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Die Stiftung Schule am Meer war eine mit privaten und offentlichen Mitteln finanzierte Einrichtung zur Forderung des reformpadagogischen Landerziehungsheims Schule am Meer 1 2 auf der ostfriesischen Insel Juist im Freistaat Preussen das zwischen Ostern 1925 und Ostern 1934 als Ganztagsschule bzw Internat fur Madchen und Jungen mit musischem Schwerpunkt Chor Orchester Laienspiel Theater betrieben wurde Als Hohepunkt der Stiftungsarbeit gilt die deutschlandweit einzigartige Errichtung einer schuleigenen Theaterhalle 1930 31 im Loog die durch den damaligen preussischen Staatsminister fur Wissenschaft Kultur und Volksbildung Adolf Grimme SPD und das Zentralinstitut fur Erziehung und Unterricht unter Franz Hilker gefordert wurde 3 um fur das gesamte Deutsche Reich als zentrale Ausbildungs und Spielstatte fur Laienspiel Padagogen zu dienen 4 Bildmarke der Stiftung Schule am Meer Juist Nordsee 1924 1934 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und Stiftungszweck 2 Zielsetzung 3 Kuratorium 4 Forderer Auswahl 5 Bekannte Personen mit Bezug zur Schule 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseGrundung und Stiftungszweck Bearbeiten nbsp Deckblatt der Erstausgabe der Blatter der Aussengemeinde der Schule am Meer Juist vom Juli 1929 mit StiftungslogoDie Stiftung wurde am 4 Oktober 1924 gegrundet die Schule am Meer hingegen erst am 1 Mai 1925 Schon im Vorfeld der beabsichtigten Schulgrundung sollte die Stiftung zwei Aufgaben erfullen Sie diente als Instrument des Marketing um fur die Privatschule Forderer zu gewinnen aber auch um interessierte Eltern Padagogen und staatliche Stellen auf das Projekt aufmerksam zu machen 5 Die Stiftung agierte als Herausgeber von Publikationen und als integrativer Bestandteil der so bezeichneten Aussengemeinde der S a M die aus dem Bund Freunde der Schule am Meer hervorging der am 27 Februar 1925 unter dem Vorsitz von Hans Freyer gegrundet worden war und spater auch von Alfred Ehrentreich geleitet wurde 6 Die Aussengemeinde umfasste neben der Elternschaft die ehemaligen Schuler die Vertrauensleute und Forderer der Schule am Meer die vornehmlich im Deutschen Reich in der Republik Osterreich und in der Schweiz angesiedelt waren Zielsetzung BearbeitenDa die Schule nach Massgabe ihres Grunders und Schulleiters Martin Luserke nicht durchgangig als reine Privatschule betrieben werden sollte war beabsichtigt mittel und langfristig Zuschusse aus offentlichen Mitteln zu generieren 7 Fur dieses Ziel waren jedoch private organisatorische und padagogische Vorleistungen erforderlich von denen insbesondere die beiden letztgenannten nicht kurzfristig zu erreichen waren Zunachst war man demzufolge auf eine Finanzierung aus Privatmitteln angewiesen wobei das pro Schuler und Schuljahr von den Eltern zu zahlende Schulgeld ersichtlich nicht ausreichen wurde siehe auch Kapitel Finanzierung im Hauptartikel uber die S a M Kuratorium BearbeitenDas Kuratorium der Stiftung Schule am Meer setzte sich aus dem Schweizer Padagogen Rudolf Aeschlimann dem osterreichischen Maler Fritz Hafner dem deutschen Industriellen Kunstsammler und mazen Alfred Hess aus Erfurt in Thuringen dem Berliner Reformpadagogen Martin Luserke der promovierten lothringischen Sozialwissenschaftlerin Elisabeth Jaffe geb Freiin von Richthofen und dem promovierten frankischen Chemiker Paul Reiner aus Nurnberg zusammen 8 Aeschlimann Hafner Luserke und Reiner waren an der S a M als Lehrer tatig Forderer Auswahl BearbeitenAusweislich der zwischen 1929 und 1934 als Periodikum publizierten Blatter der Aussengemeinde der Schule am Meer Juist und dem Auskunftsblatt uber die Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist der Schuljahre 1928 29 und 1929 30 zahlten beispielsweise zum Kreis der Forderer der Schule am Meer Bruno Ahrends 1878 1948 Architekt in Berlin Otto Bamberger 1885 1933 Kaufmann Unternehmer D Bamberger SPD Mitglied Kunstsammler und mazen aus Lichtenfels Herbert von Borch 1876 1961 Diplomat in Tokio und Peking Alfred Breuninger 1884 1947 Vorstandsvorsitzender der Firma Breuninger Stuttgart Heinrich Cordes 1866 1927 Dolmetscher fur das Auswartige Amt in China und Bankdirektor in Tientsin Eugen Diederichs 1867 1930 Verleger in Jena Alfred Doblin 1878 1957 Psychiater und expressionistischer Schriftsteller Wilhelm Dyckerhoff 1868 1956 Dyckerhoff Zementwerke Regierungsvizeprasident in Aurich Parlamentarier Alfred Ehrentreich 1896 1998 Reformpadagoge und Autor in Berlin Adolphe Ferriere 1879 1960 Reformpadagoge und Autor in Genf Hans Freyer 1887 1969 Soziologe Historiker und Philosoph in Leipzig Otto Frielinghaus 1877 1956 Ministerialrat im Preussischen Ministerium fur Handel und Gewerbe in Berlin Julius Gebhard 1884 1966 Erziehungswissenschaftler SPD Mitglied in Hamburg Ida Goldschmidt Livingston 1863 1933 Witwe des Musikwissenschaftlers Hugo Goldschmidt Frankfurt am Main Wilhelm Gratenau Grosskaufmann Holz und Zellstoff Importeur in Hamburg Adolf Grimme 1889 1963 Staatsminister fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung in Preussen SPD Kulturpolitiker in Magdeburg spater Berlin Emil Grobel Rechtsanwalt in Elberfeld Julius Halberstadt 1876 1939 Mitinhaber von Schade amp Fullgrabe Frankfurt am Main und Leipzig Hans Hecht 1876 1946 Anglistik Ordinarius in Gottingen Oskar Heller 1889 Arzt in Ludwigshafen am Rhein Ernst Herdieckerhoff 1892 1961 promovierter Chemiker bei der Bayer AG bis 1928 NSDAP Mitglied in Opladen Alfred Hess 1879 1931 Industrieller M amp L Hess Kunstsammler und Kunstmazen in Erfurt Otto Hornig Strumpffabrik Besitzer in Chemnitz Gunther Ipsen 1899 1984 promovierter und habilitierter osterreichischer Philosoph und Soziologe Ordinarius an der Universitat Leipzig Walter Kaesbach 1879 1961 Kunsthistoriker Direktor der Kunstakademie Dusseldorf Gustav Kammerer Geschaftsfuhrer der Papierfabrik GmbH vormals Bruder Kammerer in Osnabruck Gerhard M Kelter Mitinhaber der Chs Lavy amp Co Lavy Ltd Laco Export Co Hamburg und London Ludwig Kelbetz 1905 1943 Dozent in Frankfurt an der Oder und in Berlin Otto Kestner 1873 1953 Arzt und Physiologe Adolf Koster 1883 1930 SPD Politiker abwechselnd Reichsminister des Innern und Reichsminister des Auswartigen in Berlin Margarete Kostlin Rantsch 1880 1945 Medizinerin in Wargenau Ostpreussen Ernst Kurth 1886 1946 Musikwissenschaftler in Bern Ernst Leitz II 1871 1956 Industrieller Besitzer der Leitz Optische Werke Mikroskope Kleinbildkamera Leica Fernglaser u a in Wetzlar Robert Heinrich Lienau 1866 1949 Inhaber des Robert Lienau Musikverlages in Wien Felix Lommel 1875 1968 Mediziner Professor an der Friedrich Schiller Universitat in Jena Ernst Majer Leonhard 1889 1966 promovierter Padagoge Schuldirektor in Frankfurt am Main Paul von Monakow 1885 1945 promovierter Neurologe und Privatdozent in Zurich Irmgard Grafin zu Munster 1891 1967 geb von Trutzschler Freiin zum Falkenstein Gut Kniestedt bei Salzgitter Hermann Julius Nohl 1879 1960 Ordinarius fur Padagogik an der Georg August Universitat in Gottingen Friedrich Paulsen 1874 1947 Architekt Robert Wichard Pohl 1884 1976 Physiker und Universitatsprofessor aus Hamburg lehrte in Gottingen Jorgen Skafte Rasmussen 1878 1964 Ingenieur Grunder und Hauptaktionar der Zschopauer Motorenwerke J S Rasmussen AG DKW Metallwerke Zoblitz Deutsche Kuhl und Kraftmaschinen GmbH Eisen und Flugzeugwerk Erla GmbH Berliner Maschinenfabrik Prometheus GmbH Elcamo Motor Aggregatebau GmbH Eisengiesserei Annaberg Luma Werke Rota Apparatebau Deutsche Kuhl und Kaltemaschinen GmbH Audiwerke AG Horchwerke AG Wanderer Werke Audi DKW Horch Wanderer ab 1932 Auto Union in Zschopau Anna Sara Reiner staatliche geprufte Krankenpflegerin und Hilfslehrkraft in der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf und in der Schule am Meer auf Juist Josef Rings 1878 1957 Architekt SPD Mitglied in Essen Ludwig Roselius 1874 1943 Grunder und Besitzer von Kaffee HAG in Bremen Alex Schackwitz 1878 1952 Gerichtsarzt Pathologe in Hannover Walter Schatzki 1899 1983 Buchhandler und Antiquar in Frankfurt am Main Karl Seidelmann 1899 1974 habilitierter Musikpadagoge Hannes Sild 1937 Rechtsanwalt in Wien Wilhelm Freiherr von Tettau 1872 1929 Architekt in Berlin Alfred Weber 1868 1958 promovierter und habilitierter Soziologe und Nationalokonom an der Ruprecht Karls Universitat in Heidelberg Felix Weise 1961 Inhaber der Pumpenfabrik Weise Sohne in Halle an der SaaleBekannte Personen mit Bezug zur Schule Bearbeiten Hauptartikel Liste bekannter Personen mit Bezug zur Schule am MeerSiehe auch BearbeitenSchule am Meer Theaterhalle der Schule am Meer Krake Schiff Einzelnachweise Bearbeiten Stiftung Schule am Meer Juist In Landesarchiv Baden Wurttemberg Abt Generallandesarchiv Karlsruhe Archivaliensignatur 69 Baden Salem 13 Nr 982 auf deutsche digitale bibliothek de Luserke Martin Stiftung Schule am Meer Juist Ostfriesland In Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz VI HA Nl Grimme A Nr 2058 auf deutsche digitale bibliothek de Martin Luserke Zum Abschluss An die Mitglieder unserer Aussengemeinde In Blatter der Aussengemeinde der Schule am Meer Juist Nordsee o Jg o Nr November 1934 S 2 Staatskommissar fur die Regelung der Wohlfahrtspflege in Preussen Schule am Meer Juist Antrag zur Sammlung von Geldspenden zugunsten eines Hallenbaus zur Verbesserung der kulturellen und sportlichen Ausbildungsmoglichkeiten auf deutsche digitale bibliothek de Beihilfe fur den Buhnenfonds der Stiftung Schule am Meer in Juist In Staatsarchiv Hamburg Sign 361 2 V 894 a auf hamburg de Stiftung Schule am Meer Hrsg Paul Reiner Red Blatter der Aussengemeinde der Schule am Meer Juist 1 Rundbrief Schule am Meer Juist Ostfriesland Juli 1929 Martin Luserke Zum Abschluss An die Mitglieder unserer Aussengemeinde In Blatter der Aussengemeinde der Schule am Meer Juist Nordsee o Jg o Nr November 1934 S 3 Der Nachmittag gehorte der Korperbildung und Kunst In Ostfriesischer Kurier Nr 101 3 Mai 1990 S 31 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftung Schule am Meer amp oldid 228979419