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Wilhelm Reinhard Berger 9 August 1861 in Boston 16 Januar 1911 in Jena war ein deutscher Komponist Pianist und Dirigent Wilhelm Berger Portrat von R Wernicke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Wiederentdeckung 4 Werke 4 1 Vokalmusik 4 2 Orchesterwerke 4 3 Kammermusik 4 4 Klaviermusik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Vater ursprunglich Kaufmann in Bremen war in Boston als Musikalienhandler tatig und machte sich 1862 nach Bremen zuruckgekehrt als Schriftsteller einen Namen Sehr fruh zeigten sich beim Sohn musikalische Neigung und Begabung Als der Vierzehnjahrige zum ersten Mal offentlich konzertierte konnte er bereits eine grosse Anzahl Lieder und Klavierwerke vorlegen Von 1878 bis 1884 war Berger an der Koniglichen Hochschule zu Berlin Schuler von Ernst Rudorff Klavier und Friedrich Kiel Kontrapunkt von 1888 bis 1903 Lehrer am Klindworth Scharwenka Konservatorium und ab 1899 Dirigent der Berliner Musikalischen Gesellschaft Daneben entfaltete er eine erfolgreiche Tatigkeit als Konzertpianist 1903 wurde Berger Professor und Mitglied der Koniglichen Akademie der Kunste und im selben Jahr als Nachfolger Fritz Steinbachs Hofkapellmeister in Meiningen An der dortigen bekannten Hofkapelle wirkte er bis zu seinem fruhen Tod Im Alter von 49 Jahren starb er an den Folgen einer Magenoperation Sein Nachfolger wurde Max Reger Stil BearbeitenWie die meisten anderen Komponisten aus dem Kreis der sogenannten Berliner Akademiker entwickelte auch Wilhelm Berger ein meisterhaftes satztechnisches Konnen Stilistisch steht seine Musik Johannes Brahms nahe weist jedoch durch gelegentlichen Einsatz dissonanterer Harmonien und eine Vorliebe fur kontrapunktische Gestaltungsweisen auch bereits auf Max Reger voraus der Bergers Nachfolger als Meininger Hofkapellmeister wurde Gemessen an seiner kurzen Lebenszeit ist das Werkverzeichnis des Komponisten mit uber 100 Opuszahlen sehr umfangreich Als seine Meisterwerke gelten das Klavierquintett op 95 die Zweite Symphonie und die spaten Chorkompositionen Von konservativen Musikfreunden wie Wilhelm Altmann der sich im dritten Band seines Handbuchs fur Streichquartettspieler sehr lobend zu Berger ausserte wurde sein Schaffen noch lange nach seinem Tod hoch geachtet Wiederentdeckung BearbeitenNach dem fruhen Tod Bergers geriet sein musikalisches Schaffen in Vergessenheit Keines seiner Werke wurde nach seinem Tod wieder aufgelegt Erst in den 1980er Jahren begann in Bremen eine allmahliche Renaissance der Sinfonik Kammermusik und Chorwerke Bergers 1 Einen grossen Beitrag an der Renaissance der Chormusik Bergers leistete der Dillenburger Musikwissenschaftler Wolfgang Schult als Leiter des Universitatschores Marburg Dieser studierte das in den Meininger Museen vorliegende Nachlassarchiv Bergers und begann alle bedeutenden Werke der Offentlichkeit zu prasentieren Seit 2001 stehen nahezu jedes Semester Werke Bergers auf dem Programm des Universitatschores 1 Ein Hohepunkt war die Auffuhrung des von Berger vertonten Goethe Gedichtes Der Totentanz op 86 welches 2013 das erste Mal seit seiner Urauffuhrung in Berlin 1902 erklang 2 Das Interesse an dem Werk Wilhelm Bergers wuchs und fuhrte anlasslich seines 100 Todestages im Jahre 2011 zu einem mehrtagigen Symposium in Meiningen 3 Der Kolner Kammerchor Consono veroffentlichte 2015 eine CD mit A cappella Chorwerken Bergers im Herbst 2016 folgte der Universitatschor Marburg 4 und im Herbst 2017 der Landesjugendchor Thuringen 5 Werke BearbeitenVokalmusik Bearbeiten Sechs Gesange fur gemischten Chor op 25 Drei Gesange fur gemischten Chor op 44 Vier geistliche Lieder und Gesange op 54 Gesang der Geister uber den Wassern fur gemischten Chor und Orchester op 55 nach Johann Wolfgang von Goethe Meine Gottin fur Mannerchor und Orchester op 72 nach Goethe Euphorion Szene fur Soli Chor und Orchester nach Goethes Faust II op 74 Die Tauben fur Sopran Mezzosopran gemischten Chor und Orchester op 83 nach Gerhart Hauptmann An die grossen Toten fur gemischten Chor und Orchester op 85 nach Gustav Schuler Der Totentanz fur gemischten Chor und Orchester op 86 nach Goethe Drei Gesange fur 6 und 8 stimmigen Chor op 103 Sonnenhymnus fur Bariton gemischten Chor und Orchester op 106 nach Richard Zoozmann zahlreiche Lieder fur Singstimme und KlavierOrchesterwerke Bearbeiten Symphonie Nr 1 B Dur op 71 Symphonie Nr 2 h Moll op 80 Variationen und Fuge uber ein eigenes Thema f Moll op 97 Serenade fur zwolf Blaser op 102Kammermusik Bearbeiten Violinsonate Nr 1 A Dur op 7 Klavierquartett Nr 1 A Dur op 21 Cellosonate d Moll op 28 Violinsonate Nr 2 F Dur op 29 Streichtrio g Moll op 69 1898 Violinsonate Nr 3 g Moll op 70 Streichquintett e Moll op 75 1899 Klarinettentrio g Moll op 94 Klavierquintett f Moll op 95 Klavierquartett Nr 2 c Moll op 100Klaviermusik Bearbeiten Introduktion und Fuge g Moll op 42 Variationen uber ein eigenes Thema fur zwei Klaviere op 61 Sonate H Dur op 76 Suite B Dur op 82 Vier Fugen op 89 Variationen und Fuge uber ein eigenes Thema b Moll op 91 zahlreiche kleinere StuckeLiteratur BearbeitenGustav Ernest Wilhelm Berger Ein deutscher Meister Max Hesses Verlag Berlin 1931 Willi Kahl Berger Wilhelm Reinhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 83 f Digitalisat Irmlind Capelle Maren Goltz Hg Wilhelm Berger 1861 1911 Komponist Dirigent Pianist Vortrage des Berger Symposiums in Meiningen 2011 Allitera Munchen 2011 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Wilhelm Berger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzinformation zu Leben und Werk Noten und Audiodateien von Wilhelm Berger Komponist im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten a b Booklet zur CD Sturmesmythe Wilhelm Berger Chorwerke des Kammerchors CONSONO SRL4 15144 Universitatschor Marburg Orchesterprojekte Abgerufen am 28 Marz 2016 Wilhelm Berger 1861 1911 Komponist Dirigent Pianist In Irmlind Capes Maren Goltz Hrsg Beitrage zur Kulturgeschichte der Musik Allitera Munchen 2012 ISBN 978 3 86906 491 8 Universitatschor Marburg Diskografie Abgerufen am 28 Marz 2016 CD Aufnahme Wilhelm Berger Website der Landesmusikakademie Sondershausen abgerufen am 19 Februar 2019 Normdaten Person GND 11885996X lobid OGND AKS LCCN n81134932 VIAF 24641513 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berger WilhelmALTERNATIVNAMEN Berger Wilhelm Reinhard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist Pianist und DirigentGEBURTSDATUM 9 August 1861GEBURTSORT BostonSTERBEDATUM 16 Januar 1911STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Berger Komponist amp oldid 238142505