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Sarkow niedersorbisch Zarkow 1 ist ein Wohnplatz im Ortsteil Leissnitz der amtsfreien Stadt Friedland im Landkreis Oder Spree Brandenburg Sarkow war bis zur Eingemeindung nach Leissnitz 1939 eine selbstandige Gemeinde Im ausgehenden Mittelalter und fruhen Neuzeit war Sarkow ein Lehen der in Bohmen angesessenen graflichen Familie von Sternberg SarkowStadt FriedlandKoordinaten 52 5 N 14 13 O 52 081111111111 14 221111111111 44 Koordinaten 52 4 52 N 14 13 16 OHohe 44 m u NNEingemeindung 1 April 1939Eingemeindet nach LeissnitzPostleitzahl 15848Vorwahl 033676Der Wohnplatz Sarkow auf dem Urmesstischblattes 3951 Trebatsch von 1849 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Kirchliche Organisation 4 Sehenswurdigkeiten Freizeit und Naturschutz 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSarkow liegt auf einer gerundeten Halbinsel die in den Schwielochsee hineinragt etwa 4 km sudwestlich der Kernstadt Friedland Die ehemalige Gemarkung grenzte im Nordwesten an Glowe im Norden an Leissnitz und im Osten an die Kernstadt Friedland Der im Suden direkt anschliessende Schwielochsee gehort vollstandig zur Gemeinde Schwielochsee Im Osten bildete das Dammmuhlenfliess auf eine kurze Erstreckung die Gemarkungsgrenze Der Ort ist uber die K6715 von Glowe und uber zwei kleinere Fahrwege direkt von Leissnitz und der Kernstadt Friedland aus zu erreichen Hochste Erhebung ist ein namenloser Hugel nordlich des Ortes der 57 m hoch ist Geschichte BearbeitenDer Ort wurde 1598 als Sarko erstmals urkundlich genannt Es gehorte damals der Familie von Hobegk Hobeck Howegk Hohbeck u a Schreibweisen und war ein Sternbergsches Lehen neben Leeskow Reicherskreuz und der Herrschaft Lieberose Sarkow war ein Lehen der graflichen Familie von Sternberg in Bohmen Angeblich traten Ales Holicky und Zdenek von Sternberg 1454 ihre Burg Purglitz an Konig Ladislaus ab und erhielten dafur die Gerechtsame von Burg und Stadt Cottbus Da die beiden Sternbergs sich aber nicht in den Besitz von Cottbus setzen konnten sollen sie danach ersatzweise die Ritterguter Leeskow und Sarkow sowie die Herrschaft Lieberose als Ausgleich erhalten haben 2 Bisher gibt es fur diese Darstellung in Bezug auf die zwei Ritterguter keine Quellenhinweise Da die meist immer im Zusammenhang mit Leeskow Reicherskreuz und Sarkow genannte Herrschaft Lieberose 1477 unter die Oberlehensherrschaft der Familie Sternberg kam konnte auch die Lehensherrschaft der Sternbergs uber Leeskow Reicherskreuz und Sarkow bis ins 15 Jahrhundert zuruckreichen Beim Prager Frieden und dem Ubergang der Niederlausitz 1635 an das Kurfurstentum Sachsen sicherte sich die Familie Sternberg die Anerkennung der Lehenshoheit uber die Herrschaft Lieberose Leeskow Reicherskreuz und Sarkow 3 Sarkow soll nach Rudolf Lehmann ursprunglich ein Runddorf gewesen sein Die Schmettausche Karte von 1767 87 zeigt ein kurzes zweireihiges Reihendorf Auch das Urmesstischblatt zeigt kein Runddorf sondern ein Rechteckdorf mit unregelmassiger Verteilung der Hauser meist dem Rittergut zugehorig 1708 waren ein Kossat und ein Budner in Sarkow ansassig 1718 ein Kossat und ein Hausler Das Dorf hatte 400 fl Schatzung 1755 hatte das Dorf 31 Einwohner Die durchschnittliche Ernte betrug in neuen Dresdnern Scheffeln 166 Korn 42 Gerste 27 Hafer 6 Erbsen 2 Hopfen und 2 Lein 1809 wohnten ein Kossat und zwei Hausler in Sarkow 1823 waren es wieder nur ein Kossat und ein Budner Allerdings sind in diesen Zahlen die Bewohner des Rittergutes nicht enthalten Nach der Topographisch statistischen Ubersicht hatte das Dorf funf Feuerstellen Haushaltungen Hauser und 38 Einwohner 1844 waren es sechs Feuerstellen und 47 Einwohner Das Urmesstischblatt 3951 Trebatsch von 1846 verzeichnet sudwestlich des Ortes am Ufer des Schwielochsees alte Weinberge Im ostlichen Teil der alten Gemarkung ist am Ufer des Schwielochsees eine Holzablage vermerkt Unerklarlicherweise differieren die Bevolkerungszahlen im Historischen Ortslexikon 4 und Historischem Gemeindeverzeichnis 5 Letztere Zahlen sind daher in Klammern gesetzt Bevolkerungsentwicklung von 1818 bis 1933 4 5 Jahr 1818 1846 1871 1875 1890 1900 1910 1925 1933Einwohner 38 45 51 101 80 35 85 64 116 79 1598 war Dorf und Rittergut Sarkow im Besitz der von Hobegk eine Familie die vor allem in den Herrschaften Beeskow und Storkow ansassig war Nach Ernst Heinrich Kneschke sollen die von Hobeck aber bereits 1579 im Besitz von Garcko gewesen sein was nur ein Schreibfehler fur Sarkow sein kann 6 Um 1600 sass ein Johann von Hobegk auf Sarkow Er war mit einer Tochter des Jobst von Schapelow auf Stremmen verheiratet 7 1641 legte Joachim Ludwig von Hobegk den Lehnseid uber das Rittergut Sarkow ab Er war mit einer Tochter des Wolf von Pannewitz und der Anna Maria von Ponikau von Klein Gaglow Gemeinde Kolkwitz Landkreis Spree Neisse verheiratet 8 1687 leistete Joachim Heinrich von Hobegk den Lehenseid 1723 gehorte Sarkow dem Gottlob Erdmann von Hobegk Nach Gotz Freiherr von Houwald erwarb Georg Anton von der Schulenburg im Jahre 1735 oder wegen Reihenfolge verwechselt fur 1753 Sarkow 9 was schlecht in die Besitzabfolge passt In der Beschreibung des Dorfes durch Houwald ist dieser Erwerb dagegen nicht erwahnt 10 1763 leisteten die Bruder Gottlob Ernst und Wilhelm Friedrich Sohne des Gottlob Erdmann von Hobegk den Lehenseid Am 16 Oktober 1785 verstarb Wilhelm Friedrich von Hobeck und Sarkow fiel an seinen Bruder Gottlob Ernst von Hobeck der am 16 August 1787 erneut mit Sarkow belehnt wurde 11 1801 sass ein von Howey 12 auf Sarkow dem auch das Dorf Glowe gehorte In anderem Zusammenhang schreibt Bratring von den von Hobeck zu Glowe 13 1812 starb ein Ernst von Howeg und Sarkow fiel an Dietrich Ernst Otto Albrecht und Friedrich Ferdinand Bernhard Achatz von der Schulenburg die das Gut 1812 umgehend an Johann Simon August Wollkopf verkauften 14 Im neuen Landbuch ist fur 1828 als Besitzer von Sarkow ein gewisser Bukatsch aufgefuhrt 15 Rudolf Lehmann im Historischen Ortslexikon nennt fur 1840 bereits einen Bethge Die Topographisch Statistische Uebersicht fuhrt fur 1840 Jacob Bethge als Rittergutsbesitzer auf 16 Bereits 1841 war dem Land und Stadtgerichtsassessor Schramm das Patrimonialgericht zu Sarkow ubertragen worden 17 Seit 1852 hatte Friedrich Baath Sarkow als Mannlehen 18 19 Nach Berghaus war das Rittergut 805 Morgen gross 19 Bereits 1856 20 war das Gut in den Besitz des Wilhelm Otto ubergegangen der auch fur 1864 als Besitzer genannt wird 21 Das General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche gibt fur das Jahr 1879 ebenfalls noch Wilhelm Otto als Besitzer an 22 1885 ist Friedrich Mack Besitzer des Rittergutes Sarkow Spatestens bis 1901 ist Sarkow in den Besitz des Johannes Muller ubergegangen der das Gut in einen Saatzuchtbetrieb umwandelte Der Betrieb war bis mindestens 1929 aktiv 23 24 Nach 1945 wurde das Gut in ein Provinzialgut umgewandelt 25 Kirchliche Organisation BearbeitenSarkow war ursprunglich zur wendischen Kirche in Friedland eingekircht zusammen mit Gunthersdorf Leissnitz Lindow Weichensdorf und Zeust Sehenswurdigkeiten Freizeit und Naturschutz BearbeitenDas Gutshaus wurde um 1910 vom damaligen Besitzer von Sarkow Johannes Muller neu errichtet Wahrend der DDR Zeit war es Betriebsferienlager spater auch Restaurant und ist jetzt ein privates Wohnhaus Es wurde in den letzten Jahren vollig renoviert Auf dem ehemaligen Gutsgelande stehen noch drei Scheunen und Teile der fruheren Umfassungsmauer 26 Heute ist Sarkow reiner Wohnort mit einer grossen Bungalowsiedlung in dem es auch Ferienwohnungen zu mieten gibt Es gibt einen Segelclub mit Clubgelande und kleiner Hafenanlage an der Sudostspitze des Sarkower Halbinsel Im Osten zieht sich das Naturschutzgebiet Dammuhlenfliess auf die ehemalige Gemarkung von Sakrow Literatur BearbeitenGotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band III Kreis Lubben 454 S Neustadt an der Aisch Verlag Degener amp Co Inhaber Gerhard Gessner 1984 ISBN 3 7686 4109 0 im Folgenden abgekurzt Houwald Ritterguter 3 mit entsprechender Seitenzahl Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 1 Einleitung und Ubersichten Die Kreise Luckau Lubben und Calau Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 S 219Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag Zarkow in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski de Verein fur Numismatik zu Prag Prasident Leopold Ritter von Sacher Masoch Beschreibung der bisher bekannten bohmischen Privatmunzen und Medaillen Im Verlag des Vereins Prag 1852 Online bei Google Books S 616 Josef Neumann Beschreibung der Bisher bekannten bohmischen Privatmunzen und Medaillen III Abtheilung Munzen der Stadte und Ortschaften 28 Heft Verlag des Verfassers Prag 1870 Online bei Google Books S 628 a b Lehmann Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 1 S 219 a b Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 3 Landkreis Dahme Spreewald PDF Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 4 Graffen Kalau v Kalheim Verlag von Friedrich Voigt Leipzig 1863 Online bei Google Books S 387 Houwald Ritterguter 3 S 191 Gotz Freiherr v Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band VII Kreis Kottbus 278 S Neustadt an der Aisch Verlag Degener amp Co Inhaber Manfred Dreiss 2001 ISBN 3 7686 4206 2 S 86 Houwald Ritterguter 3 S 163 Houwald Ritterguter 3 S 285 286 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Christian Reichsgraf von Sternberg Lehnsherr von Lieberose Sarkow Leeskow und Reicherskreuz Administrator der sternbergischen Lehen im Markgraftum Niederlausitz als Nachfolger seines verstorbenen Vaters Franz Philipp Reichsgrafen von Sternberg belehnt den Ritter Gottlob Ernst von Hobeck Lehnsmitinhaber des Rittergutes Sarkow mit diesem Rittergut Nach dem oben genannten Todesfall aus Seiten des Lehnsherrn und nach dem Tod des mitbelehnten Bruders des Empfangers des am 16 Oktober 1785 verstorbenen Wilhelm Friedrich von Hobeck hat der Empfanger um Neubelehnung nachgesucht weil nach dem Tode seines Bruders das gesamte Lehen auf ihn gefallen ist und wegen seines Alters und kranklichen Umstanden darum gebeten ihn von der personlichen Ablegung der Lehnspflichten fur diesmal zu dispensieren und einen Tag dafur zu bestimmen Als Tag zur Ablegung der Lehnspflicht wurde der 16 August 1787 bestimmt Anerkennung des Hinderungsgrundes fur personliches Erscheinen und Dispensation wie im Lehnbrief von 1746 Juli 30 Der bevollmachtigte Vertreter des Empfangers Johann Christoph Hornemann Oberamtsregierungs Advokat zu Lubben legte an diesem Tag in der Lehnskurie im sternbergischen Majoratshaus in Prag den Lehnseid im Namen des Empfangers ab und erbrachte die ubrigen Leistungen 1787 August 16 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 2 Die Mittelmark und Ukermark enthaltend Maurer Berlin 1805 Online bei Google Books S 442 unter Glowe Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 1 Die allgemeine Einleitung zur Kurmark die Altmark und Prignitz enthaltend Maurer Berlin 1804 Online bei Google Books S 44 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Enthalt u a Inbesitznahme des Gutes Sarkow durch die Bruder Dietrich Ernst Otto Albrecht und Friedrich Ferdinand Bernhard Achatz von der Schulenburg nach Ableben des Eigentumers Ernst von Howeg 1812 Verkauf des Gutes Sarkow an Johann Simon August Wollkopf 1812 Carl von Eickstedt Beitrage zu einem neueren Landbuch der Marken Brandenburg Pralaten Ritter Stadte Lehnschulzen oder Rossdienst und Lehnwahr Creutz Magdeburg 1840 Online bei Google Books S 509 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Harnecker Frankfurt a d O 1844 Univ Bibliothek Frankfurt am Main dort Link auf PDF S 170 Neues Lausitzisches Magazin Band 19 Gorlitz 1841 Nachrichten aus der Lausitz S 23 Online bei Google Books Karl Friedrich Rauer Hand Matrikel der in samtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis und Landtagen vertretenen Ritterguter Berlin 1857 S 112 a b Heinrich Karl Wilhelm Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Band 3 Druck und Verlag von Adolph Muller Brandenburg 1856 S 673 Amtsblatt der Koniglich Preussischen Regierung zu Frankfurt a d O Ausserordentliche Beilage zum Amtsblatt No 41 vom 8 Oktober 1856 S 20 Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Harnecker Frankfurt O 1867 S 193 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche I Konigreich Preussen I Lieferung Provinz Brandenburg Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 PDF S 238 239 Annette Meyer Rudolf Vogel Rote Liste fur gefahrdete Kulturpflanzen in Deutschland Handlungsmoglichkeiten und ausgewahlte Fallbeispiele aus der Region Brandenburg Anhang 9 Historische Zuchtungsaktivitaten in Brandenburg Fachbeitrage des Landesumweltamtes Heft 100 Potsdam 2006 PDF Der Spreewald Deutschlands grosster und schonster Naturpark und seine Bewohner 1929 30 Adressbuch Einwohnerbuch fur den Kreis Lubben die Stadte Lubbenau Vetschau Lieberose Friedland und den ubrigen Spreewald F R Kleinjung Verlagsanstalt Liegnitz 1929 hier zum Download Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Schriftwechsel Berichte und Anweisungen uber die Bewirtschaftung der Provinzialguter Pretschen und Sarkow 1945 1950 Ingrid Reisinger Walter Reisinger Bekannte unbekannte und vergessene Herren und Gutshauser im Land Brandenburg Eine Bestandsaufnahme Band 1 Stapp Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 87776 082 6 S 254 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sarkow Friedland amp oldid 237538809