliches neuartiges Deckensystem um ein Hochstmass an Funktionalitat zu erreichen Nach der Okkupation Osterreichs durch die deutsche Wehrmacht wurde sein Architekturburo liquidiert er emigrierte nach London 441 Der Mitbegrunder des Deutschen Werkbundes und Pionier des deutschen Industriedesigns Peter Behrens ein Architekt Maler Designer und Typograph der auch fur seine Buhnenarchitektur bekannt war und seine Ehefrau Lilli Behrens eine Zeichnerin und Textilkunstlerin ermoglichten es ihrem Sohn Viktor 1903 1987 zwischen 1918 und 1920 die FSG Wickersdorf zu besuchen Dort gehorte er zur Kameradschaft Wynekens 219 Der Wiener Padagoge und Psychoanalytiker Siegfried Bernfeld eigentlich Selig Bernfeld war seit 8 Januar 1915 mit der ehemaligen FSG Schulerin Anna Hedwig Anne Salomon 1892 1941 einer Arztin und Marxistin nach mosaischem Ritus verheiratet Beide hatten in Freiburg im Breisgau studiert er Padagogik sie Medizin 442 Nach der Scheidung ihrer Ehe wurden die gemeinsamen Tochter Rosemarie 1915 1984 bis 1931 und Ruth 1919 2012 bis 1932 zur FSG geschickt Siegfried Bernfeld verehrte Gustav Wyneken und gehorte Ende der 1920er Jahre dem Aufsichtsrat der Tragergesellschaft der FSG an 443 Bernfeld hatte zusammen mit dem FSG Schuler Georges Barbizon die Jugendzeitschrift Der Anfang herausgegeben Bernfelds eigene Ausfuhrungen aus dem Jahr 1916 zum Eros der Jugend eines Systems libidinoser Beziehungen hatte er wohl nie auf ein mogliches Gefahrdungspotenzial hin durchdacht Jugend sei auf Fuhrung angewiesen Sie konne aus sich heraus keine neuen Werte schaffen stattdessen bedurfe sie dazu hingebender Gefolgschaft Denn der Eros der Jugend findet seine reinste und jugendgemasseste Gestaltung in der Ehrfurcht der Junger vor dem Meister der Worte vor ihrem Fuhrer auf der rechten Bahn 444 Anne Salomon ging nach Moskau wo sie erneut heiratete Als 1941 die Wehrmacht vor Moskau stand nahm sie sich mittellos in scheinbar aussichtsloser Situation das Leben 445 1925 brachte der sozialdemokratische thuringische Landtagsabgeordnete Bruno Bieligk 1889 1969 Mitbegrunder des Landes Thuringen seine Tochter Anna 1912 und seinen Sohn Heinz 1914 1942 in die FSG Anna verliess das Internat 1927 Heinz absolvierte dort 1935 seine Reifeprufung Bruno Bieligk gehorte Ende der 1920er Jahre dem Aufsichtsrat der Tragergesellschaft der FSG an 446 Der Grossindustrielle und Koniglich Sachsische Kommerzienrat Moritz Erwin Bienert 1859 1930 und seine Ehefrau Ida Bienert geborene Suckert brachten ihre zwei Tochter Margret 1893 1945 1908 bis 1912 und Maria Louisa Ise 1894 1910 bis 1912 zur FSG nach Wickersdorf 446 Marie Louisa studierte ab 1919 am Bauhaus in Weimar 447 Auch die Nichte des Ehepaars Alice Esther Bienert 1894 1980 Tochter von Ernst Theodor Bienert 1857 1935 besuchte die FSG Moritz Erwin Bienert dessen Vorfahren seit dem 14 Jahrhundert Muller waren gehorten die Dresdner Bienertmuhle und die Hafenmuhle 448 1906 stiftete er die erste Volksbibliothek Sachsens die Freie Offentliche Bibliothek Dresden Plauen und ebenda den Oberen Bienertpark 449 Seine Ehefrau richtete die Bibliothek ein das Ehepaar avancierte als seinerzeit bedeutendste Kunstmazene Sachsens Das Ehepaar hielt FSG Gesellschafteranteile Die Bienert Werke bestanden auch in der DDR weiter bis sie 1972 zum VEB Dresdner Muhlen und Brotwerke verstaatlicht und 1991 endgultig geschlossen wurden Der mit Robert Musil zeitlebens befreundete Wiener Schriftsteller Franz Blei ermoglichte seiner Tochter Maria Eva Sibylla Blei 1897 1962 zwischen 1908 und 1912 den Besuch der FSG 446 Der seinerzeit meistgelesene deutsche Schriftsteller Waldemar Bonsels Biene Maja aus Ahrensburg und seine Ehefrau Klara geborene Brandenburg die Schwester seines Freundes Hans Brandenburg 450 finanzierten ihren beiden Sohnen Frank Lothar Bonsels 1906 1944 und Bernd Holger Bonsels 1907 1978 zwischen 1917 und 1920 den Aufenthalt in der FSG 219 Der SPD Politiker und Publizist Heinrich Braun und seine Ehefrau die Journalistin Frauenrechtlerin Sozialdemokratin und Schriftstellerin Lily Braun ermoglichten ihrem Sohn Otto Braun den Internatsbesuch in Wickersdorf 446 1916 erlitt Lily Braun einen Schlaganfall als sie auf dem Postamt nach einem sehnlichst erwarteten Brief ihres Sohnes fragte Dieser traf noch am selben Tag von der Front kommend zuhause ein und erfuhr schockiert vom Tod seiner Mutter 451 Der Diplomat und Dolmetscher Herbert Cuno Eberhard von Borch 1876 1961 und seine Ehefrau Emilie Margarete Elsbeth geborene Schmidt gaben ihrem in China geborenen Sohn Herbert von Borch die Moglichkeit die FSG zu besuchen Dessen Vater war nach dem Ersten Weltkrieg als Generalkonsul in Kanton damit beauftragt in Peking mit China Verhandlungen uber einen Friedensvertrag aufzunehmen der am 20 Mai 1921 unterzeichnet werden konnte Ab 1924 war er Leiter der Ostasienabteilung Abt IV des Auswartigen Amtes in Berlin Von 1928 bis 1931 war er als deutscher Gesandter Missionschef der Deutschen Botschaft in Peking und hatte seinen Dienstsitz in Nanking 452 453 454 455 Der Zauberkunstler Conradi Horster burgerlich Friedrich Wilhelm Conrad Horster und dessen Ehefrau Paula geborene Breckling waren die Eltern des FSG Schulers Horst Horster 1903 1981 Sein Vater kreierte Zauberkunststucke grundete die Akademie fur magische Kunst und schuf Zauberapparaturen die er ab 1904 in seinem Ladengeschaft in der Berliner Friedrichstrasse zum Verkauf anbot Uber den von ihm gegrundeten Horsterschen Verlag vertrieb er im Laufe der Zeit mehr als funfzig selbst verfasste Publikationen rund um die Magie Er belieferte die jahrlich durchgefuhrten Nordlandreisen 456 457 von Wilhelm II mit der Staatsyacht Hohenzollern betrachtete sich deshalb als kaiserlicher Hoflieferant erhielt diesen Titel jedoch nicht 458 Heinrich Cordes einziger europaischer Zeuge des Mordes an Clemens von Ketteler war im auswartigen Dienst des Auswartigen Amtes als Dolmetscher an der deutschen Gesandtschaft und deutschen Konsulaten in China tatig und ab 1901 Bankdirektor der Deutsch Asiatischen Bank DAB in Tientsin ab 1905 auch in Peking Er war mit Yuksin Chou verheiratet 180 Er bezahlte seiner Tochter Clara 1907 1985 den Besuch der FSG Wickersdorf und nach ihrem Wechsel ab Ostern 1925 auch den Besuch der Schule am Meer Der Gymnasiallehrer Redakteur und SPD Politiker Eduard Heinrich Rudolf David sowie seine Ehefrau Gertrud 1872 1936 geborene Swiderski eine Journalistin Filmregisseurin und produzentin 459 finanzierten ihrer Tochter Sonja 1897 den Besuch des Landerziehungsheimes in Wickersdorf 460 Der mit Wyneken befreundete Jenaer Verleger Eugen Diederichs und seine Ehefrau Helene Voigt Diederichs finanzierten ihrem altesten Sohn Jurgen Alexander Justus 1901 1976 zwischen 1913 und 1921 den Internatsaufenthalt in Wickersdorf wo dieser der Kameradschaft des Schriftstellers Wilhelm Lehmann angehorte den Lehmannern 219 Eugen Diederich war Freimaurer stand dem volkischen Gedankengut nahe und veroffentlichte beispielsweise einen Beitrag in den Mitteilungen des antisemitischen Kampfbundes fur deutsche Kultur den der NS Ideologe Alfred Rosenberg initiiert hatte Im Aufsichtsrat der FSG hatte sich Eugen Diederichs 1910 gegen Martin Luserke als Nachfolger Gustav Wynekens im Amt des Schulleiters ausgesprochen weil er Max Maurenbrecher in diese Position bringen wollte 461 Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab ab 1925 Luserkes Schule am Meer auf Juist zu fordern 27 462 Der bayerische Ministerprasident Kurt Eisner war der Vater des Schulers Hans Kurt Eisner der die FSG 1919 20 direkt nach der Ermordung seines Vaters besuchte Seine Mutter die Malerin Auguste Ludowika Elisabeth Lisbeth Eisner 1867 1949 geborene Hendrich 463 wollte ihren Sohn wohl moglichst fern einer denkbaren Gefahr untergebracht wissen Die seit 1917 von Kurt Eisner geschiedene Lisbeth Eisner stand beispielsweise mit Lily Braun der Mutter des FSG Schulers Otto Braun in Kontakt 464 Der promovierte Jurist Regisseur Dramaturg Schauspieler Intendant Oberspielleiter Schriftsteller und Horfunksprecher Curt Elwenspoek Pseudonym Christoph Erik Ganter ermoglichte seinen beiden Sohnen Hans und Willi 1911 ab 1923 den Besuch des Internats in Wickersdorf 465 466 Der Berg Sport Ski und Naturfilmpionier Kameramann Filmregisseur produzent Arnold Fanck Der Berg des Schicksals aus dem pfalzischen Frankenthal ermoglichte es seinem altesten leiblichen Sohn auch Adoptivsohn Arnold Ernst bzw Arnold junior 1919 1994 467 zwischen 1930 und 1938 die FSG zu besuchen Wahrend dieser Zeitspanne drehte Arnold Fanck noch bekannt gewordene Kinofilme wie Sturme uber dem Montblanc Der weisse Rausch neue Wunder des Schneeschuhs SOS Eisberg oder Der ewige Traum bevor er dazu seitens des NS Regimes Reichsfilmkammer die Moglichkeit dazu vorlaufig einbusste Nach bestandener Reifeprufung seines altesten Sohnes nahm er diesen 1938 39 auf eine mehrmonatige Expedition nach Chile mit um dort das notige Know how eines Kameramanns zu erlernen Dabei stand dann u a Fancks jungster Sohn Hans Joachim 1935 als Darsteller vor der Kamera wie bereits der vierjahrige Arnold junior elf Jahre zuvor Der Bauhaus Kunstler Lyonel Feininger Mitglied der Kunstlergruppe Berliner Secession und seine Ehefrau die Kunstlerin Julia Berg 1880 1970 geborene Lilienfeld finanzierten ihrem Sohn Laurence Karl Johann Feininger 1909 1976 zwischen 1926 und 1929 den Aufenthalt im Wickersdorfer Landschulheim Hellmuth Felmy war ein General der Flieger der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg und befehligte die Luftflotte 2 Er ermoglichte es seinem Sohn Hansjorg Felmy 1944 45 die FSG in Wickersdorf zu besuchen 1948 wurde er im Prozess Generale in Sudosteuropa fur seine Beteiligung an Kriegsverbrechen in Griechenland verurteilt kam jedoch schon 1951 frei 468 469 Der Verleger Samuel Fischer finanzierte seinem in Berlin geborenen Sohn Gerhart 1894 1913 von 1907 bis 1910 den Internatsaufenthalt in Wickersdorf Gerhart starb sehr fruh an Typhus Sein Vater war in den Anfangsjahren Mitglied des Aufsichtsrates der FSG 460 Der bei Konigsberg in Ostpreussen geborene und in Kopenhagen aufgewachsene Willy Gretor auch Gretor eigentlich Julius Rudolph Vilhelm Petersen und dessen Ehefrau die Gutsbesitzertochter Rosa Pfaffinger waren die Eltern des Schulers Georg Gretor Pseudonym Georges Barbizon dem sie von 1911 bis 1913 den Besuch der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf ermoglichten Das Paar lebte zur Zeit von Georgs Geburt im 8 Arrondissement von Paris am Boulevard Malesherbes in einer von Rosa Pfaffinger finanzierten 6 Zimmer Wohngemeinschaft 470 mit dem in Kopenhagen geborenen Bildhauer Hans Birch Dahlerup 1871 1892 einem Sohn von Baron Hans Joost Wilhelm Dahlerup 1830 1876 und dessen Ehefrau Baronesse Ursula Signe Sofie Dahlerup 1840 1925 der slowenischen Malerin Ivana Kobilca und der deutschen Malerin Maria Slavona zusammen Sie praktizierten neue Lebensformen und die Freie Liebe die Polyamorie um damit das uberlebte starre aber affektbetonte subjektivistische Haus Familien und Ehesystem zu sprengen 471 In der Nachbarschaft mieteten sie sich Ateliers fur ihre kunstlerische Arbeit an Georgs Vater war eine schillernde Figur ein Maler und Kunsthandler der auch als Philosoph und Lyriker als Abenteurer Hochstapler Schwindler Kunstexperte Gemaldesammler und Bilderfalscher beschrieben wird 472 Er soll konsequent und selbstsicher geachtet und hofiert jenseits von Sitte und Moral gelebt haben wie Frank Wedekind konstatierte Der als reich geltende Albert Langen zahlte zu Willy Gretors Gefolge finanzierte dessen Lebensstil mit und eroffnete auf Gretors Verlangen hin einen Kunstverlag am Boulevard Malesherbes 473 Rosa Pfaffinger zahlte viele der Ausschweifungen des uppigen Boheme Lebens Willy Gretors dessen Teil sie wurde aus ihrem Erbe bis dieses aufgebraucht war 474 Sie war mit der Bildhauerin Kathe Kollwitz befreundet die sie von ihrer gemeinsamen Ausbildung in der Damenakademie des Munchner Kunstlerinnenvereins kannte Kollwitz zog ab 1904 Georg Gretor zusammen mit ihren eigenen Sohnen Hans und Peter 1896 1914 in Berlin auf Grund dafur waren die fur Kollwitz erschutternd erscheinenden Lebensumstande ihrer Freundin Rosa Pfaffinger 216 Der umstrittene drogenabhangige osterreichische Anarchist Arzt Psychiater und Psychoanalytiker Otto Gross selbst uberwiegend an Privatschulen und von Privatlehrern unterrichtet und seine Ehefrau Frieda 1876 1950 geborene Schloffer ermoglichten ihrem Sohn Peter Wolfgang Gross 1907 1946 den Besuch des Landschulheims in Wickersdorf 475 1911 schickte der Magdeburger Politiker und Landtagsabgeordnete NLP DVP und Besitzer der Eisen und Stahlwerke Otto Gruson amp Co in Magdeburg Buckau Otto Gruson zwei seiner Kinder nach Wickersdorf Grusons Fabrik war mit 60 Zahnradformmaschinen eine der weltweit grossten dieser Art 476 Seine Tochter Hildegard Hilde 1894 blieb funfzehn Monate sein Sohn Georg Rudolf Rudi 1899 hingegen funf Jahre bis Dezember 1916 219 Wahrend Rudis Zeit auf dem Wickersdorf er Internat wurde sein Vater vom Beginn des Ersten Weltkriegs uberrascht als er auf einer Studienreise durch Deutsch Ostafrika war Britische Truppen nahmen ihn als deutschen Staatsangehorigen und somit als Kriegsgegner fest und hielten ihn bis 1919 gefangen 477 1916 wollte Rudi Gruson Gustav Wynekens heiligem Orden der Conradiner beitreten wurde jedoch nicht zugelassen 478 Der als Dramatiker populare Schriftsteller Otto Erich Hartleben ermoglichte seiner unehelichen Tochter Isolde Ilse Eleonore Hartleben Wagemann 1895 von 1907 bis 1910 die FSG zu besuchen 219 In seiner Jugend freundete er sich mit Karl Henckell und Alfred Hugenberg an wahrend seines Studiums mit Adolf Bartels und Hermann Conradi Der von ihm in Salo am Gardasee gestifteten Halkyonische Akademie fur unangewandte Wissenschaften gehorten Peter Behrens Otto Julius Bierbaum Franz Blei Gerhart Hauptmann Alfred Kubin Ferdinand Pfohl und Emil Orlik von denen Behrens Blei und Kubin zur Elternschaft der Freien Schulgemeinde zahlten Behrens inszenierte Hartlebens Diogenes 479 480 Hartleben publizierte beispielsweise in der Zeitschrift Jugend und war zusammen mit Rudolf Steiner dem Begrunder der Anthroposophie Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Magazin fur Litteratur 481 482 Der Schriftsteller Kritiker Redakteur und Cheflektor des S Fischer Verlages Moritz Heimann 1868 1925 ermoglichte seinem Sohn Fritz 1901 1974 von 1913 bis 1917 den Besuch des Landschulheims in Wickersdorf Fritz war eng mit seinem Lehrer und Kameradschaftsfuhrer Wilhelm Lehmann verbunden 219 den sein Vater neben Autoren wie Hermann Hesse Friedrich Huch Thomas Mann Oskar Loerke Hermann Stehr Emil Strauss und Jakob Wassermann entdeckte und forderte Moritz Heimann forderte auch den Expressionismus und hatte insgesamt massgeblichen Anteil am Werdegang der modernen deutschen Literatur 483 Der SPD Reichstagsabgeordnete und Rechtsexperte Wolfgang Heine ermoglichte es seinen beiden Sohnen Walther 1890 von 1906 bis 1909 und Volker 1900 von 1909 bis 1917 das Landerziehungsheim zu besuchen Wolfgang Heine war ein langjahriger Freund Gustav Wynekens und fungierte als Rechtsanwalt der Freien Schulgemeinde Wickersdorf 484 Der Kaufmann und Schuhfabrikant Alfred Hess 1879 1931 war ein bekannter Kunstsammler und mazen der mit der expressionistischen deutschen Kunstszene der 1920er Jahre enge Verbindung pflegte Er stand u v a mit Lyonel Feininger Salomo Friedlaender und Walter Kaesbach in Kontakt die ihre Kinder ebenfalls an die F S G geschickt hatten Er forderte das Stadtische Kunstmuseum seiner Heimatstadt Erfurt und ab 1924 die Schule am Meer indem er im Kuratorium der Stiftung Schule am Meer wirkte Er ermoglichte seinem einzigen Kind Hans Hess den Besuch der F S G Das Gastebuch der Familie Hess gilt als einzigartiger Beleg der expressionistischen Kunstszene im Deutschen Reich der 1920er Der Industrielle Franz Itting der rote Itting schickte seine Kinder die in Saalfeld geborenen Franz 1906 Gotthard 1907 1983 und Wera 1909 1965 und die in Probstzella geborenen Drillinge Irmgard Sonja und Wolfgang 1930 sowie Robert 1926 1943 in die Freie Schulgemeinde nach Wickersdorf Franz besuchte die FSG ab 1917 Gotthard besuchte die FSG von 1919 bis 1926 und wurde Fotograf Irmgard besuchte die FSG von 1945 bis 1948 und emigrierte in die Vereinigten Staaten Robert besuchte die FSG von 1937 bis 1942 und verungluckte als Luftwaffenhelfer wahrend des Zweiten Weltkriegs todlich Sonja besuchte die FSG von 1945 bis 1948 und emigrierte nach Namibia Wera besuchte die FSG von 1921 bis 1928 studierte am Bauhaus und emigrierte in die USA Wolfgang besuchte die FSG von 1941 bis 1948 219 Der promovierte und habilitierte Wiener Architekt Karl Jaray 1878 1947 und seine Ehefrau Margarete 1875 1942 geborene Hirsch finanzierten ihrem altesten Sohn Rudolf 1909 2001 von 1922 bis 1929 den Aufenthalt in der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf 219 Die Jarays stammten von der alten judischen Familie Jeitteles ab deren Ursprunge bis ins fruhe 17 Jahrhundert zuruckverfolgt werden konnen Im 19 Jahrhundert wurde der Familienname ungarisch assimiliert Erst die Generation vor Karl Jaray war nach Wien umgesiedelt 485 Die Familie musste 1938 aufgrund der Okkupation Osterreichs durch die deutsche Wehrmacht vor den Nationalsozialisten ins Ausland fliehen zunachst nach England dann nach Argentinien Karl Jarays Ehefrau sein jungster Sohn und seine Tochter starben fruhzeitig in der unfreiwilligen Emigration der Sohn im britischen Internierungslager 486 Der aus Magdeburg stammende expressionistische Dramatiker Georg Kaiser schickte seinen in Weimar geborenen Sohn Michael Laurent 1918 im Jahr 1930 in die Freie Schulgemeinde nach Wickersdorf Die Werke des Schriftstellers wurden von den Nationalsozialisten 1933 verbrannt In seinen Werken beschrieb er die Niederlage des Menschen durch die Technik die er schuf Neben Bertolt Brecht und Gerhart Hauptmann gilt er als grosster deutscher Dramatiker vor der Zeit des Nationalsozialismus 487 Der osterreichische Kulturhistoriker Theater und Kulturwissenschaftler Heinz Kindermann finanzierte seinem Sohn Gottfried Karl 1941 den Aufenthalt im Internat in Wickersdorf Heinz Kindermann war ab 1927 Ordinarius der Technischen Hochschule in Danzig 1933 trat er in die NSDAP ein wurde forderndes Mitglied der SS und sprach sich gegen undeutsche Literaturprodukte aus Im November desselben Jahres gehorte er zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat 488 1936 erhielt er direkt durch das Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung eine ordentliche Professur an dem neu gegrundeten Lehrstuhl fur deutsche Literatur und Theatergeschichte der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster womit die dortige Philosophische Fakultat nicht einverstanden war 1943 folgte Kindermann einem Ruf als ordentlicher Professor an das Institut fur Theaterwissenschaft der Universitat Wien Er zahlte zu den fuhrenden Literaturwissenschaftlern des Dritten Reiches 489 490 1954 wurde er ausserordentlicher Professor der und Direktor des Instituts fur Theaterwissenschaft der Universitat Wien 1959 ordentlicher Professor 1970 erfolgte die Emeritierung 491 David Abraham Kool war Direktor der Heringsfischerei AG Neptun mit Sitz im ostfriesischen Emden die eine Flotte eigener Logger unterhielt 492 Gleichzeitig fungierte er als Konsul des Konigreiches der Niederlande fur Ostfriesland Er war 1907 bis etwa 1914 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Freien Schulgemeinde danach deren wirtschaftlicher Leiter Seine im thuringischen Rohrbach bei Saalfeld geborene Ehefrau Adriana Tochter des niederlandischen Theologen und Kunsthistorikers Allard Pierson war um 1911 Vorsitzende des Evangelischen Arbeiterinnenvereins 493 Das Ehepaar ermoglichte es dem gemeinsamen Sohn Jaap von 1906 bis 1910 das Wickersdorfer Internat zu besuchen Der Marxist Karl Korsch den Bertolt Brecht als seinen Lehrer bezeichnete 494 und seine Ehefrau Hedda Gagliardi Korsch waren die Eltern der Schulerin Sibylle Korsch 1915 1996 die in Wickersdorf lebte und 1923 in der Schulerliste der FSG gefuhrt wird obwohl sie zu diesem Zeitpunkt erst 7 oder 8 Jahre alt war Vor dem Hintergrund dass ihre Mutter Hedda zwischen 1916 und 1921 im Internat unterrichtet hatte mit einer Unterbrechung von Oktober 1919 bis Oktober 1920 wird dies verstandlicher 495 Sibylle legte ihre Reifeprufung im Jahr 1933 an der Karl Marx Schule in Berlin ab Ihr Vater hatte 1923 eine Professur fur Arbeits Prozess und Zivilrecht in Jena war im selben Jahr Justizminister einer SPD KPD Koalitionsregierung in Thuringen und von 1924 bis 1928 KPD Reichstagsabgeordneter Der Schriftsteller Buchillustrator und Grafiker Alfred Kubin war der Stiefvater des FSG Schulers Otto Grundler 221 Kubins Ehefrau Hedwig 1874 1948 geborene Heinrich war Otto Grundlers leibliche Mutter die in erster Ehe mit dem Gerichtsassessor Otto Grundler 1901 verheiratet war 1904 hatte sie ihren zweiten Ehemann Kubin geheiratet 496 Walter Kuhne 1875 1956 Maler Zeichner und Graphiker aus Jamlitz in der Niederlausitz ermoglichte seinem jungsten Sohn die Schule am Meer zu besuchen Kuhne hatte 1915 16 als Zeichenlehrer an der FSG Wickersdorf unterrichtet die seine Kinder Wolfgang 1902 Marianne 1907 und Walter Georg 1911 1991 als Schuler besuchten 304 Die Dichterin und Zeichnerin Else Lasker Schuler ermoglichte ihrem in Berlin geborenen unehelichen Sohn Paul 1899 1927 den sie nach ihrem fruh verstorbenen Bruder benannt hatte zwischen 1908 und 1910 den Besuch der FSG Er war ein begabter Graphiker besuchte 1912 13 die Odenwaldschule und spater die Eugenie Schwarzwald Schule in Wien Der Vater Pauls blieb unbekannt die Dichterin bezeichnete ihn mit dem Phantasienamen Alkibiades de Rouan Pauls Gesundheit war stark angegriffen und verschlechterte sich zusehends bis ihm auch Arzte nicht mehr helfen konnten 497 498 Ernst Leitz II war ein linksliberal eingestellter deutscher Industrieller und ab 1920 Alleingesellschafter der optischen Werke Leitz im hessischen Wetzlar Vier Kindern finanzierte er den Aufenthalt im Internat in Wickersdorf Elsie 1903 1985 von 1917 bis 1920 Ernst von 1915 bis 1920 und Ludwig 1907 1992 von 1916 bis 1920 Dem jungsten seiner drei Sohne Gunther ermoglichte er nach dem Besuch der FSG von 1920 bis 1925 auch den Besuch der Schule am Meer auf Juist Ernst Leitz II ein erklarter Gegner des Nationalsozialismus 499 rettete wahrend des Dritten Reiches zahlreiche judische Mitarbeiter seines Werks indem er ihnen Visa fur die Vereinigten Staaten beschaffte 500 Er verwies sie alle an das New Yorker Buro des Unternehmens in der Fifth Avenue das sie im Hotel unterbrachte und verpflegte bis fur alle geeignete Arbeitsplatze gefunden waren 501 502 In den USA wurde dieses verantwortliche Engagement von Ernst Leitz II mit den Aktivitaten von Oskar Schindler verglichen und mit The Leica Freedom Train bezeichnet 503 Der aus Breslau stammende Psychologe Otto Lipmann 1880 1933 und seine Ehefrau Gertrude geborene Wendrina ermoglichten ihrem Sohn Hans 1906 1931 von 1923 bis 1924 den Besuch der Freien Schulgemeinde 504 Otto Lipmann grundete 1906 das Institut fur angewandte Psychologie in Berlin und 1907 die Zeitschrift fur angewandte Psychologie die er gemeinsam mit William Stern herausgab Lipmann war an der Entwicklung der ersten Einstellungstests fur Piloten Schriftsetzer Telegrafisten Metallarbeiter Lehrlinge in der Industrie und weiteren beteiligt 1908 veroffentlichte er eine Untersuchung uber Die Wirkung von Suggestivfragen 505 Er war der erste deutsche Psychologe der Statistiken in seine Arbeit integrierte so zu psychischen Geschlechtsunterschieden 1917 1924 Wirtschaftspsychologie und psychologischer Berufsberatung 1918 1921 zur psychologischen Analyse der hoheren Berufe 1920 und einem Grundriss der Arbeitswissenschaft und Ergebnisse der arbeitswissenschaftlichen Statistik 1926 506 Er veroffentlichte 1924 eine Arbeit uber Begriff und Formen der Intelligenz 1927 die Untersuchung Die Luge in psychologischer philosophischer juristischer padagogischer historischer soziologischer sprach und literaturwissenschaftlicher und entwicklungsgeschichtlicher Betrachtung 1928 das Buch Psychologie fur Lehrer Nach der Machtabtretung an die Nationalsozialisten wurde Lipmann am 1 Oktober 1933 als Chefredakteur der Zeitschrift fur angewandte Psychologie entlassen und konnte einen Ruf der Friedrich Wilhelms Universitat nicht annehmen Nach seinem Tod war in seinem Nachruf von unerwartetem Herzversagen als Todesursache die Rede wahrend eine wissenschaftliche Veroffentlichung von 1974 Suizid angab 507 508 505 Der Theologe Publizist und Politiker Max Maurenbrecher sollte 1910 von dem Jenaer Verleger Eugen Diederichs als Nachfolger Gustav Wynekens lanciert werden doch dies misslang und Martin Luserke kam in diese Position 461 Im August 1916 brachte Maurenbrecher seine drei Kinder Ellen 1905 Wolf 1903 und Bernd 1908 zur FSG Wickersdorf Im Januar 1917 wurde auch seine jungste Tochter Maria Lotte 1910 FSG Schulerin Im Februar 1918 starben Ellen und Bernd im Krankenhaus Saalfeld an Typhus Wolf verliess die FSG im Marz 1919 und folgte Bernhard Uffrecht zur Freien Schul und Werkgemeinschaft die zu dieser Zeit auf dem Sinntalhof des FSG Ehemaligen Ernst Putz ansassig war 509 Ab 1925 unterstutzte Maurenbrecher Luserkes Schule am Meer auf Juist 27 462 Der sozialdemokratische Reichswehrminister Gustav Noske schickte seine Tochter Martha 1907 1949 von 1919 bis 1920 zur Freien Schulgemeinde nach Wickersdorf Sie wurde jedoch auf Veranlassung von Gustav Wyneken nicht langer im Internat geduldet Im Schulerbuch wurde dazu vermerkt Martha verhalte sich pathologisch auf unseren Wunsch abgemeldet 446 Der Theater und Filmschauspieler Fritz Odemar und seine Ehefrau die Theaterschauspielerin Erika Nymgau Odemar 510 starteten 1921 mit der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf einen weiteren Versuch ihren wiederholt von Bildungseinrichtungen relegierten Sohn Fritz Erik Sygny Odemar dauerhaft in einer Schule unterzubringen erfolglos Fritz Odemar wirkte in Inszenierungen von Gustaf Grundgens und Heinz Hilpert mit und war einer breiten Offentlichkeit durch UFA Kinofilme bekannt 511 Seinem Sohn gelang dies spater uber das Medium Fernsehen ebenfalls 334 Jorgen Skafte Rasmussen war ein danischer Ingenieur und Hauptaktionar der Zschopauer Motorenwerke J S Rasmussen AG deren Marke DKW ab 1928 als temporar grosster Motorradhersteller der Welt bekannt wurde Ab 1921 war deren Werbeslogan DKW das kleine Wunder lauft bergauf wie andre runter sehr erfolgreich der die im Volksmund als Arschwarmer bezeichneten DKW Fahrrader mit Hilfsmotor bewarb Im selben Jahr fuhrte Rasmussen nach US Vorbild die Fliessbandfertigung ein 1926 grundete er ein Zweigwerk in Berlin Spandau in dem der DKW Typ P und der DKW Zweizylinder Zweitaktmotor hergestellt wurden 1928 erwarb Rasmussen die Audiwerke AG in Zwickau Als Folge der Weltwirtschaftskrise ab Herbst 1929 kam es im Jahr 1932 zur Fusion mit der Horchwerke AG Zwickau und den Wanderer Werken in Schonau bei Chemnitz Auf diese Weise entstand die Auto Union AG deren Logo mit den vier horizontal ineinander verschlungenen Ringen die ehemals vier Marken Audi DKW Horch und Wanderer symbolisiert Rasmussen kam bei der Grundung der Auto Union AG eine Schlusselrolle zu 512 Im Jahr 1929 stellte Rasmussen den europaweit ersten Kuhlschrank fur Privathaushalte her zum festen Begriff wurde die DKW Kuhlung Rasmussen und seine in Stolberg geborene deutsche Ehefrau Therese 1884 1973 geborene Liebe ermoglichten es den drei altesten ihrer vier Kinder Ilse Hans Werner und Ove die FSG zu besuchen Ove wechselte 1925 zur Schule am Meer nach Juist die auch sein jungerer Bruder Arne besuchte Der Schauspieler Karl Satter und seine Ehefrau die Schauspielerin und Ubersetzerin Ida Orloff 513 brachten 1919 ihren Sohn Heinrich Satter 1908 1992 nach Wickersdorf 514 Heinrich wurde spater ein Schriftsteller und Kritiker 162 Jurgis Savickis 1890 1952 litauischer Diplomat und Autor sowie seine Ehefrau die Zahnarztin Ida Trakiner Savickiene 1894 1944 ermoglichten ihrem altesten Sohn Algirdas Savickis 1917 1943 den Besuch der FSG 268 Jurgis Savickis hatte in Moskau ein Gymnasium und in Krakau die Jan Mateijko Akademie der Schonen Kunste besucht um Malerei zu studieren Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde er als Delegierter nach Danemark entsandt um von dort aus litauische Kriegsgefangene in Deutschland zu betreuen Nach Kriegsende avancierte er zum offiziellen Vertreter Litauens in Danemark spater auch in Norwegen Schweden und Finnland Von 1927 bis 1929 leitete er im litauischen Aussenministerium in Kaunas die Abteilung Recht und Verwaltung fungierte jedoch auch als Direktor des dortigen Staatstheaters Nacionalinis Kauno dramos teatras Ab 1930 vertrat er Litauen erneut als Gesandter in Schweden 1937 38 in Lettland und von 1938 bis 1940 beim Volkerbund Kurz vor der Besetzung Litauens durch die Rote Armee im Juni 1940 zog er sich auf sein sudfranzosisches Anwesen in Roquebrune Cap Martin nahe Monaco zuruck 515 Savickis gilt als ein expressionistischer Autor der aufgrund seiner internationalen Erfahrung der Zeit in seinem Land voraus war 516 Die in erster Ehe verwitwete und in zweiter Ehe geschiedene Gertrud Scholtz Klink Reichsfrauenfuhrerin des NS Staats ermoglichte es ihrem Sohn Ernst Klink die Freie Schulgemeinde von 1938 bis 1940 zu besuchen 517 1940 heiratete sie in dritter Ehe den SS Obergruppenfuhrer August Heissmeyer 1897 1979 518 den Inspekteur der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten NPEA oder Napola Gertrud Scholtz Klink betonte den absoluten Anspruch ihrer Organisation auf Fuhrung der arischen Frauen um deren weltanschauliche Schulung und Mobilisierung sie sich kummerte Sie war auch in die nationalsozialistischen Verbrechen involviert Der Reichsfrauenfuhrerin oblag die Kontrolle der sozialen Kontakte der Zwangsarbeiter die in Privathaushalten eingesetzt waren Sie wirkte zeitweise bei der Auswahl und Schulung von KZ Aufseherinnen mit Sie setzte sich mit grossem Eifer bis zum Ende des Dritten Reiches fur die Umsetzung der NS Gesellschaftspolitik ein 519 Der belgische Architekt und Designer Henry van de Velde und seine Ehefrau Marie Louise Maria van de Velde 1867 1943 geb Sethe bekamen sieben Kinder von denen zwei fruh starben Sie finanzierten ihren Kindern Anne Sophie Alma 1901 1944 Cornelie Jenny Nele 1897 1965 Helene Johanna Rosina Puppie Lene Helen 1899 1935 und Thylbert Thyl 1904 1980 von 1907 bis 1909 den Internatsaufenthalt in Wickersdorf Thylberts Zwillingsschwester Thylberthe Thylla blieb in der Familie Anne Sophie und Thylbert wurden in Weimar geboren Cornelie und Helene in Brussel 520 Der Journalist und Schriftsteller Fedor von Zobeltitz aus dem sachsischen Adelsgeschlecht Zobeltitz 425 und seine Ehefrau Klara Auguste 1857 1928 geborene Hackenthal ermoglichten ihrem Sohn Heinz von Zobeltitz als einer der ersten Schuler der Freien Schulgemeinde von 1906 bis 1908 mit musischem Schwerpunkt unterrichtet zu werden 426 Fedor von Zobeltitz war ein fester Bestandteil der literarischen Szene Berlins und ein Mitbegrunder der Berliner Literarischen Gesellschaft Der reisefreudige Adlige entwickelte sich auch durch seine Bekanntschaft mit Eduard Grisebach zum Bibliophilen und begrundete 1899 in Weimar die Gesellschaft der Bibliophilen mit Sonstige bekannte Personen mit Bezug zur Schule BearbeitenMarie Franke 1864 1940 genannt Fraulein Franke war von 1909 bis 1925 die Wirtschaftsleiterin der Freien Schulgemeinde Sie folgte Rudolf Aeschlimann Fritz Hafner Martin Luserke und Paul Reiner zur Schule am Meer auf die Nordseeinsel Juist 521 Sie war beispielsweise fur die ernahrungsreformerische Versorgung der Schuler verantwortlich Als unqualifizierte padagogische Hilfskraft leitete sie die Schuler auch beim Gartenbau an Annemarie Gerwien 1878 1926 Tochter des preussischen Oberstleutnants Paul Vincent Gerwien siehe Satz von Bolyai Gerwien 522 arbeitete seit 1906 als Hausdame in der Freien Schulgemeinde 1908 heiratete sie den Lehrer Martin Luserke und wurde von da an von den Schulern Frau Lu genannt Mit ihm bekam sie vier Kinder Ursula 1910 Klaus 1912 Heiner 1914 und Dieter 1918 2005 die alle in Wickersdorf geboren wurden 523 1925 wechselte die Familie zur Nordseeinsel Juist um dort die Schule am Meer zu grunden nbsp Kathe Kollwitz 1913Die Berliner Bildhauerin Kathe Kollwitz hatte einen guten Einblick in den Betrieb der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf denn ihr Ziehsohn Georg Gretor Pseudonym Georges Barbizon den sie ab 1904 bei sich aufgenommen hatte besuchte von 1911 bis 1913 das Internat und unterrichtete dort zur selben Zeit auch als Aushilfslehrer das Fach Franzosisch Sie war eine Studienfreundin von dessen Mutter Rosa Pfaffinger Zusammen mit ihrem Ehemann Karl Kollwitz uberlegte sie den gemeinsamen jungeren Sohn Peter Kollwitz 1896 1914 in die FSG zu geben als dessen Versetzung 1911 gefahrdet war Dieser war eng mit dem Berliner FSG Schuler Erich Krems befreundet 290 zu dem auch Kathe Kollwitz einen sehr personlichen Kontakt pflegte der sich nach Kriegsbeginn 1914 noch intensivierte 524 Erich gehorte mit dem alteren Sohn Hans Kollwitz dem Westender Kreis an 288 289 nbsp Peter Kollwitz 1914Peter Kollwitz 1896 1914 der jungste Sohn der Bildhauerin Kathe Kollwitz ware beinahe Schuler der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf geworden Er wurde von seiner Mutter als sehr charmant sehr liebenswurdig weich und lustig beschrieben 525 als teils zerstreut manchmal vorlaut und grob zeitweise aufmupfig und rebellisch Schule mochte er nicht 524 Kathe Kollwitz skizzierte in ihren Tagebucheintragungen welche Gedanken und Vorlieben ihren Sohn umtrieben Billard spielen Bergsteigen Expressionistisch malen Schule schwanzen Der Sternenhimmel Im Zarathustra lesen Die Toskana im Mai Erich Krems In Aschingers Schnellbufett rumhangen Kintopp Die Ostseedunen bei Prerow Schlittschuhlaufen Die Massendemonstrationen der SPD gegen die Kriegsgefahr Oscar Wilde auf englisch lesen Rauchen Gegen die Schule rebellieren 290 Im April 1911 ausserte er gegenuber seinem alteren Bruder Hans 1892 1971 dass er Kunstler werden wolle bestimmt Maler 524 Seine Mutter legte einige seiner Zeichnungen dem Kollegen Max Liebermann vor der dazu riet Peter zur Malklasse des Kunstgewerbemuseums anzumelden 290 Im selben Jahr war seine schulische Versetzung gefahrdet so dass seine Eltern uberlegten ihn in das Landerziehungsheim nach Wickersdorf zu schicken Seit 1909 war Peter durch seinen Ziehbruder den FSG Schuler und Franzosisch Aushilfslehrer Georg Gretor mit der Jugendbewegung Bundische Jugend in Kontakt Mit dem Berliner FSG Schuler Erich Krems war er sehr eng befreundet Die gewollte Distanz zu den staatlichen Schulstrukturen der wilhelminischen Zeit mehr Freiheit Individualitat und die im Internat gepflegte Kameradschaft hatten Peter in Wickersdorf vermutlich reizen konnen Der Unterricht dort unterschied sich jedoch kaum von dem was er an den staatlichen Schulen Berlins gewohnt war Bei konkreter Betrachtung stellte sich heraus dass Peter ein Jahr hatte wiederholen mussen um Anschluss an den Stoff in Wickersdorf zu bekommen Nach einer Abwagung der Vor und Nachteile eines Schulwechsels riet ihm Georg Gretor davon ab Peter Kollwitz erhielt dann von seinen Eltern die Erlaubnis den staatlichen Schulbetrieb mit der Mittleren Reife statt des Abiturs zu verlassen und ging Ostern 1912 von seiner Schule ab 524 290 Zusammen mit Erich Krems meldete er sich nach Kriegsausbruch 1914 als Kriegsfreiwilliger und fiel bereits nach einer Woche an der Front in Westflandern 526 Neben Georg Gretor und Erich Krems kannte Peter Kollwitz wohl auch den FSG Schuler Otto Braun Dessen Mutter Lily Braun war mit Kathe Kollwitz befreundet beide tauschten sich uber ihre Sohne aus 527 Audio BearbeitenDie Russische Horspiel mit Bezug zum Wickersdorfer Internat DDR Mitte der 1970er Jahre 87 16 Min Deutschlandfunk KulturVideo BearbeitenFSG Schuler Erich Krems 6 00 Min Deutsche WelleEinzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten a b c d e f g h Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 11 12 a b Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 300 Freie Schulgemeinde Wickersdorf Geschichte des Bestandsbildners In AdJb Bestand A 224 Archiv der deutschen Jugendbewegung Burg Ludwigstein Witzenhausen Hessen auf hessen de Werner Kraft Wilhelm Lehmann Briefwechsel 1931 1968 Wallstein Gottingen 2008 ISBN 978 3 8353 0235 8 s Personenregister Walter Frey Mauerhofer Rudolf Aeschlimann PDF Datei 46 4 MB In Burgdorfer Jahrbuch 1963 S 193f Auf unibe ch a b Wilhelm Pieper Niedersachsische Schulreformen im Luftflottenkommando Von der Niedersachsischen Erziehungsstatte zur IGS Franzsches Feld Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1683 0 S 64 68 wir wollten mithelfen dass eine neue Gesellschaft entstand b e Gesprach mit Hans Alfken In betrifft erziehung Jg 17 Heft 1 1984 S 72 77 Gerd Radde Hrsg Schulreform Kontinuitaten und Bruche Das Versuchsfeld Berlin Neukolln Band II 1945 bis 1972 Springer Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 322 97283 5 S 176 Hans Alfken In paed com Der etwas andere Bildungsserver auf paed com Detlef Oppermann Hans Alfken gestorben In Hessische Blatter fur Volksbildung Zeitschrift fur Erwachsenenbildung in Deutschland Jg 44 Heft 3 1994 S 277 279 a b c d e f Willi Apel In Universitat Hamburg Institut fur Historische Musikwissenschaft LexM auf uni hamburg de a b Werner Roder Herbert A Strauss Institut fur Zeitgeschichte Research Foundation for Jewish Immigration Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 1945 Walter de Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 096854 5 S 28 29 a b c Lehrerverzeichnis der Freien Schulgemeinde Wickersdorf In Archiv der deutschen Jugendbewegung Burg Ludwigstein Witzenhausen Hessen Eisner Bruno In Deutsche Biographie auf deutsche biographie de Accidentien und Tonalitat in den Musikdenkmalern des 15 und 16 Jahrhunderts Inaugural Dissertation Friedrich Wilhelms Universitat Triltsch und Huther Berlin 1936 OCLC 458496592 Radcliffe History auf harvard edu Willi Apel The Harvard Dictionary of Music Harvard University Press Cambridge Massachusetts 2003 ISBN 978 0 674 01163 2 S 240 259 vii xxi Laudeck In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 5 Marz 2022 Willi Apel Early Music Endowment Fund Memento vom 14 September 2018 im Internet Archive auf indiana edu Peter Dudek Alles braver Durchschnitt Impressionen zur Schulerschaft der FSG Wickersdorf 1906 1945 In Jahrbuch fur Historische Bildungsforschung 2017 Band 23 Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2018 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unserer Aussengemeinde In Stiftung Schule am Meer Hrsg Blatter der Aussengemeinde der Schule am Meer Juist Nordsee o Nr November 1934 S 1 Peter Dudek Vorweggelebtes Leben Die Erinnerungen des Reichstagsabgeordneten Ernst Putz an seine Wickersdorfer Schulzeit In Gudrun Fiedler Susanne Rappe Weber Detlef Siegfried Hrsg Sammeln erschliessen vernetzen Jugendkultur und soziale Bewegungen im Archiv Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 ISBN 978 3 8470 0340 3 S 169 a b Ernst Putz Aufzeichnungen Gefangnis Tagebuch Erinnerungen und Abschiedsbrief in der Untersuchungshaft in Berlin Moabit Sommer 1933 Maschinenschriftliche Transkription seiner Schwester Charlotte Putz 1903 1960 ohne Seitenangaben In Bundesarchiv BArch NY 4156 StA 3 Peter Dudek Der Odipus vom Kurfurstendamm Ein Wickersdorfer Schuler und sein Muttermord 1930 Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2015 ISBN 978 3 7815 2026 4 S 68 Peter Dudek Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe Der Reformpadagoge Gustav Wyneken 1875 1964 Eine Biographie Julius Klinkhardt 2017 ISBN 978 3 7815 2176 6 S 102 Meike G Werner Freundschaft Briefe Sera Kreis Rudolf Carnap und Wilhelm Flitner Die Geschichte einer Freundschaft in Briefen In Die Jugendbewegung und ihre Wirkungen Pragungen Vernetzungen gesellschaftliche Einflussnahmen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 ISBN 978 3 8470 0343 4 S 111 Martin Naf Paul Geheeb Seine Entwicklung bis zur Grundung der Odenwaldschule Deutscher Studienverlag Weinheim 1998 ISBN 3 89271 730 3 a b c Otto Friedrich Bollnow Geheeb Paul Hermann Albert Heinrich In Deutsche Biographie auf deutsche biographie de Martin Naf Paul und Edith Geheeb Cassirer Grunder der Odenwaldschule und der Ecole d Humanite Deutsche schweizerische und internationale Reformpadagogik 1910 1961 Beltz Weinheim Basel 2006 ISBN 978 3 407 32071 1 Peter Dudek Abschied vom padagogischen Eros In Der Tagesspiegel 18 Marz 2010 auf tagesspiegel de Barbara Hanusa Die religiose Dimension der Reformpadagogik Paul Geheebs Die Frage nach der Religion in der Reformpadagogik Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2006 ISBN 978 3 374 02430 8 Paul Freimut Die Bedeutung der studentischen Korporation und die wahre Aufgabe des deutschen Studenten Ideen zur Beurteilung der studentischen Verhaltnisse Hermann Rifel amp Cie Hagen i W 1891 Zitat S 34 Karl Marx Manuskripte zum zweiten Buch des Kapitals 1868 bis 1881 Walter de Gruyter Berlin 2008 ISBN 978 3 05 006359 1 S 1613 Martial Staub Burgerlichkeit im Exil In Hartmut Lehmann Otto Gerhard Oexle Nationalsozialismus in den Kulturwissenschaften Band 2 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 978 3 525 35862 7 S 354 Peter Dudek Vorweggelebtes Leben Die Erinnerungen des Reichstagsabgeordneten Ernst Putz an seine Wickersdorfer Schulzeit In Gudrun Fiedler Susanne Rappe Weber Detlef Siegfried Hrsg Sammeln erschliessen vernetzen Jugendkultur und soziale Bewegungen im Archiv Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 ISBN 978 3 8470 0340 3 S 178 Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 296 Fritz Hafner PDF Datei 79 kB In Ostfriesische Landschaft auf ostfriesischelandschaft de Juister Personlichkeiten Memento vom 28 August 2018 im Internet Archive auf juist de Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 135 Peter Dudek Dass ich aus innerster Uberzeugung meinen Weg ging Die Erinnerungen an die Freie Schulgemeinde Wickersdorf im Zuchthaustagebuch des KPD Reichstagsabgeordneten Ernst Putz 1896 1933 In Beitrage zur Geschichte der Arbeiterbewegung BzG 3 2011 S 91 120 Zitatstelle S 99 100 Bernhard Hell Die Evangelische Schulgemeinde1930 Auf uni jena de Urspringschule schreibt Geschichte In Urspringschule auf urspringschule de Urspringschule Privates evangelisches Landerziehungsheim in Baden Wurttemberg 24 November 2009 Auf spiegel de Stiftung Schule am Meer Hrsg Der vollstandige Ausbau der Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist Angelsachsen Verlag Bremen 1925 S 15 Prof Dr phil Gunther Ipsen 1 2 Vorlage Toter Link research uni leipzig de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven Auf uni leipzig de a b Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 11 55 a b Peter Dudek Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe Der Reformpadagoge Gustav Wyneken 1875 1964 Eine Biographie Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2017 ISBN 978 3 7815 2176 6 S 131 a b c Peter Dudek Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe Der Reformpadagoge Gustav Wyneken 1875 1864 Eine Biographie Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2017 S 191 192 a b c d e Peter Dudek Der Odipus vom Kurfurstendamm Ein Wickersdorfer Schuler und sein Muttermord 1930 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2015 ISBN 978 3 7815 2026 4 S 60 a b c d e Jaap Kool 1891 1959 In Nederlands Muziek Instituut auf nederlandsmuziekinstituut nl Jacqueline Oskamp Een behoorlijk kabaal Een cultuur geschiedenis van Nederland in de twintigste eeuw Ambo Anthos Amsterdam 2016 ISBN 978 90 263 3590 7 Fox auf 78 Heft 15 1927 Jaap Kool In IMDb auf imdb com De Drie Wensen In filmportal de auf filmportal de Nederlandsch Duitsche Kultuurgemeenschap In auf archieven nl Geburtsurkunde Johanna Gertraude Ernestine Kraker Standesamt Rheingonheim Registereintrag Nr 61 1888 Zitiert nach Stadtarchiv Ludwigshafen Felix Kraus schriftliche Ubermittlung vom 9 Februar 2021 Geburtsurkunde Johanna Hermine Kraker Standesamt Rheingonheim Registereintrag Nr 76 1886 Zitiert nach Stadtarchiv Ludwigshafen Felix Kraus schriftliche Ubermittlung vom 9 Februar 2021 Geburtsurkunde Johanna Hedwig Kraker Standesamt Rheingonheim Registereintrag Nr 45 1890 Zitiert nach Stadtarchiv Ludwigshafen Felix Kraus schriftliche Ubermittlung vom 9 Februar 2021 Brief von Walter Benjamin an Gerhard Scholem vom 1 Februar 1918 PDF Datei 28 3 MB In Gershom Scholem Theodor W Adorno Hrsg Walter Benjamin Briefe I Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1978 ISBN 3 518 10930 8 S 174 176 auf kritiknetz de Momme Brodersen Spinne im eigenen Netz Walter Benjamin Leben und Werk Elster Verlag Baden Baden 1990 ISBN 3 89151 102 7 S 62 Ute Scherb Ich stehe in der Sonne und fuhle wie meine Flugel wachsen Studentinnen und Wissenschaftlerinnen an der Freiburger Universitat von 1900 bis in die Gegenwart Ulrike Helmer Verlag Konigstein im Taunus 2002 ISBN 3 89741 117 2 S 169 Lehrerverzeichnis der Freien Schulgemeinde Wickersdorf In Archiv der deutschen Jugendbewegung Burg Ludwigstein Witzenhausen Hessen Peter Dudek Vorweggelebtes Leben Die Erinnerungen des kommunistischen Reichstagsabgeordneten Ernst Putz an seine Wickersdorfer Schulzeit In Gudrun Fiedler Susanne Rappe Weber Detlef Siegfried Sammeln erschliessen vernetzen Jugendkultur und soziale Bewegungen im Archiv Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 ISBN 978 3 8470 0340 3 S 161 182 Zitatstelle S 169 Kraker Gertrud Studienassessorin Im Trutz Frankfurt 25 III In Amtliches Frankfurter Adressbuch 1928 Verlag August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft m b H Frankfurt am Main I Teil S 332 Kraker Gertrud Studienassessorin Im Trutz Frankfurt 25 III In Amtliches Frankfurter Adressbuch 1929 Verlag August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft m b H Frankfurt am Main I Teil S 338 Kraker Gertrud Studienassessorin Im Trutz Frankfurt 25 III In Amtliches Frankfurter Adressbuch 1930 Verlag August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft m b H Frankfurt am Main I Teil S 396 Mitteilungen der Islandfreunde Organ der Vereinigung der Islandfreunde XVI Jahrg Heft 4 April 1929 S 96 Zitat Provinz Hessen Nassau Frankfurt a M Kraker Gertrud Oberlehrerin Im Trutz 25 E Verein In Gesellschaft der Freunde Islands e V auf islandfreundehamburg de Lehrerbuch der Schule am Meer Blatt 14 In Schleswig Holsteinische Landesbibliothek Kiel Handschriftenabteilung Nachlass Luserke Martin Signatur Cb 37 Logbuch der Schule am Meer Eintrag vom 20 Juli 1934 Ulrich Schwerdt Martin Luserke 1880 1968 Reformpadagogik im Spannungsfeld von padagogischer Innovation und kulturkritischer Ideologie Eine biographische Rekonstruktion Studien zur Bildungsreform Band 23 Philosophische Dissertation Universitat Paderborn 1992 Peter Lang Internationaler Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main u a 1993 ISBN 3 631 46119 4 a b Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 356 Hilmar Hockner August Halm und die Musik in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf G Kallmeyer Wolfenbuttel 1927 S 91ff OCLC 21590165 Regula Puskas Ernst Kurth In Historisches Lexikon der Schweiz 6 November 2008 abgerufen am 29 Juni 2019 Stiftung Schule am Meer Hrsg Der vollstandige Ausbau der Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist Angelsachsen Verlag Bremen 1925 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Diskurs Geschichtsunterricht als historische Lebenskunde Springer Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 8255 0486 1 S 141 142 Handlungsspielraume Memento vom 5 November 2018 im Internet Archive In Verbrechen der Wehrmacht auf verbrechen der wehrmacht de Dorte Hellwig Uberrascht von der malenden Grossmutter In LR Online Lausitzer Rundschau 5 Mai 2006 auf lr online de Museum erinnert an Jamlitzer Malerin In LR Online Lausitzer Rundschau 10 Februar 2006 auf lr online de Luserke Martin in Deutsches Archiv fur Theaterpadagogik auf archiv datp de Hans Windekilde Jannasch Martin Luserke In Spatlese Begegnungen mit Zeitgenossen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1973 auf luserke net Alfred Ehrentreich 50 Jahre erlebte Schulreform Erfahrungen eines Berliner Padagogen Studien zur Bildungsreform 11 Hrsg v Wolfgang Keim Frankfurt am Main Bern New York City 1985 ISBN 978 3 8204 7790 0 S 226 Helga Mittelbarer NS Literaturpreise fur osterreichische Autoren Eine Dokumentation Literatur in der Geschichte Geschichte in der Literatur Bohlau Wien 1998 ISBN 978 3 205 98204 3 S 87 Werner Meyer Was die Kameraden der Odenwaldschule lesen In Der neue Waldkauz 6 1932 S 129 150 Elija Horn Indien als Erzieher Orientalismus in der deutschen Reformpadagogik und Jugendbewegung 1918 1933 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2018 ISBN 978 3 7815 2232 9 S 133 Dennis Shirley The Politics of Progressive Education The Odenwaldschule in Nazi Germany Harvard University Press Cambridge Massachusetts 1992 ISBN 978 0 674 68759 2 S 74 87 108 133 161 163 167 168 186 Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 S 144 Peter Dudek Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe Der Reformpadagoge Gustav Wyneken 1875 1864 Eine Biographie Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2017 ISBN 978 3 7815 2176 6 S 361 363 Rudolf Pannwitz Der Volksschullehrer und die deutsche Sprache Berlin 1907 OCLC 767892363 Rudolf Pannwitz Der Volksschullehrer und die deutsche Kultur Berlin 1909 OCLC 185279222 Urteil des Landgerichts Berlin gegen Otto Peltzer vom 22 Juni 1935 In Landesarchiv Berlin Akte A Rep 358 02 Nr 10 931 Zitiert nach Transkription mit Fussnoten durch Prof Dr Peter Dudek ubermittelt am 20 August 2020 Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 396 398 Peter Dudek Alles braver Durchschnitt Impressionen zur Schulerschaft der FSG Wickersdorf 1906 1945 In JHB 23 Jahrbuch fur Historische Bildungsforschung 2017 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2018 ISBN 978 3 7815 2237 4 S 234 279 Zitatstelle S 236 Peter Dudek Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe Der Reformpadagoge Gustav Wyneken 1875 1864 Eine Biographie Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2017 ISBN 978 3 7815 2176 6 S 332 341 Volker Kluge Otto der Seltsame Parthas Verlag Berlin 2000 ISBN 3 932529 74 X Kapitel 3 a b Friedrich Schoenfelder Ich war doch immer ich Lebenserinnerungen Verlag Das Neue Berlin Berlin 1996 ISBN 978 3 359 00841 5 S 23 24 Peter Dudek Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe Der Reformpadagoge Gustav Wyneken 1875 1964 Eine Biographie Julius Klinkhardt 2017 ISBN 978 3 7815 2176 6 S 328 331 Peter Dudek Der Odipus vom Kurfurstendamm Ein Wickersdorfer Schuler und sein Muttermord 1930 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2015 ISBN 978 3 7815 2026 4 S 56 Ausweis fur staatlich geprufte Krankenpflegepersonen Pr I 7 M 1137 Die Krankenpflegeschulerin Anna Hochschild aus Frankfurt a Main welche vor der staatlichen Prufungskommission in Frankfurt a Main die Prufung fur Krankenpflegepersonen mit der Gesamtzensur Sehr gut bestanden hat und die zur Ausubung des Krankenpflegeberufs erforderlichen Eigenschaften besitzt erhalt hiermit die Bescheinigung dass sie staatlich als Krankenpflegerin anerkannt ist Wiesbaden den 11 Oktober 1915 Der Regierungsprasident eigenhandige Signatur Dienststempel des kgl preuss Regierungsprasidenten in Wiesbaden Zitiert nach Faksimile des Originaldokuments aus dem Nachlass der Anni Reiner Brissago Tessin Schweiz Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 82 Zitiert nach Paul Samelson USA Enkel von Anna Sara Reiner Sohn von dessen altester Tochter Renate Nati 1917 2005 Casa Reiner Memento vom 27 Januar 2021 im Internet Archive auf hamlet love Anni Reiner Mein Freund Elio Cecilie Dressler Verlag Berlin 1962 OCLC 676731511 a b Renate Samelson Renate s Saga autobiographische Aufzeichnungen mit 12 Fotos Ann Arbor Michigan USA abgeschlossen im Jahr 2002 25 Seiten unveroffentlicht Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 82 Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 197 Claus Victor Bock Besuch im Elfenbeinturm Reden Dokumente Aufsatze Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1990 ISBN 978 3 88479 430 2 S 170 Peter Dudek Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe Der Reformpadagoge Gustav Wyneken 1875 1964 Eine Biographie Julius Klinkhardt 2017 ISBN 978 3 7815 2176 6 S 266 Martin Modes Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf faszinierend einmalig und erschreckend 1 2 Vorlage Toter Link wirtschaft kreis slf de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven Vortrag von Peter Dudek in der Saalfelder Schlosskapelle Museums und Geschichtsverein Saalfeld und das Kreisarchiv des Landkreises Saalfeld Rudolstadt Veranstalter 20 Marz 2013 auf kreis slf de Peter Dudek Vorweggelebtes Leben Die Erinnerungen des kommunistischen Reichstagsabgeordneten Ernst Putz an seine Wickersdorfer Schulzeit In Gudrun Fiedler Susanne Rappe Weber Detlef Siegfried Hrsg Sammeln erschliessen vernetzen Jugendkultur und soziale Bewegungen im Archiv Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 ISBN 978 3 8470 0340 3 S 161 182 Zitatstelle S 174 Lebenslauf von Heinrich d i Peter Suhrkamp vom 4 Februar 1952 In Deutsches Literaturarchiv Marbach Peter Suhrkamp Archiv Mediennummer BF000404119 Barbara Stambolis Jugendbewegt gepragt Essays zu autobiographischen Texten von Werner Heisenberg Robert Jungk und vielen anderen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2013 ISBN 978 3 8470 0004 4 S 684 685 Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 448 Peter Dudek Versuchsacker fur eine neue Jugend Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf 1906 1945 Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 1681 6 S 312ff Foto Martin Luserke Beate Kostlin Uhse und Erne Wehnert an Bord der Krake Auf luserke net Cover Foto Astrid Beier Schule Althagen in Mecklenburg Schule Ahrenshoop in Pommern Astrid Beier Schule Althagen in Mecklenburg Schule Ahrenshoop in Pommern Eigenverlag Ahrenshoop 2005 ohne ISBN auf gbv de Gemeindearchiv Ahrenshoop Erne Wehnert Schule Althagen Schule Ahrenshoop Laufzeit 1946 1970 Astrid Beier Friedrich Schulz Wer die Segel da streichet ist feig Erinnerungen an die Padagogin Erne Wehnert 1900 1985 in Heimatverband im Landkreis Ribnitz Damgarten e V Hrsg Jahrbuch 1994 S 97f Martin Kiessig Martin Luserke Gestalt und Werk Versuch einer Wesensdeutung Phil Diss Universitat Leipzig J Sarchen Verlag Berlin 1936 zitiert nach Die Lebensfahrt des Martin Luserke Vortrag von Kurt Sydow zum 100 Geburtstag Martin Luserkes am 3 Mai 1980 auf luserke net Hermann Kurzke Thomas Mann Das Leben als Kunstwerk C H Beck Munchen 2006 ISBN 978 3 406 55166 6 S 374 Thijs Maasen Padagogischer Eros Gustav Wyneken und die Freie Schulgemeinde Wickersdorf Sozialwissenschaftliche Studien zur Homosexualitat hrsg v Rudiger Lautmann Verlag Rosa Winkel Berlin 1995 ISBN 3 86149 032 3 Magdalena Klinger Padagogischer Eros Erotik in Lehr Lernbeziehungen aus kontextanalytischer und ideengeschichtlicher Perspektive Logos Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 8325 2923 9 S 230 a b Bernd Ulrich Hergemoller Nicolai Clarus Mann fur Mann biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und mannmannlicher Sexualitat im deutschen Sprachraum Teil 1 Sozialwissenschaftliche Studien zur Homosexualitat hrsg v Rudiger Lautmann LIT Verlag Munster 2010 ISBN 978 3 643 10693 3 S 1301 1303 Gustav Wyneken Eros Adolf Saal Verlag Lauenburg Elbe 1921 S 67 71 OCLC 719479470 Zitiert nach Ullrich Herrmann Missbrauch padagogischer Beziehungen durch sexuelle Gewalt In Christoph Leser Torsten Pflugmacher Marion Pollmanns Jens Rosch Johannes Twardella Hrsg Zueignung Padagogik und Widerspruch Verlag Barbara Budrich Leverkusen 2014 ISBN 978 3 8474 0436 1 S 171 205 Zitatstelle S 185 Inga Pinhard Von echter Knabenliebe und dem padagogischen Eros PDF Datei 3 3 MB In DJI Impulse Das Bulletin des Deutschen Jugendinstituts 3 2011 S 20 23 Ansorge Joachim In Deutsche Biographie auf deutsche biographie de Schulerverzeichnis der Freien Schulgemeinde Wickersdorf In Archiv der deutschen Jugendbewegung Burg Ludwigstein Witzenhausen Hessen Lobe Nr 8363 In Kobenhavns Stadsarkiv Stadtarchiv Kopenhagen Standesamtliche Heiratsbeurkundung 1939 Uber das Schicksal von 216 an einem Mastdarmkrebs erkrankten Menschen In Deutsche Nationalbibliothek GND 571774997 Zitiert nach Ricardo Salas Auvert 1959 Neffe Rodolfos Montreal Quebec Canada diverse E Mails vom August 2020 Schulerverzeichnis der Freien Schulgemeinde Wickersdorf In Archiv der deutschen Jugendbewegung Burg Ludwigstein Witzenhausen Hessen Schulerbuch der Schule am Meer Blatt 172 In Schleswig Holsteinische Landesbibliothek Kiel Nachlass Luserke Martin Signatur Cb 37 Ruth Bamberger Arrival in Juist Essay zur Schule am Meer maschinenschriftlich undatiert vermutl 1970er oder fruhe 1980er Jahre 5 Seiten Ruth Bamberger Abitur Graduation Essay zur Schule am Meer maschinenschriftlich undatiert vermutl 1970er oder fruhe 1980er Jahre 4 Seiten Blatter der Aussengemeinde der Schule am Meer Juist Nordsee 14 Rundbrief April 1933 S 10 11 Klaus Bamberger Meine Ferien Tagebuch handschriftliche Eintragungen teils gereimt mit 3 eingeklebten Fotos undatiert eindeutig Sommer 1935 unveroffentlicht 43 Seiten plus Titelblatt ohne Seitennummerierung S 16 17 Klaus Bamberger Aus der Geschichte der Familie Bamberger Kindheitserinnerungen an Lichtenfels Kleine CHW Schriften Colloquium Historicum Wirsbergense Heft 2 Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte Sonderheft 3 hrsg v Stadtarchiv Lichtenfels Schulze Lichtenfels 2005 ISBN 3 87735 177 8 S 42 Maria Becker Pieces of Memory Memories by Maria Becker to Claude on the occasion of his 80th birthday in 2000 Unveroffentlichter Essay Ulster 2000 Aus dem Nachlass von Claude P Bamberger im Besitz von Mo Li Bamberger Tenafly New Jersey USA Klaus Bamberger Aus der Geschichte der Familie Bamberger Kindheitserinnerungen an Lichtenfels Kleine CHW Schriften Colloquium Historicum Wirsbergense Heft 2 Lichtenfelser Hefte zur Heimatgeschichte Sonderheft 3 hrsg v Stadtarchiv Lichtenfels Schulze Lichtenfels 2005 ISBN 3 87735 177 8 S 53 Peter Dudek Rebellen gegen den Krieg Sucher nach Gemeinschaft Der jugendbewegte Berliner Kreis im Kontext des Ersten Weltkrieges Klinkhardt Julius 2021 ISBN 978 3 7815 2435 4 S 92 Fussnote 142 google de Peter Dudek Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe Der Reformpadagoge Gustav Wyneken 1875 1964 eine Biographie Verlag Julius Klinkhardt 2017 ISBN 978 3 7815 2176 6 S 190 google de a b c d Peter Dudek Alles braver Durchschnitt Impressionen zur Schulerschaft der FSG Wickersdorf 1906 1945 In Jahrbuch fur Historische Bildungsforschung 2017 Band 23 Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2018 ISBN 978 3 7815 2237 4 S 234 279 Zitatstelle S 269 a b c d e f g h i j k Schulerverzeichnis der Freien Schulgemeinde Wickersdorf In Archiv der deutschen Jugendbewegung Burg Ludwigstein bei Witzenhausen in Hessen Nachruf auf Prof Dr Alfred Benninghoven In Deutsche Gesellschaft fur Massenspektronomie auf dgms eu Harald Metzkes Die Welt spricht laut und hort nicht In Berliner Zeitung 9 Januar 2001 auf berliner zeitung de Bonsels Bernd Holger 1907 1978 auf kalliope verbund info Bonsels Bernd Holger In Deutsche Biographie auf deutsche biographie de Gisela Bonsels Der gestohlene Rauber Thienemann Stuttgart 1958 Gisela Bonsels Max und die Mannchen Thienemann Stuttgart 1961 Egon und Kurt Bonsels Abriss der historischen Zusammenhange der Familien Bonsels PDF Datei 2 3 MB 2008 auf kurt bonsels de Herbert von Borch im Munzinger Archiv abgerufen am 5 Februar 2024 Artikelanfang frei abrufbar a b Dorothee Wierling Eine Familie im Krieg Leben Sterben und Schreiben 1914 1918 Wallstein Verlag Gottingen 2013 ISBN 978 3 8353 1301 9 Peter Dudek Sie sind und bleiben eben der alte abstrakte Ideologe Der Reformpadagoge Gustav Wyneken 1875 1964 Eine 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