www.wikidata.de-de.nina.az
Die Olpresse ist eine Vorrichtung zum Auspressen von Ol aus Pflanzensamen oder Fruchten und das zentrale Element einer Olmuhle Sie kommt in zentralen wie auch in dezentralen Olmuhlen zum Einsatz In ihr wird das Pressgut Olfruchte und saaten zu Pflanzenol und Presskuchen verarbeitet Spindelpresse mit scourtinsHebelbaumpresse mit scourtinsInhaltsverzeichnis 1 Verfahren 2 Antike und Mittelalter 3 Neuzeit 3 1 Zylinderloch Schneckenpresse 3 2 Seiherstab Schneckenpresse 4 Produkte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVerfahren BearbeitenWahrend des bei steigender Verdichtung arbeitenden Pressvorgangs durchlauft das Pressgut verschiedene Phasen Bei der Kompression ohne Flussigkeitsabgabe werden zunachst die Pflanzenzellen aufgeschlossen und aus den Hohlraumen entweicht Luft Die eigentliche Olabscheidung erfolgt in der Phase der Kompression mit Flussigkeitsabgabe wahrend der das Porenvolumen sich verringert und zugleich Ol abgegeben wird Nach Beendigung der Olabgabe folgt die Formgebung des Pressruckstands Antike und Mittelalter BearbeitenZwischen antiken 1 und mittelalterlichen Olpressen gibt es keine wesentlichen Unterschiede das von Olmuhlen zerkleinerte Pressgut wurde in aus Palmblattern Hanf oder anderen Materialien gefertigte Korbtaschen franz scourtins gefullt diese wurden in der Presse ubereinander gestapelt und mittels eines Hebebaums der durch Seilwinden etc und Keilholzer etc immer weiter nach unten gedruckt wurde ausgepresst diese Methode erwies sich jedoch im Lauf der Zeit als zu ineffektiv und unpraktisch Bei den spater aufkommenden Spindelpressen mussten die Korbtaschen die im 20 Jahrhundert auch aus Kokosfasern geflochtenen Plastikschnuren oder Metalldrahten gefertigt wurden in der Mitte ein etwa 15 cm grosses Loch haben Das herausfliessende Ol wurde zunachst in einem runden Stein mit einseitigem Ausfluss aufgefangen und von dort in Behaltnisse aus Holz Bottiche Keramik Amphoren Metall Eimer oder Glas Flaschen gefullt Neuzeit BearbeitenWaren Spindelpressen bereits seit der Antike bekannt kommen heute hauptsachlich so genannte Schneckenpressen zum Einsatz Generell arbeiten diese nach dem gleichen Prinzip wie ein Fleischwolf In einem Zylinder wird das Pressgut mittels Schnecke Spindel transportiert und dabei durch Ausquetschen in noch ungereinigtes Trubol und Presskuchen getrennt Das Pressgut wird dem Zylinder durch einen Trichter zugefuhrt Als Bauformen gibt es die Zylinderloch Schneckenpresse und die Seiherstab Schneckenpresse Schneckenpressen denen eine Extraktion nachgeschaltet ist reduzieren den Olgehalt auf ca 20 und werden als Vorpressen bezeichnet In Olmuhlen ohne Extraktion dagegen wird angestrebt den Restolgehalt im Presskuchen moglichst niedrig zu halten ab ca 10 Restolgehalt Zylinderloch Schneckenpresse Bearbeiten nbsp Einzelteile einer IBG Monforts Oekotec Zylinderloch SchneckenpresseIn der Zylinderloch Schneckenpresse befinden sich am hinteren Ende des Zylinders kleine Bohrungen uber die das ausgepresste Ol austritt Dadurch wird das zu pressende Produkt durch die Schnecke gegen eine Mundung gepresst die am Ende des Zylinders angebracht ist Durch die Mundungsoffnung Pressduse werden die festen Bestandteile des Pressgutes Presskuchen in Form von Pellets herausgedruckt Seiherstab Schneckenpresse Bearbeiten nbsp Blick in eine geoffnete Seiherstab Schneckenpresse Das gepresste Ol tritt zwischen den Seiherstaben aus In der Seiherstab Schneckenpresse wird der Zylinder durch parallel angeordnete Stabe gebildet die mit kleinen Spalten versehen rund um die Schnecke angeordnet sind Diese werden Seiherstabe genannt Bei der Verarbeitung des Pressguts wird dieses durch die Schnecke transportiert und dabei tritt das Ol durch die Verquetschung zwischen den Staben aus Die Seiherstabe werden durch Ringe in ihrer Position gehalten Der Presskuchen wird am Ende der Schnecke in Form von kleinen Plattchen ausgeworfen Produkte BearbeitenIn der Olpresse werden Olsaaten und fruchte zu Pflanzenol oder Pflanzenfetten und dem Koppelprodukt Presskuchen auch Olschrote genannt verarbeitet Verwendet werden die Pflanzenole als Lebens und Futtermittel wie auch im technischen Bereich Chemie Biokraftstoffe Beim Verpressen der Olprodukte wird eine moglichst niedrige Temperatur angestrebt Dadurch wird eine hohe Produktqualitat gewahrleistet In grosseren Anlagen zentrale Olmuhlen wird die Pressung durch Extraktion mit Losungsmitteln erganzt um die Olausbeute aus dem Rohstoff zu erhohen Siehe auch BearbeitenKelterLiteratur BearbeitenFNR Handbuch Herstellung von Rapsolkraftstoff in dezentralen Olgewinnungsanlagen PDF 4 5 MB Barbara Eder Franz Eder Pflanzenol als Kraftstoff ISBN 978 3 936896 05 3 Martin Kaltschmitt Hans Hartmann Hermann Hofbauer Hrsg Energie aus Biomasse Grundlagen Techniken und Verfahren Springer Verlag 2009 2 Auflage S 715 716 und 727 728 ISBN 9783540850946 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olpresse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Olpresse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Olmuhle und Olpresse Mittelalter LexikonEinzelnachweise Bearbeiten William Roger Paton John Linton Myres On some Karian and Hellenic oil presses In Journal of hellenic Studies 18 1898 S 209 217 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olpresse amp oldid 238065756