www.wikidata.de-de.nina.az
Der Naturpark Schlaubetal wurde am 5 Dezember 1995 gegrundet und liegt sudostlich von Berlin im Land Brandenburg Er erstreckt sich von Mullrose im Norden uber die Reicherskreuzer Heide bis nach Drewitz einem Ortsteil der Gemeinde Janschwalde im Suden und von Grunow Dammendorf im Westen uber Henzendorf nach Bomsdorf im Osten Naturpark SchlaubetalNaturpark Schlaubetal Deutschland 52 079297 14 479625 Koordinaten 52 4 45 N 14 28 47 OLage Brandenburg DeutschlandNachste Stadt EisenhuttenstadtFlache 227 km Grundung 5 Dezember 1995Adresse Naturparkverwaltung SchlaubetalSiehdichum 115890 SiehdichumOT Schernsdorfi2i3i6Von seinen 227 4 km entfallen 79 9 km auf sechs Landschaftsschutzgebiete 73 8 km auf dreizehn Naturschutzgebiete und 73 7 km auf dreizehn Fauna Flora Habitat Gebiete FFH Naturpark SchlaubetalMullroser SeePilzbewuchs eines Stubben am Muhlteich der SchlaubemuhleKobbelner Stein Gewicht 256 Tonnen bei KobbelnInhaltsverzeichnis 1 Natur 2 Naturschutzgebiete 3 Landschaftsschutzgebiete 4 Bauwerke 4 1 Schlaube 4 2 Dorche 4 3 Oelse 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseNatur Bearbeiten nbsp Muhlteich sudlich Oelsener See nordlich der WalkemuhleDie Landschaft entstand im Wesentlichen vor etwa 20 000 Jahren im Brandenburgischen Stadium der Weichsel Eiszeit Diese schuf die Schmelzwassersysteme der Schlaube Dorche Oelse und Demnitz Es finden sich in diesem Gebiet auf engstem Raum vollig unterschiedlich geartete Landschaften Ausgedehnte Kiefernwalder ebenso wie Buchen und Traubeneichenwalder Erlenbruche tiefe Schluchten in welchen die Flusse sehr schnell fliessen aber auch ruhige Seen oder Feuchtwiesen Die Kiefernwalder zeigen eine lange Tradition der Waldnutzung so die Mahlheide mit Bauernkiefern uralten Baumen mit weit ausladenden Asten Kiefernstraucher aber auch neuzeitliche Pflanzungen Die Reicherskreuzer Heide ist eine weitlaufige Heideflache mit Bestand an Birkenwaldern Im Naturpark Schlaubetal leben uber 140 seltene Vogelarten unter anderem Fisch und Seeadler Eisvogel und Schwarzstorch In den Seen leben zahlreiche Fischarten da die Seen der Muhlen uber die Jahrhunderte auch zur Fischzucht genutzt wurden Es gibt zahlreiche Amphibienarten welche hier ihre Laichplatze finden Fast ein Dreiviertel der in Brandenburg nachgewiesenen Grossschmetterlingsarten wie zum Beispiel der Hochmoor Perlmuttfalter ein reicher Bestand an Wild aber auch Fischotter und mehrere Fledermausarten Es wurden 1 000 Pflanzenarten nachgewiesen davon derzeit noch 13 Orchideenarten wie Frauenschuh und Korallenwurz 13 Tier und Pflanzenarten kommen brandenburgweit nur noch im Naturpark Schlaubetal vor Bei Henzendorf befindet sich ein Findlingspark auf etwa 4 ha Flache 126 farbige und behauene Steine der schwerste wiegt 30 Tonnen der alteste ist ca 1 8 Millionen Jahre alt sind Zeugnisse der Erdgeschichte An den Herkunftsorten lasst sich ablesen wie sie den Weg mit dem Gletscher in das Schlaubetal nahmen Naturschutzgebiete BearbeitenDas Schlaubetal 130 ha wurden bereits 1961 unter Schutz gestellt Durch seine ausserordentliche Artenvielfalt und die grosse Anzahl an Gewassern ist es der zentrale Teil des Naturparks Im Jahre 2002 wurde das Gebiet abermals erweitert heute umfasst es 1504 ha Auch der Urwald Funfeichen ist seit 1961 Schutzgebiet 9 ha Totalreservat zeigen einen naturnahen Eichenwald wie er ohne den Eingriff des Menschen gestaltet ist Die naturnahen Verlandungsmoore rund um den Teufelssee sind ebenfalls seit 1961 auf einer Flache von 56 8 ha geschutzt Tauersche Eichen und Pinnower Lauche dieses Schutzgebiet bestand 1967 mit den Tauerschen Eichen bereits auf 23 68 ha im Jahre 2002 wurde es auf 1533 ha erweitert Die Traubeneichen liegen heute im Totalreservat Im Jahre 1981 folgte das vermoorte Fliesstal der Demnitz 87 ha gross ist das Oberes Demnitztal Seit 1990 ist die Mahlheide mit ihrem ungewohnlichen Kiefernbestand auf 33 4 ha geschutzt Klarwasserseen mit Moorbildung bilden den Grosse Gohlenze und Fichtengrund ebenfalls im Jahre 1990 sind die 268 ha unter Schutz gestellt worden Mit der Stilllegung des Truppenubungsplatzes Lieberose kann die Reicherskreuzer Heide und Schwansee heute wieder zur Grundwasserbildung beitragen Seit 1995 sind 2840 ha Heideflache unter Schutz Die Moorwalder der Trautzke Seen und Moore gehoren seit 2002 ebenfalls zum Naturpark Schlaubetal sie umfassen ein Gebiet von 68 ha Im Jahre 2003 wurden 363 ha des nordlich gelegenen Talabschnittes als Unteres Schlaubetal unter Schutz gestellt Hier dominieren ebenfalls Gewasser und Feuchtbiotope Der Pastlingsee ein naturlicher eutropher See wurde mit 61 ha im Jahre 2003 geschutzt Er befindet sich jedoch in kritischem Zustand Es folgte das Calpenzmoor 136 ha wurden 2004 Schutzgebiet da sich hier u a ehemalige Torfstiche befinden 2018 wurde die Oelsenniederung mit Torfstichen auf einer Flache von 91 ha als NSG ausgewiesen Das Gebiet dient mit seinen Mooren und Feuchtwiesen dem Erhalt und Schutz vieler Moorpflanzen und als Nahrungsgebiet diverser Greifvogel Landschaftsschutzgebiete BearbeitenDas Schlaubetal mit 6 420 ha ist seit 1965 ausgewiesen dazu gehoren zum Beispiel die Teichanlagen der Kieselwitzer Muhle Das Dorchetal und der Fasanenwald bei Neuzelle mit 646 6 ha sind seit 1965 geschutztes Gebiet Der Gohlensee wurde 1968 mit 244 7 ha Landschaftsschutzgebiet Der Pinnower See mit 407 5 ha der Grosssee mit 197 1 ha und der Pastling See mit 80 5 ha sind ebenfalls seit 1968 geschutzt Bauwerke BearbeitenIm Naturpark lagen 17 Muhlen welche einst die Gewasser nutzen Zu den 11 erhaltenen fuhrt ein dichtes Netz von Wanderwegen und Naturlehrpfaden Diese Muhlen nutzten das Wasser an naturlichen Gefallen und kunstlich angestauten Gewassern zum Mahlen von Getreide und spater auch als Hammer oder Sagemuhlen Schlaube Bearbeiten Die alteste Muhle ist die Mullroser Muhle sie ist bereits 1275 in Betrieb gewesen und ist es als einzige heute noch Im 12 Jahrhundert von den Brudern des Johanniter Ordens zu Friedland an der Schlaube erbaut erhielt sie den Namen Ragower Muhle als diese im 14 Jahrhundert vom Gut Ragow erworben wurde Die Ragower Muhle steht heute mit erhaltener Muhlentechnik von 1920 als Museum unter Denkmalschutz Die 1420 erbaute Schernsdorfer Muhle spater Mittelmuhle genannt findet sich nach ihrem Abriss Ende der 1970er Jahre nur noch als Fundamentrest Es gibt Uberreste des Muhlendeiches und des Zuleitungskanals Die Muhle in Kupferhammer erhielt 1553 ein Kupferhammerwerk und war weithin nur als der Kupferhammer bekannt Heute erinnert eine Gaststatte sowie der Anstau der Schlaube an ihren einstigen Standort Im 16 Jahrhundert wurde die Bremsdorfer Muhle aus Fachwerk erbaut Lange als Mahlmuhle Tuchwalke und Schneidemuhle genutzt wurde bis zu ihrer Stilllegung 1958 mittels einer Turbine Energie gewonnen Sie besitzt heute noch ein funktionsfahiges Muhlrad und wird als Gaststatte betrieben Die Kieselwitzer Muhle war von 1420 bis 1930 in Betrieb wurde dann zur Gaststatte umgebaut Seit der Schliessung 1958 erinnert nur der Muhlenteich mit den angeschlossenen Forellenaufzuchtteichen und ein Wasserfall an sie Bereits 1420 urkundlich erwahnt wurde die Schlaubemuhle als dy mole zu Werchenow am Wirchensee Als Gaststatte bis in die 1970er betrieben wurde sie verstaatlicht 1993 auf dem Gelande das Naturschutz Informationszentrum des BUND und ein nachgebautes Muhlrad errichtet Dorche Bearbeiten Von der Neuzeller Klostermuhle spater Koniglich Preussische Klostermuhle bereits 1557 bekannt sind heute nur noch geringe Reste der Technik im Keller zu sehen obwohl sie erst in den 1960er Jahren stillgelegt wurde Bis zur Stilllegung diente sie der Stromerzeugung Teich und Grabensysteme existieren noch Die Schlabener Muhle wurde 1350 erstmals erwahnt 1 Als Belgers Muhle verrichtete die Getreidemuhle ihren Dienst bis 1954 zur Herstellung von Roggenmehl und bis zu Beginn der 1960er Jahre fur Futterschrot Da die Inneneinrichtungen aus dem Jahre 1924 26 noch vollstandig erhalten sind steht sie unter Denkmalschutz Das Muhlengebaude ist heute jedoch in einem sehr verfallenen Bauzustand Die grosste Muhle im Dorchetal war die Kummeroer Muhle 1293 dem Kloster Neuzelle geschenkt arbeitete die Muhle ab 1700 als Mehl Ol und Stampfmuhle bis zur Stilllegung 1930 Vom Kloster Neuzelle wurde 1650 eine Mahlmuhle errichtet die Neumuhle Von 1688 bis zur Stilllegung 1950 wurde sie als Schneidemuhle genutzt Nahe der Schwerzkoer Muhle entstand im 16 Jahrhundert die Mittelmuhle Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurde sie als Gastwirtschaft betrieben nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich bis 1958 eine Weberei in den Raumlichkeiten Danach zum Ferienheim umgebaut wurde wie mit der Wende geschlossen Urkundlich bereits 1420 wurde die Schwerzkoer Muhle erwahnt Die ehemalige Mahl und Schneidemuhle deren Wasserrad 3 20 Meter hoch und 1 50 Meter breit ist beherbergt in ihren denkmalgeschutzten Raumlichkeiten einen Muhlenladen und eine Gaststatte Es gibt Schauvorfuhrungen des Sagegatters Oelse Bearbeiten Seit 1406 ist die an der damaligen Zollstrecke liegende Oelsener Muhle bekannt Von 1665 bis 1954 war sie eine Mahlmuhle in welcher auch Olsaaten vermahlen wurden Seit 1990 ist das Sagegatter wieder in Betrieb 1620 wurde eine Schneidemuhle erbaut welche 1758 zur Ol und Grutzmuhle umgerustet wurde Ab 1831 als Walkmuhle eingerichtet was ihr den Namen Walkemuhle gab dann bis 1957 wieder Mehl mahlend kam ihr Abriss um 1975 Auf dem Gelande befindet sich ein neues Gebaude Die Jankemuhle wurde um 1600 als Mahlmuhle errichtet Ab 1675 als Schneidemuhle war sie bis zum Ersten Weltkrieg in Betrieb Danach hatte sie im Sommer Pensionsgaste Mit der Aufnahme von Fluchtlingen im Zweiten Weltkrieg wurde sie aufgestockt 1955 brannte sie ab Die verbliebenen Gebaude werden seitdem von der Forstverwaltung genutzt Matheus Klingemuller liess um 1610 seine Muhle erbauen Die Klingemuhle wurde 200 Jahre spater als Bauernhof genutzt ab 1970 als Ferienheim Heute erinnert nur ein nachgebildetes Muhlrad an sie Siehe auch BearbeitenListe der Naturparks in Deutschland Tourismus in BrandenburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturpark Schlaubetal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesumweltamt Brandenburg Naturparkverwaltung Naturpark Schlaubetal Tourismusangebote im NaturparkLiteratur BearbeitenGudrun Hanschen Hier sieh dich um Wanderungen entlang der Schlaube Schlaubetal Druck Kuhl Mai 2008 ISBN 3 941085 70 0 Gudrun Hanschen Menschen gehen Geschichten bleiben Entdeckungen im Quellgebiet der Schlaube Schlaubetal Druck Kuhl Mai 2007 ISBN 3 9810282 7 9 Sieghard Lang Der Handwerksbursche und die Nixe Die schonsten Sagen rund um das Schlaubetal Schlaubetal Druck Kuhl 1993 ISBN 3 9803519 0 4 Hans J Schulze Neuzelle Schlaubetal und Umgebung Verlag Klosterbrauerei Neuzelle GmbH September 2000 ISBN 3 00 006490 7 Heinz Tolle Die Muhlen im Schlaubetal Ihre Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart Digitaler Druck und Verlag Bielefeld 1998 ISBN 3 9805548 4 8Einzelnachweise Bearbeiten GenWiki Schlabener Muhle Muhle BelgerNaturparks in Brandenburg Barnim Dahme Heideseen Hoher Flaming Markische Schweiz Niederlausitzer Heidelandschaft Niederlausitzer Landrucken Nuthe Nieplitz Schlaubetal Stechlin Ruppiner Land Uckermarkische Seen Westhavelland Normdaten Geografikum GND 10119254 X lobid OGND AKS VIAF 142892622 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naturpark Schlaubetal amp oldid 226840072