www.wikidata.de-de.nina.az
Rosa Pfaffinger 1866 1949 aus Triest war eine osterreichische Malerin Mazenin und Bohemien Ende des 19 Jahrhunderts Rosa Pfaffinger um 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDamenakademie Rosa Pfaffinger vorne liegend Maria Slavona vorne rechts dazwischen Kathe Schmidt verh Kollwitz sitzend 1889Fotografieaus Privatbesitz MunchenLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Rosa Pfaffinger wuchs in einem sehr vermogenden und kultivierten Elternhaus auf Sie war die Tochter des Handelsmanns Georg Pfaffinger welcher von 1845 bis 1861 osterreichischer Konsul in Damaskus und Triest war und dessen Frau Adele geborene Stoeger Nach dem Tod ihrer Schwester in 1888 wurde ihr mit deren Erbe auch ihr Erbteil an dem Vermogen des 1872 verstorbenen Vaters ausgezahlt Im Jahre 1888 lernten sich Rosa Pfaffinger Maria Slavona 1865 1931 und Marie von Geyso genannt Mimi 1 2 als Schulerinnen der privaten Malschule des Bildnis und Genremalers Alois Erdtelt 1851 1911 in Munchen kennen 3 4 Nach Schliessung der Erdteltschen Malschule im Jahre 1889 wechselten die Frauen an die Munchner Damenakademie und besuchten die Malklasse von Ludwig von Herterich der nur hochbegabte und Professionalitat anstrebende Schulerinnen aufnahm darunter auch Kathe Schmidt bekannt unter dem Namen Kathe Kollwitz Unzufrieden mit den Ausbildungsmoglichkeiten fur Kunstlerinnen in Deutschland waren zuerst Maria Slavona 1890 und dann Rosa Pfaffinger nach Paris gegangen wo sie die Impressionisten studierten und als Autodidakten lernten 1891 1892 bezogen Pfaffinger und Slavona mit der slowenischen Impressionistin Ivana Kobilca 1861 1926 und dem danischen Bildhauer Hans Brich Dahlerup 1871 1892 Enkel des Hans Birch Dahlerup sowie mit dem deutsch danischen Maler Willy Gretor auch Gretor eigentlich Julius Rudolph Wilhelm Petersen 1868 1923 eine gemeinsame Sechs Zimmer Wohnung auf dem Boulevard Malesherbes im 8 Arrondissement in Paris Es war ein Experiment mit neuen Lebensformen nach den Lehren von Nietzsche 5 in welchem sie den Versuch in Freier Liebe unternahmen um das uberlebte starre aber affektbetonte subjektivistische Haus Familien und Ehesystem zu sprengen 6 Trotz ihrer anfanglichen Absicht nur fur mehrere Monate in Paris zu studieren blieben sie ca 15 Jahre in Frankreich 7 Maria Slavona wurde zeitgleich mit Ivana Kobilca die Geliebte von Gretor und gebar 1891 dessen uneheliche Tochter Lilly Im Anschluss an Maria Slavona wurde Rosa Pfaffinger die Geliebte Willy Gretors 1891 seine Ehefrau und die Mutter des gemeinsamen Sohnes Georg 1892 1943 8 Gretor wird als ein genialer Abenteurer und Hochstapler Maler Dichter Bilderfalscher und Kunsthandler beschrieben Und es war Rosa Pfaffinger die alle Rechnungen fur das Boheme Leben in der pomposen Wohnung mit Kammerdiener Kindermadchen und Kochin zahlte zuzuglich der angemieteten Ateliers in der Nachbarschaft Gretor selbst hatte seine eigene Unterkunft kam und ging wann er wollte und Pfaffinger finanzierte auch diese Wohnung seinen reichen Lebensstil und seine Matressen Dies waren zunachst die italienische Sangerin Severina und nach ihr die Tanzerin Polaire Das Leben in der Wohngemeinschaft hielt bis Rosa Pfaffinger das Geld aus ihrer Erbschaft ausgegangen war Zuruck blieben die beiden Freundinnen Pfaffinger und Slavona als alleinerziehende Mutter die sich die Kinderversorgung und die Arbeit im Atelier aufteilten und in den Pariser Vorort Meudon zogen Die neue Lebensform bot die einzige Moglichkeit als professionell tatige Kunstlerinnen weiterzuarbeiten Mit finanziellen Einschrankungen und starken psychischen Belastungen konnten beide Frauen in der Kunst den gesellschaftlichen Repressionen entgegentreten die in Frankreich weniger als in Deutschland wirksam waren Nach der Auflosung der Wohngemeinschaft um 1892 ubernahm Albert Langen die Wohnung samt Inventar und Kunstgegenstande und grundete 1893 in Paris seine Verlags Buch und Kunsthandlung Mit Pfaffingers Geld hatte Gretor Kunst gekauft und viele Kunstler unterstutzt darunter 1894 August Strindberg welcher Rosa Pfaffigers Atelier in Passy bezogen hatte Ausschweifungen und Verschwendungssucht aber auch Eifersucht und Demutigungen hatten Pfaffingers Pariser Leben bestimmt Die einstmals vermogende nun verarmte Rosa Pfaffinger lebte nun wechselweise in Paris und Berlin wo ihr Sohn Georg Gretor von Kathe Kollwitz seit 1904 als Pflegekind aufgenommen und bis zu dessen Volljahrigkeit zusammen mit deren Sohnen Hans und Peter Kollwitz grossgezogen wurde Spater fuhrte er als Journalist nach seinem Geburtsort das Pseudonym Georges Barbizon war mit Esther Gretor geborene Kaae verheiratet und zog nach Danemark Maria Slavona lernte den Schweizer Kunsthandler Otto Ackermann in Paris kennen entzog sich den Enttauschungen und finanziellen Schwierigkeiten erreichte schliesslich Anerkennung und Bestatigung Seit 1901 hatte Slavona als korrespondierendes Mitglied in der Berliner Secession ausgestellt und 1904 an der ersten gemeinsamen Ausstellung mit der Munchener Sezession teilgenommen Nun war es Slavona welche die verarmte Rosa Pfaffinger unterstutzte Literatur BearbeitenUlrike Wolff Thomsen Die Pariser Boheme 1889 1895 ein autobiographischer Bericht der Malerin Rosa Pfaffinger Verlag Ludwig Kiel 2007 ISBN 978 3 937719 39 9 Ulrike Wolff Thomsen Der Erbfeind oder ein Anti Puppenheim Momentaufnahmen aus der Nora Zeit Ein autobiographischer Bericht der Malerin Rosa Pfaffinger In Theresa Georgen Carola Muysers Hrsg Buhnen des Selbst 2006 Yury Winterberg Sonya Winterberg Kollwitz Die Biografie Bertelsmann Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 570102 02 2 Ulrike Wolff Thomsen Willy Gretor 1868 1923 Ludwig 2005 ISBN 978 3 937719 33 7 Weblinks BearbeitenEdwin Scharff Museum widmet sich deutschen Kunstlerinnen In Sudwest Presse abgerufen am 3 Februar 2016Einzelnachweise Bearbeiten Marie Mimi Freiin von Geyso aus Munchen 1941 Malerin und Schriftstellerin anfanglich unter dem Pseudonym Guy de Soom studierte unter anderen mit Rose Plehn in der Malklasse von Ludwig von Herderich Schriftstellerlexikon Marie von Geyso 3 April 1862 in Meiningen 26 Juli 1926 in Danzig Pseudonym Guy von Soom Malerin Erzahlerin Tochter eines Kammerherrn Studium der Malerei in Munchen Freundschaft mit Ricarda Huch ab 1892 in Danzig auf thueringer literaturrat de abgerufen am 25 April 2016 Rosa Pfaffinger hinten links und Ivan Kobilca vorne links wahrend des Studiumsbei Alois Erdtelt in Munchen um 1888 Slowenisch Foto Archiv der Nationalgalerie Wolff Thomsen Ulrike Maria Slavona In Wolff Thomsen Ulrike Paczkowski Jorg Hrsg Kathe Kollwitz und ihre Kolleginnen in der Berliner Secession 1898 1913 Wertheim Heide 2012 S 130 Rosa Pfaffinger Der Erbfeind Maschinenschriftliches Manuskript S 65f Ulrike Wolff Thomsen Hinaus in die Welt Der Aufbruch von deutschen und finnischen Kunstlerinnen nach Paris vor der Jahrhundertwende Abgerufen am 3 Februar 2016 PDF 542 kB Ulrike Wolff Thomsen Willy Gretor 1868 1923 seine Rolle im internationalen Kunstbetrieb und Kunsthandel um 1900 Bau Kunst 11 Schleswig Holsteinische Schriften zur Kunstgeschichte 11 Ludwig Kiel 2006 ISBN 3 937719 33 4 Normdaten Person GND 140875190 lobid OGND AKS LCCN no2008076390 VIAF 2279802 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfaffinger RosaKURZBESCHREIBUNG osterreichische MalerinGEBURTSDATUM 1866STERBEDATUM 1949 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosa Pfaffinger amp oldid 228818661