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Siegadel niedersorbisch Sekadlo 1 bis 1937 deutsch Syckadel ist ein bewohnter Gemeindeteil im Ortsteil Goyatz der Gemeinde Schwielochsee im Landkreis Dahme Spreewald Brandenburg 2 Siegadel war bis zum Zusammenschluss mit Goyatz Guhlen zur neuen Gemeinde Goyatz im Jahre 1997 eine selbststandige Gemeinde 2003 wurde Goyatz mit funf anderen Gemeinden zur neuen Gemeinde Schwielochsee zusammengeschlossen Seither ist Siegadel ein Gemeindeteil von Goyatz Die Verwaltungsgeschafte der Gemeinde Schwielochsee werden vom Amt Lieberose Oberspreewald besorgt SiegadelGemeinde SchwielochseeKoordinaten 52 0 N 14 7 O 51 996388888889 14 1175 52 Koordinaten 51 59 47 N 14 7 3 OHohe 52 m u NNFlache 8 69 km Einwohner 90 2014 Bevolkerungsdichte 10 Einwohner km Eingemeindung 1 Juni 1997Eingemeindet nach GoyatzPostleitzahl 15913Vorwahl 035471 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Politische Zugehorigkeit 3 Die Muhlen 4 Tourismus und Gewerbe 5 Vereine und Feste 6 Denkmale und Sehenswurdigkeiten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographische Lage Bearbeiten nbsp Siegadel auf dem Urmesstischblatt 4050 Straupitz von 1846 nbsp Ortsansicht von Nordosten nbsp Ansicht im OrtskernSiegadel liegt ca 18 km nordostlich von Lubben Spreewald ca 22 km sudwestlich von Beeskow und ca 12 km westnordwestlich von Lieberose Die Gemarkung grenzt im Norden an die Gemarkung von Guhlen Gemeindeteil im Ortsteil Goyatz der Gemeinde Schwielochsee im Nordosten an die Gemarkung von Goyatz im Osten an die Gemarkung von Waldow im Suden an die Gemarkung von Sacrow die zwei letztgenannten Orte sind Ortsteile der Gemeinde Spreewaldheide im Sudwesten an die Gemarkung von Klein Leine Ortsteil der Gemeinde Markische Heide und im Nordwesten an die Gemarkung von Glietz ebenfalls ein Ortsteil der Gemeinde Markische Heide Der Ort ist uber die B 320 gut zu erreichen Die B 320 zweigt zwischen Dollgen und Gross Leine von der B 87 ab fuhrt dann in Richtung Osten uber Gross Leine Siegadel Goyatz Lamsfeld Gross Liebitz nach Lieberose und weiter bis nach Guben wo sie endet Etwa einen Kilometer ostlich von Siegadel zweigt eine kleine Verbindungsstrasse von der B 320 Richtung Norden nach Guhlen ab Etwa 500 m westlich des Ortskerns zweigt eine Verbindungsstrasse von der B 320 nach Glietz ab Das Ressener Muhlenfliess tritt von der Gemarkung Waldow kommend im Sudosten in die Gemarkung ein Es bildet uber eine Erstreckung von 1 5 km die Grenze zwischen den Gemarkungen Siegadel und Waldow Es fliesst dann zunachst nach Nordwesten in Richtung Ortskern Siegadel um dann westlich des Ortskerns nach Norden und dann nach Nordosten umzubiegen Es bildet dort uber mehrere hundert Meter die Grenze zur Gemarkung Glietz Die Grenze zu Glietz verlauft nach Sudwesten weiter entlang eines Graben der von Westen zum Ressener Muhlenfliess einstromt Der hochste Punkt der Gemarkung liegt an der Gemarkungsgrenze zu Sacrow mit 70 6 m Tiefster Punkt ist das Ressener Muhlenfliess beim Verlassen der Gemarkung Richtung Guhlen mit etwa 44 m Mehr als die Halfte der Gemarkung wird von Wald eingenommen Der Sudteil der Gemarkung ist mit Ausnahme von ein paar kleineren Lucken fast vollig bewaldet Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Nennung des Ortes als Sikadil datiert von 1440 3 Der Name lasst nach Ernst Eichler zwei Deutungen zu Er konnte von einer aso Grundform sekadlo Ort wo gehauen gehackt oder gestampft wird abgeleitet sein konnte also als Rodungsname interpretiert werden Er konnte aber auch mit sykadlo Ort wo es spritzt oder Wasser hervorquillt in Verbindung stehen 4 Das Dorf ist nach seiner Struktur ein Sackgassendorf 3 Seit 1518 fuhrte das Wilhelmiterkloster auf dem Frauenberg bei Lubben einen Rechtsstreit mit Caspar von Kockritz bzw der Familie von Kockritz auf Friedland um die Dorfer Terpt und Siegadel Es ist nicht bekannt auf welche Anspruche sich die Monche stutzten Die von Kockritz verblieben schliesslich im Besitz der beiden Dorfer vermutlich auch deshalb weil sich das Kloster in den 1530er Jahren aufloste 1519 starb Caspar von Kockritz der u a auch die Herrschaft Lieberose und das Dorf Czuckadel besass Erben waren seine unmundigen Sohne Vermutlich war der Besitz stark verschuldet und so verkaufte der Vormund der unmundigen Sohne des Caspar von Kockritz Hans von Lidlau die Herrschaft Lieberose und das Dorf Czuckadel mit der Muhle fur 16 000 Gulden an Jacob I und Richard I von der Schulenburg Der Vater der beiden Werner X von der Schulenburg der in Pommern und der Uckermark ansassig gewesen war hatte bereits 1505 die Herrschaften Lubbenau und Neu Zauche gekauft 1527 erhielten die beiden Bruder alle von ihrem Vater geerbten Guter zu Lehen und damit auch das Dorf Zicadell Syckadel das sie durch Kauf an sich gebracht hatten Mit dem Erwerb des Dorfes Syckadel erbten die von der Schulenburg aber auch den Rechtsstreit mit dem Prior des Wilhelmiterklosters auf dem Frauenberg bei Lubben der ebenfalls Anspruche auf Syckadel geltend machte Uber den Ausgang des Prozesses ist nichts bekannt aber die von der Schulenburg blieben im Besitz von Syckadel Vielleicht verlief der Prozess auch einfach deswegen im Sande weil sich der Konvent des Wilhelmiterklosters in den 1530er Jahren aufgelost hatte 1543 wurde Johann von Wehlen vom Landvogt der Niederlausitz mit den ehemaligen Klosterbesitzungen belehnt von Anspruchen auf Syckadel ist keine Rede mehr 5 Jacob von der Schulenburg ubernahm die Herrschaften Lubbenau und Neu Zauche Richard Reichard von der Schulenburg erhielt die Herrschaft Lieberose Die Herrschaft Lieberose war ein Lehen der Familie von Sternberg in Bohmen Das Dorf Syckadel gehorte jedoch nicht zur Herrschaft Lieberose Es wurde wieder von der Herrschaft abgetrennt und Jacob zu seiner Herrschaft Lubbenau gegeben Jacob I starb vermutlich 1541 denn am 25 November 1541 erhielt sein Sohn Georg V die vaterlichen Guter zu Lehen 6 neben den Herrschaften Lubbenau und Neu Zauche auch das Dorf Syckadel Georg starb 1560 ohne Leibeserben und sein Besitz fiel an seinen Vetter Joachim II von der Schulenburg den Sohn Richards I 6 Joachim II auch der Reiche genannt galt als einer der reichsten Manner Deutschlands Joachim II starb 1594 ihm folgte sein Sohn Richard III nach der 1595 den Lehnbrief uber die vom Vater ererbten Guter erhielt darunter besonders genannt das Dorf Syckadel Nach dem plotzlichen Tod des Richard im Jahre 1600 erbte nun dessen Sohn Joachim VII den Besitz Er erhielt 1601 den Lehnbrief uber die vaterlichen Guter darunter wieder das Dorf Zickadell 1619 starb Joachim von der Schulenburg Zunachst ubernahm seine Witwe die Guter die schuldenhalber die Herrschaften Lubbenau und Neu Zauche verkaufen musste Sie behielt jedoch das Dorf Syckadel 1643 trat sie den noch verbliebenen Besitz an ihren Sohn Heinrich Joachim von der Schulenburg ab Dieser erhielt 1646 den Lehnbrief uber diese Guter darunter auch das Gut Syckadel Er beantragte auch die Umwandlung des Mannlehen Syckadel und auch der Lamsfeldischen Guter in Allod und Erbgut Dies wurde ihm vom sachsischen Herzog Johann Georg I auch bewilligt Die Belehnung konnte nun auf das mannliche und weibliche Geschlecht erfolgen Der Herzog behielt sich allerdings die dem Lehnsherrn zustehenden Regalien und Gerechtigkeiten vor d h die Besitzer hatten weiterhin Ritterdienste zu leisten Der Lehnbrief uber die sog Lamsfeldischen Guter Lamsfeld Jessern Jamlitz und Staakow und das Dorf Syckadel fur Heinrich Joachim ist zum 17 Dezember 1649 datiert Heinrich Joachim von der Schulenburg bestimmte 1665 die Herrschaft Lieberose und die Allod Guter Lamsfeld Syckadel Trebitz und die sog Zickoschen Guter Niewisch Pieskow und Speichrow zum Majorat Syckadel wird dabei unter den Lamsfeldschen Gutern gelistet Die zweite Frau von Heinrich Joachim Eleonore Magdalene Grafin zu Solms erhielt die Herrschaft Lieberose die Lamsfeldischen Guter Syckadel das unter den Lamsfeldschen Gutern gelistet wird Trebitz und die sog Zickoschen Guter Niwisch Pieskow und Speichrow zum Leibgeding solange sie sich nicht wieder verheiratete Heinrich Joachim von der Schulenburg starb am 2 Oktober 1665 ohne Leibeserben Ihm folgte sein Vetter Achaz II von der Schulenburg nach der am 8 Oktober 1666 die Erbhuldigung wegen der in der Niederlausitz gelegenen Guter ablegte Achaz war aber auch in der Altmark begutert u a Beetzendorf und kurbrandenburgischer Geheimer Rat und Erbkuchenmeister sowie Landeshauptmann der Altmark Er wurde 1667 in den Freiherrenstand erhoben Achaz starb am 25 Juni 1689 in Beetzendorf Am 31 Januar 1681 leistete sein Sohn Levin Joachim die Erbhuldigung fur die in der Niederlausitz ererbten Guter darunter auch Syckadel Aufgrund von Lehensfehlern musste er bei der Sternberg schen Lehnskurie in Prag erneut um die Belehnung nachsuchen und erhielt die Guter 1688 ex nova gratia zuruck Levin Joachim starb am 17 Februar 1697 in Lieberose Erbe war sein Bruder Hans Georg von der Schulenburg ein in danischen Diensten stehender Generalleutnant 1708 lebten acht Bauern funf Kossaten und drei Budner in Siegadel Nach dem Tod des Hans Georg 1715 erbte nun sein einziger Sohn Georg Anton den vaterlichen Besitz 1718 sollen nur noch funf Bauern vier Kossaten und drei Hausler im Ort gewohnt haben Die Gemarkung hatte 16 Hufen und die vergleichsweise hohe Schatzung von 1300 Gulden 1723 ist von 16 Untertanen die Rede Georg Anton von der Schulenburg wurde 1734 in den Reichsgrafenstand erhoben und war kurbrandenburgischer Oberjagermeister und Staatsminister Im Siebenjahrigen Krieg war die Gegend zwischen Lubben und Lieberose mehrmals Kriegsgebiet Im Feldzug 1759 nach der verlorenen Schlacht von Kunersdorf lagerten die preussischen Truppen bei Waldow und Caminchen Im Jahr darauf hatte die Region wieder unter Truppendurchmarschen zu leiden Am 16 Oktober 1760 lagerten die preussischen Truppen in Syckadel bzw hatten dort ihr Hauptquartier 7 Georg Anton von der Schulenburg hatte keine Kinder und so bestimmte er in seinem Testament die Kinder seiner Schwester die mit Graf Podewils verheiratet war zu seinen Allodialerben Doch nach seinem Tod 1778 begann der Streit mit den Vettern von Georg Anton August Friedrich Gottlob und Karl Heinrich Achaz von der Schulenburg die sich ubergangen fuhlten Nachdem der Tod Georg Antons bekannt geworden war schickten die von der Schulenburgs in Voraussicht der Dinge einen Bevollmachtigten nach Syckadel und verpflichteten die Untertanen auf die von der Schulenburgs ebenso in Lamsfeld In Lieberose hatte dagegen die Huldigung auf den Grafen Podewils stattgefunden Tags darauf ruckten nun der Lieberoser Hofrichter mit dem Advokaten dem Lieberoser Verwalter und Postmeister sowie einer Reihe von Lieberoser Burgern die mit Gewehren bewaffnet waren in Sickadel ein und besetzten das Dorf Die Zuwege wurden bewacht sodass niemand in das Dorf hinein oder aus dem Dorf heraus gelangte Man notigte die Bewohner in die ortliche Schenke und forderte sie auf dem Grafen Podewils den Untertaneneid zu schworen Die Syckadeler lehnten das ab da sie schon den Untertaneneid auf die von der Schulenburgs geleistet hatten Anscheinend wurden daraufhin mehrere Personen verhaftet darunter der Schankwirt und der Heidelaufer Unterforster Die von der Schulenburgs klagten daraufhin beim sachsischen Kurfursten auf Freilassung der arrestierten Personen und Bestrafung der Tater Dies war nun der Auftakt zu einem langwierigen Prozess Bei Syckadel ging es vor allem um die Frage ob der Ort ein Zubehor zu den Lamsfeldischen Gutern sei oder ob er zur Herrschaft Lieberose gehore Nun schaltete sich noch ein dritter aus der Verwandtschaft von der Schulenburgs ein der danische Generalleutnant Johann Heinrich von der Schulenburg Er brachte vor dass er der alteste der erbberechtigten Schulenburgs sei Und um die Sache noch komplizierter zu machen beschwerte sich auch noch Graf Franz Philipp Christian Reichsgraf von Sternberg beim sachsischen Kurfursten Friedrich August I dass er als dominus directus des Georg Anton in erster Instanz fur die Nachfolgeregelung zustandig sei und nicht die Oberamtsregierung in Lubben 1778 erkannte die Juristenfakultat in Wittenberg tatsachlich die Rechtsanspruche des Johann Heinrich von der Schulenburg als altesten der Schulenburgs an Ein Berufungsgericht bestatigte dieses Urteil 1785 und ein weiteres Urteil von 1787 besiegelte nun endgultig den Besitz des Johann Heinrich Im Ergebnis verblieb die Familie von der Schulenburg im Besitz der Herrschaft Lieberose und weniger verstandlich auch im Besitz der Lamsfeldischen Guter der Zickoschen Guter und Syckadels Dagegen gingen andere Allodialguter an die Podewilsschen Erben so z B Reicherskreuz und Leeskow Auf Johann Heinrich von der Schulenburg dessen Ehe kinderlos blieb folgte 1791 sein Neffe Dietrich Ernst Otto Albrecht Dieser hatte mit finanziellen Problemen zu kampfen und verkaufte daher 1806 die Herrschaft Lieberose die Lamsfeldischen Guter die Zickoschen Guter und Syckadel an seinen jungeren Bruder Friedrich Ferdinand Bernhard Achaz der 1816 in den erblichen preussischen Grafenstand erhoben wurde 1809 lebten zehn Ganzbauern Vollbauern drei Ganzkossaten drei Halbkossaten und acht Hausler oder Budner im Ort 1818 hatte Siegadel 27 Feuerstellen Wohngebaude und 144 Einwohner 8 1824 wurde die standesherrliche Gerichtsbarkeit zunachst aufgehoben und die Gerichtsbarkeit in der Herrschaft dem Gerichtsamt Lieberose uberwiesen 1834 beantragte der Graf aber die Ruckubertragung der Zivilgerichtsbarkeit und erhielt diese auch 1836 zuruck trotz Widerstands seitens des Justizministeriums 1827 wurden die Dienste Prastationen und Servitute der Ortschaften Sykadel Niewisch Mollen Schadow und Jamlitz abgelost 9 1840 lebten in 28 Wohnhausern 198 Menschen 10 1847 starb Friedrich Ferdinand von der Schulenburg Erbe war sein Sohn Friedrich Albrecht 1801 1869 1849 ging die Zivilgerichtsbarkeit dann doch an das Kreisgericht Lieberose uber Nach der Ablosung der grundherrlichen Rechte bestand die Oberhoheit der Standesherrschaft uber Syckadel nur noch rein formal nbsp Die Dorfstrasse von Siegadel damals Syckadel auf einer Postkarte um 1900 1854 gab es im Ort eine Landschule und eine massive Wasser und eine Bockwindmuhle 11 Weder die Wassermuhle noch die Bockwindmuhle sind aber im Urmesstischblatt 4050 Straupitz von 1846 verzeichnet 1864 heisst es Dorf mit einer Wasser und einer Windmuhle in der Nahe des Dorfes 12 Die Wassermuhle lag am sudlichen Ortseingang von Syckadel heute Gebaudekomplex Siegadel 4 Die Windmuhle konnte bisher nicht sicher lokalisiert werden 1864 gab es 30 Wohngebaude im Dorf in denen 226 Menschen lebten 1864 wurde auch mit dem Bau der Chaussee von Lamsfeld uber Goyatz Siegadel und Gross Leine heutige B 320 mit Anschluss an die Frankfurt Leipziger Aktienchaussee heutige B 87 begonnen 13 1869 wurde das Ressener Muhlenfliess unterhalb von Siegadel reguliert 14 Im selben Jahr starb auch Friedrich Albrecht von der Schulenburg Im folgte sein Sohn Dietrich Friedrich Joachim Graf von der Schulenburg im Besitz von Syckadel nach Im Mai 1904 wurde die Lubben Cottbuser Kreisbahn Spreewaldbahn von Straupitz nach Goyatz fertiggestellt Sie fuhrte ostlich am Ort vorbei Siegadel erhielt immerhin einen Haltepunkt Auf der Bahnlinie wurden uberwiegend Guter transportiert 1911 starb Dietrich von der Schulenburg Erbe wurde sein jungerer Bruder Otto 1857 1945 Infolge des Gesetzes uber die Aufhebung der Standesvorrechte des Adels und die Auflosung der Hausvermogen wurde der Fideikommiss Freie Standesherrschaft Lieberose 1929 aufgelost und in eine Waldstiftung umgewandelt Diese Form war vom Gesetz zugelassen um grosseren Waldbesitz in einer Hand zu halten 1937 wurde Syckadel im Zuge der nationalsozialistischen Germanisierung sorbischstammiger Ortsnamen in Siegadel umbenannt Anders als die meisten Orte in der Lausitz erhielt es seinen ursprunglichen Namen nach dem Krieg nicht zuruck 1945 wurden die von der Schulenburgs vertrieben und 1946 enteignet Bevolkerungsentwicklung von 1818 bis 1964 3 15 Jahr 1818 1846 1875 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1971 1981 1991 1996Einwohner 144 215 199 182 169 165 133 203 191 123 111 103 99 94 nbsp Erntehelfer auf der LPG Siegadel Frieden Deutsches Bundesarchiv Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Siegadel vier Neubauernstellen geschaffen 1959 wurde in Siegadel die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Typ I Frieden gegrundet 16 1970 wurde der Verkehr auf der Spreewaldbahn eingestellt und spater wurden auch die Gleise abgebaut Politische Zugehorigkeit Bearbeiten Sickadel gehorte wahrend der Zugehorigkeit zu Sachsen zum Krummspreeischen Kreis der 1815 in Kreis Lubben umbenannt wurde Der Ort verblieb bei den Kreisreformen von 1950 und 1952 im Kreis Lubben Nach der Wende 1990 wurde der Kreis Lubben in Landkreis Lubben umbenannt Im Rahmen der Verwaltungsreformen im Land Brandenburg 1992 schloss sich Siegadel zusammen mit 13 anderen kleinen Gemeinden und der Stadt Lieberose zum Amt Lieberose zusammen 1997 schloss sich Siegadel mit Goyatz Guhlen zur neuen Gemeinde Goyatz zusammen Zum 26 Oktober 2003 wurde Goyatz mit Siegadel per Gesetz in die Gemeinde Schwielochsee eingegliedert Seither ist Goyatz ein Ortsteil der Gemeinde Schwielochsee Siegadel ein bewohnter Gemeindeteil im Ortsteil Goyatz Die Verwaltungsgeschafte der Gemeinde Schwielochsee besorgt seit 2003 das Amt Lieberose Oberspreewald Dieses Amt war 2003 aus dem Zusammenschluss der Amter Lieberose und Oberspreewald hervorgegangen nbsp Siegadel auf dem Messtischblatt 1 25 000 Bl 4050 Straupitz von 1903Die Muhlen BearbeitenWenig bekannt ist uber die Muhlen von Siegadel Eine erste Wassermuhle wird bereits 1519 beim Verkauf der Herrschaft Lieberose und des Dorfes Siegadel an die von der Schulenburg erwahnt Sie war dann auch nach dem Dreissigjahrigen Krieg weiter in Betrieb 17 1694 wird sogar von den Muhlen in Siegadel gesprochen 18 Die Wassermuhle von Siegadel lag am Sudende des Dorfes am Ressener Muhlenfliess Die Senke des ehemaligen Muhlenteichs ist noch zu erkennen uber den Damm fuhrt eine kleine Strasse Die Muhlengebaude existieren nicht mehr nbsp Ressener Muhlenfliess oberhalb Siegadeler WassermuhleDie Siegadeler Wassermuhle ist in der Topographisch militarischen Karte von Sachsen von 1812 zwar eingezeichnet aber hier liegt der Ort Siegadel nicht am Ressener Muhlenfliess sondern deutlich entfernt und ostlich vom Fliess Merkwurdigerweise sind in den Urmesstischblattern 3950 Gross Leuthen und 4050 Straupitz von 1846 keine Muhlen eingezeichnet Auch in der Topographisch statistischen Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O von 1820 und in der Topographisch statistischen Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O von 1844 sind keine Muhlen aufgefuhrt 8 10 1864 ist dann schliesslich Siegadel als Dorf mit einer Wasser und einer Windmuhle in der Nahe des Dorfes beschrieben 12 In der Topographischen Karte 1 25 000 Blatt 4050 Straupitz von 1903 sind nun beide Muhlen verzeichnet 1821 wurde uber das Vermogen des verstorbenen Wasser Mullers Christian Schotz das Konkursverfahren eroffnet 19 1847 54 wurden die auf der Wassermuhle lastenden Reallasten abgelost Im Gegenzug wurde auch die herrschaftliche Verpflichtung zur Bereitstellung von Bauholz fur den Bruckenbau uber das Ressener Muhlenfliess abgelost 20 Nach Riehl und Scheu gehorte die Wassermuhle 1861 einem Besitzer namens Schubert 21 1846 47 errichtete Muhlenmeister Daniel Horke eine Bockwindmuhle in Siegadel 22 Die Windmuhle stand westlich des Dorfes In der Ausgabe der Topographischen Karte 1 25 000 Bl Straupitz von 1945 sind beide Muhlen nicht mehr vorhanden Tourismus und Gewerbe BearbeitenIm Ort gibt es neben landwirtschaftlichen Betrieben einen grossen Forstbetrieb und zwei Dachdeckerbetriebe Der Ort ist zunehmend auch touristisch gepragt Touristen konnen in einer grosseren Pension mit Ferienwohnungen unterkommen nbsp Siegadel Freiwillige FeuerwehrVereine und Feste BearbeitenDie Freiwillige Feuerwehr Siegadel wurde 1934 gegrundet und feierte 2004 ihr 70 jahriges Wehrjubilaum 23 Parallel dazu gibt es den Forderverein der Freiwilligen Feuerwehr Siegadel e V der sich um die Traditionspflege und die Jugendarbeit kummert Ausserdem gibt es die Jagdgenossenschaft Siegadel Das Dorffest findet jahrlich statt Denkmale und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Denkmalliste des Landes Brandenburg fur den Landkreis Dahme Spreewald Stand 31 Dezember 2013 verzeichnet keine Bau und oder Bodendenkmale fur Siegadel 24 Literatur BearbeitenHeinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 2 Adolph Muller Brandenburg 1855 S 603 im Folgenden abgekurzt Berghaus Landbuch 3 mit entsprechender Seitenzahl Johann Friedrich Danneil Das Geschlecht der von der Schulenburg Band 2 In Kommission bei J D Schmidt Salzwedel 1847 Online bei Google Books im Folgenden abgekurzt Danneil Geschlecht der von der Schulenburg 2 mit entsprechender Seitenzahl Gotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band III Kreis Lubben Verlag Degener amp Co Inhaber Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1984 ISBN 3 7686 4109 0 Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon der Niederlausitz Band 1 Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 im Folgenden abgekurzt Historisches Ortslexikon Niederlausitz 1 mit entsprechender Seitenzahl Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag Sekadlo in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski de Hauptsatzung der Gemeinde Schwielochsee vom 14 Dezember 2009 PDF Memento des Originals vom 5 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www amt lieberose oberspreewald de a b c Historisches Ortslexikon Niederlausitz 1 S 228 Ernst Eichler Die Ortsnamen der Niederlausitz Verlag VEB Domowina Bautzen 1975 S 116 Heinz Dieter Heimann Klaus Neitmann Winfried Schich Hrsg Brandenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Band 2 be bra Wissenschaft Verlag Berlin 2007 S 843 849 Wilhelmiterkloster Lubben a b Danneil Geschlecht der von der Schulenburg 2 S 294ff Georg I und Joachim VII Karl Heinrich Siegfried Rodenbeck Tagebuch oder Geschichtskalender aus Friedrich s des Grossen Regentenleben 1740 1786 Band 2 Verlag der Plahn schen Buchhandlung Berlin 1841 Online bei Google Books S 35 a b Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O G Hayn Berlin 1820 S 218 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung zu Frankfurt a d O Oeffentlicher Anzeiger als Beilage zu No 32 des Amtsblattes vom 8 August 1827 S 234 Online bei Google Books a b Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 Online bei Google Books S 175 Berghaus Landbuch 3 S 667 Online bei Google Books a b Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 Online bei Google Books S 203 Koniglich Preussischer Staatsanzeiger Jahrgang 1864 No 194 vom 19 August 1864 Online bei Google Books S 2277 Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Schleswig Jahrgang 1869 Stuck 31 vom 30 August 1869 Online bei Google Books S 231 Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 3 Landkreis Dahme Spreewald PDF Friedrich Redlich Gesellschaftliche Entwicklung und Namen der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften Unter besonderer Berucksichtigung der Niederlausitz In Der Name in Sprache und Gesellschaft Deutsch Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 27 Akademie Verlag Berlin 1973 S 203 219 insbesondere S 206 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Angelegenheiten der Muhle zu Siegadel Syckadel 1641 1793 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Raumung des von Waldow uber Syckadel nach Ressen gehenden Fliesses sowie der Damm bei den Muhlen in Syckadel 1694 1740 1776 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung zu Frankfurt a d O Oeffentlicher Anzeiger als Beilage zu No 52 des Amtsblattes vom 26 Dezember 1821 S 332 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Ablosung der Reallasten der Muhle sowie der herrschaftlichen Verpflichtung zur Bereitstellung von Bruckenbauholz fur die Gemeinde Siegadel Syckadel 1847 1854 Wilhelm Heinrich Riehl J Scheu Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande J Scheu Berlin 1861 Online bei Google Books S 638 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Errichtung einer Bockwindmuhle bei Siegadel Syckadel durch den Muhlenmeister Daniel Horke 1846 1847 Mehr Teilnehmer als Einwohner beim Jubilaumsfest der Feuerwehr In Lausitzer Rundschau 30 August 2004 Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Dahme Spreewald Stand 31 Dezember 2016 PDF Memento des Originals vom 16 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bldam brandenburg deWeblinks BearbeitenDie Gemeinde Schwielochsee auf den Internetseiten des Amtes Lieberose Oberspreewald Siegadel in der RBB Sendung Landschleicher vom 5 September 2010 Webprasenz von SiegadelOrtsteile der Gemeinde Schwielochsee Goyatz mit den Gemeindeteilen Guhlen und Siegadel Jessern Lamsfeld Gross Liebitz mit den Gemeindeteilen Lamsfeld Gross Liebitz und Klein Liebitz Mochow Ressen Zaue mit den Gemeindeteilen Ressen und Zaue Speichrow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegadel amp oldid 219566631