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Heinrich Braun geboren 23 November 1854 in Budapest Kaisertum Osterreich gestorben 8 Februar 1927 in Kleinmachnow 1 war ein deutscher sozialdemokratischer Publizist und Politiker Er gehorte dabei zum revisionistischen Flugel Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr war der Sohn des judischen Eisenbahningenieurs Ignaz Braun 2 Seine Mutter war Ida geb Neubrunn Sein Bruder war der spatere sozialdemokratische Politiker Adolf Braun seine Schwester Emma heiratete auf seine Vermittlung den osterreichischen Sozialistenfuhrer Victor Adler Er selbst war ab 1883 mit seiner ersten Frau Josefine verheiratet Die Ehe wurde 1890 geschieden Danach heiratete er am 29 Marz 1895 eines seiner Hausmadchen Clara Rosalie Hantel Es kam zu einem Skandal als er sich von dieser wahrend ihrer Schwangerschaft am 30 Mai 1896 scheiden liess um am 12 August 1896 die Witwe Lily von Gizycki zu heiraten Nach deren Tod 1916 heiratete er 1920 Julie Vogelstein Er hatte aus seinen Ehen vier Kinder Darunter war der Lyriker Otto Braun Leben BearbeitenBraun wurde in Privatschulen in Leipzig und Wien erzogen ehe er an den Universitaten Wien Strassburg Gottingen Berlin und Halle an der Saale Rechtswissenschaften Wirtschaftswissenschaften und Geschichte studierte Er promovierte in Halle zum Dr phil Bereits zu Beginn seines Studiums kam er angeregt von Schriften von Lorenz von Stein zusammen mit seinem Freund Viktor Adler der spater auch sein Schwager wurde zum Sozialismus Im Jahr 1879 trat er der SAPD bei Auf Grund seiner judischen Konfession und politischen Haltung blieb ihm eine Universitatslaufbahn verwehrt Er unterstutzte Karl Kautsky finanziell so dass dieser als Mitarbeiter von Friedrich Engels nach London ubersiedeln konnte Braun diente der Partei um 1887 als Sekretar Er wurde von August Bebel zeitweise als einer der kommenden Fuhrer der Partei angesehen Seit 1901 nahm er bis 1906 regelmassig an den sozialdemokratischen Parteitagen teil In den Jahren 1903 und 1904 war er fur kurze Zeit Mitglied des Reichstages bis seine Wahl nachtraglich annulliert wurde 3 Eine weitere Kandidatur scheiterte 1907 Er gehorte dem reformistischen beziehungsweise revisionistischen Flugel der Partei an und sprach sich etwa fur ein Bundnis mit dem linken Flugel der burgerlichen Demokraten aus Grosse Bedeutung hatte er als sozialdemokratischer Publizist Im Jahr 1883 war er neben Johann Heinrich Wilhelm Dietz Kautzky und Wilhelm Liebknecht Mitbegrunder der Neuen Zeit Er war 1888 auch Mitbegrunder des Archivs fur soziale Gesetzgebung und Statistik auch Brauns Archiv genannt Diese Zeitschrift gab er bis 1903 auch heraus Danach wurde sie in Archiv fur Sozialwissenschaften und Sozialpolitik umbenannt Max Weber Werner Sombart und Edgar Jaffe ubernahmen die Herausgeberschaft Braun blieb Mitarbeiter Ausserdem war er von 1892 bis 1895 Herausgeber des Sozialpolitischen Centralblattes Zusammen mit seiner Frau Lily Braun gab er seit 1903 die Wochenschrift Die neue Gesellschaft heraus Das Blatt verstand sich als Organ der Kritik auch der eigenen Partei gegenuber In die Zeitschrift investierte Braun sein Vermogen Sie scheiterte bereits nach der zweiten Ausgabe nachdem das Ehepaar auf dem Dresdner Parteitag zusammen mit anderen Anhangern des Revisionismus scharf angegriffen worden war Franz Mehring warf ihnen die Mitarbeit in der burgerlichen Presse vor Der Parteitag hatte einem Antrag zugestimmt der die Beteiligung an der nichtsozialdemokratischen Presse ablehnte 4 Im Jahr 1905 versuchte Braun das Projekt wiederzubeleben Diesmal scheiterte es am Widerstand der linientreuen Parteipresse Im Jahr 1907 gab er die Bemuhungen um die Erneuerung der Partei aus dem Inneren heraus auf Von 1911 bis 1913 gab er die Annalen fur soziale Politik und Gesetzgebung heraus Wahrend der Novemberrevolution bot er der Partei noch einmal seine Unterstutzung an diese lehnte allerdings ab Eine ihm 1919 von Konrad Haenisch angetragene Professur lehnte er ab Nach 1919 war er auch als Versicherungssachverstandiger in Berlin tatig Schriften Auswahl BearbeitenFr Albert Lange als Sozialokonom nach seinem Leben und seinen Schriften Dissertation Halle 5 August 1881 Dissertation Socialpolitisches Centralblatt Hrsg von Heinrich Braun Erster Band Januar Oktober 1892 J Guttenberg Verlagsbuchhandlung Berlin 1892 Digitalisat Socialpolitisches Centralblatt Hrsg von Heinrich Braun Zweiter Band Oktober 1892 bis September 1893 Carl Heymanns Verlag Berlin 1893 Digitalisat Annalen fur soziale Politik und Gesetzgebung hrsg von Heinrich Braun Springer Berlin 1912 1919 Julius Altenburger Heinrich Braun u a Versicherungs mathematische Abhandlungen Mittler Berlin 1911 Veroffentlichungen des Deutschen Vereins fur Versicherungs Wissenschaften Heft 20 Lebensversicherung Mittler Berlin 1932 Versicherungsbibliothek 9 Literatur BearbeitenJulie Braun Vogelstein Ein Menschenleben Heinrich Braun und sein Schicksal wunderlich tubingen 1932 Julie Braun Vogelstein Heinrich Braun Ein Leben fur den Sozialismus Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1967 Elisabeth Heimpel Braun Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 546 Digitalisat Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Band 1 Dietz Hannover 1960 S 41 43 Braun Heinrich In Wilhelm Kosch Biographisches Staatshandbuch Lexikon der Politik Presse und Publizistik Fortgefuhrt von Eugen Kuri 2 Bd Franke Bern Munchen 1963 S 153 154 Wolfgang Beese Heinrich Braun und sein Verhaltnis zu Marx Kapital In unsrer Partei einen Sieg erringen Studien zur Entstehungs und Wirkungsgeschichte des Kapitals von Karl Marx Ein Sammelband Verlag Die Wirtschaft Berlin 1978 S 230 237 A Thomas Lane Biographical Dictionary of European Labor Leaders Vol A L Westport 1995 S 135f Braun Heinrich In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 3 Birk Braun Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1995 ISBN 3 598 22683 7 S 435 437 Ingrid Voss Heinrich Braun und Die Neue Gesellschaft In Le milieu intellectuel de gauche en Allemagne sa presse et ses reseaux 1890 1960 etudes reunies par Michel Grunewald Lang Bern 2002 ISBN 3 906768 78 3 S 55 74 Dorothee Wierling Eine Familie im Krieg Leben Sterben und Schreiben 1914 1918 Wallstein Verlag Gottingen 2013 Weblinks BearbeitenHeinrich Braun in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Heinrich Braun In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Biografie von Heinrich Braun In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegistereintrag Standesamt Stahnsdorf C 8 1927 Braun Vogelstein Julie Heinrich Braun Ein Leben fur den Sozialismus Stuttgart 1967 S 12 Jacob Toury Die politischen Orientierungen der Juden in Deutschland Von Jena bis Weimar Tubingen 1966 S 230 Franz Osterroth und Dieter Schuster Chronik der deutschen Sozialdemokratie Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 2 neu bearb und erw Auflage Berlin 1975 Digitalisat Normdaten Person GND 118673475 lobid OGND AKS LCCN nr2006000528 VIAF 25396299 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braun HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Publizist und Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 23 November 1854GEBURTSORT BudapestSTERBEDATUM 8 Februar 1927STERBEORT Kleinmachnow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Braun Publizist amp oldid 228272995