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Benz ist eine Gemeinde auf der Insel Usedom und liegt im sogenannten Achterland Sie wird vom Amt Usedom Sud mit Sitz in der Stadt Usedom verwaltet Wappen Deutschlandkarte53 940427 14 072921 34 Koordinaten 53 56 N 14 4 OBasisdatenBundesland Mecklenburg VorpommernLandkreis Vorpommern GreifswaldAmt Usedom SudHohe 34 m u NHNFlache 24 73 km2Einwohner 1131 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 46 Einwohner je km2Postleitzahl 17429Vorwahl 038379Kfz Kennzeichen VG ANK GW PW SBG UEM WLGGemeindeschlussel 13 0 75 010Gemeindegliederung 6 OrtsteileAdresse der Amtsverwaltung Markt 1 17406 UsedomWebsite gemeinde benz deBurgermeister Enrico TeschLage der Gemeinde Benz im Landkreis Vorpommern GreifswaldKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehr 2 Gemeindestruktur 3 Geschichte 3 1 Benz 3 2 Geschichte der Ortsteile 3 3 Eingemeindungen 4 Lyonel Feininger und Otto Niemeyer Holstein 5 Politik 5 1 Burgermeister 5 2 Gemeindevertretung 5 3 Wappen 5 4 Flagge 5 5 Dienstsiegel 6 Sehenswurdigkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie und Verkehr BearbeitenDas Gemeindegebiet erstreckt sich auf einer Flache von knapp 25 Quadratkilometern von der Halbinsel Cosim im Westen bis zum Gothensee im Osten inmitten des Naturparks Insel Usedom Das Dorf selbst liegt in einer landschaftlich reizvollen Region sudlich des Schmollensees Dieser Teil des Usedomer Achterlandes wird wegen seiner sanften Hugellandschaft auch als Usedomer Schweiz bezeichnet Zirka zwolf Kilometer sudwestlich der Gemeinde liegt die Stadt Usedom und drei Kilometer nordostlich befindet sich das Seebad Heringsdorf mit dem Ortsteil Seebad Bansin Die B 111 verlauft seit ihrer Umtitelung von 2008 und der Eingemeindung von Neppermin im Jahr 2004 durch das Gemeindegebiet Im Ortskern kreuzen sich die Kreisstrassen K 35 Ost West Richtung und K 37 Nord Sud Richtung Eine direkte Anbindung an das Schienennetz existiert nicht Der nachstgelegene Haltepunkt der Usedomer Baderbahn ist Schmollensee Bahnstrecke Zussow Wolgaster Fahre Swinemunde nbsp Blick von der Muhle auf den SchmollenseeGemeindestruktur BearbeitenOrtsteileBalm Benz Labomitz Neppermin Reetzow Stoben Wustungen und WohnplatzeRossenthin Wustung Geschichte BearbeitenBenz Bearbeiten Nordwestlich des Ortskernes von Benz befindet sich eine slawische Burganlage 600 bis 1200 die noch deutlich die Umwallung und den Ringgraben aufweist Sie belegt archaologisch die fruhe Besiedlung des Gebietes Urkundlich erfolgte 1229 erstmals die Nennung des Ortes Benz als Bents Diese Urkunde PUB I Nr 255 nennt Benz bei der Schenkung der Herzogin Miroslawa eines Dorfes an das Kloster Stolpe Eine fruhere Erwahnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1111 als Bentze in den Matrikeln oder Annalen des Klosters von Grobe Pudagla Die Jahreszahl 1111 ist bislang nicht plausibel die Matrikel des Klosters sind erst in der Amtszeit von Abt Heinrich IV 1394 1434 entstanden werden aber nach dem Original im Landesarchiv Greifswald fur den Zeitraum 1111 bis 1440 angegeben Damit und mit zwei weiteren Rezensionen nach Niemeyers Aufzeichnung ist die Jahresangabe an sich wohl richtig aber die Bedeutung bleibt unklar da bisher keine Textubersetzungen der besagten Stelle bekannt sind Die slawische Ortsgrundung wurde mit Hutte oder Buchenwald gedeutet 2 Die Hauptattraktion von Benz ist die Erdhollandermuhle auf dem Berg oberhalb des Ortes aus dem Jahr 1830 Neben Ausstellungen Fuhrungen und Kleingastronomie bietet sie einen schonen Blick uber die Landschaft von Bergen Seen und Waldern sowie den Ortschaften der Umgebung Eine Bockwindmuhle etwas ostlich der genannten hat die Zeiten nicht uberdauert Die Dorfform kann man in der Zeit um 1900 als Strassenangerdorf bezeichnen Die Funktion des Ortes war bauerlich In der Gegenwart veranderte sich die Dorfform zum Haufendorf und in der Funktion zum Erholungsort Gastronomie Feriendomizile Touristikziele usw Nach dem Westfalischen Frieden im Jahr 1648 kam Benz zu Schwedisch Pommern nach 1720 wurde es preussisch Nach der Verwaltungsreform 1815 kam Benz zur preussischen Provinz Pommern und gehorte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom Wollin Von 1945 bis 1952 bildete der nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebene Teil des Landkreises den Landkreis Usedom der 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock aufging So verblieb die Zugehorigkeit wahrend der DDR Zeit nach der Wende erfolgte die nachste Veranderung Die Gemeinde liegt seit 1990 im Land Mecklenburg Vorpommern Von 1994 bis 2011 gehorte sie zum Landkreis Ostvorpommern der am 4 September 2011 im Landkreis Vorpommern Greifswald aufging Geschichte der Ortsteile Bearbeiten Alle Ortsteile haben eigene Artikel siehe dort Rossenthin Wustung Rossenthin wurde 1258 erstmals als Roscetin urkundlich erwahnt Darin bestatigt Herzog Barnim I dem Ritter Luker dass er u a das Dorf von den Brudern Oldag und Werner fur 20 Mark gekauft hat Der slawische Name wird als Horn gedeutet Der Ort lag direkt am Gothensee spater auch PUM 1835 wurde der Name als Flurname einer Wiese am See genannt Es lag an der Gemeindegrenze nach Sallenthin Bansin 2 Es konnte aber auch etwas mit der Inselsiedlung im Gothensee genau gegenuber dieser Flurnamenangabe zu tun haben Dort wurden 1971 und 1979 oberflachliche Funde von spatslawischen Keramikscherben und Tierknochen sowie Lehmbewurf von Flechtwandhausern festgestellt Die Insel liegt nur 25 Meter vom Ufer entfernt Eingemeindungen Bearbeiten Stoben wurde am 1 Juli 1950 eingemeindet 3 Reetzow kam am 4 September 1973 hinzu 3 Am 22 Mai 2004 wurde Neppermin eingegliedert 4 Balm wurde bereits am 1 Juli 1950 in die Gemeinde Neppermin eingegliedert 3 Lyonel Feininger und Otto Niemeyer Holstein Bearbeiten nbsp Feininger Tourplakette an der Muhle in BenzWahrend seiner Sommeraufenthalte auf Usedom zwischen 1908 und 1921 pflegte der deutsch amerikanische Maler Lyonel Feininger oft auch das Usedomer Achterland insbesondere die Gegend um Benz und Neppermin auf ausgedehnten Radtouren zu erkunden stets auf der Suche nach geeigneten Motiven Feininger verfertigte eine ganze Reihe von Zeichnungen und Bildern mit Benzer Motiven wie der St Petri Kirche oder der Hollandermuhle Noch Jahrzehnte nach seinen Aufenthalten auf Usedom griff der Maler immer wieder auf diese Motive zuruck 5 6 Eine durch Plaketten im Boden markierte Feininger Tour fuhrt Besucher heute zu seinen Wirkungsstatten im Ort 7 1975 kaufte der seit Ende der 1930er Jahre in Koserow Luttenort ansassige Maler und Bildhauer Otto Niemeyer Holstein die Hollandermuhle in Benz Niemeyer Holstein ist auf dem Friedhof in Benz beigesetzt Politik BearbeitenBurgermeister Bearbeiten Bei den Kommunalwahlen in Mecklenburg Vorpommern 2019 wurde der seit 1990 amtierende Burgermeister Karl Heinz Ali Schroder nicht wiedergewahlt Gewahlt wurde der parteilose Einzelbewerber Enrico Tesch 8 Gemeindevertretung Bearbeiten Sitze in der Gemeindevertretung Partei Wahler gruppe Kommunalwahl 2014 9 8 Sitze Burgermeister Kommunalwahl 2019 10 10 Sitze Burgermeister CDU 7 6parteilos 1 4 Der Einzelbewerber Enrico Tesch hatte anhand seiner Stimmenanzahl drei Sitze in der Gemeindevertretung besetzen konnen Da er zum Burgermeister der Gemeinde gewahlt wurde bleiben die Platze jedoch unbesetzt Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Benz Blasonierung Halbgeteilt und gespalten vorn oben in Silber ein schraglinks gestellter schwarzer Eichenzweig mit drei grunen Blattern und zwei goldenen Eicheln unten in Blau zwei silberne Fische ubereinander der obere linksgewendet hinten in Rot eine goldene Getreideahre mit drei schwarzen Grannen 11 Wappenbegrundung Die gewahlten Symbole stehen fur die Haupterwerbszweige der Einwohner der Gemeinde der Eichenzweig fur die Forstwirtschaft die Fische fur die Fischerei und die Ahre fur die Landwirtschaft Das Wappen wurde nach einem Entwurf des Bansiners Herbert Heinz von dem Leipziger Achim Zoll gestaltet Es wurde am 22 Februar 1979 durch den Rat des Kreises Wolgast bestatigt und unter der Nr 234 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg Vorpommern registriert Flagge Bearbeiten Die Gemeinde verfugt uber keine amtlich genehmigte Flagge 12 Dienstsiegel Bearbeiten Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift GEMEINDE BENZ LANDKREIS VORPOMMERN GREIFSWALD 12 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmale in Benz Usedom nbsp Erdhollanderwindmuhle in BenzSt Petri Kirche einschiffiger Backsteinbau aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts mit einem Altar aus dem Barock von 1712 und einer Kanzel von 1666 Museumsmuhle Benz eine Erdhollandermuhle mit Elevator fur das Mahlgut und umfangreicher Originaleinrichtung Die erste bildliche Darstellung ist eine Zeichnung von Lyonel Feininger von 1910 Die Muhle wurde bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts hinein produktiv genutzt Das Besondere an dieser Muhle sind die Abspannungen der Flugelruten die zwar technisch keine Wirkung entfalten aber als Experiment des letzten Windmullers ein Stuck der baulichen Historie des Denkmals darstellen Eine Seltenheit ist die Unterkellerung der Muhle mit Eingang von Norden Von 1973 bis 1984 war die Muhle das Refugium Otto Niemeyer Holsteins seit 1992 ist die grundlich sanierte und zugangliche Muhle im Besitz des Vereins Kulturmuhle Benz Das alljahrliche Muhlenfest findet an den Pfingstfeiertagen statt Friedhof in Benz unterhalb der Muhle mit den Grabern Otto Niemeyer Holsteins des Schauspielers Rolf Ludwig und der Journalistin Carola Stern Zwei Graber von wahrscheinlich ukrainischen Kriegsgefangenen auf dem Friedhof die zwischen 1943 und 1945 ums Leben kamen Denkmal von 1969 von dem Bildhauer Hans Kies auf dem Dorfplatz fur den antifaschistischen Widerstandskampfer Fritz Behn der 1944 ermordet wurde Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Benz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Benz auf den Seiten des Amtes Usedom Sud Gemeinde BenzEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Amt M V Bevolkerungsstand der Kreise Amter und Gemeinden 2022 XLS Datei Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011 Hilfe dazu a b Manfred Niemeyer Ostvorpommern I Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Band 1 Usedom Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Band 1 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 S 8 a b c Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Herausgeber Statistisches Bundesamt Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Gebietsanderungen in Mecklenburg Vorpommern 2004 PDF 61 kB Statistisches Amt Mecklenburg Vorpommern 28 Februar 2005 S 4 abgerufen am 27 Juli 2015 Lyonel Feininger Benz VI artnet 1914 abgerufen am 27 Juli 2015 Lyonel Feininger Benz Harvard Art Museums 1924 abgerufen am 30 Dezember 2013 Lyonel Feininger Tour auf der Insel Usedom Gemeinde Benz abgerufen am 30 Dezember 2013 Schroder verliert Burgermeisterwahl Abgerufen am 13 August 2019 Bekanntmachung des endgultigen Wahlergebnisses und der Namen der gewahlten Bewerber der Kommunalwahlen in Mecklenburg Vorpommern am 25 Mai 2014 Abgerufen am 13 August 2019 Bekanntmachung des endgultigen Wahlergebnisses und der Namen der gewahlten Bewerberinnen oder der gewahlten Bewerber der Kommunalwahlen in der Gemeindevertretung Abgerufen am 13 August 2019 Hans Heinz Schutt Auf Schild und Flagge produktionsburo TINUS Schwerin 2011 ISBN 978 3 9814380 0 0 S 357 a b Hauptsatzung 1 PDF 818 kB Stadte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern Greifswald Ahlbeck Alt Tellin Altwarp Altwigshagen Anklam Bandelin Bargischow Behrenhoff Bentzin Benz Bergholz Blankensee Blesewitz Boldekow Boock Brietzig Brunzow Bugewitz Buggenhagen Butzow Daberkow Dargelin Dargen Dersekow Ducherow Eggesin Fahrenwalde Ferdinandshof Garz Glasow Gormin Grambin Grambow Greifswald Gribow Gross Kiesow Gross Luckow Gross Polzin Gutzkow Hammer a d Uecker Hanshagen Heinrichswalde Heringsdorf Ostseebad Hinrichshagen Hintersee Iven Jarmen Jatznick Kamminke Karlsburg Karlshagen Katzow Kemnitz Klein Bunzow Koblentz Korswandt Koserow Krackow Krien Kroslin Kruckow 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