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Klaus Schwarzkopf 18 Dezember 1922 in Neuruppin 21 Juni 1991 in Bochum war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Karriere 2 1 Theater 2 2 Fernsehen und Kino 2 3 Synchronisation 3 Privates 4 Krankheit und Tod 5 Filmografie Auswahl 6 Tontrager 7 Horspiele 8 Auszeichnungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHerkunft und Ausbildung BearbeitenSchwarzkopf wuchs bei seiner Mutter Gertrud auf Er musste wegen einer Knochentuberkulose jahrelang in einem Gipsbett schlafen Der Vater war bereits wenige Wochen nach der Geburt des Sohnes verstorben Nach der Schulzeit folgte eine Ausbildung im Verwaltungsbereich wo er zum Regierungsinspektor ernannt wurde 1 Gegen den ausdrucklichen Willen der Mutter begann Schwarzkopf mit 20 Jahren noch wahrend des Zweiten Weltkriegs eine vierjahrige Schauspielausbildung in Berlin die er 1947 erfolgreich beenden konnte 1 Karriere BearbeitenTheater Bearbeiten Schwarzkopf debutierte 1947 als Theaterschauspieler unter Boleslav Barlog am Berliner Schlosspark Theater neben Hildegard Knef 1953 wechselte Schwarzkopf nach Wiesbaden spater war er in Hannover und Munchen engagiert Er avancierte zum Publikumsliebling und wurde zum Bayerischen Staatsschauspieler ernannt In den 1970er Jahren war er in Produktionen des Hamburger Thalia Theaters zu sehen u a in Gin Romme von James Saunders an der Seite von Edda Seippel sowie 1979 in Boy Goberts dortiger Abschiedsproduktion Goethes Faust Eine Tragodie und Faust Der Tragodie zweiter Teil in der Inszenierung von Hans Hollmann In den 1980er Jahren verpflichtete ihn Gobert an die Staatlichen Schauspielbuhnen Berlin wo er unter anderem 1982 den russischen Gesandten in der deutschen Erstauffuhrung von Slawomir Mrozeks Der Botschafter und 1984 den Hauptmann von Kopenick in Carl Zuckmayers gleichnamigem Stuck darstellte Schwarzkopfs Repertoire umfasste Rollen wie den schwulen Friseur Harry in Charles Dyers Unter der Treppe und den Vertreter Willy Loman in Arthur Millers Tod eines Handlungsreisenden den er als seine Lieblingsrolle bezeichnete Schwarzkopf war als intriganter Sekretar Wurm in Schillers Kabale und Liebe Hauptmann von Kopenick und Tartuffe zu sehen und trat auch in zeitgenossischen Stucken wie etwa Frauen vor Flusslandschaft nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Boll auf Bis zum Ende seines Lebens war Schwarzkopf neben seiner Fernsehkarriere als Buhnenschauspieler erfolgreich Fernsehen und Kino Bearbeiten In den fruhen 1960er Jahren begann Schwarzkopfs Fernsehkarriere Er wirkte im Lauf der Jahrzehnte in mehr als 250 Fernsehproduktionen mit So war er in Krimiserien wie Der Kommissar Derrick Das Kriminalmuseum und Der Alte zu sehen und wurde wiederholt als Meister der leisen Tone bezeichnet Der rundliche kleingewachsene Darsteller stellte oft eher unscheinbare durchschnittliche Charaktere dar 1969 war er in der Titelrolle der Fernsehadaption von Molieres Tartuffe oder Der Betruger zu sehen 1970 spielte er in der Gaunerkomodie Der Mann der den Eiffelturm verkaufte Zwischen 1971 und 1978 spielte Schwarzkopf in sieben Tatort Krimis den stets etwas murrisch auftretenden Kommissar Finke der zusammen mit seinem jeweiligen Assistenten in Kiel und Umgebung ermittelte Die meisten Finke Krimis wurden von dem spateren Hollywood Regisseur Wolfgang Petersen inszeniert Besondere Popularitat erlangte 1977 die Folge Reifezeugnis mit der die damals sechzehnjahrige Nastassja Kinski ihre internationale Karriere begrundete In Erinnerung bleibt Schwarzkopf auch durch seine Darstellung des Bankier Kesselmeyer in der Fernsehserie Die Buddenbrooks 1979 Auch in den 80er Jahren blieb Schwarzkopf ein vielbeschaftigter Darsteller im Fernsehen Er spielte unter anderem in der Serie Wer den Schaden hat 1981 im Mehrteiler Alte Gauner 1985 in Die Stunde des Leon Bisquet 1986 und in der Fernsehsatire Das blaue Bidet 1982 nach dem gleichnamigen Roman von Joseph Breitbach in der ein Knopffabrikant all seine Habseligkeiten verkauft und erstmals einen Urlaub am Mittelmeer verbringen will In mehreren Folgen der beliebten Serie Praxis Bulowbogen verkorperte Schwarzkopf von 1987 bis 1991 den Clochard Gleisdreieck Schwarzkopf spielte in Kinofilmen wie Herrliche Zeiten im Spessart 1967 und in den Simmel Adaptionen Und Jimmy ging zum Regenbogen 1971 Der Stoff aus dem die Traume sind 1972 und Alle Menschen werden Bruder 1973 1973 war er auch in dem Psychothriller Einer von uns beiden zu sehen als ein Soziologie Professor der von einem gescheiterten Studenten Jurgen Prochnow erpresst wird Seinen letzten Kino Auftritt hatte Schwarzkopf 1985 in Bernhard Wickis Die Grunstein Variante 1991 spielte er zunachst neben Mario Adorf Will Quadflieg und Hans Korte eine der Hauptrollen in Dieter Wedels vierteiliger Miniserie Der grosse Bellheim Im Juni musste Schwarzkopf die Dreharbeiten aufgrund seiner fortgeschrittenen Erkrankung abbrechen seine Rolle wurde danach von Heinz Schubert ubernommen Synchronisation Bearbeiten Dank seiner sanften pragnanten Stimme war Klaus Schwarzkopf ein gefragter Synchronsprecher Besondere Popularitat erlangte er in den 1970er Jahren als deutsche Stimme von Peter Falk in der Rolle des Inspektor Columbo Er sprach ausserdem Darsteller wie Gower Champion in der Verfilmung des Musicals Show Boat Mississippi Melodie 1951 William Shatner in Urteil von Nurnberg 1961 Mickey Rooney in In Beirut sind die Nachte lang 1965 Peter Lorre in Die Spur des Falken Synchronisation von 1969 Neben Robert Mitchum Burt Lancaster Bob Hope Douglas Fairbanks junior und vielen weiteren lieh er Tony Curtis in Winchester 73 und Lloyd Bridges in Zwolf Uhr mittags aus dem Jahr 1953 seine Stimme In der Dieter Hallervorden Komodie Ach du lieber Harry von 1980 war er die deutsche Stimme von Jacques Marin Privates BearbeitenSein Privatleben hielt Schwarzkopf von der Offentlichkeit weitgehend fern In einem Interview ausserte er sich einmal 2 Ich habe das Heiraten verpasst Der Beruf ist so dominierend in meinem Leben dass private Gefuhle und Wunsche zu kurz kommen Seine angebliche Homosexualitat wurde im Jahr vor seinem Tod durch die Presseberichterstattung zu einem Buch von Hermann J Huber erstmals offentlich thematisiert und es kam zu einem Zwangs Outing auch wenn Schwarzkopf dazu offentlich nie Stellung bezog 3 4 Verschiedene Publikationen behaupteten spater Schwarzkopf habe eine langjahrige Beziehung mit dem ehemaligen Tanzer und Regisseur Hubertus Moeller unterhalten 5 6 dieser stellte 2016 in einem Interview allerdings richtig dass zwischen ihm und Schwarzkopf zwar eine enge Freundschaft bestanden habe nie aber eine Liebesbeziehung 7 Krankheit und Tod BearbeitenIm Juni 1991 wurde Klaus Schwarzkopf wegen einer akuten doppelseitigen Lungenentzundung in das Bochumer St Josef Hospital eingeliefert 8 Sein Munchner Management informierte die Presse dass Schwarzkopf laufende Dreharbeiten zu Der grosse Bellheim nicht gefahrden wollte und deshalb eine schwere Lungenentzundung verschleppt habe 8 9 Nach seinem Tod berichteten deutsche Tageszeitungen dass Schwarzkopf im Alter von 68 Jahren an den Folgen der Immunschwachekrankheit AIDS verstorben sei 9 Seine letzte Ruhestatte fand der Wahlmunchner in Aidenbach in Niederbayern 10 Filmografie Auswahl Bearbeiten1964 Flug in Gefahr Fernsehfilm 1964 Sie werden sterben Sire Fernsehfilm 1964 Nachtzug D 106 Fernsehfilm 1965 Dr med Hiob Pratorius 1965 1967 Das Kriminalmuseum Fernsehreihe 2 Folgen 1966 Zehn Prozent Fernsehfilm 1967 Bericht eines Feiglings Fernsehfilm 1967 Herrliche Zeiten im Spessart 1967 Siedlung Arkadien Fernsehfilm 1967 Nathan der Weise Fernsehfilm 1968 Die Artisten in der Zirkuskuppel ratlos 1968 Meinungsverschiedenheiten Fernsehfilm 1969 1974 Der Kommissar Fernsehreihe 4 Folgen 1969 Bitte recht freundlich es wird geschossen Fernsehfilm 1969 Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung Amerikas 1969 Mord nach der Oper Fernsehfilm 1970 Wie eine Trane im Ozean 1970 Der Mann der den Eiffelturm verkaufte Fernsehfilm 1971 Besuch auf einem kleinen Planeten Fernsehfilm 1971 Chopin Express Fernsehfilm 1971 Der Fall Eleni Voulgari Fernsehfilm 1971 Und Jimmy ging zum Regenbogen 1971 Fluchtweg St Pauli Grossalarm fur die Davidswache 1971 Kolibri Fernsehfilm 1971 Tatort Blechschaden 1971 Ein Fall fur Herrn Schmidt Fernsehfilm 1972 Tatort Strandgut 1972 Der Stoff aus dem die Traume sind 1972 Gran Canaria 1973 Alle Menschen werden Bruder 1973 Tatort Jagdrevier 1973 Der Vorgang Fernsehfilm 1974 Einer von uns beiden 1974 Die unfreiwilligen Reisen des Moritz August Benjowski Mehrteiler 1974 Drei Manner im Schnee 1974 Tatort Nachtfrost 1974 Tatort Eine todsichere Sache 1974 Tatort Acht Jahre spater 1974 Tatort Gift 1974 Tatort Kneipenbekanntschaft 1974 Die Antwort kennt nur der Wind 1975 Tatort Kurzschluss 1976 Alle Jahre wieder Die Familie Semmeling Fernseh Dreiteiler 1976 Hans im Gluck Fernsehfilm 1977 Tatort Reifezeugnis 1977 Die Damonen Fernseh Vierteiler nach Fjodor Dostojewskij 1978 Tatort Himmelfahrt 1978 Grossstadt Miniaturen Geschichten zwischen Kiez und Ku damm Fernsehserie 1979 Die Buddenbrooks 1980 Grenzfalle 1980 Polizeiinspektion 1 Fernsehreihe Folge 3x10 1980 1988 Derrick Fernsehreihe 4 Folgen 1982 Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull Fernseh Miniserie 1982 Das blaue Bidet Fernsehfilm nach einem Roman von Joseph Breitbach 1983 Gin Romme Fernsehfilm 1983 Die Krimistunde Fernsehserie Folge 8 Episode Ein Toter meldet sich zu Wort 1984 Die Ruckkehr der Zeitmaschine Fernsehfilm 1984 Geschichten aus der Heimat Fernsehserie Folge Nachtliche Begegnung 1985 Der Tod aus dem Computer 1985 Die Grunstein Variante 1985 Geschichten aus der Heimat Fernsehserie Episode Die Kastanie 1985 Sie rusten zur Reise ins Dritte Reich Kurt Tucholsky und der Prozess Harden 1986 Die Stunde des Leon Bisquet 1986 Abschiedsvorstellung 1986 Liebling Kreuzberg Fernsehreihe Folge 1x04 1987 Die Krimistunde Fernsehserie Folge 26 Episode Der Kandidat 1987 1992 Praxis Bulowbogen Fernsehreihe 18 Folgen 1988 Der Alte Fernsehreihe Folge 134 Ein ganz gewohnlicher Mord 1988 Meister Eder und sein Pumuckl Fernsehserie Pumuckl und der Schnupfen 1990 Die Richterin 1990 Falsche SpurenTontrager BearbeitenKlaus Schwarzkopf Peter Vogel u a Lieben Sie Kishon Sechs Sketche Ephraim Kishon Regie Heinz Gunter Stamm Hamburg Karussell Musik und Video GmbH 1995 1 Tonkassette stereo Das Buch zum Horen Literatur Klassiker Originalaufnahmen Jules Verne Reise zum Mittelpunkt der Erde Tontrager Axel Stefan Schwade Professor Lidenbrock Klaus Schwarzkopf Martha Marianne Kehlau Bearb H G Francis Regie Heikedine Korting Aufnahmejahr 1978 Munchen Sony BMG Music Entertainment 2006 1 CD stereo ADD ISBN 3 86629 314 3 Europa die Originale 19 Horspiele Bearbeiten1963 Die Harakiri Serie Kriminalhorspiel von Herbert Asmodi Regie Hans Dieter Schwarze Bayerischer Rundfunk 1963 Auf CD erschienen bei Pidax Horspiel Klassiker 1964 Traume von Gunter Eich Regie Otto Kurth Bayerischer Rundfunk 1964 1969 Woyzeck von Georg Buchner Andres Regie Heinz von Cramer Bayerischer Rundfunk 1969 1970 Beschreibung von San Marco von Michel Butor Regie Heinz von Cramer Bayerischer Rundfunk Westdeutscher Rundfunk Sudwestfunk 1970 Auszeichnungen Bearbeiten1973 Filmband in Gold fur Alle Menschen werden BruderLiteratur BearbeitenHermann J Huber Langen Muller s Schauspielerlexikon der Gegenwart Deutschland Osterreich Schweiz Albert Langen Georg Muller Verlag GmbH Munchen Wien 1986 ISBN 3 7844 2058 3 S 958 f C Bernd Sucher Hrsg Theaterlexikon Autoren Regisseure Schauspieler Dramaturgen Buhnenbildner Kritiker Von Christine Dossel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean Claude Kuner und C Bernd Sucher 2 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 423 03322 3 S 638 f Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 7 R T Robert Ryan Lily Tomlin Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 209 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Klaus Schwarzkopf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Klaus Schwarzkopf in der Internet Movie Database englisch Klaus Schwarzkopf bei crew united Klaus Schwarzkopf bei filmportal de Klaus Schwarzkopf in der Deutschen Synchronkartei Klaus Schwarzkopf 1977 uber Kommissar Finke und sich selbst Bilder und Biographie zu Klaus SchwarzkopfEinzelnachweise Bearbeiten a b Rosemarie Kuheim Klaus Schwarzkopf Biografie In Deutsches Filmhaus 12 Juni 2019 abgerufen am 4 Juli 2019 Bild Zeitung Munchen 25 Juni 1991 nach einem alteren Interview mit Schwarzkopf Rosemarie Kuheim Klaus Schwarzkopf Biografie In Deutsches Filmhaus 12 Juni 2019 abgerufen am 4 Juli 2019 Hermann J Huber Unsere Prominenz DU amp ICH September 1990 S 11 Axel Schock Karen Susan Fessel OUT 800 beruhmte Lesben Schwule und Bisexuelle Querverlag Berlin 2004 ISBN 3 89656 111 1 Bernd Ulrich Hergemoller Mann fur Mann Ein biographisches Lexikon Suhrkamp Taschenbuch Hamburg 2001 ISBN 3 518 39766 4 Gudrun Passarge Oberschleissheim Von der Laune zur Liebe In Suddeutsche Zeitung 24 August 2016 Abgerufen am 3 Juli 2019 a b Schauspieler Klaus Schwarzkopf gestorben In aller Stille beigesetzt In Neues Deutschland 25 Juni 1991 Abgerufen am 4 Juli 2019 a b Die Welt soll es wissen DER SPIEGEL 2 Dezember 1991 Abgerufen am 4 Juli 2019 knerger de Das Grab von Klaus SchwarzkopfNormdaten Person GND 113760116 lobid OGND AKS LCCN no2007083768 VIAF 9685149068390165730008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarzkopf KlausKURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler und SynchronsprecherGEBURTSDATUM 18 Dezember 1922GEBURTSORT NeuruppinSTERBEDATUM 21 Juni 1991STERBEORT Bochum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Schwarzkopf amp oldid 238800716