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Die Korallenwurz Corallorhiza trifida gehort zur Gattung Corallorhiza und damit zur Familie der Orchideengewachse Orchidaceae KorallenwurzKorallenwurz Corallorhiza trifida SystematikOrdnung Spargelartige Asparagales Familie Orchideen Orchidaceae Unterfamilie EpidendroideaeTribus CalypsoeaeGattung Korallenwurzen Corallorhiza Art KorallenwurzWissenschaftlicher NameCorallorhiza trifidaChatel Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Beschreibung 3 Verbreitung 4 Standorte und Okologie 5 Naturschutz und Gefahrdung 6 Systematik 7 Bildergalerie 8 Quellen und weiterfuhrende Informationen 8 1 Literatur 8 1 1 Standardliteratur uber Orchideen 8 1 2 Speziellere Literatur 8 2 Einzelnachweise 8 3 WeblinksName BearbeitenDie Art wurde im Jahr 1760 von Jean Jacques Chatelain 1736 1822 als Corallorhiza trifida beschrieben Der Gattungsname bezieht sich auf den korallenartig verzweigten Wurzelstock Rhizom und leitet sich von den griechischen Wortern korallion korallion Koralle und riza rhiza Wurzel ab Das Art Epitheton stammt vom lateinischen trifidus dreispaltig Es ist jedoch unklar was der Beschreiber damit meinte vielleicht bezieht er sich auf die dreiteilige untere Blutenhalfte Blutenform oder die Lippenzeichnung Von den deutschen Namen Wald Korallenwurz Europaische Korallenwurz oder Dreispaltige Korallenwurz konnte sich keine Bezeichnung durchsetzen Beschreibung BearbeitenDie Korallenwurz ist eine mykoheterotrophe Pflanze ohne oder mit nur wenig Chlorophyll Diese Orchideen Art wie auch die Vogel Nestwurz Neottia nidus avis und der Widerbart Epipogium aphyllum sind dauernd auf ihre Mykorrhizapilze angewiesen und parasitieren also gewissermassen auf ihnen 1 man hat das fruher vereinfacht als Saprophyten bezeichnet Saprophyten sind jedoch nur Bakterien und Pilze aber keine Pflanzen Die Korallenwurz ist eine ziemlich unscheinbare zierliche ausdauernde krautige Pflanze Sie hat keine Laubblatter sondern nur wenige dem Stangel anliegende Schuppenblatter Das Rhizom ist ausdauernd und hat eine korallenartige Form An manchen Standorten neigen diese Pflanzen durch Verzweigung des Rhizoms zur Horstbildung Die zwei bis zwolf winzigen Bluten nur 5 mm lang sind wie die ganze Pflanze gelblichgrun gefarbt Die Blutenhullblatter stehen schrag nach vorne ab die zungenformige Lippe Labellum mit zahnartigen Seitenlappen ist weisslich und mit roten Punkten versehen Die Blutezeit dieser Art erstreckt sich insgesamt von Ende April bis in den August hinein differiert aber sehr stark innerhalb des Verbreitungsgebietes So beginnt die Art in den Buchenwaldern der Mittelgebirge schon Ende April zu bluhen Die Blutezeit dauert nur etwa drei Wochen In den polaren Regionen sowie im Hochgebirge wo sie bis in Hohen uber 2000 m NN vorkommt bluht sie dagegen erst im Hochsommer Die Korallenwurz bluht allerdings nicht jedes Jahr und bleibt daher oft an den Wuchsorten unsichtbar nbsp Knospen nbsp Einzelblute nbsp Blutenstande nbsp FruchtstandeDie Chromosomenzahl betragt 2n 42 2 Verbreitung Bearbeiten nbsp Corallorhiza trifida im Biotop einem Kalkbuchenwald in der RhonDie Korallenwurz kommt als einzige Art der Gattung Korallenwurzen Corallorhiza in Europa vor Daher wird sie manchmal auch als Europaische Korallenwurz bezeichnet In Nordamerika und Mittelamerika kommen weitere auch grossere Arten vor 3 Es gibt weltweit 11 Arten 3 Das Verbreitungsareal der Korallenwurz erstreckt sich zirkumpolar uber die temperaten borealen und arktischen Zonen der Nordhalbkugel In Europa ist sie vor allem in Skandinavien und in den Gebirgen heimisch Sie ist eine von funf Orchideenarten die sogar auf Gronland gefunden wurden Je sudlicher sie in Europa vorkommt desto starker wird die Bindung an hohere Gebirgslagen Bereits in den deutschen Mittelgebirgen ist sie nicht in Tieflagen zu finden In den Allgauer Alpen steigt sie im Tiroler Teil bei Holzgau gegen die Vordere Mutte von 1300 bis zu 1500 Metern Meereshohe auf 4 Nach Baumann und Kunkele hat die Art in den Alpenlandern folgende Hohengrenzen Deutschland 50 1620 Meter Frankreich 660 2000 Meter Schweiz 300 2345 Meter Liechtenstein 700 1700 Meter Osterreich 400 1900 Meter Italien 500 2150 Meter Slowenien 150 1480 Meter In Europa kommt sie von 1 2345 Meter vor in Asien bis 3500 Meter Meereshohe 5 Die Korallenwurz ist ein Florenelement der meridional montanen submeridional montanen temperaten borealen und arktischen Florenzone 6 In Deutschland zeigen sich deutliche Verbreitungsschwerpunkte zum einen in den Alpen und im Alpenvorland dann in der Schwabischen und Frankischen Alb und schliesslich von der Rhon nach Thuringen Ausserhalb dieser Gebiete tritt sie nur sehr zerstreut auf Im Nordwesten und Norden fehlt sie ganz Standorte und Okologie BearbeitenDie Korallenwurz kommt im Gebirge und in Nordeuropa vor allem in feuchten Nadelwaldern vor im Mittelgebirge siedelt sie dagegen in Buchen und Laubmischwaldern auf massig trockenen bis humiden Boden Sie wachst gern an pflanzenarmen moosigen oder laubbedeckten Stellen Die Korallenwurz wachst sowohl auf kalkhaltigen als auch auf sauren Boden Die Art gilt als Schattenzeiger Sie findet sich in den Pflanzengesellschaften folgender Verbande oder Unterverbande 2 Verband Luzulo Fagion Unterverband Cephalanthero Fagenion Verband Galio rotundifolii Abietion Verband Alnion Aufschlusselung siehe Pflanzensoziologische Einheiten nach Oberdorfer Die Korallenwurz bleibt zeitlebens von der Versorgung durch die Mykorrhiza abhangig da sie keine grunen Blatter und auch nur sehr wenig Chlorophyll besitzt Vollmykotrophie bzw Mykoheterotrophie Naturschutz und Gefahrdung BearbeitenWie alle in Europa vorkommenden Orchideenarten steht auch die Korallenwurz unter strengem Schutz europaischer und nationaler Gesetze Rote Listen Rote Liste Deutschland 3 Rote Liste Bundeslander Baden Wurttemberg V Bayern Brandenburg Berlin 1 Niedersachsen Bremen 0 Hamburg 0 Hessen 3 Mecklenburg Vorpommern 1 Nordrhein Westfalen 1 Rheinland Pfalz G Saarland Sachsen Anhalt 1 Sachsen 1 Schleswig Holstein 0 Thuringen Die Korallenwurz gilt als gefahrdet Hauptursache dafur sind das insgesamt seltene Auftreten der Art sowie lokale Bedrohungen durch Waldbau Systematik BearbeitenDas Basionym dieser Art wurde von Carl von Linne im Jahr 1753 in seinem Werk Species Plantarum als Ophrys corallorhiza aufgestellt Neben dem gultigen Namen Corallorhiza trifida Chatel 1760 gibt es einige Synonyme die durch Neubeschreibungen entstanden sind Corallorhiza ericetorum Drejer 1843 Corallorhiza intacta Cham amp Schltdl 1828 Corallorhiza innata R Br in W T Aiton 1813 Die Schreibweise Corallorhiza wurde 1996 gegen Corallorrhiza zur Konservierung vorgeschlagen 7 was 1999 von der Nomenklaturkommission befurwortet wurde 8 Im Jahr 2000 wurde die Schreibweise Corallorhiza in die Liste der zu konservierenden Gattungsnamen des St Louis Code aufgenommen 9 VarietatenVon der Korallenwurz wurden zwei Varietaten beschrieben Corallorhiza trifida var verna Nutt Fernald 1946 Corallorhiza trifida var virescens Drejer Farw 1941 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Corallorhiza trifida Habitus nbsp Corallorhiza trifida Habitus nbsp Corallorhiza trifida Bluten nbsp Corallorhiza trifida26 Mai 1996Frankische AlbDeutschland nbsp Corallorhiza trifidaAbbildung in C A M Lindman Bilder ur Nordens FloraStockholm 1917 1927 Tafel 418 nbsp Corallorhiza trifida links Abbildung in Otto Wilhelm Thome Flora von Deutschland Osterreich und der Schweiz Gera 1885 Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Standardliteratur uber Orchideen Bearbeiten Arbeitskreise Heimische Orchideen Hrsg Die Orchideen Deutschlands Arbeitskreise Heimische Orchideen Uhlstadt Kirchhasel 2005 ISBN 3 00 014853 1 Helmut Baumann Siegfried Kunkele Die wildwachsenden Orchideen Europas Franckh Stuttgart 1982 ISBN 3 440 05068 8 Karl Peter Buttler Orchideen Die wildwachsenden Arten und Unterarten Europas Vorderasiens und Nordafrikas Steinbachs Naturfuhrer 15 Mosaik Munchen 1986 ISBN 3 570 04403 3 Robert L Dressler Die Orchideen Biologie und Systematik der Orchidaceae Originaltitel The Orchids Natural History and Classification Harvard University Press Cambridge Mass u a 1981 Ubersetzt von Guido J Braem unter Mitwirkung von Marion Zerbst Bechtermunz Augsburg 1996 ISBN 3 86047 413 8 gutes Werk zum Thema Systematik Hans Sundermann Europaische und mediterrane Orchideen 2 Auflage Brucke Hildesheim 1975 ISBN 3 87105 010 5 John G Williams Andrew E Williams Norman Arlott Orchideen Europas mit Nordafrika und Kleinasien BLV Bestimmungsbuch 25 Ubersetzt bearbeitet und erganzt von Karl Peter Buttler und Angelika Rommel BLV Munchen Bern Wien 1979 ISBN 3 405 11901 4 Speziellere Literatur Bearbeiten Fritz Fuller Limodorum Epipogium Neottia Corallorhiza Orchideen Mitteleuropas 7 Teil Die Neue Brehm Bucherei Band 385 3 Auflage unveranderter Nachdruck der 2 Auflage von 1977 Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 2002 ISBN 3 89432 491 0 Einzelnachweise Bearbeiten Peter Sitte Hubert Ziegler Friedrich Ehrendorfer Andreas Bresinsky Lehrbuch der Botanik fur Hochschulen Begrundet von Eduard Strasburger 34 Auflage Gustav Fischer Stuttgart Jena Lubeck Ulm 1998 ISBN 3 437 25500 2 S 808 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 286 a b Corallorhiza In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 9 Juli 2018 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 404 Helmut Baumann Siegfried Kunkele Orchidaceae In Oskar Sebald u a Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs 1 Auflage Band 8 Seite 423 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3 8001 3359 8 Karl Peter Buttler Orchideen Die wildwachsenden Arten und Unterarten Europas Vorderasiens und Nordafrikas Steinbachs Naturfuhrer 15 Mosaik Munchen 1986 ISBN 3 570 04403 3 John V Freudenstein 1260 Proposal to conserve the name Corallorhiza Gagnebin Orchidaceae with a conserved spelling In Taxon Band 45 Nr 4 1996 S 695 696 JSTOR 1224261 R K Brummitt Hrsg Report for the Committee for Spermatophyta 48 In Taxon Band 48 Nr 2 1999 S 359 371 hier S 363 JSTOR 1224443 Werner Greuter et al International Code of Botanical Nomenclature Saint Louis Code Regnum Vegetabile Band 138 Koeltz Scientific Books Konigstein 2000 ISBN 3 904144 22 7 Appendix IIIA Nomina Generica Conservanda et Rejicienda E Spermatophyta 2 Monocotyledones online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Korallenwurz Corallorhiza trifida Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikispecies Korallenwurz Corallorhiza trifida Artenverzeichnis Corallorhiza trifida FloraWeb de Korallenwurz In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Verbreitungskarten Nordhalbkugel aus Den Nordiska Floran Deutschland Deutschland AHO Schweiz AGEORegionale Links Die Orchideen der Rhon Korallenwurz Corallorhiza trifida AHO Bayern Corallorhiza trifida orchis de Corallorhiza trifida AGEO Schweiz Corallorhiza trifida Die Orchideen Deutschlands Corallorhiza trifidaSiehe auch Liste aller Orchideengattungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korallenwurz amp oldid 236935404