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52 116216 14 41521 Koordinaten 52 6 58 4 N 14 24 54 8 O Blick von der Brucke uber die Oelse zum Wohngebaude des ForstersReste der Walkemuhle mit Blick auf den MuhlteichDie Oelse an der WalkemuhleWegemarkierungWalkemuhle ist ein Wohnplatz und eine ehemalige Wassermuhle an der Oelse im Gemeindeteil Dammendorf der Gemeinde Grunow Dammendorf im Landkreis Oder Spree Brandenburg Sie wurde 1620 an der Stelle der fruheren Jankemuhle errichtet die schon vorher ein paar Buchsenschusse weiter Oelse aufwarts verlegt worden war Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Wohnplatz Walkemuhle liegt im Naturpark Schlaubetal zwischen Gross Briesen im Westen Kieselwitz im Osten Dammendorf im Norden und Chossewitz im Suden Nordlich des Wohnplatzes und sudlich des Oelsener Sees befindet sich der Walkemuhlenteich sudlich der Muhle ist ein kleiner Muhlteich und sudostlich von ihr liegt der Wiesenteich im Wald Der ehemalige Muhlenstandort ist heute ein Wohnplatz von Grunow Dammendorf in Brandenburg auf der Gemarkung von Dammendorf 1 Geschichte BearbeitenIm Jahr 1620 wurde eine Brettmuhle an der Oelse erbaut nachdem es einige Jahre Streit um den Bauplatz einer solchen Muhle gab Zunachst war ein Standort in der Nahe der Kieselwitzer Muhle vorgesehen Der Abt des Klosters Neuzelle gab dazu sein Einverstandnis allerdings unter der Bedingung dass die neue Schneidemuhle dem Kieselwitzer Muller verpachtet wurde Der Bruder des Kieselwitzer Mullers war allerdings schon negativ durch Wilddiebereien und Holzdiebstahl in den Ordenswaldern aufgefallen war und so nahm das Ordensamt wieder Abstand von diesem Plan Man wahlte nun einen anderen Platz an dem schon fruher eine Muhle gestanden hatte die Jankemuhle bevor sie ein paar Buchsenschusse weiter Oelse aufwarts verlegt worden war Dieses Areal grenzte direkt an die Feldmark von Gross Briesen einer brandenburgischen Enklave des Amtes Beeskow Als der Teichgraber zu graben begann jagte ihn der Hauptmann von Beeskow Gebhard von Alvensleben davon mit der Begrundung der Teich lage auf der Feldmark von Gross Briesen Das Baumaterial lag zwar schon bereit doch nun ruhte der Bau fur uber ein Jahr Der damalige Herrenmeister Markgraf Johann Georg von Brandenburg wandte sich in einem Schreiben direkt an den Kurfursten und bat um eine gemeinschaftliche Kommission zur Klarung der Streitigkeiten Der Johanniterorden bekam recht und so konnte die Schneidemuhle 1620 errichtet werden Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges lagerte der schwedische General Lennart Torstensson mit seinen Truppen im Kloster Neuzelle Man warf ihnen vor auf der Suche nach Baumaterial ganze Dorfer abzutragen 2 So wurden auch samtliche Dielen und Schalbretter aus der Schneidemuhle gestohlen Da wegen der Marodeure auch kein neues Holz beschafft werden konnte lag die Muhle brach Im Jahre 1654 mietete das Amt die Kieselwitzer Schneidemuhle fur drei Jahre um die notigen Bretter fur die neu zu errichtenden Gebaude im Gebiet des Ordensamtes zu erhalten Ganz offensichtlich arbeitete damals die Schneidemuhle noch nicht bzw waren die Kriegszerstorungen noch nicht beseitigt Nach der Wieder Inbetriebnahme der Schneidemuhle schnitt man aus den Kieferstammen meist Dielen welche auf dem Wasserweg uber Beeskow zollfrei nach Berlin geschifft wurden Sie kamen dann auf dem Salzhof bei Spandau zum Verkauf Die Gewinne waren jedoch recht gering fur Holz bekam man wenig Geld Die Untertanen des Amtes waren verpflichtet ihr Holz nur aus dieser Muhle zu kaufen Jahrlich wurde etwa 60 Schock Dielen geschnitten Die Schneidemuhle arbeitete in dieser Zeit aber unrentabel und machte kaum Gewinne Das Amt wollte sie deshalb verpachten und fand 1707 in dem Pachter des Vorwerks Weichensdorf Thomas Wilke 3 einen Kaufer Da er aber das Erbstandsgeld nicht aufbringen konnte moglicherweise weil die Einnahmen so gering waren wurde die Muhle im Jahre 1712 erneut veraussert Der Handelsmann Christoph Kegeler aus Berlin wurde der neue Besitzer Fur Fichtenstamme aus den Ordenswaldern musste er vier Groschen pro Stuck bezahlen fur Eichenstamme drei bis vier Groschen Die Muhle wechselte dann weitere Male den Besitzer bis sich Georg Reitsch im Jahre 1758 entschloss einen Umbau zur Ol und Grutzmuhle vornehmen zu lassen da die Sagemuhle allein nicht lohnte Die nachsten Pachter waren der Hofrat Lesemann und der Hofmauermeister Naumann 4 welche 1754 gemeinsam die Muhle pachteten 5 Sie wollten das Holz fur Neubauten nach Berlin transportieren Als jedoch die Zollstationen in Beeskow Furstenwalde und Kopenick die Gebuhren drastisch anhoben gaben sie die Muhle und den Holztransport auf 3 Von 1758 an musste das Ordensamt die Muhle wieder in Eigenregie betreiben da sich kein Pachter mehr fand 1760 kaufte der Maurermeister Weidner Tischlerbretter von der Schneidemuhle 6 Die Chossewitzer Untertanen waren dazu seit Jahren verpflichtet die Bretter bei der Schneidemuhle aufzustellen und zum Verladeplatz zu transportieren Als der Absatz sich wieder besserte mussten 1767 auch die Untertanen aus Grunow Mixdorf Dammendorf Oelsen und Klein Briesen die schwere Arbeit verrichten Man drohte ihnen Zuchthausstrafen Pfandungen und Zwangseinquartierungen an falls sie sich weigern sollten und verhangte harte Strafen Die Holzpreise stiegen und so lieferte man wieder auch nach Berlin Die Schneidemuhle warf damals einen jahrlichen Reingewinn von 300 Talern ab 1782 legte das Ordensamt Friedland bei der Schneidemuhle eine Zollstelle an Gegen diese Einrichtung beschwerte sich der Abt Edmund zu Neuzelle 7 Spater ist von dieser Zollstelle allerdings keine Rede mehr Der Topographisch militairische Atlas von dem Koenigreiche Sachsen von 1810 verzeichnet die Muhle als Schneidemuhle 8 1811 waren neben der Schneidemuhle aber auch eine Olpresse ein Wohnhaus eine Scheune und ein Stall vorhanden Die Aufsicht uber die Muhle fuhrte der Dammendorfer Oberforster gemeinsam mit dem Amtmann zu Friedland Die Schneide und Olmuhle hiess damals auch Dammendorfer Muhle und hatte 1818 sieben Einwohner 9 Im Jahre 1831 wurde eine Walkmuhle eingerichtet was ihr den heute gebrauchlichen Namen einbrachte 1833 wird der Muller Garlos 10 erwahnt 1840 Friedrich Wilhelm Garlipp 10 Spater wieder dem Amtmann aus Friedland unterstellt ist sie vor 1897 in Besitz des Carl Kunther 10 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1946 stellte man das Sagewerk ein bis 1957 wurde wieder Mehl gemahlen im Jahre 1970 wurde das Muhlengebaude vollstandig abgerissen Erhalten geblieben sind das Wohnhaus heute Wohnsitz des Forsters und die Stallung Die Walkemuhle hatte zu DDR Zeiten sogar eine eigene Postleitzahl O 1231 Walkemuhle 11 heute 15299 Literatur BearbeitenHeinz Tolle Die Muhlen im Schlaubetal Ihre Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart Digitaler Druck und Verlag Bielefeld 1998 ISBN 3980554848 S 65Einzelnachweise Bearbeiten Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg Gemeinde Grunow Dammendorf Winfried Topler Das Kloster Neuzelle und sein Verhaltnis zu den weltlichen und geistlichen Machten 1268 1817 Studien zur Geschichte Kunst und Kultur der Zisterzienser Band 14 Lukas Verlag Band 2003 ISBN 3931836533 S 199 a b Gerhard Kruger Aus der Vergangenheit des Ordensamt Friedland Niederlausitz Buchdruckerei Ernst Thelow Lubben 1937 hier Walkemuhle S 13 15 Dr Carl Ludwig Seidel Miscellaneen zur vaterlandischen Kunstgeschichte unserer Zeit Erster Band Berlin 1928 Bei Carl Friedrich Plahn S 89 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Pachtkontrakt mit dem Kommissariat Leesemann und dem Bau und Maurermeister uber die Schneidemuhle zu Dammendorf 1754 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Aufkauf von Tischlerbrettern von der Schneidemuhle zu Dammendorf durch den Maurermeister Weidner 1760 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Beschwerde des Abtes Edmund zu Neuzelle gegen das Amt Friedland wegen Anlegung einer Zollstelle auf der Schneidemuhle in Dammendorf 1782 1790 Friedrich Wilhelm Streit Topographisch militairischer Atlas von dem Koenigreiche Sachsen und den Besitzungen der Fursten von Anhalt in 27 Blaettern nach den besten Hulfsmitteln entworfen Theil der Lausiz Sect 8 Weimar 1810 Deutsche Fotothek Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O 388 S G Hayn Berlin 1820 S 204 a b c Datenbankprojekt fur Ahnenforscher im Land Brandenburg der in der Vorversion angegebene Link funktionierte nicht mehr Die entsprechenden Nachweise liessen sich nicht mehr erbringen Evtl mussen die entsprechenden Passagen geloscht werden Postleitzahlenverzeichnis der Deutschen Demokratischen Republik hrsg im Auftrag des Ministeriums fur Post und Fernmeldewesen der DDR vom Zentralen Post und Fernmeldeverkehrsamt ZDB ID 1406081 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walkemuhle Grunow Dammendorf amp oldid 213413330