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Rudolf Hoppe 29 Oktober 1922 in Wittenberge in Brandenburg 24 November 2014 in Giessen war ein deutscher Chemiker der durch Untersuchungen an anorganischen Fluoriden und Oxiden bekannt wurde Rudolf Hoppe um 1990 Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Studium 2 Wissenschaftliche Arbeit 2 1 Zeit in Munster 2 2 Zeit in Giessen 2 3 Lehre 3 Weitere Betatigungen 4 Ehrungen 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAusbildung und Studium BearbeitenHoppe studierte Chemie an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel und wurde 1954 bei Wilhelm Klemm an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster promoviert 1 Die Habilitation erfolgte ebenfalls in Munster 1958 erhielt er die Lehrberechtigung fur das Fach Anorganische Chemie 1965 folgte Hoppe dem Ruf auf den Lehrstuhl am Institut fur Anorganische und Analytische Chemie der Justus Liebig Universitat Giessen den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991 innehatte Wissenschaftliche Arbeit BearbeitenZeit in Munster Bearbeiten Hoppe wurde durch die Darstellung der ersten stabilen Edelgasverbindung XeF2 Xenondifluorid im Jahr 1962 bekannt Bis dahin nahm man allgemein an dass Verbindungen dieser Art nicht existieren konnen Grund hierfur waren einige zuvor gescheiterte Experimente zur Darstellung von Edelgasverbindungen und das Konzept des abgeschlossenen Elektronenoktetts nach dem Edelgase keine Verbindungen eingehen sollten Aus den Eigenschaften der Interhalogenverbindungen von Fluor wurde bereits deutlich dass nur Edelgasfluoride uberhaupt zugangig waren Eine Arbeitsgruppe in Munster hatte seit 1949 50 die Bildungsmoglichkeiten und Eigenschaften von Xenonfluoriden eingehend diskutiert Seit 1951 war sich die Arbeitsgruppe sicher dass XeF4 und XeF2 gegen einen Zerfall in die Elemente thermodynamisch stabil sein mussten Langere Zeit war in Munster geplant gelegentlich Versuche zur Darstellung von Xenonfluoriden durchzufuhren Jedoch gab es hier technische und konzeptionelle Schwierigkeiten Einerseits war Xenon nicht in ausreichender Reinheit zuganglich andererseits hielt man nur eine Drucksynthese zu der man Stahlflaschen mit komprimiertem F2 brauchte fur aussichtsreich Diese F2 Druckflaschen waren seit 1961 von befreundeter amerikanischer Seite zugesagt Bis 1963 konnte eine Ubersendung jedoch nicht stattfinden weil die Ventile der amerikanischen Druckflaschen nicht in Deutschland zugelassen waren und umgekehrt Dennoch gelang es Hoppe 1962 in seiner Arbeitsgruppe Xenondifluorid XeF2 darzustellen und zwar in Form transparenter Kristalle Er liess elektrische Funkenentladungen auf Xenon Fluor Mischungen einwirken Ein erster entsprechender Versuch wurde in den USA von Neil Bartlett am 2 August unternommen Dort erhielt man in den darauf folgenden Tagen Xenontetrafluorid XeF4 Zeit in Giessen Bearbeiten In Giessen setzte Hoppe seine umfangreiche Forschungstatigkeit auf dem Gebiet der Festkorperchemie mit dem Schwerpunkt der Synthese und Charakterisierung von Oxo und Fluorometallaten der Alkalimetalle fort Wahrend seiner Forschungstatigkeit veroffentlichte er uber 650 Artikel in internationalen und nationalen Fachzeitschriften Ausserdem war er jahrelang als wissenschaftlicher Redakteur bei der Zeitschrift fur anorganische und allgemeine Chemie tatig Lehre Bearbeiten Als Hochschullehrer vermittelte er zahlreichen jungen Menschen die Grundlagen seines Faches und Kenntnisse in bestimmten Themengebieten Ausserdem wurden unter Hoppe als Doktorvater insgesamt 114 Doktorandinnen und Doktoranden promoviert Weitere Betatigungen BearbeitenHoppe war als Tierfreund und Unterstutzer von zoologischen Garten bekannt Ehrungen BearbeitenEhrendoktorwurde der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 1983 sowie der Universitat Ljubljana 1990 Preis der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1963 Alfred Stock Gedachtnispreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker 1974 Henri Moissan Medaille der Societe Chimie de France 1986 Jozef Stefan Medaille des gleichnamigen Instituts in Ljubljana 1988 Otto Hahn Preis fur Chemie und Physik 1989 als erster Vertreter der Anorganischen Chemie Lavoisier Medaille der Societe Chimique de France 1995 Ausserdem war Hoppe Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften und Akademien wie der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina seit 1969 sowie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Quellen Bearbeitenchemie master de Prof Rudolf Hoppe chemie master de Abbildungen Xenondifluorid Originalapparatur Hoppes zur Erzeugung von Xenondifluorid Prof Dr Dr h c mult Rudolf Hoppe Memento vom 28 Juni 2009 im Internet Archive im Prignitzlexikon R Hoppe Die Valenzverbindungen der Edelgase In Angewandte Chemie Band 76 Nr 11 1964 S 455 463 doi 10 1002 ange 19640761103 Literatur BearbeitenMartin Jansen Rudolf Hoppe 1922 2014 In Angewandte Chemie Band 127 Nr 7 2015 S 2626 doi 10 1002 ange 201411646 Nachruf auf Rudolf Hoppe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Hoppe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Rudolf Hoppe im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zu und akademischer Stammbaum von Rudolf Hoppe bei academictree org abgerufen am 12 Februar 2018 Normdaten Person GND 137573626 lobid OGND AKS LCCN no2011196434 VIAF 115418977 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoppe RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 29 Oktober 1922GEBURTSORT WittenbergeSTERBEDATUM 24 November 2014STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Hoppe Chemiker amp oldid 234005564