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Gross Leine niedersorbisch Wjelike Linje 2 ist ein Ortsteil der Gemeinde Markische Heide im Landkreis Dahme Spreewald in Brandenburg 3 Bis 2003 war Gross Leine eine eigenstandige Gemeinde Gross LeineGemeinde Markische HeideKoordinaten 52 0 N 14 4 O 51 996944444444 14 063055555556 55 Koordinaten 51 59 49 N 14 3 47 OHohe 55 m u NHNFlache 8 4 km Einwohner 177 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 21 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15913Vorwahl 035471Kirche in Gross LeineDie Hollanderwindmuhle Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Besitzgeschichte 3 1 Gross Leine im Besitz derer von Zabeltitz 3 2 Gross Leine wird an die von Zittwitz verkauft 3 3 Teilung von Gross Leine in einen Oberhof und einen Unterhof 3 4 Gross Leine kommt zur Standesherrschaft Leuthen 3 5 Trennung von der Standesherrschaft Leuthen und erneuter Anschluss 4 Politische Zugehorigkeit 5 Kirchliche Geschichte 6 Denkmale und Sehenswurdigkeiten 6 1 Bodendenkmal 6 2 Baudenkmale 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGross Leine liegt ca 14 km nordostlich von Lubben Spreewald und 18 km sudwestlich von Friedland Die Gemarkung von Gross Leine grenzt im Norden an Dollgen und Leibchel im Osten an Glietz und im Suden an Klein Leine Die B 320 fuhrt durch den Ort hindurch nordwestlich des Ortskerns verlauft die B 87 die sich beim Wohnplatz Birkenhainchen mit der B 320 kreuzt Die L 444 fuhrt Richtung Suden nach Klein Leine eine kleinere Strasse fuhrt auch nach Glietz Westlich des Ortes liegt eine stark gewundene ursprungliche Schmelzwasserrinne die auf den Topographischen Karten nicht weiter bezeichnet ist Im Schmettauschen Kartenwerk von 1767 87 ist sie als Bogenluch verzeichnet und enthalt ausserdem noch zwei kleinere Wasserflachen Dieses Luch war sicher fruher ein See Auch in der Topographischen Karte 1 25 000 von 1903 ist im nordlichen Teil des Luchs noch eine kleine Wasserflache vermerkt Hochster Punkt der Gemarkung ist bei etwas uber 60 m im sudlichen Teil der Gemarkung tiefster Punkt bei 50 9 m im Luch im westlichen Teil der Gemarkung Zu Gross Leine gehort eine Halfte des Wohnplatzes Birkenhainchen die andere Halfte liegt auf der Gemarkung von Dollgen Geschichte BearbeitenDer Ort wurde 1346 erstmals als Leyn urkundlich erwahnt 1439 erfolgte die Erwahnung als Grosse Lyna Der Name ist wohl von der altsorbischen Grundform lin Schlei abgeleitet der schliesslich eine adjektivische Form annahm 1387 vom Lyne 1435 vom Leyne und 1479 von Grossen Leyn 4 Bei einem von einer Fischart abgeleiteten Ortsnamen wurde man an eine Namensubertragung von einem naheliegenden See auf den Ort erwarten In der Nahe liegt aber heute kein See mehr Allerdings war die westlich des Ortes liegende stark gewundene ursprungliche Schmelzwasserrinne sicher einmal wassergefullt und bildete einen See Ausserdem liegt bei Klein Leine vermutlich die ursprungliche slawische Siedlung der Klein Leiner See Gerade bei gleichnamigen nur durch die Zusatze Gross und Klein unterschiedenen eng benachbarten Dorfern ist das mit Klein bezeichnete Ort die ursprungliche slawische Siedlung wahrend der mit Gross bezeichnete Ort die im Zuge der deutschen Ostsiedlung entstandene neue Plansiedlung war Nach der Dorfstruktur soll Gross Leine ein kleines Runddorf sein 5 was aber nach dem Schmettauschen Kartenwerk und dem Urmesstischblatt Blatt 3950 Gross Leuthen von 1846 nicht stimmt Gross Leine ist in beiden alteren Kartenwerken als Strassendorf eingezeichnet Bevolkerungsentwicklung von 1818 bis 2002 5 6 Jahr 1818 1846 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1971 1981 1991 2002Einwohner 213 225 257 284 245 272 236 357 361 253 240 208 207 2171708 wohnten neun Kossaten und sechs Budner in Gross Leine fur 1718 werden sieben Kossaten und funf Hausler genannt 1723 gab es sieben Kossatenhofe zwei halbe Kossatenhofe und elf Hausleute 1755 wird die Bevolkerung mit 155 Konsumenten angegeben Die durchschnittliche Ernte in Dresdnern Scheffeln betrug 771 Scheffel Korn 66 Scheffel Gerste 69 Scheffel Hafer 12 Scheffel Erbsen 72 Scheffel Heidekorn Buchweizen 8 Scheffel Hopfen und 8 Scheffel Lein Das Schmettausche Kartenwerk von 1767 87 verzeichnet sudostlich des Ortskerns den Grosse und Kleinen Weinberg 1795 werden 12 Freibudner genannt Fur 1816 werden neun Gartner und sechs Hausler genannt Das Dorf hatte 533 Gulden Schatzung und es gab bereits ein Schulgebaude 7 1818 hatte das Dorf 208 Einwohner die sich auf 32 Feuerstellen verteilt dazu kam noch die Gross Leiner Windmuhle mit 5 Einwohnern und einer Feuerstelle 8 Die Windmuhle lag etwas ausserhalb 100 m sudwestlich der heutigen B 320 Richtung Birkenhainchen Grundstuck Nr 7 in Alkis 9 Ob es bereits die spater belegte Turmhollanderwindmuhle war deren Rest noch heute steht ist nicht bekannt Fur 1819 ist bereits Neumanns Schenke spater Wohnplatz Birkenhainchen an der Kreuzung von B 179 und B 87 gelegen belegt 10 Damals wurde immer noch etwas Weinbau betrieben 10 Bis 1840 war Gross Leine auf 35 Hauser angewachsen in denen 234 Einwohner lebten 11 Fur 1864 lauten die Zahlen 38 Hauser und 248 Einwohner im Ort und 2 Hauser und 16 Einwohner in Birkenhaynchen auch Neumanns Schanke 12 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gut enteignet und stattdessen 20 Neubauernstellen geschaffen 1958 wurde die LPG Typ I Goldene Ahre in Gross Leine gegrundet 13 Besitzgeschichte Bearbeiten1505 hatte Hans von Luckowien seinen Wohnsitz auf Gross Leine Er wird damals zu den wirten der schelcke gezahlt d h zu den Adligen die dem adligen Strassenrauber Andreas von Bomsdorf und Genossen Unterschlupf gewahrten In den Jahren darauf muss er Gross Leine verkauft haben denn am 30 Marz 1517 bekamen die Bruder Christoph Friedrich und Georg von der Zauche die Bestatigung ihrer Lehen nach dem Tod des bohmisch ungarischen Konigs Ladislaus Neben den Lamsfeldschen Gutern Lamsfeld Jamlitz Jessern und Staakow auch das Gut Gross Leine der Busche Nackopenge genannt zwischen Leibchel und Glietz gelegen und auch die Neue Muhle zwischen Guhlen und Ressen gelegen die Georg von der Zauche von Hans Luckowien gekauft hatte Es handelt sich also um keine Erstbelehnung sondern um eine Wiederbelehnung bzw Lehnsbestatigung in manu dominante Nach dem Tod des bohmisch ungarischen Konigs Ludwig II in der Schlacht bei Mohacs 1526 erhielten nun nur noch zwei Bruder von der Zauche namlich Friedrich und Georg die erneute Bestatigung ihrer Lehen und an Gross Leine Nur wenige Jahre spater verkaufte Georg von der Zauche Gross Leine an Friedrich d A von Streumen der 1538 starb und es seinem Sohn Friedrich d Ju von Streumen vererbte Am 14 Juli 1538 erhielt dieser den Lehenbrief fur Gross Leine nicht enthalten war darin die oben noch genannte Neue Muhle die an Wilhelm Schenk von Landsberg auf Gross Leuthen verkauft worden war Friedrich d J von Streumen auf Trebatsch konnte 1542 auch noch die Dorfer Pretschen und Wittmannsdorf von den Brudern Melchior und Leonhardt von Langen erwerben Er besass ausserdem Anteile an den Dorfern Mittweide und Schuhlen Skulin die er aber 1544 45 verkaufte Doch auch Gross Leine war nicht lange in seinem Besitz Ebenfalls um 1544 5 verkaufte er das Dorf an Christoph von Zabeltitz zu Trebatsch richtigerweise ist hier nach Houwald Trebitz zu lesen der am 30 Marz 1545 Montag nach Palmarum die Lehnsbestatigung erhielt Mitbelehnt war sein Bruder Georg denn zur Musterung der niederlausitzischen Stande 1554 erschienen Gorge Zabeltitz und Robel zum Lein und Leupchen mit einem Schutzenpferd und zwei Fussknechten 14 1558 hatte Christoph von Zabeltitz ausserdem das Dorf Topper im fruherer Kreis Crossen in der Neumark erworben 15 Im selben Jahr ist Christoph von Zabeltitz dann auch verstorben Seine namentlich nicht genannte Witwe auf der einen Seite und seine beiden Bruder Hans und Georg auf der anderen Seite verglichen sich am 17 Mai 1558 dahin dass die Witwe wegen ihres zugebrachten Ehegeldes von 500 Gulden ein Leibgeding von 1000 Gulden erhalten sollte falls sie nicht bei ihren Kindern auf dem Gut bleiben wolle oder dass die Kinder sie nicht weiter dort wohnen lassen wurden 500 Gulden sollten ihr ausbezahlt werden 500 Gulden sollten auf dem Gut stehen bleiben und bei ihrem Tod ans Lehen zuruckfallen Die Witwe machte ausserdem geltend dass sie ausser ihrem Ehegeld noch mindestens 800 Gulden in die Ehe eingebracht habe Georg gestand ihr deshalb weitere 500 Gulden zu die nach ihrem Tod an den mit Christoph gezeugten Sohn Name leider nicht genannt oder dessen Erben oder wenn dieser ohne Erben verstorben ist an die Tochter gehen sollten falls sie die Mutter uberleben sollten Uberlebte sie die Witwe ihre Kinder sollte sie die 500 Gulden zur freien Verfugung haben Mit Zustimmung ihres Vormundes Eustachius von Schlieben auf Vetschau und Seese Hauptmann in Zossen leistete sie dafur Verzicht auf alle weiteren Anspruche Nach dieser Urkunde waren ihre Kinder noch minderjahrig Gross Leine kam an seinen Sohn Georg Christoph muss noch einen zweiten namentlich nicht bekannten Sohn gehabt haben der Trebitz erhielt 1560 bestimmte der Landvogt der Niederlausitz Bohuslav Felix von Lobkowitz und Hassenstein wahrend der Zeit in der auf Reisen ist Caspar Burggrafen von Dohna auf Straupitz Hans von Polenz aus Beesdau Georg von Zabeltitz von Gross Leine und Esaias von Minckwitz zu Gross Lubbenau zu Amtsbefehlshabern 16 Gross Leine im Besitz derer von Zabeltitz Bearbeiten Georg von Zabeltitz starb 1576 und hinterliess Gross Leine seinen Sohnen Jacob Christoph Dietrich Hans und Heinrich letztere beiden waren zu diesem Zeitpunkt noch minderjahrig Am 27 Juli 1576 erhielten die Bruder von Zabeltitz den Lehnbrief uber Gross Leine mit der Windmuhle dem Busch Nackopenge zwischen Leibchel und Glietz gelegen den Ober und Niedergerichten Weinbergen usw In der Lehnsbestatigung 1580 fur die Bruder von Zabeltitz nach dem Tod von Kaiser Maximilian II wird auch ihr Grossvater Christoph von Zabeltitz genannt der das Lehn von Friedrich von Streumen gekauft hatte Damit ist die obige Zabeltitzsche Familiengeschichte belegt In der bruderlichen Teilung vom 16 Marz 1600 ubernahm Christoph von Zabeltitz Gross Leine Er hatte keine Nachkommen Dietrich von Zabeltitz auf Lein hatte am 11 Mai 1597 das halbe Dorf Eichow Ortsteil der Gemeinde Kolkwitz im Landkreis Spree Neisse von Berndt von Seyffertitz erworben Er hinterliess die Sohne Baltzer Christoph Sebastian und Georg und die Tochter Margarethe Anna Eva sowie eine namentlich nicht sicher bekannte weitere Tochter Elisabeth Er starb noch vor 1609 Heinrich zum Lein kaufte von Siegmund von Zabeltitz auf Tranitz heute devastiert das Dorf Gablenz Ortsteil der Gemeinde Neuhausen Spree im Lkr Spree Neisse und 1599 erwarb er von Wolf Ernst von Beerfelde ein Freihaus in Lubben Spreewald 17 Nach der Zabeltitzschen Familiengeschichte war mit einer Catharina von Zieckau aus dem Hause Pieskow verheiratet 18 Er starb noch vor 1609 und hinterliess einen zu diesem Zeitpunkt noch unmundigen Sohn Wolf Ernst In der Urkunde von 1599 nach der Heinrich von Zabeltitz die Lehn fur das Freihaus in Lubben erhielt werden auch seine Vettern Hans und Christoph von Zabeltitz zu Topper und Trebatsch erwahnt Sie konnen nur die Sohne des namentlich nicht bekannten zweiten Sohnes des Christoph von Zabeltitz auf Trebitz gewesen sein Gross Leine wird an die von Zittwitz verkauft Bearbeiten 1621 das Historische Ortslexikon sagt 1623 5 war Gross Leine an Hans von Zittwitz gelangt Er war der Sohn des Henning I von Zittwitz der Briesen erworben hatte Henning I von Zittwitz auch Zitzewitz stammte aus Klein Podel Kreis Stolp in Pommern Er war mit Sarah geb von Steinkeller verheiratet mit der er mindestens die drei Sohne Hans Martin und Henning II hatte Henning I starb schon 1601 Sara 1625 in Gross Leine Ihr Sandsteinepitaph ist in der Turmvorhalle der Gross Leiner Kirche aufgestellt Die drei Bruder von Zittwitz erwarben 1621 oder 1623 Gross Leine Am 23 Juni 1623 wurde Hans von Zittwitz mit Gross Leine belehnt 1636 verkaufte Heinrich von Robel das Dorf Glietz an Hans von Zittwitz allerdings zunachst auf Wiederkauf 1651 konnte Henning III das Dorf Glietz endgultig erwerben Dieser Henning III war ein Sohn des Hans von Zittwitz und war am 9 August 1639 und erneut am 23 Juni 1640 mit Gross Leine belehnt worden Er war mit Marie Hedwig geb von Oppen verheiratet der Tochter des Caspar von Oppen und der Catharina geb von Oppen auf Kossenblatt Henning III war Landesaltester des Krummspreeischen Kreises Aus der Ehe mit Marie Hedwig gingen mindestens drei Sohne hervor Anton Christoph Friedrich und Joachim Friedrich Letzter starb am 30 Dezember 1713 ohne Nachkommen Anton von Zittwitz hatte es beim Militar bis zum Hauptmann gebracht Er war mit Margarethe Elisabeth von Gresten Gress verheiratet mit der er zwei Sohne Anton 1688 und Henning IV 1691 hatte Teilung von Gross Leine in einen Oberhof und einen Unterhof Bearbeiten Ende des 17 Jahrhunderts wurde Gross Leine in einen Oberhof und einen Unterhof auch lehensrechtlich geteilt 1688 legte Antonius die Lehnspflicht fur Glietz ab vermutlich wurde Gross Leine zum selben Zeitpunkt geteilt denn Anton fiel der Oberhof zu Anton d A von Zittwitz starb 1697 in Gross Leine Seine Lehen fielen a seinen hochbetagten Vater zuruck der Glietz dann seinem Sohn Friedrich Joachim ubertrug Der Unterhof fiel zunachst an den Sohn Christoph Friedrich der 1704 Anna Hedwig von Huhl Huller Tochter des Johann Abraham Huhl Huhler von Onolzheim und Leibchel und der Anna Hedwig Pade von Creutzenstein auf Leibchel geheiratet hatte Sein einziger Sohn Friedrich Wilhelm heiratete 1733 in Annaburg Christina Magdalena von Braun und blieb in Sachsen Christoph Friedrich verkaufte schliesslich seinen Anteil Unterhof 1743 an Joachim Heinrich von Langen Er wurde am 17 Januar 1743 damit belehnt Der Oberhof kam dann vom Grossvater direkt an seinen Enkel Henning IV der ihn 1746 an Joachim Heinrich von Langen verkaufte Er erhielt den Lehnbrief am 18 Oktober 1746 Damit waren die beiden Anteile besitzrechtlich wieder vereint blieben jedoch lehensrechtlich getrennt Joachim Heinrich von Langen war der Sohn des Heinrich Wilhelm von Langen und der Margarethe Gertraud von Oppen von Birkholz der Birkholz 1728 auf Druck an den brandenburgischen Kurfursten und Konig in Preussen Friedrich Wilhelm I um 20 284 Taler hatte verkaufen mussen 19 Er hatte 1729 zunachst Stradow bei Vetschau gekauft Joachim Heinrich hatte noch einen jungeren Bruder Ernst Otto und eine Schwester Margarethe Gertraud Elisabeth die mit Siegmund Ernst von Stutterheim auf Falkenberg verheiratet war 1744 heiratete Joachim Heinrich in Gross Leine Marianne Eleonore verw von Lietzen geb von Hund und Altengrottkau die den Sohn Friedrich Magnus von Lietzen in die Ehe brachte Aus der Ehe entsprossen Friederike Tugendreich die bereits 1765 mit nur 21 Jahren starb Margaretha Johanna Eleonore die ebenfalls sehr jung 1768 verstarb und der Sohn Joachim Ernst Gabriel der als Kadett mit 17 Jahren 1766 in Neustadt bei Dresden starb Marianne Eleonore starb am 3 November 1749 in Gross Leine Joachim Heinrich scheint noch eine zweite Ehe eingegangen zu sein Der Name der Frau ist nicht bekannt und die Ehe blieb kinderlos Am 25 August 1773 verstarb er als Landesaltester des Krummspreeischen Kreises in Gross Leine Danach fielen Oberhof und Unterhof in Gross Leine zunachst an seinen Mitbelehnten den Oberamtsrat und Burgermeister von Lubben Karl Christoph von Besser der jedoch nur funf Monate spater am 27 Januar 1774 starb Daraufhin fielen die beiden Lehensanteile von Gross Leine an dessen Sohne Friedrich Laurentius und Carl Heinrich von Besser die am 28 Marz 1774 in communione mit anderen Mitbelehnten den Lehenseid leisteten Am 23 Januar 1775 leistete auch Carl Friedrich von Schlieben den Lehnseid als Hauptbelehnter am Unterhof zu Gross Leine in communione mit anderen Mitbelehnten und als Mitbelehnter fur den Oberhof 1777 ohne genaues Datum erscheint dann noch August Gotthelf Leopold von Schlieben als Hauptbelehnter am Unterhof in communione mit anderen Mitbelehnten Sehr wahrscheinlich waren alle Lehenstrager und Mitbelehnten nur Lehenstrager fur Otto Joachim Erdmann von Langen den minderjahrigen Sohn des Otto Ernst von Langen und Bruder des verstorbenen Joachim Heinrich von Langen Otto Joachim Erdmann von Langen war am 7 Oktober 1776 als Sohn des Otto Ernst und seiner Frau Friederike Luise von Steinkeller geboren worden 1779 legte er nun den Lehnseid fur Stradow bei Vetschau den Oberhof in Gross Leine und in communione mit anderen Mitbelehnten fur den Unterhof in Gross Leine ab Gross Leine kommt zur Standesherrschaft Leuthen Bearbeiten 1783 verkaufte er Gross Leine und zwar den Unter und Oberhof an Sofie Christiane Dorothea Grafin von Hordt der Besitzerin der benachbarten Standesherrschaft Leuthen Am 17 Juli 1783 leistete sie den Lehenseid fur Gross Leine Sie hatte 1781 auch das benachbarte Rittergut Leibchel Sie war in erster Ehe mit Friedrich Wilhelm von Marschall verheiratet von dem sie sich wieder scheiden liess Sie heiratete 1758 in zweiter Ehe den Johann August von Haeseler der aber bereits 1763 verstarb Mit ihm hatte sie den Sohn August Ferdinand 1767 heiratete sie in dritter Ehe Emanuel Friedrich von Bredow Dieser starb am 28 Januar 1780 in Berlin und wurde in Gross Leuthen begraben 1781 heiratete Sofie Christina Dorothea in vierter Ehe den Johann Ludwig Graf von Hordt Hard 1783 kaufte sie auch Dorf und Rittersitz Gross Leine Johann Ludwig Graf von Hordt starb am 21 August 1798 Sofie Christina Dorothea Grafin von Hordt starb 1802 Erben war ihr Sohn August Ferdinand von Haeseler und seine Schwester Friederike Caroline vermahlt gewesene von Berg die Hofdame von Konigin Luise der Frau Konig Friedrich Wilhelms III von Preussen Die beiden Geschwister schlossen einen Erbschaftsvertrag und August Ferdinand ubernahm die Guter zu einem Anrechnungswert von 108 000 Talern August Ferdinand seit 1790 Graf von Haeseler starb ohne Nachkommen am 6 Dezember 1838 in Berlin und wurde in Gross Leuthen beigesetzt Trennung von der Standesherrschaft Leuthen und erneuter Anschluss Bearbeiten Die Standesherrschaft Leuthen und die angeschlossenen Guter wurden nun getrennt verkauft Wahrend die Standesherrschaft Leuthen 1841 fur 152 000 Taler an den Oberamtmann Christian Wilhelm Griebenow ging wurde Gross Leine 1840 von Ferdinand Schmidt zu Buckow gekauft 11 20 Er war bis mindestens 1864 im Besitz von Gross Leine 12 1849 war die Patrimonialgerichtsbarkeit uber die Gemeinde an das Kreisgericht in Lubben Spreewald ubergegangen Im gleichzeitig geschaffenen Gutsbezirk blieb sie jedoch erhalten Der Gutsbezirk umfasste 1653 1451 Morgen 20 1900 623 ha 5 und wurde erst 1928 9 mit der Landgemeinde vereinigt Da Ferdinand Schmidt auf Buckow wohnte verpachtete er das Gut Gross Leine 1855 ist ein Pachter Rehfeld genannt 21 bzw 1856 ein Amtmann und Gutspachter Rehfeld 22 Vermutlich 1877 wurde es von Emil von Gutzmerow der inzwischen Besitzer der Standesherrschaft Leuthen geworden war gekauft Emil von Guzmerow war mit Helene Freiin von Brenn verheiratet Sie war in erster Ehe mit Wolf Wurmb von Zink verheiratet von dem sie einen Sohn Hans Wilhelm in ihre zweite Ehe brachte Dieser lebte auf Witzschersdorf heute Stadt Leuna in Sachsen Die Ehe von Emil von Guzmerow und Helene geb Freiin von Brenn blieb kinderlos und so erbte der Enkel der Helene Wilhelm Wolf Willy Wurmb von Zink Gross Leine und auch die Standesherrschaft Leuthen der die Guter durch einen Generalbevollmachtigten den Regierungsrat Dr Sohlke in Berlin bewirtschaften liess 1907 wurden sie an den Amtmann Wilhelm Barschel verpachtet 1913 wird ein Pachter Petersen fur Gross und Klein Leine erwahnt Willy Wurmb von Zink ist noch bis 1914 als Besitzer der Standesherrschaft Leuthen belegt Vermutlich in diesem Jahr wurde sie an Johann Abraham von Wulfing verkauft der einen Familienfideikommiss einrichtete Johann Abraham von Wulfing starb 1927 Die Herrschaft erbte sein Sohn Rudolph dessen Familie 1945 vertrieben und 1946 enteignet wurde Politische Zugehorigkeit BearbeitenGross Leine liegt in der Niederlausitz und gehorte dort zum Krummspreeischen Kreis auch in sachsischer Zeit schon Lubbenscher Kreis genannt Nach dem Ubergang der Niederlausitz an Preussen wurde in der Kreisreform von 1816 7 der im Grunde neue Kreis Lubben geschaffen der auch die fruhere Herrschaft Beeskow mit einschloss Die Herrschaft Storkow wurde an den Kreis Teltow angeschlossen 1836 wurden die Kreise Teltow Storkow und Lubben in diesen Umrissen wieder aufgelost und daraus die Kreise Teltow und Lubben in ihrer fruheren Form wieder hergestellt Aus den fruheren Herrschaften Beeskow und Storkow wurde der Kreis Beeskow Storkow geschaffen Gross Leine gehorte vor der Kreisreform von 1816 7 nach dieser Kreisreform und auch nach der Restitution der fruheren Kreise immer zum Kreis Lubben Es verblieb auch bei den Kreisreformen von 1950 und 1952 in der damaligen DDR beim Kreis Lubben Nach der Wende 1989 90 wurde der Kreis Lubben 1990 noch in Landkreis Lubben umbenannt 1992 schloss sich Gross Leine mit 16 anderen Gemeinden zum Amt Markische Heide zusammen 1993 wurde der Kreis Lubben zusammen mit den Kreisen Konigs Wusterhausen und Luckau zum Landkreis Dahme Spreewald zusammengeschlossen Zum 26 Oktober 2003 bildete sich aus den 17 Gemeinden des Amtes Markische Heide die neue Gemeinde Markische Heide das Amt Markische Heide wurde zeitgleich aufgelost Seither ist Gross Leine ein Ortsteil der Gemeinde Markische Heide im Landkreis Dahme Spreewald Kirchliche Geschichte BearbeitenGross Leine war im Mittelalter Mutterkirche und wurde erst 1559 mit dem Aufstieg von Gross Leuthen zum Sitz der Standesherrschaft Leuthen Tochterkirche von Gross Leuthen Zur Kirchengemeinde Gross Leine gehoren heute Klein Leine Siegadel Birkenhainchen und Glietz Die Kirchengemeinde Gross Leine gehort wiederum zum Pfarrsprengel Gross Leuthen im Evangelischen Kirchenkreis Niederlausitz 23 nbsp Turmhollanderwindmuhle in Gross Leine Zustand 1972Denkmale und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Denkmalliste des Landes Brandenburg fur den Landkreis Dahme Spreewald verzeichnet zwei Bodendenkmale und ein Baudenkmal 24 Bodendenkmal Bearbeiten Gross Leine 1 Dorfkern deutsches Mittelalter Dorfkern Neuzeit Kirche deutsches Mittelalter Kirche Neuzeit Friedhof deutsches Mittelalter Friedhof Neuzeit Turmhugel deutsches Mittelalter Turmhugel Neuzeit 12106 Baudenkmale Bearbeiten Nr 09140113 Hollanderwindmuhle Birkenhainchener Strasse 7 Nr 09140112 Dorfkirche Gross Leine Neue Dorfstrasse 7Der verputzte Saalbau mit quadratischem Westturm aus unregelmassigem Feldsteinmauerwerk stammt im Kern aus dem 15 Jahrhundert wurde bei einer Renovierung 1906 10 aber umfassend neubarock verandert Im Kircheninneren steht ein sehenswerter Altar aus dem 3 Viertel des 17 Jahrhunderts in den Teile eines alteren Altars aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts eingelassen sind 25 Literatur BearbeitenHeinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 3 Adolph Muller Brandenburg 1855 Online bei Google Books im Folgenden abgekurzt Berghaus Landbuch 3 mit entsprechender Seitenzahl Gotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band III Kreis Lubben Neustadt an der Aisch Verlag Degener amp Co Inhaber Gerhard Gessner 1984 ISBN 3 7686 4109 0 im Folgenden abgekurzt Houwald Ritterguter 3 mit entsprechender Seitenzahl Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon der Niederlausitz Band 1 Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 im Folgenden abgekurzt Historisches Ortslexikon Niederlausitz 1 mit entsprechende Seitenzahl Woldemar Lippert Urkundenbuch der Stadt Lubben III Band Die Urkunden der Stadt und des Amtes Lubben der Herrschaften Zauche Pretschen und Leuthen Verlag der Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung Dresden 1933 im Folgenden abgekurzt Lippert Urkundenbuch III mit entsprechender Seitenzahl Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gross Leine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gross Leine auf den Internetseiten der Gemeinde Markische HeideEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 22 November 2020 Ortsnamen Niederlausitz Hauptsatzung der Gemeinde Markische Heide im Amtsblatt fur die Gemeinde Markische Heide Jahrgang 11 Nummer 13 5 November 2014 S 2ff PDF Memento des Originals vom 14 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www maerkische heide de Ernst Eichler Die Ortsnamen der Niederlausitz 1 Auflage Verlag VEB Domowina Bautzen 1975 S 71 a b c d Historisches Ortslexikon Niederlausitz 1 S 189 190 Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 3 Landkreis Dahme Spreewald PDF August Schumann fortgefuhrt von Albert Schiffner Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Bd 3 Friedrichswalde bis Herlachsgrun Gebr Schumann Zwickau 1816 Online bei Google Books S 513 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O G Hayn Berlin 1820 S 210 Brandenburg Viewer Liegenschaftskataster Memento des Originals vom 13 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot isk geobasis bb de sehr lange Ladezeit a b August Schumann fortgefuhrt von Albert Schiffner Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Bd 16 Supplemente Gesell bis Horn Gebr Schumann Zwickau 1828 Online bei Google Books S 448 a b Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 Online bei Google Books S 171 a b Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Frankfurt Oder Verlag von Gustav Harnecker u Co 1867 Online bei Google Books S 198 Friedrich Redlich Gesellschaftliche Entwicklung und Namen der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften unter besonderer Berucksichtigung der Niederlausitz In Der Name in Sprache und Gesellschaft Deutsch Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 27 Akademie Verlag Berlin 1973 S 203 219 insbesondere S 206 Lippert Urkundenbuch III S 272 Berghaus Landbuch 3 S 543 Rudolf Lehmann Die Urkunden des Gubener Stadtarchivs in Regestenform In Niederlausitzer Mitteilungen Zeitschrift der Niederlausitzer Gesellschaft fur Anthropologie und Altertumskunde Band 18 Guben 1927 S 1 160 Houwald Ritterguter 3 S 349 unter dem Ort Trebitz Georg Schmidt Die Familie von Zabeltitz Zobeltitz Rathenow 1888 Francesko Rocca Geschichte und Verwaltung der Koniglichen Familienguter nach den Akten und Urkunden der Kgl Hofkammer in Charlottenburg zusammengestellt Rohde Berlin 1913 1914 S 4 a b Berghaus Landbuch 3 S 673 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung zu Frankfurt a d Oder Jahrgang 1855 vom 17 Januar 1855 Online bei Google Books S 19 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung zu Frankfurt a d O Ausserordentliche Beilage zum Amtsblatt No 41 vom 8 Oktober 1856 S 20 Online bei Google Books Evangelischer Kirchenkreis Niederlausitz Pfarrsprengel Gross Leuthen Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Dahme Spreewald Stand 31 Dezember 2016 PDF Memento des Originals vom 16 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bldam brandenburg de Georg Dehio Bearbeiter Gerhard Vinken u a Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen 2000 ISBN 3 422 03054 9 Ortsteile der Gemeinde Markische Heide Alt Schadow Biebersdorf Dollgen Durrenhofe Glietz Groditsch Gross Leine Gross Leuthen mit dem Gemeindeteil Klein Leuthen Hohenbruck Neu Schadow mit den Gemeindeteilen Neu Schadow und Hohenbruck Klein Leine Krugau Kuschkow Leibchel Plattkow Pretschen Schuhlen Wiese mit den Gemeindeteilen Schuhlen und Wiese Wittmannsdorf Buckchen mit den Gemeindeteilen Wittmannsdorf und Buckchen Normdaten Geografikum GND 1181881587 lobid OGND AKS VIAF 8155409589608740019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gross Leine amp oldid 238458168