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Die Gleichheit Zeitschrift fur die Interessen der Arbeiterinnen spaterer Untertitel Zeitschrift fur die Frauen und Madchen des werktatigen Volkes war eine sozialdemokratische Frauenzeitschrift die von 1892 bis 1923 erschien Die GleichheitBeschreibung proletarisch feministische ZeitschriftSprache DeutschVerlag J H W DietzErstausgabe 1892Einstellung 1923Chefredakteurin bis 1917 Clara Zetkin danach Marie JuchaczHerausgeberin Emma IhrerZDB 542922 5Die Gleichheit vom 8 Juni 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Form und Inhalt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorangegangen war die 1890 von Emma Ihrer gegrundete Zeitschrift Die Arbeiterin Das Blatt war wenig erfolgreich und der Verleger Johann Heinrich Wilhelm Dietz ubergab die Leitung an Clara Zetkin Trotz fehlender journalistischer Erfahrung ubernahm sie die Redaktionsleitung wahrend Ihrer als Herausgeberin fungierte Die Gleichheit stieg in der Agide von Zetkin zum fuhrenden Blatt der sozialdemokratischen Frauenbewegung auf Hatte zuvor die sozialdemokratische Propaganda die Alltagsnote der Hausfrauen und Arbeiterinnen wie steigende Preise betont konzipierte Zetkin die Zeitschrift Gleichheit als politisches Schulungsblatt Dabei ging es ihr weniger um die Gewinnung neuer Anhangerinnen sondern darum den bisherigen Sozialdemokratinnen die Linie der Partei nahezubringen Sie fuhrte den deutschen Frauen die ungerechten Lohn und Arbeitsverhaltnisse ihrer Zeit vor Augen Forderungen waren unter anderem der 10 Stunden Arbeitstag Gleichzeitig grenzte sich das Blatt unter Zetkins Fuhrung deutlich von der burgerlichen Frauenbewegung ab Der theoretische Ansatz der Gleichheit erschwerte aber die Verbreitung des Blattes weil die politischen Artikel zu lang und das Blatt als zu wenig unterhaltend galt Um die Auflage zu erhohen wurde Zetkin gezwungen Beilagen einzufuhren die sich zum Beispiel mit Erziehungsfragen befassten Allerdings fuhrte die weiter sinkende Auflage dazu dass Dietz die Verantwortung in die Hand von Luise Zietz legen wollte Zietz wurde noch in der Vorkriegszeit als Nachfolgerin von Zetkin aufgebaut die sich gegen die Konkurrentin zur Wehr setzte Allerdings konnte Zetkin das Blatt wahrend des Ersten Weltkrieges noch zu einem Sprachrohr des oppositionellen Flugels in der SPD machen Der Vorstand der Partei als Eigentumerin des Dietz Verlages entzog Zetkin daraufhin die Leitung und ubergab diese 1917 an Marie Juchacz Form und Inhalt BearbeitenDie Zeitschrift erschien vierzehntaglich und war ungefahr zehn Seiten stark Fur das Jahr 1900 wurde eine Auflagenhohe von 4000 Exemplaren geschatzt Wahrend des Ersten Weltkrieges stieg die Zahl der Abonnenten auf 125 000 Damit war Die Gleichheit ein Massenblatt Nach dem Ausscheiden von Zetkin und der damit verbundenen Umstellung auf einen kriegsbejahenden Kurs sank die Auflage auf 19 000 Exemplare ab Die Zeitschrift war eng bedruckt unubersichtlich und ausserlich wenig ansprechend Es gab so gut wie keine Illustrationen und auch auf andere graphische Gestaltungselemente wurde weitgehend verzichtet Inhaltlich zerfiel die Zeitschrift in zwei Teile Der erste umfasste meist nur funf Artikel Der Leitartikel wurde zur Zeit von Zetkins Leitung von dieser selbst verfasst und in der Regel anonym veroffentlicht Der zweite Teil enthielt mit der Rubrik Kleine Nachrichten Informationen zur Frauen und Arbeiterinnenbewegung aus Deutschland und dem Ausland Seit der internationalen Frauenkonferenz von 1907 war die Zeitung Organ der internationalen sozialistischen Frauenorganisationen Hinzu kamen Geschichte Erzahlungen oder gar Marchen von anderen Autorinnen die als Fortsetzungsgeschichten erschienen und in der Regel das Leben von Arbeiterinnen thematisierten Seit 1897 kam ein Notizteil hinzu an dem Lily Braun mitarbeitete Dort wurden Informationen zum Frauenwahlrecht zu Arbeitsbedingungen von Arbeiterinnen aber auch Berichte zur burgerlichen Frauenbewegung zur Sozialgesetzgebung oder zur Fursorge fur Frauen und Kinder veroffentlicht Zu den Autoren gehorten unter anderem Ottilie Baader Luise Zietz Gustav Hoch Edwin Hoernle Auguste Hennig und Margarete Wengels Gelegentlich wurden auch Beitrage von fuhrenden Sozialdemokraten wie Rosa Luxemburg August Bebel und anderen veroffentlicht Hinzu kamen zahlreiche Beitrage aus dem Ausland Besonders ausfuhrlich wurdigte die Redaktion die Verdienste August Bebels 1909 fullte sie anlasslich seines Geburtstag eine ganze Nummer und als Bebel 1913 starb legte sie eine Null Nummer vor die ausschliesslich ihm gewidmet war 1 Karl Marx und August Bebel waren die einzigen sozialistischen Schriftsteller die Die Gleichheit zwischen 1891 und 1914 intensiv rezipierte Damit wollte sie die Marxismusrezeption nicht ersetzen sondern vielmehr dazu animieren sich aufs sozialistische Denken als die Basis einer handlungsrelevanten Lehre einzulassen 2 Literatur BearbeitenAlexandra Zelfel Erziehen die Politik von Frauen Erziehungsdiskurse im Spiegel von Frauenzeitschriften im ausgehenden 19 Jahrhundert Klinkhardt Bad Heilbrunn 2004 ISBN 978 3 7815 1358 7 S 96ff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Die Gleichheit im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Titelblatt der Gleichheit vom 8 Juni 1917 mit der Begrundung der Ablosung Clara Zetkins als Leiterin der Redaktion Clara Zetkin Abschied von der Gleichheit 1917 Von weiblichen Vollmenschen und Klassenkampferinnen Frauengeschichte und Frauenleitbilder in der proletarischen Frauenzeitschrift Die Gleichheit 1891 1923 Dissertation von Mirjam Sachse 2010 Die Gleichheit digital im AdsD der FES Einzelnachweise Bearbeiten Sabine Richebacher Uns fehlt nur eine Kleinigkeit Deutsche proletarische Frauenbewegung 1890 1914 Frankfurt M Fischer TB 1982 ISBN 3 596 23724 6 S 123 Sabine Richebacher Uns fehlt nur eine Kleinigkeit Deutsche proletarische Frauenbewegung 1890 1914 Frankfurt M Fischer TB 1982 ISBN 3 596 23724 6 S 124 und 143 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Gleichheit amp oldid 237449295