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Dieser Artikel behandelt die Gemeinde Jamlitz bei Lieberose Sie ist nicht zu verwechseln mit Jamlitz bei Spremberg Jamlitz niedersorbisch Jemjelnica 2 ist eine amtsangehorige Gemeinde im Landkreis Dahme Spreewald in Brandenburg Sie wird vom Amt Lieberose Oberspreewald mit Sitz in der Gemeinde Straupitz Spreewald verwaltet Wappen Deutschlandkarte 52 14 366666666667 54 Koordinaten 52 0 N 14 22 OBasisdatenBundesland BrandenburgLandkreis Dahme SpreewaldAmt Lieberose OberspreewaldHohe 54 m u NHNFlache 43 43 km2Einwohner 512 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 12 Einwohner je km2Postleitzahl 15868Vorwahl 033671Kfz Kennzeichen LDS KW LC LNGemeindeschlussel 12 0 61 224Gemeindegliederung 2 OrtsteileAdresse der Amtsverwaltung Kirchstrasse 1115913 StraupitzWebsite www lieberose oberspreewald deBurgermeister Wilfried GotzeLage der Gemeinde Jamlitz im Landkreis Dahme SpreewaldKarteVorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Art unbekannt Jamlitz HauptstrasseDorfgemeinschaftshausHauptstrasse beim Abzweig nach Leeskow Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Gemeindegliederung 3 Geschichte 3 1 Besitzgeschichte 3 2 Dorfgeschichte 3 3 Politische und kommunale Geschichte 3 4 Kirchliche Geschichte 3 5 Glashutte Elisabethhutte 3 6 KZ Lieberose und Speziallager Jamlitz des NKWD 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Politik 5 1 Gemeindevertretung 5 2 Burgermeister 6 Sehenswurdigkeiten 6 1 Bodendenkmale 6 2 Baudenkmale 7 Wirtschaft und Infrastruktur 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Gebiet der Gemeinde Jamlitz liegt in der sudostlichen Ecke des Landkreises Dahme Spreewald Es grenzt im Westen an Goschen im Nordwesten an Lieberose beide Orte sind Ortsteile der Gemeinde Lieberose im Norden und Nordosten an Weichensdorf Gross Muckrow und Klein Muckrow die drei genannten Orte sind Ortsteile der Stadt Friedland Niederlausitz im Landkreis Oder Spree im Osten und Sudosten an Reicherskreuz und Staakow beide Orte sind Ortsteile der Gemeinde Schenkendobern im Landkreis Spree Neisse und im Suden und Sudwesten an Blasdorf Ortsteil von Lieberose und den Kernort Lieberose selbst Auf dem Gemeindegebiet liegen der nordliche Teil des langgestreckten Schwansees der Raduschsee sowie einige weitere sehr kleine vermutlich naturliche Teiche und auch einige kunstlich angestaute Teiche wie z B die beiden Schneidemuhlenteiche und der stark verlandende Schaferteich Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde gliedert sich laut ihrer Hauptsatzung 3 in die Ortsteile Leeskow niedersorbisch Lazk und Ullersdorf Kusa sowie den bewohnten Gemeindeteil Mochlitz Mochlice Dazu kommen die Wohnplatze Fischerhaus und Glashutte auf der Gemarkung des Kernortes Jamlitz 4 Geschichte BearbeitenDer Ort wurde 1302 erstmals als Jemniz urkundlich erwahnt Jamlitz ist als Siedlung an einer Grube oder Vertiefung zu ubersetzen 5 In der fruhen Neuzeit gehorte Jamlitz zu den sog Lamsfeldschen Gutern einer kleinen Adelsherrschaft die um 1665 an die Herrschaft Lieberose angeschlossen wurde Die ursprungliche Dorfstruktur ist nach Lehmann unklar 6 Vermutlich war es ursprunglich ein Strassendorf denn die damals wichtige Strassenverbindung von Lubben uber Lieberose nach Guben die heutige B 320 fuhrte durch den Ort hindurch Besitzgeschichte Bearbeiten 1504 06 war Jamlitz im Besitz des Heinrich von der Zauche der durch den Umstand in einer Urkunde festgehalten wurde dass er schelke n also Strassenraubern in seinem Ort Unterschlupf gewahrte Am 13 Marz 1516 war Vladislav II Konig von Bohmen und Ungarn und damit Landesherr der Niederlausitz gestorben Nach diesem Wechsel in manu dominante belehnte der niederlausitzische Landvogt Heinrich Tunkel von Bernitzko am 30 Marz 1517 die drei Bruder Christoph Friedrich und Georg von der Zauche mit ihren Lehngutern namlich Lamsfeld Gemnitz Staake Gessirn die Zins zum Bernbruch mit muhlen weinbergen das fliess zum Gessirn die rohrend in dem Zwiele und um die Splaw und den Werder zwischen dem alten Gessern und Milow im Zwilo gelegen und im Zwilo und Wobinow mit 4 Kahnen und allem Gezeuge frey zu fischen das gut Gross Lein und den Pusch die Nackopenge genannt zwischen Leupchel und Glietz gelegen auch die new muhle zwischen Golin und Brisck das Georg Zauche von Hans Luckawen gekauft hat Georg von der Zauche hatte Gross Leine erst kurz zuvor erworben denn 1506 war Hans von Luckowin noch im Besitz von Gross Leine Da es sich bei der 1517 erfolgten Belehnung der drei Bruder von der Zauche um keine Neubelehnung nach Kauf oder nach Antritt von Erbe handelte sondern um eine Wiederbelehnung durften die drei Bruder von der Zauche schon einige Jahre vorher im Besitz der beschriebenen Guter gewesen sein In welchem Verwandtschaftsverhaltnis der 1505 06 genannte Heinrich von der Zauche zu den drei 1517 belehnten Brudern von der Zauche stand ist nicht bekannt Nach einem erneuten Wechsel in manu dominante dem Tod des bohmisch ungarischen Konigs Ludwig II in der Schlacht bei Mohacs 1526 erhielten Friedrich und Georg von der Zauche am 17 Oktober 1527 einen neuen Lehnbrief uber die oben genannten Guter Christoph war in der Zwischenzeit wohl verstorben Nach dem Tod Friedrichs erbte Georg schliesslich auch noch dessen Teil und vereinigte den Zaucheschen Besitz in einer Hand Georg war ein ruhriger Ritter Von seinen Schwagern den Brudern Jacob und Dietrich von Kockeritz kaufte er ein Calauer Freihaus mit Weinberg vor der Stadt das Dorf Goritz heute Ortsteil der Stadt Vetschau Spreewald und das halbe Dorf Bolschwitz heute ein Ortsteil der Stadt Calau die er jedoch bald darauf 1542 43 wieder verausserte Auch das Dorf Gross Leine verkaufte er nur wenig spater an Friedrich d A von Streumen Vermutlich brauchte er das Geld um 1543 die Dorfer Plattkow Ortsteil der Gemeinde Markische Heide und Wiese Gemeindeteil im Ortsteil Schuhlen Wiese der Gemeinde Markische Heide zu kaufen die aber nicht an das Gut Lamsfeld angeschlossen wurden sondern durch einen Vogt verwaltet wurden Durch ihre Lage direkt an der Grenze zur Herrschaft Storkow brachten ihm diese Orte allerdings auch sehr viel Arger bedingt durch standige Grenzstreitigkeiten mit den nordlichen Nachbarn ein Georg war mit einer Frau aus dem Geschlecht der von Kotteritz verheiratet deren Vorname nicht bekannt ist Sie war jedenfalls eine Schwester der obigen Brudern Jacob und Dietrich von Kockeritz Mit ihr hatte er sieben Tochter und einen Sohn Christoph Christoph war mit Anna von Wulfen verheiratet Aus dieser Ehe gingen die zwei Sohne Hans und Abraham sowie vier Tochter hervor Nur eine der Tochter ist namentlich bekannt Anna war mit Jost von Schapelow auf Streumen verheiratet Christoph von der Zauche starb am 4 November 1575 sein Figurengrabstein ist in der Kirche in Lieberose aufgestellt Am 15 September 1576 wurden seine Sohne Hans und der zu diesem Zeitpunkt noch minderjahrige Abraham von der Zauche mit den vaterlichen Gutern belehnt Am 11 Marz 1582 verkauften sie Plattkow und Wiese an den kurbrandenburgischen Kammerer Georg von Oppen der damals Besitzer von Werder Spree und Kossenblatt war 1590 starb Abraham von der Zauche ohne Leibeserben und Hans wurde auch mit dem Anteil seines Bruders belehnt Hans war zweimal verheiratet Der Name seiner ersten Frau ist nicht bekannt in zweiter Ehe war er mit Anna von Loben verheiratet Wegen ihres Ehegeldes in Hohe von 1000 Talern erhielt sie 1605 die Dorfer Jessern und Jamlitz als Leibgedinge was der damalige Landvogt Anshelm Freiherr von Promnitz am 1 April 1605 bestatigte Als Hans von der Zauche am 22 April 1622 ohne mannliche Lehenserben starb fielen die Lamsfeldschen Guter einschliesslich Jamlitz als erledigtes Lehen an den Landesherrn heim Die einzige Tochter Dorothea heiratete Abraham von Mielen auf Weissack Ortsteil der Gemeinde Heideblick Gahro Ortsteil der Gemeinde Crinitz und Klein Beuchow Am 1 Juni 1622 wies der bohmische Konig Matthias an das aperte Lehen der Witwe des kurbrandenburgischen Geheimen Rats Reichard III oder Richard von der Schulenberg Marianne Hedwig geb Burggrafin von Dohna und ihrem zweiten Mann David Heinrich Freiherr von Tschirnhaus einzuraumen Um diesen Vorgang zu verstehen muss kurz auf die Vorgeschichte eingegangen werden Der Vater des verstorbenen Richard Joachim II von der Schulenburg hatte Kaiser Rudolf II ein Darlehen von 10 000 Talern gegeben und dafur die Anwartschaft auf die Lamsfeldschen Guter erhalten Joachim II von der Schulenburg besass zu diesem Zeitpunkt die Herrschaften Lieberose Lubbenau und Neu Zauche und Straupitz sowie die Herrschaften Locknitz und Penkun heute in Mecklenburg Vorpommern Allerdings waren die Lamsfeldschen Guter mehr wert als 10 000 Taler und so ubernahm Richard III auch die vom Kaiser dem bohmischen Kammerrat Niclas von Nostitz bewilligten 2000 Taler Gnadengeld Richard III verstarb am 25 Januar 1621 noch vor dem Anfall der Lamsfeldschen Guter Rudolf II erfullte sein Versprechen und ubertrug die Lamsfeldschen Guter seiner Witwe und ihrem zweiten Mann Erbe war freilich der zu diesem Zeitpunkt noch unmundige Sohn Richards III Heinrich Joachim Am 1 Oktober 1643 ubertrug Marianne Hedwig Burggrafin von Dohna die Herrschaft Lieberose und die Lamsfeldschen Guter an ihren Sohn Heinrich Joachim von der Schulenburg Am 21 Januar 1649 wandelte der sachsische Kurfurst Johann Georg I das Mannlehen Lamsfeld in Allod und Erbgut um Damit war auch die Vererbung und Belehnung in das weibliche Geschlecht moglich Seit dieser Zeit blieben die Lamsfeldschen Guter mit der Herrschaft Lieberose verbunden 1665 starb Heinrich Joachim ohne Leibeserben sein Besitz ging nun an Achaz II von der Schulenburg auf Beetzendorf in der Altmark Auf Achaz II 1680 folgte nun Levin Joachim der 1694 kinderlos starb Nun erbte sein jungster Bruder Hans Georg II die Herrschaft Lieberose und mit den Lamsfeldschen Gutern auch Jamlitz Hans Georg II starb 1715 und ihm folgte sein Sohn Anton nach Seine Ehe mit der Marquise le Roy de Valanglart blieb kinderlos Er vermachte die Allodialguter die Herrschaft Gross Leuthen den Kindern seiner Schwester Sofie Henriette verh Grafin von Podewils Die Herrschaft Lieberose mit diversen verbundenen Gutern darunter auch die Lamsfeldschen Guter mit Jamlitz verblieb der Familie von der Schulenburg Hier folgte Johann Heinrich von der Schulenburg nach dessen Ehe mit Friederike Luise Grafin Knut jedoch ohne Nachkommen blieb Die Herrschaft Lieberose mit den angeschlossenen Gutern erbte nun Dietrich Ernst Otto Albrecht von der Schulenburg ein Sohn des Achaz Albrecht Ludwig und jungsten Bruder von Johann Heinrich Dietrich Ernst Otto Albrecht von der Schulenburg 1756 1831 verkaufte 1806 die Herrschaft an seinen jungeren Bruder Friedrich Ferdinand Bernhard Achaz 1772 1847 Auf ihn folgte sein Sohn Friedrich Albrecht 1801 1869 Ihm folgte sein Sohn Dietrich Friedrich Joachim Graf von der Schulenburg 1849 1911 Nach dessen Tod ging die Herrschaft Lieberose aber nicht an seine Tochter sondern an seinen jungeren Bruder Otto 1943 wurden grosse den Schulenburgs gehorige Forstflachen enteignet um einen Truppenubungsplatz SS Truppenubungsplatz Kurmark anzulegen Letzte Besitzer der Herrschaft Lieberose waren der 1945 gestorbene Graf Otto und sein Sohn Graf Albrecht Friedrich von der Schulenburg Dorfgeschichte Bearbeiten Im Jahre 1708 war nur ein Bauer ein Kossat und ein Budner in Jamlitz ansassig 1718 hatte das Dorf eine Schatzung von 650 fl 1723 wohnten in Jamlitz nur zwei Untertanen funf weitere sollten angesetzt werden Im Schmettauschen Kartenwerk besteht Jamlitz aus dem Gut der ostlich davon gelegenen Schaferei und der Jamlitzer Muhle sudostlich des Ortskerns Der Schaferteich ist als Jamlitzer See bezeichnet 1809 bestand die Dorfbevolkerung aus zwei Ganzbauern und zehn Hausler oder Budnerfamilien Im 17 18 Jahrhundert wurde bei Jamlitz noch Weinbau betrieben 7 In der Topographisch statistischen Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O von 1820 wird Jamlitz als Dorf und Vorwerk beschrieben In 18 Feuerstellen Hausern lebten 138 Personen 8 1827 wurden die Dienste Prastationen und Servitute der Ortschaften Sykadel Siegadel Niewisch Mollen Schadow und Jamlitz abgelost 9 Nach der Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O von 1844 Stand etwa 1841 als Dorf mit einem Vorwerk einem Teerofen und zwei Fischerhausern beschrieben Eines der Fischerhauser lag am Schwansee das andere am Radduschsee In 27 Hausern wohnten 203 Menschen 10 Im Urmesstischblatt von 1845 sind bereits drei Muhlen verzeichnet eine Sagemuhle nordlich des Ortskerns die Neue Muhle nordwestlich des Ortskerns an der Strasse nach Lieberose und eine Muhle sudostlich des Ortskerns am Blasdorfer Graben 1856 wurde die Elisabethhutte gegrundet 11 nbsp Jamlitz auf dem Urmesstischblatt von 1845Im Topographisch statistischen Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O von 1867 wird das Dorf wie folgt beschrieben Stand 1864 Dorf mit 1 Schaferei und 1 Vorwerke in der Nahe des Dorfes 3 Wassermuhlen und 1 Fischerhause am Radusch See und 3 ausgebauten Gehoften zur Standesherrschaft Lieberose Der Ort hatte 28 Wohngebaude und 258 Einwohner Sudostlich davon lag die Siedlung Elisabethhutte eine Glashutte mit 4 Wohngebauden und 155 Einwohnern 12 1869 hatte der Gemeindebezirk eine Grosse von 1236 Morgen der Gutsbezirk eine Grosse von 977 Morgen Fur 1900 gibt Lehmann 315 ha fur den Gemeindebezirk und 743 ha fur den Gutsbezirk an 1876 wurde die Bahnstrecke Cottbus Frankfurt Oder fertiggestellt Jamlitz erhielt einen Bahnhof ostlich des Ortskerns der jedoch nach der benachbarten Stadt Lieberose benannt wurde 1898 wurde die Spreewaldbahn gebaut sie endete am Bahnhof Lieberose Der Haltepunkt Jamlitz dieser Bahnstrecke lag nordlich des Ortskerns Politische und kommunale Geschichte Bearbeiten Mit der Schaffung der Gemeinde und Gutsbezirke im Rahmen der Preussischen Reformen 1807 wurde Jamlitz eine selbstandige Gemeinde die im Verhaltnis zum Gutsbezirk 743 ha mit 315 ha recht klein war 1848 wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit im Gemeindebezirk abgeschafft Gemeindebezirk und Gutsbezirk Leeskow wurden schliesslich 1929 zur Landgemeinde Jamlitz vereinigt Mochlitz wurde am 1 Juli 1970 eingemeindet 13 Leeskow und Ullersdorf wurden zum 26 Oktober 2003 nach Jamlitz eingegliedert 13 Seither sind Leeskow und Ullersdorf Ortsteile der Gemeinde Jamlitz mit jeweils eigenem Ortsbeirat und Ortsvorsteher Mochlitz ist dagegen nur Gemeindeteil und somit ohne eigene Vertretung Der Rat der Gemeinde Jamlitz setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen 2015 war Winfried Gotze ehrenamtlicher Burgermeister 4 Jamlitz gehorte in sachsischer Zeit vor 1815 zum Krummspreeischen Kreis der Niederlausitz der nach dem Ubergang an Preussen 1815 in Kreis Lubben umbenannt wurde In der Kreisreform von 1952 in der der Kreis Lubben neu zugeschnitten und verkleinert wurde kam Jamlitz zum neu geschaffenen Kreis Beeskow In der Kreisreform von 1993 im Land Brandenburg wurden schliesslich die Kreise Konigs Wusterhausen Lubben und Luckau zum Landkreis Dahme Spreewald vereinigt Dagegen ging der Kreis Beeskow im Landkreis Oder Spree auf Jamlitz wurde jedoch dem neuen Landkreis Dahme Spreewald zugewiesen Im Zuge der Verwaltungsreform von 1992 im Land Brandenburg bildete Jamlitz zusammen mit 13 anderen Gemeinden und der Stadt Lieberose die Verwaltungsgemeinschaft Amt Lieberose Das Amt Lieberose wurde 2003 mit dem Amt Oberspreewald zum Amt Lieberose Oberspreewald fusioniert Seither ist Jamlitz eine von acht Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Amt Lieberose Oberspreewald Am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Mochlitz eingegliedert Die heutige Gross Gemeinde Jamlitz entstand durch die Eingemeindung der fruher selbststandigen Gemeinde Mochlitz 1970 sowie der Eingliederung der fruher ebenfalls selbststandigen Gemeinden Leeskow und Ullersdorf 2003 Kirchliche Geschichte Bearbeiten Jamlitz hat keine eigene Kirche sondern war in die Landkirche in Lieberose eingepfarrt Heute gehort Jamlitz zur Evangelischen Kirchengemeinde Lieberose und Land des Evangelischen Kirchenkreises Oderland Spree in der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz 14 Glashutte Elisabethhutte Bearbeiten 1854 wurde sudostlich des Ortskerns die Glashutte Elisabethhutte gegrundet 1907 wurden in der Glashutte in zwei Glasofen 20 offene Hafen betrieben davon war ein Reserveofen mit 10 Hafen Sie arbeitete nach dem System Siemens und Siebert In den Ofen wurde bohmische Braunkohle verheizt Insgesamt arbeiteten in der Glashutte und den zwei Schleifereien 75 Arbeiter Die Glashutte stellte gewohnliches weisses und halbweisses Hohlglas her Ihre Spezialitat waren Flaschen und Batterieglaser 15 1909 ging die Glashutte von Ernst Martin auf Werner Martin uber 16 KZ Lieberose und Speziallager Jamlitz des NKWD Bearbeiten nbsp Stein am Lagereingang des KZ Aussenlagers Lieberose in Jamlitz nbsp Gedenkstein fur die Opfer des sowjetischen Speziallagers auf dem Friedhof JamlitzUnter nationalsozialistischer Herrschaft befand sich in der Nahe des Jamlitzer Bahnhofs das KZ Aussenlager Lieberose des KZ Sachsenhausen Nach dem Krieg wurde es von September 1945 bis April 1947 als Speziallager Jamlitz weitergenutzt Die sowjetische Besatzungsmacht hielt hier insgesamt uber 10 000 Deutsche ohne Urteil fest darunter viele Jugendliche und willkurlich Verhaftete Nach russischen Angaben starben 3 400 namentlich bekannte Haftlinge an Hunger und den Folgeerkrankungen der Lagerhaft Heute befindet sich am Stadtrand von Lieberose eine Gedenkstatte die an das Leiden der Menschen im KZ Aussenlager Liro erinnert In Jamlitz selbst an der Stelle wo sich die beiden Lager einst befanden gibt es eine Dokumentationsstatte zum Konzentrationslager Lieberose der SS und zum Speziallager Jamlitz des NKWD Am 22 April 2009 begann in Jamlitz eine grossangelegte Suche nach einem vermuteten Massengrab mit mindestens 750 Opfern zweier Massenerschiessungen Anfang Februar 1945 17 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1818 1501846 2101875 5081890 4421910 4211925 4711933 4111939 377 Jahr Einwohner1946 8561950 9351964 7221971 7091981 5821985 555 Jahr Einwohner1990 4951995 4642000 4362005 6172010 5982015 534 Jahr Einwohner2016 5312017 5232018 5262019 5192020 5122021 506 Jahr Einwohner2022 512Gebietsstand des jeweiligen Jahres Einwohnerzahl Stand 31 Dezember ab 1991 18 19 20 ab 2011 auf Basis des Zensus 2011Der deutliche Bevolkerungszuwachs 2005 ist auf die Eingliederung der Gemeinden Leeskow und Ullersdorf im Jahr 2003 zuruckzufuhren Politik BearbeitenGemeindevertretung Bearbeiten Die Gemeindevertretung von Jamlitz besteht aus sieben Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Burgermeister Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 fuhrte zu folgendem Ergebnis 21 Einzelbewerber Stimmenanteil SitzeReinhard Lanzky 19 0 1Erhard Siegel 18 3 1Jurgen Scholzke 16 0 1Petra Schaar 15 3 1Hans Joachim Wolf 12 6 1Detlef Bromm 11 5 1Etienne Scholzke 0 7 4 1Der Stimmenanteil Lanzkys entspricht zwei Sitzen Daher bleibt nach 48 6 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes 22 ein Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt Burgermeister Bearbeiten 1998 2003 Wolfgang Pfeiffer 23 seit 2003 Wilfried Gotze 24 Gotze wurde in der Burgermeisterwahl am 26 Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 82 5 der gultigen Stimmen fur eine weitere Amtszeit von funf Jahren 25 gewahlt 26 Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn der Liste der Baudenkmale in Jamlitz und in der Liste der Bodendenkmale in Jamlitz stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Boden und Baudenkmale 27 Bodendenkmale Bearbeiten Die gelisteten Bodendenkmale Nr 12251 Flur 1 der Dorfkern der Neuzeit der Dorfkern des deutschen Mittelalter Nr 12281 Flur 1 Konzentrationsaussenlager Neuzeit Gefangenenlager NeuzeitBaudenkmale Bearbeiten Die in Jamlitz ausgewiesenen Baudenkmale Nr 09140744 Gedenkhain mit Kriegerdenkmal und drei Eingangspfeilern Nr 09140375 Grabstatte des Kunstmalers Walter Kuhne auf dem Friedhof Nr 09140528 Bahnhof Jamlitz bestehend aus Bahnhofsempfangsgebaude Guterschuppen Wirtschaftsgebaude Wasserturm zwei Wasserkranen der Rampe sowie dem erhaltenen Bahnsteig an den Gebauden und den teilweise kopfsteingepflasterten Erschliessungswegen Nr 09140378 Hauptstrasse 5 Fachwerkhaus Teil des ehemaligen Vorwerks Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIm nordostlichen Teil des Gemeindegebietes befindet sich ein grosses Kasernengelande der Bundeswehr dessen grosserer Teil auf dem Gebiet der Stadt Friedland und damit bereits im Landkreis Oder Spree liegt VerkehrDurch das Gemeindegebiet fuhren die B 320 zwischen Lieberose und Guben von der im Kernort Jamlitz die Landesstrasse 452 nach Leeskow abzweigt Ullersdorf ist nur durch einen Umweg uber Lieberose zu erreichen Auch Mochlitz ist nicht direkt vom Kernort Jamlitz erreichbar Die in den Ort fuhrende K6103 zweigt nordlich von Lieberose in Richtung Osten von der B 168 ab Im ostlichen Teil des Gemeindegebiets verlauft die Bahnstrecke Cottbus Frankfurt Oder die heute nur noch zu einem kleinen Teil in Betrieb ist Das Teilstuck zwischen Grunow und Peitz das das Gemeindegebiet beruhrt wurde 1996 stillgelegt Einen Bahnhof gab es nur im Kernort Jamlitz einen Haltepunkt in Ullersdorf Personlichkeiten BearbeitenEmil Girbig 1866 1933 Glasarbeiter Gewerkschafter und Politiker SPD Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und des Reichstags geboren in Elisabethhutte bei Jamlitz Balthasar Lippisch 1920 1995 Grafiker Aquarellist geboren in Jamlitz 28 Hannes Forster 1955 Installationskunstler lebt in Jamlitz Frank Lehmann 1959 Fussballspieler spielte in der Jugend fur BSG Traktor Jamlitz Michael Muller 1962 Forstwissenschaftler besuchte die Schule in JamlitzZwischen 1905 und 1964 lebten folgende Kunstler zeitweise in Jamlitz 29 Johanna Brinkhaus um 1890 1941 Kunstgewerblerin lebte 1916 bis um 1935 in Jamlitz Bianca Commichau Lippisch 1890 1968 Landschafts und Portratmalerin Tochter von Franz Lippisch lebte 1920 1921 und 1941 1964 in Jamlitz dazwischen in Straupitz Johanna Feuereisen Oeltjen 1873 1947 Malerin lebte 1916 bis in die 1920er Jahre in Jamlitz dann bis in die 1930er Jahre im nahegelegenen Schloss Lieberose Rudolf Grunemann 1906 1981 Maler Grafiker Illustrator und Holzschneider lebte um 1940 bis um 1954 in Jamlitz Kurt Herbst 1922 2018 Maler lebte 1948 1953 in Jamlitz Walter Kuhne 1875 1956 Maler lebte 1905 1956 in Jamlitz ab 1923 Hauptwohnsitz in Jamlitz Franz Lippisch 1859 1941 Maler und Buchgrafiker lebte 1915 1941 in Jamlitz Alexander Lippisch 1894 1976 Flugzeugkonstrukteur Sohn von Franz Lippisch lebte 1918 1921 in Jamlitz Dorothea Lippisch Ansorge Malerin Schwiegertochter von Franz Lippisch Ehe mit dem Wirtschaftsjournalist Anselm Lippisch 1892 1971 lebte 1919 1922 in Jamlitz Ernst Muller Braunschweig 1860 1928 Bildhauer lebte ab 1919 20 in Jamlitz Paul Schroder 1874 1963 Architekt um 1920 Ferienhaus in Jamlitz 1945 1963 Hauptwohnsitz in Jamlitz Erich Seiffert 1898 1944 Maler Innenarchitekt Kupferstecher Schwiegersohn von Walter Kuhne lebte 1935 1944 in JamlitzLiteratur BearbeitenGotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band III Kreis Lubben Degener Verlag Neustadt an der Aisch 1984 S 88ff Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 1 Einleitung und Ubersichten Die Kreise Luckau Lubben und Calau Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 S 180 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jamlitz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung und Bevolkerungsstandim Land BrandenburgDezember 2022 Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen bezogen auf den aktuellen Gebietsstand Hilfe dazu Eintrag Jemjelnica in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski de Hauptsatzung der Gemeinde Jamlitz vom 30 Marz 2009 PDF a b Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg Gemeinde Jamlitz Memento des Originals vom 23 Marz 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot service brandenburg de Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra Wissenschaft Berlin 2005 ISBN 3 937233 30 X S 82 Schnipsel Ansicht bei Google Books Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 1 Einleitung und Ubersichten Die Kreise Luckau Lubben und Calau Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 S 180 Heinz Dieter Krausch Der fruhere Weinbau in der Niederlausitz In Jahrbuch fur Brandenburgische Landesgeschichte Band 18 Berlin 1967 S 12 57 PDF online bei http edoc hu berlin de S 19 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O G Hayn Berlin 1820 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung zu Frankfurt a d O Oeffentlicher Anzeiger als Beilage zu No 32 des Amtsblattes 8 August 1827 S 234 Online bei Google Books Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 S 169 Online bei Bayerische Staatsbibliothek digital Dieter Sperling Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19 Jahrhundert Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen Forderverein Kulturlandschaft Niederlausitz 2005 Schnipsel bei Google Books Statistisches Bureau der Koniglichen Regierung zu Frankfurt a O Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 a b Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 3 Landkreis Dahme Spreewald S 18 21 PDF Kirchenkreis Lieberose und Land auf den Internetseiten des Evangelischen Kirchenkreises Oderland Spree Deutschlands Glas Industrie Adressbuch samtlicher deutschen Glashutten mit naherer Bezeichnung ihrer geograph Lage Angabe der Fabrikate 14 Auflage Die Glashutte Dresden 1907 S 52 online bei archive org Chemiker Zeitung Band 53 1909 S 383 MAZ Artikel uber die Suche nach dem Massengrab Memento vom 26 April 2009 im Internet Archive Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 Landkreis Dahme Spreewald S 18 21 Bevolkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Stadten Landkreisen und Gemeinden Tabelle 7 Amt fur Statistik Berlin Brandenburg Hrsg Statistischer Bericht A I 7 A II 3 A III 3 Bevolkerungsentwicklung und Bevolkerungsstand im Land Brandenburg jeweilige Ausgaben des Monats Dezember Ergebnis der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz 48 Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 Burgermeisterwahlen fur den Landkreis Dahme Spreewald Memento vom 10 April 2018 im Internet Archive Kommunalwahlen 26 10 2003 Burgermeisterwahlen S 23 Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz 73 1 Ergebnis der Burgermeisterwahl am 26 Mai 2019 Memento des Originals vom 17 August 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot wahlen brandenburg de Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Dahme Spreewald PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Balthasar Lippisch lambiek net Kunstler ziehen nach Jamlitz kuenstler jamlitz de abgerufen am 1 August 2020Stadte und Gemeinden im Landkreis Dahme Spreewald Stadte Golssen Konigs Wusterhausen Lubben Spreewald Lubin Blota Luckau Markisch Buchholz Mittenwalde Teupitz WildauGemeinden Alt Zauche Wusswerk Stara Niwa Wozwjerch Bersteland Bestensee Byhleguhre Byhlen Bela Gora Belin Drahnsdorf Eichwalde Gross Koris Halbe Heideblick Heidesee Jamlitz Kasel Golzig Krausnick Gross Wasserburg Lieberose Markische Heide Markojska Gola Munchehofe Neu Zauche Nowa Niwa Rietzneuendorf Staakow Schlepzig 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