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Hermann Mathias Gorgen 23 Dezember 1908 in Wallerfangen Saar 3 Mai 1994 in Bonn war ein deutscher Judenretter und Politiker CVP CSU Saar Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Ehrungen 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenGorgen war Katholik Er bestand 1928 das Abitur auf dem Gymnasium in Saarlouis Anschliessend studierte er Theologie Philosophie Padagogik Geschichte und Kirchenrecht an der Universitat Bonn wo er 1933 zum Dr phil promoviert wurde Bis 1934 war er dort Assistent von Friedrich Wilhelm Foerster 1934 floh er in das Saargebiet und gehorte dort zum katholisch konservativen Widerstandskreis um Johannes Hoffmann Nach der Saarabstimmung floh Gorgen nach Osterreich 1 Von 1935 bis 1938 war er ordentlicher Assistent an Virgil Redlichs Institut fur deutsche Geistesgeschichte in Salzburg wo er 1938 zum ordentlichen Professor an der Philosophischen Fakultat der geplanten katholischen Universitat berufen wurde 1935 lernte er seine spatere langjahrige Mitarbeiterin Dora Schindel kennen Noch vor Dienstantritt floh Gorgen aus politischen Grunden zunachst nach Prag wo er als Gastdozent tatig war und weiter nach Zurich wo er erneut Assistent Foersters wurde In Zurich besorgte Gorgen fur 48 Personen darunter Juden und Regimegegner u a Johannes Hoffmann und Walter Kreiser tschechoslowakische Passe und nahm Verhandlungen mit neun Landern uber die Aufnahme der Gruppe auf 1941 floh er uber Frankreich Spanien und Portugal nach Brasilien wo er von 1942 bis 1950 als Privatdozent und in der Industrie tatig war Von 1950 bis 1954 erhielt Gorgen einen Lehrauftrag an einem privatwirtschaftlichen Institut in Juiz de Fora Vorlaufer der 1960 gegrundeten Universidade Federal de Juiz de Fora Gorgen kehrte im Jahr 1954 ins Saarland zuruck das damals ein autonomes Land unter franzosischem Protektorat und kein Teil der Bundesrepublik Deutschland war Er wurde durch Vermittlung von Ministerprasident Johannes Hoffmann im Jahr 1955 Generaldirektor des Saarlandischen Rundfunks Nachdem das von Gorgen befurwortete Saarstatut in einer Volksabstimmung am 23 Oktober 1955 mit Zweidrittelmehrheit abgelehnt worden war und infolgedessen auch die bisherige saarlandische Landesregierung unter Johannes Hoffmann noch in der Abstimmungsnacht zurucktrat musste er das Amt noch im selben Jahr wieder aufgeben Nach dem Beitritt des Saarlands zur Bundesrepublik 1957 wurde Gorgen parallel zu seinem Mandat als Bundestagsabgeordneter 1957 61 Beauftragter des Presse und Informationsamtes der Bundesregierung fur Sonderaufgaben in Lateinamerika bis 1973 und zwei Jahre spater im Jahr 1959 Sonderbeauftragter von Bundeskanzler Konrad Adenauer fur Brasilien 2 Als Dank gegenuber seinem damaligen Exilland grundete er zunachst 1960 die Deutsch Brasilianische Gesellschaft fur den Kulturaustausch zwischen beiden Landern und ein Jahr spater das Lateinamerika Zentrum als Organisation der Entwicklungszusammenarbeit Massgeblich beteiligt war Gorgen auch an der Grundung des katholischen Hilfswerks Adveniat Gorgen war ab 1961 Mitglied der Katholischen Burschenschaft KDB Rheno Guestphalia zu Bonn im RKDB wo er sich bis zu seinem Tode aktiv um Forderung und Unterstutzung der Studenten hervortat 3 Zudem war er Mitglied der KOL Austria Salzburg 4 Partei BearbeitenNach seiner Ruckkehr in das Saarland wurde Gorgen Mitglied der CVP Als sich die CVP vor der Bundestagswahl 1957 als Saarlandischer Landesverband der CSU konstituierte wurde auch er CSU Mitglied und deren stellvertretender Landesvorsitzender im Saarland Abgeordneter BearbeitenGorgen gehorte von 1957 bis 1961 dem Deutschen Bundestag an Er wurde uber die Landesliste der CSU im Saarland gewahlt Gorgen setzte sich im Ausschuss fur Wiedergutmachung des Bundestages fur die Volkerverstandigung ein Ehrungen Bearbeiten1969 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1990 Stern zum Grossen Verdienstkreuz 1989 Saarlandischer Verdienstorden 5 Komtur des Ordens vom Kreuz des Sudens Grossoffizier des Ordens fur Verdienste um die Erziehung Ehrenburger von Rio de Janeiro Ehrenburger von Sao PauloVeroffentlichungen BearbeitenF W Foersters Leben und wissenschaftliche Entwicklung bis zum Jahre 1904 Zurich 1933 Osterreich und die Reichsidee Wien 1938 Die osterreichische Frage historisch gesehen Zurich 1938 Tschiangkaischeck Chinas Kampf Luzern 1940 Ein Leben gegen Hitler Geschichte und Rettung der Gruppe Gorgen Autobiographische Skizzen Lit Verlag 1997 ISBN 3 8258 3457 3 500 Jahre Lateinamerika Licht und Schatten Lit Verlag 1993 ISBN 3 89473 484 1 Brasilien eine landerkundliche Skizze Tellus Verlag 1970Literatur BearbeitenUrsula Prutsch Hermann Mathias Gorgens Fluchtjahre in Osterreich 1935 bis 1938 in Mit der Ziehharmonika Zeitschrift fur Literatur des Exils und des Widerstands Hg Theodor Kramer Gesellschaft Wien 1999 H 2 ISSN 1563 3438 S 29 34 Johannes Bokmann Hermann Mathias Gorgen Ein Freund Brasiliens in Theologisches 24 9 1994 Sp 413 414 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Mathias Gorgen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Deutsch Brasilianische Gesellschaft e V Nachlass Hermann Mathias Gorgen im Deutschen Exilarchiv der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Sylvia Asmus Dora Schindel 1915 2018 In memoriam Deutsche Nationalbibliothek 15 Januar 2018 abgerufen am 17 Januar 2018 Maria Luiza Tucci Carneiro Weltburger Brasilien und die judischen Fluchtlinge 1933 1948 Lit Verlag Munster u a 2014 S 153 Uwe R Schwindtke Hrsg Ring Angehorigen Verzeichnis des RKDB und des RKAB Bonn 1994 Akademischer Bund katholisch osterreichischer Landsmannschaften Hrsg Gesamtverzeichnis 1989 Wien 1989 IV Teil S 20 Bekanntmachung von Verleihungen des Saarlandischen Verdienstordens In Chef der Staatskanzlei Hrsg Amtsblatt des Saarlandes Nr 35 Saarbrucker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH Saarbrucken 13 Juli 1989 S 995 uni saarland de PDF 206 kB abgerufen am 2 Juni 2017 Normdaten Person GND 119543907 lobid OGND AKS LCCN n80115899 VIAF 59259555 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gorgen Hermann MathiasKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CVU CSU MdBGEBURTSDATUM 23 Dezember 1908GEBURTSORT Wallerfangen SaarSTERBEDATUM 3 Mai 1994STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Mathias Gorgen amp oldid 229210591