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Die Frauenbewegung in Deutschland konstituierte sich in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts in der Folge von Revolutions und Burgerrechtsbewegungen Sie ist gekennzeichnet von vielfaltigen politischen Interessen was zur Folge hat dass es keine einheitliche Frauenbewegung gibt sondern viele verschiedene Schauplatze frauenpolitischer Aktivitat Inhaltsverzeichnis 1 Erste Deutsche Frauenbewegung 1 1 Allgemeiner Deutscher Frauenverein ADF 1 2 Bund Deutscher Frauenvereine BDF 1 3 Proletarische Frauenbewegung 1 4 Frauenwahlrecht 1 5 Frauenzentrum 1 6 Frauen fur den Frieden 2 Frauenorganisationen zur Zeit des Nationalsozialismus 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Neue oder Zweite Frauenbewegung 5 Frauenbewegung in der DDR 6 Wichtige rechtliche soziale und kulturelle Stationen der Emanzipation in Deutschland 6 1 Bildung 6 2 Politik und offentliche Meinungsbildung 6 3 Beruf 6 4 Ehe Familie und individuelle Selbstbestimmung 6 5 Sexuelle Selbstbestimmung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseErste Deutsche Frauenbewegung BearbeitenNachdem in Frankreich und Grossbritannien infolge der Erklarung der Burger und Freiheitsrechte durch die Franzosische Revolution bereits Frauenrechte 1 proklamiert worden waren entstanden 1848 auch revolutionare Bewegungen in Deutschland Dem Reich der Freiheit werb ich Burgerinnen 2 schreibt Louise Otto Peters in der ersten deutschen Frauen Zeitung die sie 1849 gegrundet hatte Hier wird bereits das Wahlrecht als eine Hauptforderung diskutiert Damit gilt Louise Otto Peters als die Grunderin der deutschen Frauenbewegung Das wichtigste Ziel dieser ersten Generation der Frauenbewegung zu der auch Auguste Schmidt und Henriette Goldschmid gehorten war das Recht der Frauen auf Arbeit und Bildung Dabei sollte die Bildung und die Arbeit der Frauen nicht alleine den Frauen selbst dienen sondern der ganzen Gesellschaft Ausserdem sollte die Bildung und Arbeit den Frauen ein finanziell von den Mannern unabhangiges Leben ermoglichen Fur burgerliche Frauen gab es bis dahin kaum Moglichkeiten zur Berufstatigkeit 3 Allgemeiner Deutscher Frauenverein ADF Bearbeiten nbsp Die Fuhrerinnen der Frauenbewegung in Deutschland in der Gartenlaube 1894 1865 fand in Deutschland zum ersten Mal eine Frauenkonferenz statt bei der der Allgemeine Deutsche Frauenverein gegrundet wurde Ziel dieses ADF war die erhohte Bildung des weiblichen Geschlechts und die Befreiung der weiblichen Arbeit von allen Hindernissen 4 Erste Vorsitzende wurde Louise Otto Peters zweite Auguste Schmidt Offiziell ist dies die Markierung fur die erste deutsche Frauenbewegung die auch als burgerliche Frauenbewegung bezeichnet wird Die Forderung nach dem Frauenwahlrecht wird hier zunachst nicht mehr erhoben Hedwig Dohm 1831 in Berlin geboren zeit ihres Lebens als Frauenrechtlerin Pazifistin Essayistin und Autorin in vielen politischen Diskussionsbereichen unterwegs hat diese erste deutsche Frauenbewegung in der die vorrangigen Ziele das Recht auf Bildung und auf Arbeit waren massgeblich mitgepragt Es gibt keine Freiheit der Manner wenn es nicht eine Freiheit der Frauen gibt 5 Ihr Essay Der Frauen Natur und Recht wurde viel gelesen und hatte grosse Wirkung durch ihre Argumentation Der Satz Die Menschenrechte haben kein Geschlecht blieb vielen im Gedachtnis und ist bis heute evident Widerstand gegen diese Frauenbewegung kam sowohl aus den Reihen der Manner als auch von den Frauen selbst Ein Problem der Frauenbewegung stellte das Verbot in Preussen fur Frauen dar sich politisch zu betatigen Wahrend Frauen sich in anderen deutschen Teilstaaten politisch betatigen konnten war preussischen Frauen bis 1908 verboten sich politisch zu organisieren oder politische Versammlungen zu besuchen auch wenn sie das vielfach unterliefen 6 Das Hauptziel des ADF blieb die Bildung der Frauen und das Recht auf Erwerbstatigkeit 7 Stimmberechtigte Mitglieder im Verein konnten nur Frauen werden Manner waren nur als Berater zugelassen was ihnen den Vorwurf der Mannerfeindlichkeit einbrachte Uberall in Deutschland wurden Ortsvereine gegrundet sodass 1870 die Zahl der Mitglieder bei 10 000 lag 8 Immer mehr Vereine wurden gegrundet die sich das Recht der Frauen auf Bildung und Erwerbstatigkeit auf ihre Fahne geschrieben hatten So grundete Elisabet Boehm 1898 in Ostpreussen den Landfrauenverband Bereits 1866 wurde der Verein zur Forderung der Erwerbstatigkeit des weiblichen Geschlechts in Berlin gegrundet Er wurde Lette Verein nach seinem Grunder Adolf Lette genannt der sich zwar fur die Erwerbstatigkeit der Frauen starkmachte aber sich noch vehement gegen die politische Gleichberechtigung der Frauen aussprach 9 1887 richtete Helene Lange eine Petition an den Preussischen Unterrichtsminister und das Preussische Abgeordnetenhaus Darin forderte sie die wissenschaftliche Ausbildung der Lehrerinnen fur hohere Madchenschulen und die zunehmende Besetzung der Lehrerstellen mit Frauen Diese Gelbe Broschure erregte Aufsehen obwohl sie noch ganz dem traditionellen Frauenbild verhaftet war Die jungen Madchen sollten auf ihre Rolle als Mutter vorbereitet werden entweder als Mutter eigener Kinder oder als Lehrerinnen an Madchenschulen wo sie ihre geistige Mutterschaft einbringen konnten 1889 grundete Helene Lange den Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein in Berlin Ziel dieses Vereins war die Zulassung der Frauen zum Abitur und zum Studium Die politische Beteiligung der Frauen wurde nur als Fernziel diskutiert 10 Bund Deutscher Frauenvereine BDF Bearbeiten 1894 schlossen sich viele der Frauenvereine zum Bund Deutscher Frauenvereine BDF zusammen Mit der Grundung des Dachverbands der burgerlichen Frauenbewegung begann der organisierte Kampf fur bessere Aus und Allgemeinbildung von Frauen und das Recht auf Erwerbsarbeit 11 Die erste Vorsitzende wurde die Leiterin des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins Auguste Schmidt Es sollten Frauenvereine der unterschiedlichsten Parteien und Weltanschauungen aufgenommen werden Dafur wurden die Ziele sehr allgemein gehalten Dennoch wurden die Vereine der proletarischen Frauenbewegung ausgeschlossen mit dem Argument dass diese sozialistischen Arbeiterinnenvereine politisch seien 12 Proletarische Frauenbewegung Bearbeiten Die burgerliche Frauenbewegung hatte sich nur vereinzelt fur die Interessen der Arbeiterinnen eingesetzt Die proletarische Frauenbewegung war eingebettet in die sozialistische Arbeiterbewegung die davon ausging dass die Befreiung der Frau nur moglich war durch eine Veranderung der bestehenden Gesellschaftsform Wichtige Vertreterinnen der proletarischen Frauenbewegung waren Clara Zetkin und Emma Ihrer Das 1879 erschienene Buch von August Bebel Die Frau und der Sozialismus markierte einen Meilenstein in der proletarischen Frauenbewegung Nach und nach wurden innerhalb der Arbeiterorganisationen Forderungen nach gleichem Lohn fur gleiche Arbeit nach Arbeiterinnenschutz aber auch nach einem Frauenwahlrecht gleichen Bildungschancen fur die Frauen laut Seit 1891 erschien die von Clara Zetkin herausgegebene Frauenzeitschrift Die Gleichheit Zwischen der burgerlichen und der proletarischen Frauenbewegung gab es kaum Beruhrungspunkte lediglich bei der Diskussion um eine Neufassung des Burgerlichen Gesetzbuchs argumentierten beide Stromungen gegen die die Frauen benachteiligenden Bestimmungen 13 Frauenwahlrecht Bearbeiten Hauptartikel Frauenstimmrechtsbewegung in Deutschland Um die Jahrhundertwende wurden sehr viele neue burgerliche Frauenvereine gegrundet die sich dem Bund Deutscher Frauenvereine anschlossen 1914 waren 250 000 Frauen uber einen der zahlreichen Frauenvereine Mitglied im BDF Zu den neu gegrundeten Vereinen zahlte der Deutsch evangelische Frauenbund 1899 der Katholische Frauenbund Deutschlands 1903 und der Judische Frauenbund 1904 Ausserdem wurden in dieser Zeit erste Frauenberufsverbande gegrundet Als seit 1908 die Frauen auch Mitglied in politischen Organisationen werden konnten entstanden Frauengruppen innerhalb der Parteien 14 Seit den 1870er Jahren sprachen sich die Feministinnen fur ein Frauenwahlrecht aus so Hedwig Dohm im Jahr 1876 oder Helene Lange 1896 in ihrer programmatischen Schrift Frauenwahlrecht die sie in der renommierten Zeitschrift Cosmopolis veroffentlichen konnte 15 1902 grundeten Anita Augspurg Lida Gustava Heymann Minna Cauer und Helene Stocker den Deutschen Verband fur Frauenstimmrecht in Hamburg Die proletarische Frauenbewegung innerhalb der linken Parteien und der Gewerkschaften setzte sich ebenfalls seit den 1890er Jahren fur ein Frauenstimmrecht ein Wie in zahlreichen anderen Staaten erhielten die Frauen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs das Wahlrecht 16 Frauenzentrum Bearbeiten Die Frauenrechtlerinnen Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg grundeten 1897 in Hamburg das erste deutsche Frauenzentrum in der Paulstrasse 25 Es bot einen Mittagstisch fur Arbeiterinnen und Angestellte einen Kinderhort eine Beratungsstelle als auch Rechtsschutz In den Raumen fanden Veranstaltungen Abendunterhaltungen Vortrage und Vereinsversammlungen statt 17 18 Frauen fur den Frieden Bearbeiten Bereits 1892 grundete Bertha Suttner uberzeugte Pazifistin und Autorin des Antikriegsromans Die Waffen nieder die Osterreichische und die Deutsche Friedensgesellschaft 1914 in der Uberzeugung dass ein Blitzkrieg die Macht der Nation erhalten konne liess sich der Bund der deutschen Frauenvereine vor den Karren des Vaterlandskriegs spannen wahrend der Kriegszeit sollten die Kampfe um die Frauenrechte eingestellt werden Einige jedoch blieben bei ihrer Uberzeugung und riefen zu einem Frauenfriedenskongress auf Lida Gustava Heymann 1868 1943 und Anita Augspurg 1857 1943 Initiatorinnen des Verbands fur Frauenstimmrecht 1902 gelten als Initiatorinnen des 1915 in Den Haag stattfindenden Frauenkongresses zum Frieden Unterstutzt wurden sie von den uberzeugten Pazifistinnen Minna Cauer 1841 1922 Herausgeberin der Zeitschrift Frauenbewegung Hedwig Dohm 1831 1919 Helene Stocker 1869 1943 Rosa Mayreder 1858 1938 und Clara Zetkin 1857 1933 Beim Frauenkongress wurden die Frauen Europas aufgerufen gegen den Krieg zu protestieren Gewalt gegen Frauen wahrend des Kriegs anzuprangern sich fur politische Gleichberechtigung einzusetzen fur internationale Konferenzen mit Frauenbeteiligung fur Abrustung und vieles mehr Es wurde die Internationalen Frauenliga fur Frieden und Freiheit gegrundet der 20 Punkte Katalog des Frauenkongresses soll auf die Formulierung von Prasident Woodrow Wilsons Friedensplans mit eingewirkt haben Frauenorganisationen zur Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenDer Bund Deutscher Frauenvereine loste sich 1933 auf um einer Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten zu entgehen Dies bedeutete das Ende einer eigenstandigen Frauenbewegung in Deutschland Einige Frauenvereine wie der Deutsch evangelische Frauenbund die Haus und Landfrauenvereine und der Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft traten dem nationalsozialistischen Deutschen Frauenwerk bei Dies bildete zusammen mit der NS Frauenschaft die gleichgeschaltete Organisation der Frauen in der Zeit des Nationalsozialismus Ihnen ging es weniger um die Erkampfung von Frauenrechten als vielmehr um die Einbindung der Frauen in die Ziele des Nationalsozialismus Die Frauen verloren 1933 das passive Wahlrecht sie wurden aus den Parlamenten ausgeschlossen Ihre Rolle als Mutter und Hausfrau wurde betont Kurz vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde allerdings wieder die Bedeutung der Frauenerwerbsarbeit erkannt Die Frauen mussten die Arbeitsplatze der im Krieg stehenden Manner besetzen 19 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten1949 trat in Westdeutschland das Grundgesetz in Kraft In Artikel 3 wird die Gleichberechtigung von Mann und Frau garantiert Fur diesen Artikel hatten die Mutter des Grundgesetzes Elisabeth Selbert Helene Wessel Helene Weber und Friederike Nadig gekampft 1949 wurde der Deutsche Frauenrat als Dachverband der verschiedenen westdeutschen Frauenverbande gegrundet der aber als ein Verband von eher konservativen Frauenorganisationen galt Neue oder Zweite Frauenbewegung BearbeitenDie Frauenbewegung die in den 1970er Jahren in Westdeutschland ihren Anfang nahm ist ohne ihre historischen Vorlaufer nicht zu denken Sie umfasste vielfaltige Gruppierungen und unterschiedliche Vorstellungen uber Ziele Organisations und Aktionsformen feministischen Engagements 20 Sie entstand unter dem Eindruck politischer Umwalzungsprozesse Kennzeichnend ist zunachst eine grosse Unwissenheit nicht nur bezuglich der Forderungen und Ziele der ersten deutschen Frauenbewegung sondern auch in Hinblick auf all die Aktivitaten die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges von verschiedenen Fraueninitiativen gestartet worden waren wie die Westdeutsche Frauenfriedensbewegung die Frauenkonferenzen des Deutschen Gewerkschaftsbundes ab 1952 der Deutsche Juristinnenbund Es fehlte 1968 noch jegliches historisches Bewusstsein zur Kontinuitat der Themen und der Aktivitaten der frauenbewegten Gruppen Schulen und Medien waren nicht der Ort diese Informationen weiterzugeben Frauengeschichte war kein Bestandteil geschichtlichen Wissens somit wurden diese Wissensbestande uber lange Zeit unterschlagen Aus der Studentenbewegung heraus entstanden der Sozialistische Deutsche Studentenbund und die Ausserparlamentarische Opposition Als Abgrenzungsbewegung von Seiten der Frauen bildete sich zur Verfolgung eigener politischer Ziele zunachst die Kinderladenbewegung mit dem Ziel mehr Energie fur politische Arbeit freisetzen zu konnen wenn Kinderbetreuung gemeinschaftlich organisiert wird Schnell schlossen sich padagogische und gesellschaftspolitische Diskussionen an Helke Sander Mitbegrunderin des Aktionsrats zur Befreiung der Frau stellte in ihrer Rede zur 23 Delegiertenkonferenz des SDS im September 1968 in Frankfurt eine Forderung auf Wir wollen versuchen schon innerhalb der bestehenden Gesellschaft Modelle einer utopischen Gesellschaft zu entwickeln In dieser Gegengesellschaft mussen aber unsere eigenen Bedurfnisse endlich einen Platz finden 21 Die Nichtreaktion auf diese Rede fuhrte zum Tomatenwurf der den Beginn der Neuen Deutschen Frauenbewegung markiert Von hier aus nahmen erneut politische Diskussionen ihren Ausgang der Abtreibungsparagraph die Kinderbetreuungsfrage gleicher Lohn fur gleiche Arbeit Familienrecht Gewalt gegen Frauen Frauen und Frieden und utopische Lebensentwurfe die uberkommene Setzungen und institutionalisierte Strukturen analysierten und in Frage stellten Die Herausgeberin Alice Schwarzer 22 urteilt Doch gerade die Frauenbewegung entstand bekanntermassen Anfang der 1970er Jahre im Westen nicht zuletzt aus Protest gegen die Linke Alice Schwarzer 2010Frauenbewegung in der DDR BearbeitenIn der DDR waren neben dem staatlich eingerichteten Frauenverband DFD seit dem Beginn der 1980er Jahren auch einige kleine informelle Frauengruppen aktiv die sich als Teil einer nichtstaatlichen Frauenbewegung in der DDR verstanden 23 meist unter dem Dach der Kirche Themen waren Gewalt gegen Frauen Gentechnologie Kindergartenprogramme und die Beziehung zwischen den Geschlechtern Ulrike Poppe grundete 1980 nach dem Westberliner Vorbild in ihrer Erdgeschoss Wohnung im Prenzlauer Berg den einzigen autonomen Kinderladen in der DDR 1983 liess das Stadtbezirksgericht den Kinderladen angeblich wegen Wohnraumbedarfs raumen Die Eltern erfuhren nichts davon Im selben Jahr wurde Poppe zusammen mit Barbel Bohley und anderen aus der ostdeutschen Gruppe Frauen fur den Frieden wegen Landesverrats und konspirativer Westverbindungen verhaftet 24 Ab 1984 veranstalten die Gruppen jahrliche Frauentreffen und bildeten Netzwerke angestrebt war eine Frauenfriedensbewegung in der DDR Frauen und Frauengruppen trugen die Oppositionsbewegung mit Ostdeutsche Feministinnen und Burgerrechtlerinnen wie Barbel Bohley Katja Havemann Ulrike Poppe und Marianne Birthler stiessen die Friedliche Revolution in der DDR mit an 25 Am 3 Dezember 1989 grundeten mehr als 1200 Frauen aus unterschiedlichen Zusammenhangen den Unabhangigen Frauenverband UFV und verabschiedeten ein Manifest fur eine autonome Frauenbewegung Der UFV verlor mit der Wiedervereinigung zunehmend an Bedeutung und wurde 1998 aufgelost 26 Im April 1990 fand in Ostberlin der erste Kongress Frauen in Ost und West statt auf dem sich Ost und Westfrauenbewegung austauschten mit dem Ziel einer gemeinsamen feministischen Strategie zum Einigungsprozess 27 Wichtige rechtliche soziale und kulturelle Stationen der Emanzipation in Deutschland BearbeitenWesentliche Schritte der Gleichberechtigung der Frau sind auch in Deutschland erst im 20 Jahrhundert erfolgt Bildung Bearbeiten 4 Jahrhundert und vorher In Deutschland erhalten judische Kinder ihren Unterricht gemass den religiosen Vorschriften zuhause Jungen zunachst durch den Vater spater durch den Rabbi Madchen werden von der Mutter unterrichtet 1524 fordert der Reformator Martin Luther in seiner Schrift An die Rad s herrn aller stedte deutsches lands das sie Christliche schulen auffrichten und hallten sollen die Einrichtung stadtischer Schulen fur Jungen und Madchen Luthers Anspruch nach sollten die Kinder nicht alleine die Sprachen und Historien horen sondern auch singen und die Musica mit der ganzen Mathematica lernen Damit die Kinder ihren Eltern weiterhin im Haushalt oder bei deren Gewerbe assistieren konnten sollte sich der Schulbesuch auf taglich zwei Stunden fur die Knaben bei den Madchen auf eine Stunde taglich beschranken 1529 errichtet Magdalena von Staupitz in Grimma eine der ersten Elementarschulen fur Madchen Zum Unterrichtsstoff gehoren Handarbeiten Musizieren Mathematik Geschichte und Religion Von Staupitz war 1523 mit Martin Luthers spaterer Gattin Katharina von Bora aus dem Kloster geflohen Die ehemalige Nonne spater verheiratete Geuder fuhrte die Schule bis zu ihrem Tod 1548 Das Institut selbst bestand bis ins 19 Jahrhundert hinein 16 17 Jahrhundert Neue katholische Frauenorden wie die Ursulinen 1535 in Italien 1639 in Deutschland die Katharinerinnen 1571 und die Englischen Fraulein 1609 in England 1620 vorubergehend seit 1627 dauerhaft in Deutschland verpflichten sich der Madchenbildung Neben dem Lesen und Schreiben erlernen sie Handarbeiten und weitere Fertigkeiten fur den Haushalt 1592 Das lutherisch reformierte Herzogtum Pfalz Zweibrucken fuhrt als erstes Land der Erde die allgemeine Schulpflicht fur Madchen und Knaben ein 1754 Dorothea Erxleben wird nach einer Ausnahmegenehmigung des preussischen Konigs Friedrich des Grossen an der Universitat Halle als erste Frau in Medizin promoviert 1802 In Hannover wird die erste stadtische hohere Tochterschule gegrundet Weitere teils privat teils unter stadtischer Regie gefuhrte Einrichtungen folgen in ganz Deutschland Die Hoheren Tochterschulen unterrichten Madchen anfangs bis zum 14 spater auch bis zum 16 Lebensjahr Der maximal erreichbare Bildungsabschluss entspricht bis um das Jahr 1890 etwa der Mittleren Reife 1893 Eroffnung des ersten deutschen Madchengymnasium durch den Verein Frauenbildungs Reform in Karlsruhe 1896 legen am Luisengymnasium Berlin und damit erstmals in Preussen sechs junge Frauen das Abitur ab 1896 Erstmalige Zulassung von Frauen als Gasthorerinnen an preussischen Universitaten in Vorbereitung auf die Oberlehrerinnenprufung Gasthorern stehen nicht alle Vorlesungen offen auch konnen sie weder Prufungen ablegen noch Abschlusse erwerben 1899 wird an preussischen Universitaten Frauen das Medizin oder pharmazeutische Studium erlaubt 1900 Uneingeschranktes Frauenstudium im Grossherzogtum Baden als erstem deutschen Land 1908 Endgultige Gleichstellung der Madchen und Knabenausbildung in Preussen Die sogenannte Madchenschulreform integriert die Hoheren Madchenschulen in das System der Hoheren Lehranstalten Damit ist ein gleichwertiger Unterricht sowie die Zulassung zu Abitur und Studium gewahrleistet Das bisherige Madchenabitur hatte nicht automatisch zum Universitatsbesuch berechtigt Ab den spaten 1950ern wird schrittweise die Koedukation eingefuhrt seit 1945 in der Deutschen Demokratischen Republik 1986 Erster Lehrstuhl fur Historische Frauenforschung in Bonn Politik und offentliche Meinungsbildung Bearbeiten 1791 Erklarung der Rechte der Frau und Burgerin durch die Franzosin Olympe de Gouges Die zeitgenossische Breitenwirkung des Textes ist historisch umstritten er wurde 1972 von Hannelore Schroder wiederentdeckt und 1977 vermutlich erstmals auf Deutsch veroffentlicht 1848 Die Marzrevolution bringt den Frauen das bald von der Reaktion schon wieder aufgehobene Vereins und Versammlungsrecht 1849 Grundung der zwischen 1850 und 1853 schrittweise verbotenen Frauen Zeitung in Grossenhain Konigreich Sachsen 1850 In Sachsen verbietet das Lex Otto mit Blick auf die Frauen Zeitung Frauen die Herausgabe von Zeitungen und sogar die redaktionelle Mitarbeit 1850 Das preussische Vereinsgesetz untersagt Frauen den Beitritt in politische Vereine und Parteien Ebenfalls verboten ist ihnen der Besuch politischer Versammlungen und Sitzungen 1853 untersagt auch Preussen Frauen die Herausgabe von Zeitungen siehe Frauen Zeitung 1865 Grundung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins ADF ab 1928 Deutscher Staatsburgerinnenverband Ziel ist anfangs unverheirateten Frauen aus burgerlichen Schichten ein erweitertes Spektrum an Erwerbsarbeit zu offnen nach Ansicht der Vereinsgrunderin Louise Otto Peters waren Proletarierinnen aus Armut ohnehin zur Erwerbsarbeit gezwungen Neu ist dass ein Frauenverein erstmals ohne Manner organisiert und allein von Frauen gefuhrt wird Die Zeitschrift Neue Bahnen Louise Otto Peters Auguste Schmidt etabliert sich als Sprachrohr des ADF sie wird 1920 durch der Monatszeitschrift Die Frau in der Gemeinde ersetzt 28 1866 In Berlin grundet Wilhelm Adolf Lette den Verein zur Forderung der Erwerbsfahigkeit des weiblichen Geschlechts kurz Lette Verein Die berufspolitischen Ziele ahneln jenen des ADF ohne aber auf eine politisch soziale Frauenemanzipation hinwirken zu wollen Die Erwerbsarbeit soll den naturlichen Berufs als Mutter und Hausfrau nicht beeintrachtigen siehe auch Abschnitt Beruf 1866 Grundung des Vaterlandischen Frauenvereins durch die preussische Konigin Augusta Hervorgegangen aus der militarischen Verwundetenpflege propagiert der national und konservativ ausgerichtete Verein die Rolle der Frau als Mutter und Heilerin Versehen mit einer weiblichen Vorsitzenden Louise Gabriele Marie von Itzenplitz 1866 67 Charlotte Clementine von Itzenplitz 1867 1916 ist der Gesamtvorstand mit Frauen und Mannern paritatisch besetzt Der Verein zahlt rasch mehr als eine halbe Million weibliche Mitglieder 1891 Auf Initiative Clara Zetkins fordert die SPD fordert im Erfurter Grundsatzprogramm das allgemeine Frauenwahlrecht 1894 Formierung des Bundes Deutscher Frauenvereine BDF in Berlin als politisch gemassigter burgerlich gepragter Dachverband der Frauenvereine 1897 Der Sozialdemokrat August Bebel publiziert sein Buch Die Frau und der Sozialismus Zentrale These des vielfach aufgelegten Werks ist dass eine vollstandige Emanzipation der Frau unter den Bedingungen des Kapitalismus nicht zu verwirklichen sei 1908 Das Reichsvereinsgesetz ermoglicht Frauen den Beitritt in explizit politische Vereine und Parteien Damit kann mit Luise Zietz erstmals eine Frau in den Vorstand der SPD einziehen 1915 Grundung der Internationalen Frauenliga fur Frieden und Freiheit IFFF Die Mitbegrunderinnen Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann kritisieren Militarismus und Krieg aus spezifisch feministischer Perspektive und erklaren sie zu Resultaten mannlicher Herrschaft Frauen wurden als Gebarmaschinen missbraucht 1918 Allgemeines Frauenwahlrecht die erste Reichstagswahl mit Frauenwahlrecht findet 1919 statt 1918 Erste deutsche Ministerin wird Minna Fasshauer in der Sozialistischen Republik Braunschweig als Volkskommissarin fur Volksbildung 1933 1945 In der Ara des Nationalsozialismus werden neben den Mannern auch die Frauen in verschiedener Form in den NS Organisationen erfasst und indoktriniert Glaube und Schonheit NS Frauenschaft Deutsches Frauenwerk berufstatige Frauen in der Deutschen Arbeitsfront DAF 1941 sind rund 6 Millionen weibliche Personen entsprechend organisiert also jede funfte Frau uber 18 Jahren Fur Madchen zwischen 14 und 18 Jahren ist seit 1936 die Mitgliedschaft im BDM verpflichtend 1949 Gleichberechtigung von Frauen und Mannern im Grundgesetz und in der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik verankert 1953 In der DDR ubernimmt Hilde Benjamin als Ministerin das Justizressort 1961 In der Bundesrepublik Deutschland wird mit Elisabeth Schwarzhaupt CDU zum ersten Mal eine Frau Bundesministerin Ressort Gesundheitswesen 1972 Erste Prasidentin des Deutschen Bundestages wird Annemarie Renger SPD 1993 Heide Simonis SPD wird erste Ministerprasidentin eines Bundeslandes Schleswig Holstein 1999 Einfuhrung der Gender Mainstreaming Strategie durch die Bundesregierung Kabinett Schroder I zur Forderung der Gleichberechtigung von Mann und Frau 2005 Mit Angela Merkel CDU ubernimmt erstmals eine Frau das Amt des deutschen Bundeskanzlers 2006 AntidiskriminierungsgesetzBeruf Bearbeiten 1865 66 Grundung des ADF und des Lette Vereins 1872 beginnt an den Schulen des Lette Vereins der Unterricht Neben klassischen Frauenberufen wie Handarbeitsstickerin werden technisch orientierte Berufsfelder angeboten u a Telegraphistin Buchbinderin und Sekretarin der Sekretarsberuf war damals noch eine Mannerdomane siehe auch Abschnitt Politik 1903 Mit dem Eintritt in den Polizeidienst gelingt Henriette Arendt der Einbruch in einen klassischen Mannerberuf Arendt wird in Stuttgart die erste uniformierte deutsche Polizistin Polizeiassistentin bzw Polizeifursorgerin Ihr Aufgabenbereich ist auf den Umgang mit weiblichen Prostituierten und die Kinderhilfe beschrankt In den 1920er Jahren grunden Baden und Sachsen jeweils eine uniformierte weibliche Schutzpolizei WP Eine Weibliche Kriminalpolizei WKP organisieren Hamburg Leitung Josephine Erkens und Preussen Leitung Friedrike Wieking Die uniformierten nicht bewaffneten WP Einheiten werden in der NS Zeit aufgelost die WKP dagegen 1937 reichsweit eingefuhrt und reorganisiert 1912 Die Technische Universitat Berlin diplomiert mit Elisa Leonida Zamfirescu die erste Chemie Ingenieurin Europas 1914 1918 Wahrend des Ersten Weltkrieges werden Frauen erstmals massenhaft zur Unterstutzung des Militarapparats Sanitatsdienst und der Kriegswirtschaft Landarbeit Rustungsarbeit herangezogen Neben dem DRK stellen der Johanniterorden der Malteserorden und der St Georgsorden freiwillige Krankenpflegerinnen zur Verfugung Bei Kriegsbeginn zahlen die Organisationen gemeinsam etwa 11 000 Krankenschwestern Der kaiserliche Kommissar der freiwilligen Krankenpflege konnte ausserdem uber etwa 40 000 Ordensschwestern und Diakonissinnen verfugen Hinzu kommen Schwesternhelferinnen von denen alleine das DRK im ersten Kriegsjahr 20 000 in Schnellkursen ausbildet Von den schatzungsweise 213 000 freiwilligen Krankenpflegern beiderlei Geschlechts die bis 1918 Kriegshilfsdienst in der Verwundetenpflege leisten sind knapp die Halfte Frauen Den Grundstein fur die Einbindung der weiblichen und mannlichen freiwilligen Krankenpflege in den Militarapparat hatte die Kriegs Sanitats Ordnung von 1878 gelegt Sie bestimmte dass die freiwillige Krankenpflege im Kriegsfall militarischem Befehl zu unterstellen und damit zentral zu organisieren sei Die Modalitaten regelte die Felddienst und Etappenordnung von 1887 Zahlenmassig weitaus grosser ist der Anteil in der Kriegswirtschaft tatigen Frauen Anfang 1918 zahlt das Preussische Kriegsministerium 4 Millionen Frauen die mit kriegswichtigen Arbeiten betraut sind darunter 750 000 Frauen in der Rustungsindustrie Eine allgemeine Dienstpflicht existiert bis Kriegsende nicht obwohl sich im August 1916 die 3 OHL unter Hindenburg und Ludendorff mit einer entsprechenden Forderung betreffend alle Frauen zwischen 15 und 60 Jahren durchzusetzen versucht Seit 1916 hilft indes die Frauenarbeitszentrale innerhalb des neu gegrundeten Kriegsamts des preussischen Kriegsministeriums bei der systematischen Eingliederung von Frauen in die Kriegswirtschaft Zur Leiterin wird Marie Elisabeth Luders berufen Seit Anfang 1918 streiken auch zahlreiche Arbeiterinnen fur einen baldigen Frieden und eine Verbesserung der schlechten Versorgungslage Bekannt wird der Frauenstreik von rund 1 700 Arbeiterinnen der Deutschen Waffen und Munitionsfabrik in Berlin Wittenau vom 17 22 August 1918 1933 1945 Obwohl das NS Regime die Rolle der Frau als jene der Gattin und Mutter definiert kann es auf weibliche Arbeitskraft nicht verzichten Noch im Mai 1939 sind von 31 Millionen Frauen zwischen 14 und 65 Jahren 14 6 Millionen Frauen ganz oder halbtags beschaftigt Die Zahl bleibt sogar wahrend des Krieges weitgehend konstant mit einem Tief im Mai 1941 14 1 Mio und einem Hoch im September 1944 14 9 Mio davon arbeiten knapp 8 Millionen in der Rustungsindustrie Zum Vergleich 1944 erreicht Grossbritannien in der ersten Jahreshalfte einen wesentlich hoheren Mobilisierungsgrad von 17 2 Mio Frauen sind 10 Mio beschaftigt 61 in Deutschland sind es nur 14 3 Mio 46 Daneben mussen 1944 in Deutschland etwa 1 5 Millionen auslandische Frauen Zwangsarbeit leisten neben 6 1 Mio mannlichen Zwangsarbeitern 1935 Nach der Wiedereinfuhrung der Wehrpflicht durch den NS Staat Wehrgesetz vom 16 Marz 1935 verfugt das Wehrgesetz vom 21 Mai 1935 die Dienstpflicht der Frau im Falle des Krieges Mit dem Aufbau des Reichsarbeitsdienstes RAD unterliegen seit Juni 1935 alle Deutschen beiderlei Geschlechts der Arbeitspflicht Nun konnen auch Arbeitsmaiden fur ein halbes Jahr eingezogen werden 1939 1945 Wahrend des Zweiten Weltkrieges unterstutzen den Militarapparat rund 500 000 weibliche Luftschutzwarte etwa ebenso viele Frauen im DRK Sanitatsdienst sowie 500 000 bis 600 000 Wehrmachts und SS Helferinnen Letztere leisten Dienst z B als Burokrafte und Assistentinnen in ruckwartigen Staben und in der Reichsluftverteidigung als Hilfskanoniere bei der Flak oder als SS Aufseherinnen in Konzentrations und Vernichtungslagern Mit der drohenden Niederlage im Zweiten Weltkrieg weicht ein Geheimbefehl des OKW 28 Februar 1945 das Waffenverbot fur Frauen auf Martin Bormann Chef der NSDAP Reichskanzlei erlaubt in einem Rundschreiben 5 Marz 1945 den NSDAP Gauleitern Frauen zu deren Selbstschutz an Handfeuerwaffen auszubilden Adolf Hitler genehmigt im Februar 1945 sogar die probeweise Aufstellung eines Frauenbataillons wozu es aber infolge der baldigen deutschen Kapitulation nicht mehr kommt 1946 In Schleswig Holstein organisiert die britische Besatzungsmacht eine weibliche uniformierte Schutzpolizei die trotz Erfolgs 1952 aufgelost wird Die Polizistinnen sind meist mit Verkehrs Sexual oder Familienangelegenheiten betraut und tragen weiterhin keine Schusswaffe Erst in den spaten 1960er Jahren erfolgt die Zulassung von Frauen fur den allgemeinen Kriminaldienst und die gehobenen Laufbahn Kommissar in Sie erhalten erstmals Schiessunterricht und werden entsprechend bewaffnet Die erneute Aufstellung weiblicher jetzt bewaffneter Schutzpolizisten geschieht 1980 in West Berlin Ausbildungsbeginn 1978 die westdeutschen Bundeslander folgen bis Ende des Jahrzehnts 1952 Das Mutterschutzgesetz verbessert die Rechtsstellung von Schwangeren und Muttern am Arbeitsplatz Fur Beamtinnen werden spater besondere Regelungen erlassen 1954 Das Beschaftigungsverbot fur verheiratete Frauen im offentlichen Dienst wird annulliert 1958 Aufhebung des Lehrerinnenzolibats 1958 Das Gleichberechtigungsgesetz schafft das Recht des Ehemanns das Arbeitsverhaltnis seiner Frau jederzeit fristlos zu kundigen ab 1975 Als erste deutsche Orchesterdirigentin wird Hortense von Gelmini international bekannt 1975 treten die ersten Frauen in die Bundeswehr ein und erobern mit dem Militar eine weitere Mannerdomane Zunachst werden nur bereits approbierte Arztinnen Zahnarztinnen Tierarztinnen und Apothekerinnen als Sanitatsoffiziere ubernommen Erst 1989 erfolgt die Einstellung von weiblichen Sanitatsoffizieranwartern 1991 von weiblichen Mannschaften und Unteroffizieren im Sanitats und Musikdienst Seit 2001 sind alle Laufbahnen uneingeschrankt fur Frauen geoffnet d h auch in Kampfeinheiten In der Nationalen Volksarmee der DDR konnten Frauen von Anfang an freiwillig in den medizinischen und ruckwartigen Diensten dienen seit 1984 auch als Offiziere 1992 Das Bundesverfassungsgericht hebt das Verbot der Nachtarbeit fur Fabrikarbeiterinnen auf 1994 Jutta Limbach wird erste Prasidentin des Bundesverfassungsgerichts 2001 Das Bundesgleichstellungsgesetz tritt in Kraft 2004 Die Niederlanderin Karin Dorrepaal ruckt als erste Frau in den Vorstand eines DAX Unternehmens auf Ehe Familie und individuelle Selbstbestimmung Bearbeiten 1900 Ledige Frauen erhalten die uneingeschrankte Geschaftsfahigkeit 1958 Das Gleichberechtigungsgesetz siehe oben hebt das alleinige Bestimmungsrecht des Ehemanns uber Frau und Kinder auf Der Mann bestimmt nicht mehr allein den Wohnort von Frau und Kindern Das in die Ehe eingebrachte Vermogen durfen Frauen nun selbst verwalten Die Zugewinngemeinschaft wird gesetzlicher Guterstand was eine vermogensrechtliche Besserstellung der meist einkommenslosen Haus und Ehefrauen bedeutet Frauen durfen nun den Fuhrerschein ohne Erlaubnis des Vaters oder Ehemanns erwerben 1958 wird nach einem Bundesverfassungsgerichtsurteil das Ehegattensplitting anstelle der steuerlichen Gesamtveranlagung eingefuhrt 1959 Das Bundesverfassungsgericht erklart jene ins Gleichberechtigungsgesetz ubernommene Regelungen des Gehorsamsparagraphen 1958 entfallen vorher 1354 BGB fur nichtig die dem Vater die letzte Entscheidung Stichentscheid in Erziehungsangelegenheiten des Kindes einraumten und dem Vater die gesetzliche Alleinvertretung des Kindes uberliessen 1976 Der Name der Frau kann von den Ehegatten statt dem Namen des Manns als Familienname gewahlt werden 1977 Bei Ehescheidungen tritt das Zerruttungsprinzip an die Stelle des Schuldprinzips Damit andert sich auch das Unterhaltsrecht bis dahin hatte der schuldig geschiedene Ehepartner keinen Anspruch auf Unterhalt durch den Ex Partner 1977 Abschaffung der Hausfrauenehe Frauen mussen nicht mehr den Haushalt fuhren 1978 Erstes Frauenhaus Baden Wurttemberg 1986 Einfuhrung von Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub 1991 verwirft das Bundesverfassungsgericht den Grundsatz dass der Nachname des Mannes Ehename wird wenn das Paar sich nicht auf einen Nachnamen einigt Sexuelle Selbstbestimmung Bearbeiten 1961 Die Zulassung der Antibabypille in der Bundesrepublik Deutschland ermoglicht Frauen eine von der Mitwirkung des Mannes unabhangige Schwangerschaftsverhutung Anfangs erhalten sie nur verheiratete Mutter auf arztliches Rezept 1965 folgt die DDR mit der Wunschkindpille 1973 Reform der Kuppeleiparagraphen in der Bundesrepublik Deutschland 180 und 181 StGB in der DDR 1968 abgeschafft die die Verschaffung von Gelegenheit der Unzucht als Kuppelei grundsatzlich unter Strafe stellten Das galt bisher auch dann wenn die sexuellen Handlungen von unverheirateten oder nicht miteinander verheirateten Erwachsenen vorgenommen wurden Das betraf bis dahin u a die Vermietung von Hotelzimmern an nicht miteinander verheiratete Erwachsene jedoch auch Eltern die dem der erwachsene n Freund Freundin ihres erwachsenen Kindes die gemeinsame Ubernachtung in der elterlichen Wohnung erlaubten Die Reform der Kuppeleiparagraphen die abgewandelt weiterhin bei Minderjahrigen gelten bedeutet einen wichtigen Schritt hin zur sexuellen Selbstbestimmung von Mann und Frau 1974 bis 1976 wird durch Novellierung des Paragraph 218 in der Bundesrepublik Deutschland die Abtreibung erleichtert Die zunachst beschlossene Fristenlosung Abtreibung wie in der seit 1972 in der DDR geltenden Regelung wahrend der ersten 12 Wochen straffrei allerdings in der Bundesrepublik mit Beratungspflicht wird vom Bundesverfassungsgericht fur verfassungswidrig erklart und deshalb durch das Indikationenmodell ersetzt Abtreibung nur bei Gefahrdung des Lebens oder der Gesundheit der Mutter Zeugung durch bestimmte Sexualdelikte wie z B Vergewaltigung drohender Behinderung des Kindes oder sozialer Notlage zulassig 1992 zwei Jahre nach der Wiedervereinigung wird beim Schwangerschaftsabbruch erneut eine Fristenlosung mit Beratungspflicht beschlossen Der Schwangerschaftsabbruch ohne Indikation wird vom Bundesverfassungsgericht 1993 wieder fur verfassungswidrig erklart diesmal wird indes nicht verlangt dass er auch bestraft werden muss 1997 Auch in der Ehe werden erzwungene sexuelle Handlungen als sexuelle Notigung bzw Vergewaltigung strafbar vorher nur als einfache Notigung strafbar 1998 Wegfall des 1300 BGB der bei Verlobten Entschadigungszahlungen des Mannes Kranzgeld im Fall der Nichtheirat nach erfolgtem Beischlaf vorsah Unverheiratete Frauen die infolge einvernehmlichen Beischlafs ihre Jungfraulichkeit verloren haben gelten damit gesetzlich nicht mehr als beschadigt 2016 neues Sexualstrafrecht Nein heisst Nein Literatur BearbeitenMarie Madeleine Owoko Chiffrierte Matrix Korperlichkeit en in der burgerlichen Frauenbewegung in Kontext zeitgenossischer korperdiskursiver Lehren 1880 1933 Hamburg 2020 ISBN 978 3 339 11920 9 Julia Encke Tomatenaktion FAS Nr 5 2018 vom 4 Februar 2018 S 46 Barbara Holland Cunz Die alte neue Frauenfrage 1 Auflage 2003 Inhaltsverzeichnis Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 ISBN 3 518 12335 1 Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland 1 Auflage 1982 Niedersachsische Landeszentrale fur Politische Bildung Lizenzausgabe fur die Bundeszentrale fur politische Bildung 5 Auflage Inhaltsverzeichnis Ausgabe Hannover 1997 Bonn 1997 ISBN 3 89331 276 5 Florence Herve Geschichte der deutschen Frauenbewegung Pahl Rugenstein Koln 1988 ISBN 3 7609 1086 6 Irmgard Maya Fassmann Judinnen in der deutschen Frauenbewegung 1865 1919 Olms Hildesheim 1996 ISBN 3 487 09666 8 Angelika Schaser Frauenbewegung in Deutschland 1848 1933 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2006 ISBN 3 534 15210 7 Margrit Twellmann Die deutsche Frauenbewegung Ihre Anfange und erste Entwicklung 1843 1889 Dissertation Universitat Marburg 1968 erste Verlagsausgabe 1972 Athenaum Verlag Kronberg 1976 ISBN 3 7610 4112 8 Corinne Bouillot Auferstanden aus Ruinen Die Frauenbewegung in der DDR Bundeszentrale fur politische Bildung 8 September 2008 Annett Groschner Berolinas zornige Tochter 50 Jahre Berliner Frauenbewegung FFBIZ Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 9819561 1 5 Elisabeth Zellmer Tochter der Revolte Frauenbewegung und Feminismus der 1970er Jahre in Munchen Oldenbourg Verlag Munchen 2011 ISBN 978 3 486 70254 5Weblinks BearbeitenDigitales Deutsches FrauenarchivEinzelnachweise Bearbeiten Olympe de Gouges hatte 1791 in Paris die Erklarung der Rechte der Frau und Burgerin veroffentlicht Herve Florence Hrsg Geschichte der deutschen Frauenbewegung Pahl Rugenstein Koln 1988 Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 15 Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 17 Dohm Hedwig Die wissenschaftliche Emanzipation der Frau Wedekind und Schwieger Berlin 1874 Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 20 Gisela Bock zeigt in ihrem Aufsatz dass die Erzahlung vom deutschen Sonderweg mit der besondere Ruckstandigkeit der Frauenbewegung sich nicht aufrechterhalten lasst Bock Das politische Denken des Suffragismus Deutschland um 1900 im internationalen Vergleich in dies Geschlechtergeschichten der Neuzeit Ideen Politik Praxis Gottingen 2014 168 203 Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 22 Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 22 Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 24 Gisela Notz Institutionalisierte Frauen bewegungen und politiken Gewerkschaften Parteien Christliche Kirchen In Kortendiek Beate Riegraf Birgit Sabisch Katja Hrsg Handbuch Interdisziplinare Geschlechterforschung VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2019 ISBN 978 3 658 12495 3 S 921 Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 30 Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 30ff Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 38f Gisela Bock Das politische Denken des Suffragismus Deutschland um 1900 im internationalen Vergleich in dies Geschlechtergeschichten der Neuzeit Ideen Politik Praxis Gottingen 2014 168 203 hier 177 180 Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 44f Ute Gerhard Frauenbewegung und Feminismus Eine Geschichte seit 1789 C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 56263 1 S 74 Lida Gustava Heymann Anita Augspurg 1897 Uber das erste deutsche Frauenzentrum in Hamburg Auszuge aus den Memoiren Heymanns in Frauen Media Turm Feministisches Archiv und Bibliothek Rosemarie Nave Herz Die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Bonn 1993 S 52ff Kristina Schulz Frauenbewegungen im deutschsprachigen Raum Geschlecht und soziale Bewegung In Kortendiek Beate Riegraf Birgit Sabisch Katja Hrsg Handbuch Interdisziplinare Geschlechterforschung VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2019 ISBN 978 3 658 12495 3 S 915 Elefanten Press Verlag Heiss und Kalt Die Jahre 1945 69 Elefanten Press Berlin 1993 Herausgeberin Emma auf ihrer Website 8 Marz 2010 Schafft den 8 Marz ab Ute Gerhard Die ostdeutsche Frauenbewegung in Frauenbewegung und Feminismus Eine Geschichte seit 1789 C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 56263 1 S 118 Pascal Fischer Feinde des Sozialismus Ein Kinderladen Experiment in der DDR Deutschlandradio Berlin 15 Marz 2004 Ilse Lenz Die Neue Frauenbewegung in Deutschland VS Verlag Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 531 17436 5 S 867 Gisela Notz Die Geschichte der Frauenbewegungen in Ost und Westdeutschland Zeitschrift fur sozialistische Politik und Wirtschaft Ausgabe 1 2012 pdf S 38 Jessica Bock 2020 Der Ost West Frauenkongress 1990 in Digitales Deutsches Frauenarchiv Landesarchiv Berlin Vorwort des Findbuchs zu Allgemeiner Deutscher Frauenverein Memento des Originals vom 23 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landesarchiv berlin de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frauenbewegung in Deutschland amp oldid 237507682