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Lamsfeld niedersorbisch Njagluz 1 ist ein bewohnter Gemeindeteil im Ortsteil Lamsfeld Gross Liebitz der Gemeinde Schwielochsee Landkreis Dahme Spreewald Brandenburg 2 Die Gemeinde Schwielochsee wird vom Amt Lieberose Oberspreewald verwaltet In der fruhen Neuzeit war Lamsfeld Namengeber und Hauptort der sog Lamsfeldschen Guter einem nicht zusammenhangenden Besitzkomplex von vier Dorfern Lamsfeld Jessern Jamlitz und Staakow die heute nicht nur auf drei Gemeinden sondern sogar auf zwei Landkreise den Landkreis Dahme Spreewald und den Landkreis Spree Neisse verteilt sind Lamsfeld war bis zum Zusammenschluss 1974 mit Gross Liebitz eine eigenstandige Gemeinde LamsfeldGemeinde SchwielochseeKoordinaten 51 59 N 14 13 O 51 983333333333 14 219444444444 48 Koordinaten 51 59 0 N 14 13 10 OHohe 48 mFlache 8 35 km Eingemeindung 1 Januar 1974Eingemeindet nach Lamsfeld Gross LiebitzPostleitzahl 15913Vorwahl 035478Lamsfelder Dorfstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Fruhe Besitzgeschichte 2 2 Die Lamsfeldschen Guter kommen an die Familie von der Zauche 3 Politische Zugehorigkeit 4 Kirchliche Zugehorigkeit 5 Freizeit und Tourismus 6 Belege 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenLamsfeld liegt rund 5 5 km westlich von Lieberose knapp 14 km sudwestlich von Friedland und etwa 23 km ostnordostlich von Lubben Spreewald Die Gemarkung von Lamsfeld grenzt im Norden an Jessern Ortsteil der Gemeinde Schwielochsee im Nordosten an Doberburg Ortsteil der Stadt Lieberose im Osten an die Gemarkung der Kernstadt Lieberose im Suden an die Gemarkung von Gross Liebitz und im Westen an Mochow beide genannten Orte sind Ortsteile der Gemeinde Schwielochsee nbsp Baroldfliess bei LamsfeldHochster Punkt ist ein Berg im nordostlichen Teil der Gemarkung mit 97 7 m tiefster Punkt der Mochowsee mit 44 9 m Nordwestlich vom Ortskern von Lamsfeld erreichen die Kesselberge eine Hohe von knapp 70 m Einziges nennenswertes Fliessgewasser ist das von der Gemarkung Gross Liebitz bzw der ehemaligen Gemarkung von Klein Liebitz kommende Barolder Muhlenfliess das sich nordlich von Lamsfeld mit einem aus dem Grossen Mochowsee kommenden Fliess vereinigt und bei Doberburg in das Lieberoser oder Doberburger Muhlenfliess mundet Zur Gemarkung Lamsfeld gehort der Grosse und der Kleine Mochowsee Geschichte BearbeitenLamsfeld taucht 1449 erstmals als Lamssfeldt in einer Urkunde auf Der Name ist wahrscheinlich von einem Personennamen Lamm abgeleitet einer Koseform zu Namen wie Lambert Lambhart und Lambrecht Eine Ableitung von Lamm Schaf ist weniger wahrscheinlich 3 Es war Rittersitz und ab Mitte des 16 Jahrhunderts Hauptort einer kleinen nicht zusammenhangenden Herrschaft bestehend aus vier Dorfern Lamsfeld Jamlitz Jessern und Staakow Meist wurde dieser Besitzkomplex als die Lamsfeldschen Guter oder die Zaucheschen Guter tituliert nur sehr selten ist von einer Herrschaft die Rede 4 Sie hatte nie einen Sitz in der Herrenkurie der Niederlausitzer Standeversammlung und erfullt auch sonst nicht die Kriterien einer Herrschaft Nach Rudolf Lehmann soll Lamsfeld seiner Struktur nach ein Sackgassendorf gewesen sein Dies ist nicht richtig Durch Lamsfeld hindurch fuhrte die auch im Mittelalter wichtige Strasse heutige B 320 von Lubben nach Lieberose Es war somit ein Strassendorf nbsp Lamsfeld auf dem Urmesstischblatt 4051 Lieberose von 1846 mit Ziegelei Schaferei beim Ort Lamsfelder Muhle und Schaferei am Barolder Muhlenfliess1708 lebten elf Kossaten und ein Budner in Lamsfeld zehn Jahre spater sind es zehn Kossaten und ein Budner Das Dorf hatte eine Schatzung von 1100 Gulden ein hoher Wert im Vergleich zu benachbarten Dorfern 1723 werden elf Untertanen und ihre Familien genannt Im Siebenjahrigen Krieg schlug der osterreichische General Hadick am 30 August 1759 sein Lager bei Lamsfeld auf 5 Nur wenige Kilometer westlich davon in Waldow hatte Friedrich II sein Hauptquartier Es kam in dieser Zeit zu keinen nennenswerten Kampfhandlungen Das Schmettausche Kartenwerk von 1767 87 verzeichnet etwa mittig zwischen Lamsfeld und Gross Liebitz aber noch auf Lamsfelder Gemarkung die Alte Ziegel Scheune Die Wassermuhle nahe dem Ort am Baroldfliess ist bereits vermerkt ebenso die Schaferei am Baroldfliess aber einige hundert Meter nordlich des Ortskerns es fehlt aber noch die Schaferei ostlich des Ortskerns 1795 wohnten auch drei Freihausler im Dorf 1803 lebten elf Ganzkossaten und funf Hausler oder Budner im Ort Nach der Topographisch statistischen Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O von 1820 Angaben von 1818 bestand Lamsfeld aus 16 Hausern in denen 144 Menschen lebten 6 Die Wassermuhle ist nicht erwahnt Schumann beschreibt dagegen fur 1830 eine kleine Mahl und Sagemuhle und die Schaferei mit 800 Tieren die mit der Schaferei in Klein Liebitz kombiniert war Beide zusammen waren fur 1400 Taler verpachtet 7 Auch in der Topographisch statistischen Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O 1844 ist die Wassermuhle wieder nicht erwahnt 8 Das Dorf hatte 24 Hauser in denen 225 Einwohner lebten Dagegen ist im Urmesstischblatt von 1846 die Wassermuhle eingezeichnet Ihr gegenuber auf der anderen Seite des Baroldfliesses gab es eine Ziegelei Ostlich des Ortskern und des Baroldfliesses bereits wieder auf der Hohe wurde eine Schaferei eingerichtet Immer noch vorhanden ist die Schaferei einige hundert Meter nordlich des Ortskerns am Baroldfliess nbsp Ehemalige Wassermuhle am Baroldfliess 9 Besitzer der Wassermuhle war 1860 ein gewisser Kohl 10 1864 wird Lamsfeld als Dorf mit einem ausgebauten Gehoft einer Wassermuhle einer Ziegelei und einer Schaferei beschrieben In 29 Hausern lebten 268 Menschen 11 Bevolkerungsentwicklung von 1818 bis 1971 4 12 Jahr 1818 1846 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1971Einwohner 144 220 282 272 198 200 199 298 267 173 159Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Lamsfeld neun Neubauernstellen geschaffen 1960 wurde in Lamsfeld die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Typ I Mollengrund gegrundet 13 1951 wurde das Schulkombinat Goyatz Zaue Lamsfeld eingerichtet 14 Fruhe Besitzgeschichte Bearbeiten 1449 wird in einer Liste der Erbarmannschaft in der Lausitz Erhart Morring zcu Lamssfelt als Besitzer des Dorfes genannt 15 Danach muss es an die Familie von Beuden verkauft worden sein denn am 4 Dezember 1484 verkauften Hans von Chlum und seine Sohne Hans Georg und Siegmund auf Neu Zauche das Dorf Gawentz Goyatz an die Bruder Bernt Hans und Erasmus Bewdin zcu Lamesfelt Damals gehorte das Dorf Jessern wahrscheinlich noch nicht zum Gut Lamsfeld denn es war 1470 bereits im Besitz eines Hans von der Zauche der dort seinen Rittersitz hatte Die Lamsfeldschen Guter kommen an die Familie von der Zauche Bearbeiten Nach dem Tod von Konig Vladislav II belehnte der Landvogt Heinrich Tunkel von Bernitzko am 30 Marz 1517 die drei Bruder Christoph Friedrich und Georg von der Zauche mit ihren Lehngutern namlich Lambsfeldt Gemnitz Stacken Gessern die zins zum Bernbruch mit muhlen weinbergen das fliess zum Gessern von der Doberbuschen grentze bis an des richters were zum Gessern die rohrend in dem Zwielo und umb die Splaw und den werder zwischen dem alten Gessern und Milow im Zwilo gelegen und im Zwielo und Wobinow mit vier kahnen und allen gezeuge wie sie das gebrauchen konnen oder mogen sembtlich und sonderlich ungehindert frey zu fischen und das gut Gros Lein und den pusch die Nackopenge genannt wie der in seinen reinen grentzen begrieffen zwischen Leipchol und Glietz gelegen und auch die nawe muhle zwischen Golin und Brisck das Gurge Zauche von Hans Lukawen recht und redlich erkauft und ahn sich bracht 16 Da es sich um eine Belehnung nach einem Wechsel in manu dominante handelte also keine Neubelehnung nach Erwerb durften die drei Bruder von der Zauche schon einige Jahre vorher im Besitz der beschriebenen Guter gewesen sein 1504 06 sass auf Jamlitz Heinrich von der Zauche der damals beschuldigt wurde den adligen Strassenrauber Andreas von Bomsdorf und Genossen beherbergt zu haben Dieser hatte 1505 am Weinberg von Leibchel in einem spektakularen Uberfall auf Georg Kune den Sohn des Niclas Kune Burgermeisters von Frankfurt Oder 141 Gulden geraubt 20 Gulden hatte er bei Friedrich von der Zauche hinterlegt In welchem Verwandtschaftsverhaltnis dieser Heinrich Friedrich und der 1470 genannte Hans zu den drei oben genannten Bruder standen ist nicht bekannt Zu dem Lamsfeldschen Gut war also erst vor kurzem auch das Dorf Gross Leine hinzugekommen das Georg von der Zauche von Hans Luckawen Hans von Luckowin gekauft hatte Nach dem Tod des bohmisch ungarischen Konigs Ludwig II in der Schlacht bei Mohacs 1526 erhielten Friedrich und Georg einen neuen Lehnbrief uber die oben genannten Guter Christoph war in der Zwischenzeit wohl verstorben Gegenuber dem Lehnbrief von 1517 waren lediglich noch Haferzinsen im Dorf Skuhlen Schuhlen hinzugekommen die Georg von der Zauche von Hans von Luckowin gekauft hatte Nach dem Tod des Friedrich erbte Georg schliesslich auch noch dessen Teil und vereinigte den Zaucheschen Besitz wieder in einer Hand Er kaufte von seinen Schwagern den Brudern Jacob und Dietrich von Kockeritz ein Calauer Freihaus mit Weinberg vor der Stadt das Dorf Goritz heute Ortsteil der Stadt Vetschau Spreewald und das halbe Dorf Bolschwitz heute ein Ortsteil der Stadt Calau die er jedoch bald darauf 1542 43 wieder veraussern musste Auch das Dorf Gross Leine verkaufte er nur wenig spater an Friedrich d A von Streumen Der Sohn Friedrich d J von Streumen beerbte den Vater der anscheinend bald nach dem Verkauf gestorben war und erhielt am 14 Juli 1538 den Lehnbrief uber Gross Leine Am 6 November 1543 erwarb Georg dafur die Dorfer Plattkow Ortsteil der Gemeinde Markische Heide und Wiese Gemeindeteil im Ortsteil Schuhlen Wiese der Gemeinde Markische Heide 17 Letztere Orte wurden aber nicht an das Gut Lamsfeld angeschlossen sondern durch einen eigenen Vogt verwaltet Auch in etwa um dieselbe Zeit muss Georg von der Zauche die Orte Leeskow und Syckadel Siegadel erworben haben Zur Musterung der Ritterpferde und Manner der Niederlausitz am 19 April 1520 in Guben erschienen die von der Zauche mit einem Pferd und einem Fussknecht ohne Harnisch Bei der Musterung von 1528 boten Friedrich und Georg von der Zauche ein Schutzenpferd und zwei Fussknechte mit handroren auf Moglicherweise besassen sie auch einen Anteil am Gut Leibchel denn Georg von der Zauche schickte zusammen mit Valten Streumen und Arnt Robell zusammen ein Schutzenpferd und einen Fussknechte mit handrur zur Musterung von 1528 Valten Streumen und Arnt Robell schickten wegen des Gutes Leibchel noch einen weiteren Fussknecht der aber nur mit einem Seitenmesser bewaffnet war 1538 kaufte er von den Brudern Jakob und Dietrich von Kotteritz das halbe Dorf Bolschwitz und erhielt am 14 Juli 1538 den Lehnbrief daruber 18 Vor 1543 verkaufte er allerdings das halbe Dorf Bolschwitz weiter an Heinrich von Zabeltitz auf Reuden 19 Georg von der Zauche war mit einer von Kotteritz verheiratet deren Vorname nicht bekannt ist Mit ihr hatte er sieben Tochter und einen Sohn Christoph der den vaterlichen Besitz erbte Christoph war mit einer Anna von Wulfen verheiratet aus der Ehe gingen die beiden Sohne Hans und Abraham hervor sowie vier Tochter Christoph von der Zauche wurde 1546 zum Vormund der Walpurgis von Loser der Frau des Friedrich von Streumen auf Pretschen In der Urkunde datiert vom 8 September 1546 erscheint er mit dem Zusatz zum Jessern Mit den vom Vater erworbenen Dorfern Plattkow und Wiese hatte es sich grossen Arger eingekauft Es kam zu standigen Grenzstreitigkeiten mit den nordlich davon gelegenen zur Herrschaft Beeskow gehorenden Nachbarn der Dorfer Werder Spree und Kossenblatt die schliesslich in Handgreiflichkeiten und Scharmutzeln endeten Am 4 November 1575 verstarb Christoph von der Zauche und am 15 September 1576 wurden seine Sohne Hans und der zu diesem Zeitpunkt noch minderjahrige Abraham von der Zauche mit den vaterlichen Gutern belehnt Am 11 Marz 1582 verkauften sie Plattkow und Wiese an den kurbrandenburgischen Kammerer Georg von Oppen der damals Besitzer von Werder Spree und Kossenblatt war Die Bruder von der Zauche wurden einerseits den standigen Arger mit den nordlichen Nachbarn los andererseits konnten sie auch ein wenig die Schuldenlast drucken Der Kaufpreis betrug 9 250 Gulden Der Verkauf der beiden Dorfer beinhaltete alles Zubehor Seen und Fischereien den Enttenschlag und Finckengertten die Muhlen und Windmuhlgerechtigkeit die obersten und niedersten Gerichte zu Hand und Halss Leib und Leben Der Kaufer Georg von Oppen war befreit von Ritterdiensten die die von der Zauche auf Lamsfeld ubernahmen 1590 war Abraham von der Zauche verstorben und Hans mit dem Anteil seines Bruders belehnt worden Hans war zweimal verheiratet Der Name seiner ersten Frau ist nicht bekannt Die zweite Ehe hatte er mit Anna von Loben geschlossen Sie erhielt 1605 wegen ihres Ehegeldes in Hohe von 1000 Talern als Leibgedinge die Dorfer Jessern und Jamlitz was der damalige Landvogt Anshelm Freiherr von Promnitz am 1 April 1605 bestatigte Hans von der Zauche starb am 22 April 1622 ohne Lehenserben und das Lehen fiel an den Landesherren zuruck Am 1 Juni 1622 erging daher Weisung vom bohmischen Konig Matthias das aperte Lehen der Witwe des kurbrandenburgischen Geheimen Rats Reichard III von der Schulenburg Marianne Hedwig geb Burggrafin von Dohna und ihrem zweiten Mann David Heinrich Freiherr von Tschirnhaus einzuraumen Dem war vorausgegangen dass der Vater des verstorbenen Richard vom Kaiser Rudolf II bereits die Anwartschaft auf die Lamsfeldschen Guter gegen ein Darlehen von 10 000 Talern erhalten hatte Es stellte sich aber im Nachhinein heraus dass die Lamsfeldschen Guter mehr wert waren als 10 000 Taler und so verpflichtete sich Richard die an den bohmischen Kammerrat Niclas von Nostitz bewilligten 2000 Taler Gnadengeld zu ubernehmen Falls Hans von der Zauche noch nicht ausgestattete Schwestern hinterlassen wurde sollte er Richard die gebuhrende Landesausstattung tun Am 2 Mai 1595 ging die Zahlung uber 10 000 Taler beim Kaiserlichen Hofzahlmeisteramt ein und wurde quittiert Richard von der Schulenburg war zu diesem Zeitpunkt Besitzer der Herrschaften Lieberose Lubbenau Zauche und Straupitz Am 25 Januar 1621 verstarb Richard noch vor dem Anfall der Lamsfeldschen Guter Sowohl Anna geb Loben Witwe des Hans von der Zauche wie auch ihr Schwiegersohn Abraham von Mielen auf Weissack Ortsteil der Gemeinde Markische Heide legten gegen die Entscheidung die Lamsfeldschen Guter der Witwe des Richard III von der Schulenburg zu ubertragen Einspruch ein Anna brachte vor dass ihr Jessern und Jamlitz zum Leibgedinge vermacht worden waren Abraham von Mielen wandte ein dass seine Frau Dorothea geb von der Zauche aus dem Lehen keine Ausstattung erhalten habe Die Antwort auf diesen Einspruch ist leider nicht erhalten Jedenfalls erging an den damaligen Verweser des Landvogtes die Anweisung die Einfuhrung der Marianne Hedwig Burggrafin von Dohna und ihres Ehemanns David Heinrich Freiherr von Tschirnhaus vorzunehmen Zwar beschwerten sich die Vormunder der Anna geb von Loben dagegen erneut doch auch hier ist die Antwort nicht bekannt Marianne Hedwig Burggrafin von Dohna trat am 1 Oktober 1643 die Herrschaft Lieberose und die Lamsfeldschen Guter an ihren Sohn Heinrich Joachim von der Schulenburg ab Am 21 Januar 1649 genehmigte der sachsische Kurfurst Johann Georg I die Umwandlung des Mannlehen Lamsfeld in Allod und Erbgut sodass auch die Vererbung und Belehnung in das weibliche Geschlecht moglich wurde Seither blieben die Lamsfeldschen Guter mit der Herrschaft Lieberose verbunden Gerade im 19 Jahrhundert findet sich sogar haufig die Bezeichnung Standes Herrschaft Lieberose Lamsfeld 20 21 22 Heinrich Joachim wurde 1654 Landvogt der Niederlausitz ein Amt das er bis zur Auflosung dieses Amtes 1665 bekleidete Heinrich Joachim von der Schulenburg bestimmte 1665 die Herrschaft Lieberose und die Allod Guter Lamsfeld Siegadel Trebitz und die sog Zickoschen Guter Niewisch Pieskow und Speichrow zum Majorat Die zweite Frau von Heinrich Joachim Eleonore Magdalene Grafin zu Solms Munzenberg erhielt die Herrschaft Lieberose die Lamsfeldischen Guter Syckadel Trebitz und die sog Zickoschen Guter zum Leibgeding solange sie sich nicht wieder verheiratete Heinrich Joachim von der Schulenburg starb am 2 Oktober 1665 ohne Leibeserben Ihm folgte sein Vetter Achaz II von der Schulenburg nach der am 8 Oktober 1666 den Lehnseid wegen der in der Niederlausitz gelegenen Guter ablegte Achaz war aber auch noch in der Altmark begutert u a Beetzendorf und kurbrandenburgischer Geheimer Rat und Erbkuchenmeister sowie Landeshauptmann der Altmark Er wurde 1667 in der Reichsfreiherrenstand erhoben Achaz II starb am 25 Juni 1680 in Beetzendorf Am 31 Januar 1681 leistete sein Sohn Levin Joachim die Erbhuldigung fur die in der Niederlausitz ererbten Guter darunter auch fur die Lamsfeldschen Guter Aufgrund von Lehensfehlern musste er bei der Sternberg schen Lehnskurie in Prag erneut um die Belehnung nachsuchen und erhielt die Guter 1688 ex nova gratia zuruck Levin Joachim starb am 17 Februar 1697 in Lieberose Erbe war sein Bruder Hans Georg II von der Schulenburg ein in danischen Diensten stehenden Generalleutnant Dieser starb 1715 und hinterliess den Besitz darunter eben auch die Lamsfeldschen Guter seinem Sohn Georg Anton Dieser vermehrte seinen Besitz in der Niederlausitz weiter Seine Ehe mit der Marquise le Roy de Valanglart blieb kinderlos Nach dem Tod des Georg Anton 1778 kam es zu einem Erbschaftsstreit Georg Anton hatte namlich die Allodialguter den Kindern seiner Schwester Sofie Henriette Grafin von Podewils vermacht Der Streit drehte sich um die Frage was Allod und was zur Herrschaft Lieberose bzw zum Majorat zu rechnen war Der Streit endete schliesslich 1781 in einem Vergleich Die Herrschaft Gross Leuthen ging an die Familie der Grafen von Podewils wahrend die Herrschaft Lieberose der Familie von der Schulenburg verblieb Auch die Lamsfeldschen Guter verblieben der Familie von der Schulenburg Es folgte ein neuer Rechtsstreit unter den erbberechtigten Vettern der von der Schulenburg der erst 1787 endgultig zugunsten des altesten der Vettern Johann Heinrich aus der Tucheimer Linie entschieden wurde Johann Heinrich von der Schulenburg war danischer Generalleutnant Er nahm die Herrschaft Lieberose 1787 in Besitz Seine Ehe mit Friederike Luise Grafin Knut blieb kinderlos und nach seinem Tod 1791 erbte der Sohn seines jungsten Bruders Achaz Albrecht Ludwig Dietrich Ernst Otto Albrecht die Lamsfeldschen Gutern zusammen mit der Herrschaft Lieberose und den weiteren damit verbundenen Gutern Dietrich Ernst Otto Albrecht von der Schulenburg 1756 1831 hatte grosse finanzielle Probleme und verkaufte daher 1806 die Herrschaft an seinen jungeren Bruder Friedrich Ferdinand Bernhard Achaz 1772 1747 Dieser wurde 1816 in den erblichen preussischen Grafenstand erhoben Nach dessen Tod folgte sein Sohn Friedrich Albrecht 1801 1869 nach 1849 ging die Zivilgerichtsbarkeit uber die Landgemeinden an das Kreisgericht Lieberose uber Die Patrimonialgerichtsbarkeit im Gutsbezirk der aus dem Schloss und seinen Vorwerken geschaffen wurde blieb aber erhalten 1853 gehorten zum Gutsbezirk noch Schloss und funf Vorwerke Vorwerk am Schloss Damme Hollbrunn Jamlitz und Klein Liebitz die Abfindungslandereien die Seen und Teiche die Forsten allein uber 40 000 Morgen und die kombinierten Ritterguter Lamsfeld und Trebitz von insgesamt 55 598 Morgen Land Interessanterweise fuhrt das Topographisch statistischen Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O aus dem Jahr 1864 11 Lamsfeld als Rittergut auf freilich im Besitz des Grafen von der Schulenburg Dagegen werden Jamlitz Jessern und Staakow unter der Standesherrschaft Lieberose subsumiert 11 1869 starb Friedrich Albrecht von der Schulenburg Ihm folgte sein Sohn Dietrich Friedrich Joachim Graf von der Schulenburg 1849 1911 nach Nach dem Generaladressbuch von 1879 wurde das Rittergut Lamsfeld vom Oberamtmann und Amtsvorsteher Puschel verwaltet 23 1910 gehorte zur Herrschaft Lieberose bzw dem Gutsbezirk noch 11 610 ha Land darunter allein 9 221 ha Wald Die Grosse des Gutsbezirks Lamsfeld gibt das Historische Ortslexikon fur 1900 mit 436 ha an 4 1911 starb Dietrich von der Schulenburg Erbe wurde sein jungerer Bruder Otto 1857 1945 1929 wurde der Gutsbezirk Lamsfeld mit der Gemeinde Lamsfeld vereinigt Die weitere Geschichte des Rittergutes ist bisher nicht bekannt nbsp Kaiser Wilhelm Eiche in Lamsfeld nbsp GedenktafelPolitische Zugehorigkeit BearbeitenLamsfeld liegt in der Niederlausitz und verblieb seit der sachsischen Zeit und durch alle Kreisreformen bis zur Wende 1990 bei den sehr unterschiedlichen zugeschnittenen Kreisen die Lubben genannt wurden Zum 1 Januar 1974 schlossen sich die Gemeinden Lamsfeld und Gross Liebitz zur neuen Gemeinde Lamsfeld Gross Liebitz zusammen 1990 wurde der Kreis Lubben noch in Landkreis Lubben umbenannt 1992 bildete Lamsfeld Gross Liebitz zusammen mit 13 anderen Gemeinden und der Stadt Lieberose das Amt Lieberose 1993 wurde aus dem Kreis Lubben sowie den Kreisen Luckau und Konigs Wusterhausen der Landkreis Dahme Spreewald gebildet Am 26 Oktober 2003 wurde Lamsfeld Gross Liebitz mit den bis dahin selbststandigen Gemeinden Goyatz Jessern Mochow Ressen Zaue und Speichrow zur Gemeinde Schwielochsee zusammengeschlossen Das Amt Lieberose wurde zeitgleich mit dem Amt Oberspreewald fusioniert und die Gemeinden dem neuen Amt Lieberose Oberspreewald ubertragen Kirchliche Zugehorigkeit BearbeitenLamsfeld hat keine Kirche und war soweit bekannt immer zur Wendischen Kirche in Lieberose eingepfarrt Heute gehort Lamsfeld zur Evangelischen Kirchengemeinde Lieberose und Land im Evangelischen Kirchenkreis Oderland Spree 24 Freizeit und Tourismus BearbeitenLamsfeld besitzt einen Campingplatz am Grossen Mochowsee und einen Sportplatz Westlich der Kesselberge hat sich am Grossen Mochowsee eine grossere Wochenendsiedlung entwickelt eine zweite kleinere Siedlung liegt sudlich davon ebenfalls am Grossen Mochowsee Mehrere Pensionen bieten Zimmer und Ferienwohnungen an Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 3 Adolph Muller Brandenburg 1855 Online bei Google Books im Folgenden abgekurzt Berghaus Landbuch 3 mit entsprechender Seitenzahl Johann Friedrich Danneil Das Geschlecht der von der Schulenburg Band 2 In Kommission bei J D Schmidt Salzwedel 1847 Online bei Google Books im Folgenden abgekurzt Danneil Geschlecht der von der Schulenburg 2 mit entsprechender Seitenzahl Gotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band III Kreis Lubben Verlag Degener amp Co Inhaber Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1984 ISBN 3 7686 4109 0 Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon der Niederlausitz Band 1 Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921 254 96 5 im Folgenden abgekurzt Historisches Ortslexikon Niederlausitz 1 mit entsprechende Seitenzahl Woldemar Lippert Urkundenbuch der Stadt Lubben III Band Die Urkunden der Stadt und des Amtes Lubben der Herrschaften Zauche Pretschen und Leuthen Verlag der Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung Dresden 1933 im Folgenden abgekurzt Lippert Urkundenbuch III mit entsprechender Seitenzahl Einzelnachweise Bearbeiten Ortsnamen Niederlausitz Hauptsatzung der Gemeinde Schwielochsee vom 14 Dezember 2009 PDF Memento des Originals vom 5 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www amt lieberose oberspreewald de Ernst Eichler Die Ortsnamen der Niederlausitz Verlag VEB Domowina Bautzen 1975 S 71 a b c Historisches Ortslexikon Niederlausitz 1 S 228 Henry Lloyd Georg Friedrich von Tempelhoff Geschichte des siebenjahrigen Krieges in Deutschland zwischen dem Konige von Preussen und der Kaiserin Konigin mit ihren Alliierten Band 3 Feldzug von 1759 Unger Berlin 1787 Online bei Google Books S 270 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O G Hayn Berlin 1820 S 209 August Schumann fortgefuhrt von Albert Schiffner Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Band 17 Supplemente Hornbude bis Luttnitz Gebr Schumann Zwickau 1830 Online bei Google Books S 701 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 online bei Google Books S 170 Berghaus Landbuch 3 S 667 Wilhelm Heinrich Riehl J Scheu Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande J Scheu Berlin 1861 online bei Google Books S 636 a b c Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt Oder 1867 online bei Google Books S 198 Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 3 Landkreis Dahme Spreewald PDF Friedrich Redlich Gesellschaftliche Entwicklung und Namen der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften Unter besonderer Berucksichtigung der Niederlausitz In Der Name in Sprache und Gesellschaft Deutsch Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 27 Akademie Verlag Berlin 1973 S 203 219 insbesondere S 206 Geschichte Memento des Originals vom 16 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www leichhardt oberschule de auf leichhardt oberschule de Lippert Urkundenbuch III S 111 Lippert Urkundenbuch III S 236 Lippert Urkundenbuch III S 304 otz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band IV Kreis Calau Teil I 653 S Neustadt an der Aisch 1988 Verlag Degener amp Co ISBN 3 7686 4120 1 S 122 Gotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band IV Kreis Calau Teil I 653 S Neustadt an der Aisch 1988 Verlag Degener amp Co ISBN 3 7686 4120 1 S 310 Christian Gottfried Daniel Stein Ferdinand Horschelmann Bearbeiter Handbuch der Geographie und Statistik fur die gebildeten Stande Band 2 6 vermehrte und verbesserte Auflage Verlag der Hinrichsschen Buchhandlung Leipzig 1834 Online bei Google Books S 229 Leopold von Zedlitz Neukirch Wegweiser durch den Preussischen Staat in die angrenzenden Lander und die Hauptstadte Europa s Ein geographisch statistisches Taschenbuch fur Geschaftsmanner und Reisende Duncker amp Humblot Berlin 1831 Online bei Google Books S 348 Friedrich von Colln Liste der Standesherren im Konigreich Preussen In Freimuthige Blatter fur Deutsche in Beziehung auf Krieg Politik und Staatswirthschaft Band 4 Heft 16 Maurersche Buchhandlung Berlin 1817 Online bei Google Books S 835 838 insbesondere S 836 Paul Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche I Konigreich Preussen I Lieferung Provinz Brandenburg Nicalaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 PDF S 236 237 Evangelische Kirchengemeinde Lieberose und LandWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lamsfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Gemeinde SchwielochseeOrtsteile der Gemeinde Schwielochsee Goyatz mit den Gemeindeteilen Guhlen und Siegadel Jessern Lamsfeld Gross Liebitz mit den Gemeindeteilen Lamsfeld Gross Liebitz und Klein Liebitz Mochow Ressen Zaue mit den Gemeindeteilen Ressen und Zaue Speichrow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lamsfeld Schwielochsee amp oldid 227812585