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Das blaue Bidet oder Das eigentliche Leben ist ein erstmals 1978 erschienener Roman des deutsch franzosischen Schriftstellers Joseph Breitbach Inhalt BearbeitenHauptperson des humoristischen Romans ist der Knopffabrikant Jean Barbe der beschliesst seinen gesamten Besitz zu verkaufen und fortan ohne Zwange das von ihm selbst sogenannte eigentliche Leben d h ein Dasein ohne gesellschaftliche Verpflichtungen und ohne Belastung durch Besitz zu fuhren Wahrend die ersten Kapitel des Romans aus der Sicht Barbes zunachst sogar als Ich Erzahler geschrieben sind wechselt die Erzahlperspektive spater zu dem Studenten Ferdinand Mehlis der dem Leser uber seine Bekanntschaft mit Barbe die gemeinsamen Erlebnisse und das weitere Schicksal Barbes nach dem Ende einer gemeinsam unternommenen Reise berichtet Zu Beginn des Romans fasst Barbe den Entschluss seine gutgehende Knopffabrik und seinen sonstigen Besitz zu veraussern und fortan nur noch von seinem Vermogen zu leben Als Grund gibt er vor allem den Arger uber Beschrankungen seiner unternehmerischen Freiheit durch den Staat und die Gewerkschaften an er mochte aber auch dem Zwang zur Teilnahme an gesellschaftlichen Ereignissen und der Fuhrung eines grossen Haushaltes entfliehen dem er in seiner Stellung als Unternehmer unterliegt Da er Witwer ist und keine Kinder hat lasst sich dieser Entschluss leicht verwirklichen Er mochte auch moglichst ohne Gepack reisen stellt jedoch bald fest dass das gar nicht so leicht moglich ist Abgesehen von den unbequemen offentlichen Verkehrsmitteln wird er wegen des fehlenden Gepacks in Hotels fur einen Betruger gehalten und man verweigert ihm ein Zimmer Barbe muss auch erkennen dass er nicht ohne Weiteres auf den gewohnten Komfort verzichten kann vor allem seine teilweise schrulligen mit grosser Vehemenz vorgetragenen Bedurfnisse stehen dem entgegen So ist er vollig ausser sich als in einem Hotel der gehobenen Preisklasse das Badezimmer unvollstandig ist d h nicht uber ein Bidet verfugt Er sieht sich daher gezwungen ein tragbares Bidet zu erwerben obwohl er doch eigentlich mit leichtem Gepack reisen wollte Sehr bald erkennt er dass auch weitere Gegenstande unbedingt notwendig fur ihn sind beispielsweise Tucher zum Verdunkeln der Hotelfenster bestimmte Teetassen ein grosser Vorrat an Medikamenten usw Daher engagiert er den Studenten Ferdinand als Chauffeur und Gehilfen fur eine Reise nach Sudeuropa denn sein Gepack ist bald so sehr angewachsen dass er nicht mehr alleine reisen kann Die gemeinsame Reise fuhrt die beiden in einem Wohnmobil schliesslich nach Messina wo sie sich trennen Barbe reist auf eigene Faust weiter wahrend Ferdinand an seine Universitat zuruckkehrt Dort erfahrt er spater dass Barbe offenbar ein Verhaltnis mit einem minderjahrigen Madchen zum Verhangnis wurde und man ihn ins Gefangnis gesteckt hat Gemeinsam mit Barbes Vermogensverwalter reist Ferdinand nach Tunesien und wird dort Augenzeuge von Barbes Ermordung durch die junge Geliebte Trotz des tragischen Endes hat der Roman einen ausgesprochen humoristischen Charakter vor allem in der Darstellung des Verhaltens seiner Hauptperson die als ironisches Selbstportrat des Autors gesehen werden kann Aber auch ernste Themen wie der Gegensatz zwischen Kapitalismus und Sozialismus Sexualmoral und Religion werden in den Gesprachen zwischen Barbe dem Studenten Ferdinand und dessen Freunden behandelt Ausgaben BearbeitenDas blaue Bidet oder Das eigentliche Leben S Fischer Verlag Frankfurt 1978 ISBN 3 10 005403 2 Das blaue Bidet oder Das eigentliche Leben Mainzer Reihe Neue Folge Band 12 Herausgegeben von Alexandra Plettenberg Serban und Wolfgang Mettmann Wallstein Verlag Gottingen 2013 ISBN 978 3 8353 1218 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das blaue Bidet Roman amp oldid 224418632