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Carl Adolf Martienssen 6 Dezember 1881 in Gustrow 1 Marz 1955 in Berlin war ein deutscher Pianist und Musikpadagoge Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weblinks 3 Publikationen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMartienssen entstammte einer Grossbauernfamilie die anscheinend erst in der Generation seines Vaters des Kaufmanns Gottlieb Martienssen nach Mecklenburg eingewandert ist 1 Carl Adolf Martienssen war ein jungerer Sohn seiner Eltern 2 besuchte die Domschule Gustrow und erhielt bei Johannes Schondorf in seiner Vaterstadt die erste Musikausbildung in Theorie Orgel und Klavier 3 Nach dem Abitur studierte Martienssen Komposition bei Wilhelm Berger Musikwissenschaft bei Hermann Kretzschmar und Klavierspiel beim Liszt Schuler Karl Klindworth in Berlin sowie am Leipziger Konservatorium heute Hochschule fur Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig Klavierspiel beim Liszt Schuler Alfred Reisenauer 4 Ebenso war er ein Schuler von Hans Sitt und Arthur Nikisch 5 1912 heiratete Martienssen die Gesangspadagogin Franziska Martienssen Lohmann Aus der Ehe die 1927 geschieden wurde gingen zwei Kinder hervor 6 Franziska heiratete 1929 den Konzertsanger und Gesangspadagogen Paul Lohmann Seit 1914 war Martienssen Klavierlehrer am Konservatorium Leipzig wo er 1932 zum Professor ernannt wurde 5 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gehorte er seit dem 1 Mai 1933 der NSDAP an Parteinummer 2 382 346 5 1934 schlug der von Alfred Rosenberg geleitete Kampfbund fur deutsche Kultur seine Berufung als Professor an die Musikhochschule Berlin vor allerdings erhielt er seine Berufung erst 1935 und dann als Nachfolger von Edwin Fischer der um seine Entpflichtung vom Hochschuldienst gebeten hatte um sich auf seine Konzerttatigkeit konzentrieren zu konnen 7 8 Nach dem Zweiten Weltkrieg war Martienssen von 1946 bis 1950 Professor an der Musikhochschule Rostock bevor er 1950 an das Staatliche Konservatorium in Ost Berlin berufen wurde heute Hochschule fur Musik Hanns Eisler Berlin 5 Bekannt wurde er unter anderem als Verfasser methodischer Schriften 1930 Die individuelle Klaviertechnik auf der Grundlage des schopferischen Klangwillens 1937 Methodik des individuellen Klavierunterrichts 1954 Schopferischer Klavierunterricht die in mehreren Auflagen erschienen sind sowie als verantwortungsvoller Herausgeber der genau redigierten Urtext Ausgaben samtlicher Klavier Sonaten von Joseph Haydn Wolfgang Amadeus Mozart Ludwig van Beethoven der Sonatinen von Anton Diabelli kleinerer Werke fur Klavier von Johann Sebastian Bach und von Klavierubungen von Carl Czerny die samtlich in der Edition Peters des Leipziger Verlages C F Peters in mehreren Auflagen bis in die heutige Zeit verlegt wurden 1912 konnte er dies wird in renommierten Musik Lexika hervorgehoben in Kopenhagen die bis dahin verschollene Kantate von Johann Sebastian Bach Mein Herze schwimmt im Blut BWV 199 wiederentdecken Zu seinen Schulern gehoren die Komponisten Hugo Distler Georg Trexler Artur Immisch und Hans Schaeuble die Dirigenten Sergiu Celibidache und Adolf Fritz Guhl die Pianisten Karl Heinz Schluter Carl Seemann Max Martin Stein Sebastian Peschko Erik Then Bergh und Viktorie Svihlikova sowie die Organisten und Kirchenchorleiter Thomas Kantor Kurt Thomas Thomaskirche Leipzig Kreuz Kantor Herbert Collum Kreuz Kirche Dresden und Robert Kobler Universitatskirche Leipzig der langjahrige Chordirektor der Deutschen Staatsoper Berlin Ernst Stoy und zahlreiche namhafte Musikpadagogen wie August Leopolder Ottilie Froschle oder Kurt Hessenberg Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Adolf Martienssen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Carl Adolf Martienssen in der Landesbibliographie MV musikviertel de Geschichte der Klavierabteilung an der UdK BerlinPublikationen BearbeitenZur Methodik des Klavierunterrichts Verlag Peters Leipzig 1937 Die individuelle Klaviertechnik auf der Grundlage des schopferischen Klangwillens Verlag Breitkopf amp Hartel Leipzig 1930 Schopferischer Klavierunterricht Verlag Breitkopf amp Hartel Leipzig 1954 in mehrere Sprachen ubersetzt Literatur BearbeitenThomas Menrath Das Unlehrbare als methodischer Gegenstand Studien zu Grundbegriffen der Klaviermethodik von Carl Adolf Martienssen Wissner Verlag 2003 ISBN 3 89639 398 7 Einzelnachweise Bearbeiten Zum Zeitpunkt der Volkszahlung 1867 in Mecklenburg Schwerin war der Vater noch nicht in Mecklenburg 1900 lebte er schon nicht mehr Martienssen selbst zahlte 1900 als Schuler im Gustrower Haushalt seiner aus Danemark stammenden Mutter Caroline geb Schultz e Burger von Gustrow scheint der Vater niemals geworden zu sein Jedenfalls findet sich sein Name nicht in dem von Franz Schubert kumulierten Gustrower Burgerbuch Franz Schubert Burgerbucher aus Mecklenburg Band 1 Gustrow Degener 1994 ISBN 3 89364 220 X Die Volkszahlungsliste 1900 Gustrow nennt weiterhin einen alteren Bruder Hans Martienssen 1878 der als Handlungsgehilfe aus Schwerin gerade zu Besuch im Haushalt der Mutter weilte sowie eine jungere Schwester Kathe Matienssen 1884 wie der Bruder noch Schuler in in Gustrow Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg Vorpommern Rostock 1995 Sowie neue Erkenntnisse der Landesbibliographie MV Georg Stieglitz in MGG 8 1960 S 1 701 1 702 Digitale Bibliothek 060 S 49 447 49 449 Klindworth und Reisenauer erhielten ihre Ausbildung noch unmittelbar bei Franz Liszt weshalb Carl Adolf Martienssen oftmals in seiner Schulerschaft bei diesen Liszt Schulern als Liszt Enkel bezeichnet wurde und wird a b c d Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 4 462 4 463 Sohn Ekkehard war um 1928 Schuler der Hermann Lietz Schule Schloss Gebesee in diesem Zusammenhang ist ein Briefwechsel Martienssens mit dem Musikpadagogen Hilmar Hockner uber klavierpadagogische Fragen uberliefert Archiv der deutschen Jugendbewegung auf Burg Ludwigstein Witzenhausen A 228 Nr 519 Joseph Wulf Musik im Dritten Reich Eine Dokumentation Ullstein Taschenbuch Frankfurt am Main Berlin Wien 1983 ISBN 3 548 33032 0 S 100 Schreiben des Kampfbunds vom 1 April 1933 Unterzeichner Fritz Stein Siehe auch Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 395 Siehe relativierend hierzu Thomas Menrath Das Unlehrbare als methodischer Gegenstand Studien zu den Grundbegriffen der Klaviermethodik von Carl Adolf Martienssen Wissner Verlag Augsburg 2003 S 32 Normdaten Person GND 116801832 lobid OGND AKS LCCN n83176515 VIAF 25363334 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Martienssen Carl AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Pianist und MusikpadagogeGEBURTSDATUM 6 Dezember 1881GEBURTSORT GustrowSTERBEDATUM 1 Marz 1955STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Adolf Martienssen amp oldid 238999933