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Reicherskreuz niedersorbisch Rychartojce ist ein Ortsteil der Gemeinde Schenkendobern im Landkreis Spree Neisse Brandenburg Reicherskreuz liegt im Naturpark Schlaubetal grosse Teile der Gemarkung werden vom Naturschutzgebiet Reicherskreuzer Heide und Schwansee eingenommen Im ausgehenden Mittelalter und in der fruhen Neuzeit war Reicherskreuz ein Lehen der in Bohmen angesessenen graflichen Familie v Sternberg ReicherskreuzGemeinde SchenkendobernKoordinaten 52 2 N 14 28 O 52 028611111111 14 463611111111 92 Koordinaten 52 1 43 N 14 27 49 OHohe 92 m u NHNFlache 19 65 km Einwohner 57 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 3 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1998Eingemeindet nach Pinnow HeidelandPostleitzahl 03172Vorwahl 033671Reicherskreuz Brandenburg Lage von Reicherskreuz in BrandenburgFachwerkkirche ReicherskreuzFachwerkkirche Reicherskreuz Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geologie 3 Bevolkerungsentwicklung von 1799 bis 2011 in der Ubersicht 4 Namensdeutung 5 Besitzgeschichte 5 1 17 Jahrhundert 5 2 18 Jahrhundert 5 3 19 Jahrhundert 6 Das Dorf Reicherskreuz 7 Politische Zugehorigkeit 8 Freizeit und Naturschutz 9 Denkmale 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Reicherskreuz auf dem Urmesstischblatt 3953 Gross Muckrow von 1844Die nachste grossere Stadt ist Guben im Sudosten etwa 35 Strassenkilometer entfernt die Kleinstadt Lieberose liegt etwa 12 5 km Luftlinie sudwestlich Reicherskreuz ist nur uber kleine Ortsverbindungsstrassen zu erreichen die L452 von Leeskow die hier endet und zwei kleine Strassen nach Osten Richtung Henzendorf und eine Strasse Richtung Norden Die L 43 im Norden ist rund sechs Kilometer entfernt die B 320 verlauft in etwa sieben Kilometer sudlich des Ortes Reicherskreuz grenzt im Nordwesten und Norden an Gross Muckrow und Klein Muckrow beide Orte sind Ortsteile der Stadt Friedland Niederlausitz und die Gemeinde Grunow Dammendorf im Nordosten an Treppeln im Osten an Henzendorf beide Orte sind Ortsteile der Gemeinde Neuzelle alle genannten Orte liegen im Landkreis Oder Spree im Suden an Pinnow und Staakow beide Orte sind Ortsteile der Gemeinde Schenkendobern im Landkreis Spree Neisse und im Westen an Leeskow Ortsteil der Gemeinde Jamlitz im Landkreis Dahme Spreewald Im Westen grenzt die Gemarkung Reicherskreuz an den Schwansee Westlich des Ortskern liegt auf der Gemarkungsgrenze zu Gross Muckrow ein kleiner namenloser Teich etwas weiter ostlich verzeichnet die alte Topographische Karte von 1911 einen weiteren kleinen Tumpel der inzwischen verschwunden ist Dicht an der Gemarkungsgrenze zu Treppeln liegt ein weiterer kleiner Tumpel Ansonsten gibt es auf der Gemarkung keine Fliessgewasser Eine weitlaufige Hohe ostlich des Ortskerns ist in der alten Topographischen Karte 1 25 000 als Galgenberg verzeichnet Geologie BearbeitenDas Gebiet um Reicherskreuz weist eine Haufung von Reliefformen auf welche erlauben den Eiszerfall und die damit zusammenhangenden mehrphasigen Abflusssysteme des Schmelzwassers zu rekonstruieren Eine Eisrandlage nach Ende des Brandenburger Stadiums die Saarmund Reicherskreuzer Staffel 2 wurde nach dem Ort benannt Mit dieser Stillstandslage ist die grossflachige nach Suden und Sudwesten gerichtete Schuttung des Reicherskreuzer Sanders verbunden Das Dorf Reicherskreuz wurde auf dem Oberen Schwanheide Sander angelegt Dieser entstand als nach Ende der Saarmund Reicherskreuzer Staffel bis zum Beginn der Grunower Stillstandslage auch Grunower Halt 3 die Schlaube und Olserinne als sudwarts gerichtete Schmelzwasserbahn diente Diese geologischen Gegebenheiten brachten reichliche Mengen von Findlingen in die Region Nirgends im Gebiet sind so viele Gebaude aus den vorhandenen Feldsteinen oder aus einer Mischung von Feldsteinen und Ziegeln errichtet worden wie hier Bevolkerungsentwicklung von 1799 bis 2011 in der Ubersicht BearbeitenJahr 1818 1846 1871 1875 1890 1900 1910 1925 1933 1939 1946 1950 1964 1971 1981 1991 1997 2011Einwohner 129 155 185 176 141 139 134 125 108 100 200 164 100 88 74 47 50 47 4 5 6 Namensdeutung BearbeitenErstmals findet das Dorf 1393 als Richartcrucze Erwahnung ab 1673 dann Reicherskreutz Ob man den Namen mit Kreuz eines Richard deuten kann ist nicht mehr feststellbar da es sich ebenso um ein Wegekreuz ein Grenzkreuz Grabkreuz oder anders Merkmal in der Flur handeln konnte welches namensgebend war Da auf der Separationskarte des Jahres 1841 7 unter den aufgezahlten Flurnamen etwa ein Drittel niedersorbischer Herkunft waren oder den Einfluss aufweisen waren Teile der Bevolkerung im Mittelalter vermutlich Sorben Belegbar sind unter anderem Guschinke von guscinka Gebusch Sagrod von zagroda Feldgarten 8 oder Schinnelaugchen von scina Rohr Schilf und Lauch Besitzgeschichte BearbeitenDas Angerdorf wurde im Lubbener Stadtbuch von 1393 erstmals urkundlich erwahnt Rittergut und Dorf Reicherskreuz waren ein Lehen der graflichen Familie v Sternberg in Bohmen Da die meist immer im Zusammenhang mit Leeskow Reicherskreuz und Sarkow genannte Herrschaft Lieberose 1477 unter die Oberlehensherrschaft der Familie Sternberg kam konnte auch die Oberlehensherrschaft der Familie v Sternberg uber Reicherskreuz bis ins 15 Jahrhundert zuruck reichen Der erste bekannte Besitzer von Reicherskreuz war Nickel Belau im Jahre 1526 9 In den 1570er Jahren hatte Gregor v Behlen das Gut inne Er starb wahrscheinlich 1581 und hinterliess seinen beiden Sohnen neben dem Rittergut eine zimliche Parschafft Christoph v Behlen sollte das auf 6000 Taler taxierte Rittergut erhalten Jost v Behlen sollte mit Geld abgefunden werden Allerdings uberliess Christoph seinem Bruder Jost das Rittergut fur 6000 Taler Christoph sollte seinem Bruder jedoch die Lehn an dem gesamten Gut verschaffen und die auf dem Gut haftenden Verpflichtungen vor allem fur die Mutter ubernehmen Jost zahlte seinem Bruder 5000 Taler aus behielt aber 1000 Gulden fur die Mutter ein Christoph dachte aber nicht daran seine Verpflichtungen zu erfullen sondern zog nach Forst zu den v Bieberstein und mietete sich in einem Gasthof ein Zwei Vertreter seines Bruders die ihn auf seine Verpflichtungen hinwiesen wurden beschimpft und zwei Wochen lang gefesselt im Gasthof gefangen gehalten Nun schritt der Niederlausitzer Landvogt ein und forderte die Biebersteiner zur Ausweisung des Christoph v Behlen auf Diese weigerten sich jedoch und es kam zum Streit um die Zustandigkeit zwischen den Biebersteiner und dem Oberamt in Lubben Der Ausgang des Kompetenzgerangels ist leider nicht uberliefert Noch vor 1588 verkaufte Jost v Behlen eine Halfte des Gutes an Hans Georg v Selstrang Die andere Halfte scheint er bis 1596 an Abraham v Leipzig verkauft zu haben der auch 1599 auf Reicherskreuz genannt wird 17 Jahrhundert Bearbeiten Um 1607 hatten die v Kottwitz den Anteil von Abraham v Leipzig erworben Der Sehlstrangsche Anteil fiel spatestens 1612 an die v Wiedebach Dann im Jahre 1614 erwarb die Familie von Bomsdorf ganz Reicherss Creuze Die bauerliche Dorfbevolkerung bestand aus lassitischen Kossaten denen ihr Land vom Grundherrn auf Widerruf zur Bewirtschaftung uberlassen wurde 1652 wurde das damals wuste Dorf Reicherskreuz versteigert und an den Abraham v Bomsdorf verkauft Dieser verkaufte das Gut 1664 oder 1666 an Caspar Loth Otto v Schlieben der 1682 verstarb Caspar Loth war der Sohn des Zacharias v Schlieben auf Rutzkau Gemeindeteil von Bronkow Sein Bruder Zacharias Otto hatte 1665 6 die Guter Mochlitz und Ullersdorf erworben Seine Schwestern waren Felicia Magdalena verheiratet mit Georg v Zschertwitz auf Briesen und Tornow und Anna Catharina seit dem 8 August 1651 verheiratet mit Caspar v Leipzig er auf Herbersdorf heute Ortsteil der Gemeinde Niederer Flaming Caspar Loth starb am 7 Marz 1682 Die Witwe des Caspar Loth v Schlieben Barbara Dorothea v Loben 10 ersuchte im Namen ihrer minderjahrigen Sohne um die Mitbelehnung an Golzig und Oderin die sie auch erhielt Sie bat auch um eine Entscheidung daruber ob sie bei den Sternbergs um den Lehnbrief nach suchen musse Die Antwort ist nicht bekannt Die Tochter Barbara Sophie v Schlieben heiratete 1682 den Jobst Ehrentreich v Schapelow auf Stremmen 10 18 Jahrhundert Bearbeiten Spater ist Adam Friedrich v Schlieben im Besitz von Reicherskreuz Er leistete im Jahre 1727 durch Vertretung auch seinen Treueeid auf den neuen Abt des Klosters Neuzelle allerdings naturlich nicht fur Reicherskreuz sondern fur andere Guter im Oderbruch 11 1750 verkaufte Adam Friedrich v Schlieben Reicherskreuz an Georg Anton v d Schulenburg von der Standesherrschaft Lieberose Der Verkauf zog sich hin 1751 hatte er anscheinend auch die Zustimmung der Sternberg schen Lehenskurie erhalten Jedoch legten nun der sachsische Kurfurst und der bohmische Konig Einspruch ein Letztendlich scheint der Verkauf doch zustande gekommen zu sein 1778 starb Georg Anton v d Schulenburg ohne mannliche Erben Nach langen Rechtsstreitigkeiten unter den Erben kaufte Carl Ernst Georg Graf v Podewils Reicherskreuz und erhielt 1782 einen Lehnsbrief der Sternberg schen Lehnskurie Carl Ernst Georg Graf v Podewils starb 1789 ohne Leibeserben und Reicherskreuz fiel an seine Geschwister Friedrich Werner und Sofie Christine v Podewils nbsp Ehemaliges Forstarbeiterhaus nbsp Backhaus gegenuber dem ehemaligen Forstarbeiterhaus19 Jahrhundert Bearbeiten Aber auch Friedrich Werner Graf v Podewils Erb Burg und Schlossgesessener zu Varzin Sukow und der Hasenfirschen Guter in Hinterpommern Erb und Gerichtsherr auf Barklau Leeskow und Reicherskreuz in der Niederlausitz Walsleben in der Altmark Fredersdorf Vogelsdorf und Bollensdorf in der Kurmark 12 starb 1804 ohne direkte Erben Reicherskreuz fiel daraufhin an die Tochter seiner zwei Jahre zuvor verstorbenen Schwester Sofie Christine Dorothea 1734 1802 gesch v Marschall verw v Haeseler verw v Bredow verw Grafin v Hordt aus der Ehe mit Graf August Ferdinand v Haeseler Caroline Friederike v Haeseler 1760 1826 13 Diese war mit Karl Ludwig seit 1842 Graf v Berg verheiratet mit dem sie eine Tochter Luise hatte die 1800 den Grafen August Ernst v Voss geheiratet hatte Nach dem Tod der Mutter erbte Luise Grafin v Voss das Rittergut Leeskow Das neue Landbuch weist sie 1828 als Besitzerin von Leeskow aus 14 Sie liess das Gut von einem Pachter Rosler bewirtschaften 15 1837 war ihr Sohn Felix Georg Julius August Werner Heinrich Karl Graf v Voss Erbherr auf Gross Giewitz und Schonau Schorsow Leeskow und Reicherskreuz 16 Dieser war in erster Ehe mit Luise Wilhelmine Grafin von Hahn 1833 verheiratet 1832 hatte er die vaterlichen Guter in Mecklenburg ubernommen Ob er Leeskow und Reicherskreuz uberhaupt de jure bekommen hatte ist nicht bekannt Nach der Topographischen Ubersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a d Oder von 1844 Stichjahr 1840 gehorte das Rittergut Leeskow damals immer noch seiner Mutter der Grafin v Voss zu Berlin 17 Nach Houwald verkaufte sie Leeskow und Reicherskreuz 1843 um 36 000 Taler an wen ist nicht bekannt Leeskow wurde nun Spekulationsobjekt 1848 kaufte das Leipziger Handelshaus Bassler amp Bomnitz Reicherskreuz fur 31 000 Taler das benachbarte Leeskow fur 30 000 Taler Bereits vier Jahre spater 1852 wurden Leeskow und Reicherskreuz erneut an einen neuen Besitzer namens Meister verkauft Noch im gleichen Jahr gingen Leeskow und Reicherskreuz an den Berliner Holzhandler Fr Tornow der noch 1856 als Rittergutsbesitzer genannt wird 18 Nach Berghaus hatte das Rittergut eine Grosse von 4089 Morgen 19 1856 wird der Wirtschafts Inspektor Mieske erwahnt 20 Man darf annehmen dass das Gut in dieser Zeit von einem Verwalter bewirtschaftet wurde 1856 wurden die beiden Orte weitergereicht an den Berliner Kaufmann Hirsch Hermann Cohn Dieser verkaufte nun Reicherskreuz vor 1861 separat an Stadtrat Joseph Leibnitz aus Prenzlau 21 22 Leeskow wurde 1878 an die Kaufleute Julius Lagowitz und Simon Saling verkauft Joseph Leibnitz verkaufte Reicherskreuz 1867 an Salomon Cohnheim aus Demmin Das General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche gibt fur das Jahr 1879 Hermann Niepayer als Besitzer an 23 Es folgte noch ein Besitzer und als letzte die Rentiere Caroline Kelch geb Wilke aus Berlin 1890 starb Caroline Kelch und ihre Erben verkauften 1890 das Gut an den preussischen Forstfiskus Es hatte eine Grosse von 922 ha davon 529 75 ha Kiefernwald Auch das Rittergut Leeskow war im selben Jahr vom preussischen Forstfiskus erworben worden Das Dorf Reicherskreuz BearbeitenDas Dorf war immer klein im Jahre 1695 wurde ein Schneider im Ort erwahnt 1708 lebten 9 Kossaten mit ihren Familien in Reicherskreuz 1718 werden nur 7 Kossaten angegeben Das Dorf wurde mit 300 fl Schatzung veranschlagt Im Jahre 1723 gab es die Tochterkirche von Muckrow gebaut 1718 zehn Gehofte eine kleine Schanke eine kleine Dorfschmiede und eine Windmuhle Die Windmuhle stand westlich des Dorfes etwas nordlich der heutigen L452 An die Muhle erinnert nur noch der Flurname Muhlberg sie brannte 1906 ab nachdem der Mahlbetrieb bereits eingestellt worden war 24 1744 ist ein Leinenweber nachgewiesen 1755 lebten 102 Personen in Reicherskreuz Der Heidelaufer von Reicherskreuz im Jahre 1808 hiess Johann Haschick 25 im darauf folgenden Jahr wohnten zehn Kossaten und sechs Hausler mit ihren Familien in Reicherskreuz 1818 hatte das Dorf 129 Einwohner und 22 Feuerstellen drei Personen wohnten in der Muhle 26 1840 gab es 24 Wohngebaude in denen 146 Personen lebten 17 Auf dem Urmesstischblatt von 1846 ist ostlich des Dorfes eine Feldziegelei und Lehmgrube verzeichnet Um 1850 1865 4 entstand das Vorwerk Clarahohe am Weg nach Dammendorf es gehorte ebenfalls zum Gut Es war bereits um 1910 wieder verschwunden die Gebaude abgebrochen Um 1850 entstand die Fachwerkkirche auf der Friedhofshohe um die alte Kirche zu ersetzen 1860 lebten in 24 Wohngebauden 169 Personen 22 Um 1870 bohrte der Raschener Bergwerksbesitzer Gustav Harzer auf den Gemarkungen Goschen Klein Muckrow und Reicherskreuz mit Erfolg auf Braunkohlen Ein Abbau erfolgte jedoch nicht 27 Einen Hohepunkt erreichte die Einwohnerzahl 1875 damals lebten 176 Einwohner in Reicherskreuz dann sanken die Zahlen ab Im Jahre 1933 wurden noch 108 Bewohner gezahlt Erst durch die Fluchtlinge zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde noch einmal ein Anstieg auf 200 Einwohner erreicht 5 im Jahre 2006 waren es nur noch 53 28 2011 noch 47 6 Nach dem Verkauf des Rittergutes wurde im Folgejahr 1891 auf dem Gutshof die Revierforsterei eingerichtet und der Oberforsterei Dammendorf unterstellt Auch das Rittergut Leeskow wurde im Jahre 1891 der Revierforsterei Reicherskreuz angegliedert Im Jahr 1905 wurde die Schule fertiggestellt sie war ebenso wie der Kirchhof mit einer Feldsteinmauer umgeben Eine Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1927 gegrundet Der Umsiedlung um Platz fur den Bau des SS Truppenubungsplatzes Kurmark zu machen entkamen die Reicherskreuzer im April 1945 durch den Einmarsch der Roten Armee Die geplanten Flachen wurden zum Schiessplatz der GSSD Truppen bis 1992 Mit dem Ende des Truppenubungsplatzes Lieberose und seiner Ubergabe an das Land Brandenburg im Jahre 1994 wurde die Reicherskreuzer Heide im Folgejahr in das 2840 Hektar grosse Naturschutzgebiet Reicherskreuzer Heide und Schwansee integriert 29 Dieses ist seitdem Bestandteil des Naturparks Schlaubetal Die waldreiche Umgebung sorgte schon immer dafur dass die Gemeinde ein Waldarbeiterdorf war In der Zeit der DDR war ein Grossteil der Einwohner im Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Frankfurt Oder beschaftigt die Acker wurden durch die LPG Schadow bewirtschaftet Eine Schule gab es im Ort nicht mehr im Gebaude war der Sitz des Rates der Gemeinde Die Forsterei wurde um 1970 aufgelost heute gehort das Revier Reicherskreuz zur Oberforsterei Lieberose Mit dem Ende des Schulstandortes besuchten die Kinder die ersten vier Klassen in der Grundschule in Jamlitz und danach die Oberschule in Lieberose Das fruhere Forstarbeiter Wohnhaus wurde in der DDR als Konsum Verkaufsstelle genutzt ihm gegenuber befand sich eines der drei Feldstein Backhauser des Dorfes welche die Zeiten uberdauert hatten In den Jahren 1985 und 1986 wurde die Kirche bis auf die Grundmauern abgetragen und unter Beachtung des Denkmalschutzes wieder aufgebaut Auf ihrem Friedhof befindet sich der liegende Stamm einer Winterlinde Sie wurde um 1850 gepflanzt und ist ein Naturdenkmal nbsp Kopfsteinpflasterstrasse ReicherskreuzAls die erste befestigte Strasse im Jahre 1995 gebaut wurde entschieden sich die Reicherskreuzer fur ein Kopfsteinpflaster da es sich besser in das Ortsbild einfugt Dabei fand das Natursteinpflaster der ehemaligen Barenklauer Dorfstrasse B 97 Wiederverwendung Politische Zugehorigkeit BearbeitenReicherskreuz gehorte bis zum 30 Juni 1950 zum Landkreis Lubben Nach der ersten DDR Kreisreform 30 gehorte der Ort vom 1 Juli 1950 bis zum 24 Juli 1952 zum Kreis Frankfurt Oder Mit der grossen Kreisreform in der DDR gliederte man das Dorf ab dem 25 Juli 1952 in den Kreis Guben ein der zusammen mit den Kreisen Cottbus Land Forst und Spremberg am 6 Dezember 1993 im Landkreis Spree Neisse aufging Mit der Schaffung der Gemeinde und Gutsbezirke 1807 wurde Reicherskreuz eine selbstandige Gemeinde die im Verhaltnis zum Gutsbezirk 1529 ha mit 434 ha deutlich kleiner war 1848 wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit im Gemeindebezirk abgeschafft blieb jedoch im Gutsbezirk bis 1928 bestehen Gemeindebezirk und Gutsbezirk Reicherskreuz wurden 1929 zur Landgemeinde Reicherskreuz vereinigt Mit Wirkung zum 1 Oktober 1992 bildete Reicherskreuz mit 14 anderen Gemeinden die Verwaltungsgemeinschaft Amt Schenkendobern 31 Am 31 Dezember 1998 schlossen sich die Gemeinden Lubbinchen Pinnow Reicherskreuz und Staakow zur neuen Gemeinde Pinnow Heideland zusammen 32 Am 18 Juli 2002 genehmigte das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg den Zusammenschluss der Gemeinden Atterwasch Barenklau Grabko Lutzketal und Pinnow Heideland zur neuen Gemeinde Schenkendobern der zum 26 Oktober 2003 rechtswirksam wurde 33 Das Amt Schenkendobern wurde zum gleichen Zeitpunkt aufgelost die Gemeinde Schenkendobern amtsfrei 34 Auch die Gemeinde Pinnow Heideland wurde aufgelost seither ist Reicherskreuz ein Ortsteil der Gemeinde Schenkendobern In der Gemeinde wird ein Ortsvorsteher direkt gewahlt 35 Mit diesen Veranderungen traten auch Anderungen der Postleitzahl PLZ ein Bis 30 Juni 1993 noch O 1231 erhielt das Dorf am 1 Juli 1993 die 15868 36 die Eingemeindung nach Schenkendobern brachte eine neue PLZ mit sich die 03172 37 nbsp Reicherskreuzer HeideFreizeit und Naturschutz BearbeitenDer grosste Teil der Gemarkung Reicherskreuz liegt im Naturschutzgebiet Reicherskreuzer Heide und Schwansee Der ehemalige Truppenubungsplatz ist in weiten Teilen eine Heidelandschaft die im August wenn die Heide bluht viele Besucher anzieht Denkmale Bearbeiten nbsp Historisches Feldsteinhaus in ReicherskreuzDie Denkmalliste des Landes Brandenburg verzeichnet ein Bodendenkmal und ein Baudenkmal 38 Geschutzt ist Nr 120266 Flur 2 3 5 Friedhof Neuzeit Friedhof deutsches Mittelalter Dorfkern Neuzeit Kirche Neuzeit Dorfkern deutsches Mittelalter Kirche deutsches Mittelalter der gesamte Ortskern Nr 09125244 Dorfkirche Reicherskreuz Reicherskreuz 18a Der Fachwerkbau aus der Zeit um 1800 wurde in den Jahren 1985 86 bis auf die Grundmauern abgetragen und wieder neu aufgebaut Siehe auch Liste der Baudenkmale in Schenkendobern Zusatzlich zu den Kulturdenkmale ist Reicherskreuz per Satzung zum Schutze des Denkmalbereichs Reicherskreuz geschutzt 39 Literatur BearbeitenGotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band III Kreis Lubben 454 S Verlag Degener amp Co Inhaber Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1984 ISBN 3 7686 4109 0 Eisenhuttenstadt und seine Umgebung Werte unserer Heimat Band 45 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1986 S 133f Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 1 Einleitung und Ubersichten Die Kreise Luckau Lubben und Calau 403 S Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 S 168 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reicherskreuz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Reicherskreuz auf der Website der Gemeinde Schenkendobern Chronik Reicherskreuz Reicherskreuz in der RBB Sendung Landschleicher vom 2 April 2006Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 29 Dezember 2020 Olaf Juschus Das Jungmoranenland sudlich von Berlin Untersuchungen zur jungquartaren Landschaftsentwicklung zwischen Unterspreewald und Nuthe Dissertation Humboldt Universitat zu Berlin 2001 Digitalisat Lothar Lippstreu Die Gliederung des Pleistozans in Brandenburg Landesamt fur Bergbau Geologie und Rohstoffe Brandenburg 1999 PDF 2 0 MB a b Lehmann Historisches Ortslexikon Niederlausitz I S 183 a b Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 13 Landkreis Spree Neisse PDF a b Walter De Gruyter Incorporated Mullers Grosses Deutsches Ortsbuch 2012 Vollstandiges Ortslexikon 33 uberarb und erw Ausg Online bei Google Books S 1131 Kartensammlung Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam Institut fur Sorbische Volksforschung in Bautzen Sorbischer Sprachatlas Band 5 VEB Domowina Verlag Bautzen 1965 S 46 Houwald Niederlausitzer Ritterguter III S 275 284 a b George Adalbert von Mulverstedt Ehestiftungen und Leibgedingsbriefen ritterschaftlicher Geschlechter der Provinzen Sachsen Brandenburg Pommern und Preussen nach archivalischen Quellen F Baensch Magdeburg 1863 S 66 Winfried Topler Das Kloster Neuzelle und die weltlichen und geistlichen Machte 1268 1817 Studien zur Geschichte Kunst und Kultur der Zisterzienser Band 14 Berlin 2003 ISBN 3 931836 53 3 S 379 Allgemeines genealogisches und Staats Handbuch 64 Jahrgang 1811 1 Band Johann Friedrich Wenner Frankfurt am Main 1811 Online bei Google Books S 715 G van den Berg Luise Konigin von Preussen Dem deutschen Volke gewidmet Online bei Google Books S IX Carl von Eickstedt Beitrage zu einem neueren Landbuch der Marken Brandenburg Pralaten Ritter Stadte Lehnschulzen oder Rossdienst und Lehnwahr XX 590 S Magdeburg Creutz 1840 Online bei Google Books Tim S Muller Gosda Niederlausitz Waxmann Verlag Munster 2011 ISBN 978 3 8309 2618 4 Online bei Google Books Leopold Freiherr von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie oder zur derselben in Beziehung stehenden furstlichen graflichen oder freiherrlichen Hausern mit der Angabe ihrer Abstammung ihres Besitzthums ihres Wappen und der aus ihnen hervorgegangen Cicil und Militarpersonen Helden Gelehrten und Kunstler Vierter Band P Z Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 Online bei Google Books S 302 a b Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O aus amtlichen Quellen zusammengestellt XXXI 270 S Frankfurt a d O Harnecker 1844 Univ Bibliothek Frankfurt am Main dort Link auf PDF S 170 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung zu Frankfurt a d O Ausserordentliche Beilage zum Amtsblatt No 41 vom 8 Oktober 1856 S 20 Berghaus Landbuch 3 S 673 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung zu Frankfurt a d O Oeffentlicher Anzeiger No 5 vom 30 Januar 1856 S 98 Wilhelm Heinrich Riehl J Scheu Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande VIII 716 S J Scheu Berlin 1861 Online bei Google Books S 639 a b Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O mit einem Anhange enth eine Personal Statistik der im Bezirke vh Verwaltungs Behorden Amter und Organe Deichverbande Erwasserungs Corporationen Schul Straf und Besserungs Hebammenlehr Irrenheil und Verpflegungs Anstalten i A der Koniglichen Regierung zu Frankfurt a O von deren statistischen Bureau aus amtlichen Quellen zsgest XXXII 346 S Frankfurt O Harnecker 1867 S 193 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche I Konigreich Preussen I Lieferung Provinz Brandenburg Berlin Nicalaische Verlags Buchhandlung R Stricker 1879 PDF S 238 9 H Hoffmann Aus der Vergangenheit von Reicherskreuz In Gubener Heimatkalender Nr 11 Jahrgang 1966 S 104 110 KB Gross Muckrow Eheschliessungen 24 November 1808 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O 388 S Berlin Hayn 1820 S 210 Dieter Sperling Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19 Jahrhundert Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen 236 S Forderverein Kulturlandschaft Niederlausitz 2005 Schnipsel bei Google Books Auszug aus dem Grundstucksmarktbericht 2008 Landkreis Spree Neisse PDF 351 kB Verordnung uber das Naturschutzgebiet Reicherskreuzer Heide und Schwansee vom 23 November 1995 GVBl II 95 Nr 71 S 678 Gesetz uber die Anderung zur Verbesserung der Kreis und Gemeindegrenzen vom 28 April 1950 der Volkskammer der DDR Bildung des Amtes Schenkendobern Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 26 August 1992 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 3 Jahrgang Nummer 81 22 Oktober 1992 S 1910 1 Bildung der neuen Gemeinde Pinnow Heideland Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 22 Dezember 1998 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 10 Jahrgang Nummer 5 9 Februar 1999 S 72 Bildung der neuen Gemeinde Schenkendobern Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 18 Juli 2002 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 13 Jahrgang 2002 Nummer 31 31 Juli 2002 S 663 PDF Sechstes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Dahme Spreewald Elbe Elster Oberspreewald Lausitz Oder Spree und Spree Neisse 6 GemGebRefGBbg vom 24 Marz 2003 Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Brandenburg I Gesetze 2003 Nr 05 S 93 Hauptsatzung der Gemeinde Schenkendobern vom 16 September 2014 PDF Reicherskreuz Rychartojce auf der Seite des Vereins fur Computergenealogie Postleitzahlensuche der Deutschen Post Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Spree Neisse PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Amtsblatt fur die Stadt Guben und die Gemeinde Schenkendobern 25 Jg Nr 5 v 08 05 2015 zuvor Aushang durch die Gemeinde Reicherskreuz vom 23 12 1993Ortsteile von Schenkendobern Ortsteile Atterwasch Wotsowas Barenklau Barklawa Grabko Grabk Grano Granow Gross Drewitz Wjelike Drjejce Gross Gastrose Gosceraz Kerkwitz Keŕkojce Krayne Krajna Lauschutz Luzyca Lubbinchen Lubink Pinnow Pynow Reicherskreuz Rychartojce Schenkendobern Ortsteil Derbno Sembten Semtyn Staakow Stoki Taubendorf Dubojce Gemeindeteile Albertinenaue Albertininy Lug Klein Gastrose Maly Gosceraz Wilschwitz Wolsnica Abgerufen von https de wikipedia org w 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