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Neu Boltenhagen ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern Greifswald in Mecklenburg Vorpommern Sie wird vom Amt Lubmin mit Sitz im Seebad Lubmin verwaltet Wappen Deutschlandkarte 54 06576 13 610766 22 Koordinaten 54 4 N 13 37 OBasisdatenBundesland Mecklenburg VorpommernLandkreis Vorpommern GreifswaldAmt LubminHohe 22 m u NHNFlache 24 52 km2Einwohner 567 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 23 Einwohner je km2Postleitzahl 17509Vorwahl 038373Kfz Kennzeichen VG ANK GW PW SBG UEM WLGGemeindeschlussel 13 0 75 097Gemeindegliederung 3 OrtsteileAdresse der Amtsverwaltung Geschwister Scholl Weg 1517509 LubminWebsite www neu boltenhagen mv deBurgermeister Frank SchillerLage der Gemeinde Neu Boltenhagen im Landkreis Vorpommern GreifswaldKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehr 2 Ortsteile 3 Geschichte 3 1 Neu Boltenhagen 3 2 Karbow 3 3 Lodmannshagen 3 4 Spiegelsdorf Wustung 4 Politik 4 1 Wappen Flagge Dienstsiegel 5 Religion 6 Kultur und Weinanbau 7 Sehenswurdigkeiten 8 Sohne und Tochter des Ortes 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie und Verkehr BearbeitenNeu Boltenhagen liegt zwischen Greifswald und Wolgast ostlich der Danischen Wiek Teil des Greifswalder Boddens Sie befindet sich am Sudrand des Ziesebruchs durch den die Ziese in Richtung Osten zum Peenestrom fliesst Der Ort liegt nordlich der Bundesstrasse 109 an der Bahnstrecke Greifswald Lubmin Zirka 14 Kilometer westlich der Gemeinde liegt die Stadt Greifswald und neun Kilometer nordostlich liegt der Amtssitz Lubmin Ortsteile BearbeitenNeu Boltenhagen Karbow Lodmannshagen Spiegelsdorf Wustung Geschichte BearbeitenNeu Boltenhagen Bearbeiten Der Ort wurde in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts von Bolto von Zlarestorp gegrundet 2 Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes boltenhaghe n stammt aus dem Jahr 1410 Es liegt ostlich von Greifswald und damit entgegengesetzt zum namensgleichen Boltenhagen Akademisch Boltenhagen genannt dieses liegt westlich von Greifswald Der Ort befand sich einige Jahrhunderte im Lehnbesitz mehrerer adeliger Familien darunter deren von Borne und derer von Heyden 1574 wurde das Dorf Boltenhagen und 1929 Adlig Boltenhagen genannt Am 1 Januar 1951 wurde der amtliche Name in Neu Boltenhagen geandert 3 1625 verkaufte Bogislaw XIV Pommern die Gemeinde an seinen Jagermeister Otto von Wakenitz in dessen Familienbesitz es fur rund 250 Jahre blieb In dieser Zeit entstand das Gutshaus in den Jahren 1750 bis 1770 Der Bau selbst konnte den funf Enkeln des Landrats Carl Albrecht von Wakenitz verheiratet mit Louise von Gloeden zuzuschreiben sein 4 Mit dem Tod Heinrich II von Wakenitz am 13 Januar 1880 gelangte das Gut sowie das Kirchenpatronat fur 345 000 Taler an seinen Schwiegersohn Hugo v Ziemssen welcher in den personlichen Adelsstand durch Ordensauszeichnung kam Er wiederum veraussert den Besitz nur neun Jahre spater an den Landwirt und Amtsrat Becker 1939 war Konrad Becker Gutsbesitzer auf dem Rittergut Adlig Boltenhagen mit Vorwerk Spiegelsdorf Der 753 ha grosse Besitz wurde von Verwalter Fritz Dinse geleitet Der dazugehorige Hof Spiegelsdorf mit 28 ha ist an Karl Krause verpachtet 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Grundung der DDR bestimmen die LPGn das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in der Gemeinde Nach der Wende gelangt Neu Boltenhagen zum Amt Lubmin Zum Stichtag 30 Juni 2007 lebten 637 Einwohner in Neu Boltenhagen 2010 feierte Neu Boltenhagen sein 600 jahriges Bestehen 2008 eroffnete ein DDR Museum Karbow Bearbeiten nbsp KarbowKarbow wurde 1502 erstmals als Carbow urkundlich erwahnt Erst nach 1763 setzte sich die Schreibung mit K durch Es ist eine altslawische Grundung der Name bedeutet Hamster 3 Es befand sich zunachst im Lehnbesitz derer von Owstin darunter sind Christof von Owstin im Jahr 1690 Joachim von Owstin ab 1696 und Carl Christof von Owstin im Jahr 1743 uberliefert 1791 kam es zu einem erneuten Wechsel an einen bislang unbekannten Kaufer 1815 erklarte das Hofgericht in Greifswald den Ort zum Freigut d h zu einem teilweise lastenfreien abgabenfreien Landgut Mit dem Bau der Bundesstrassen 109 und 111 verlor Karbow seine unmittelbare Anbindung an die Nachbargemeinden Weitere Eigentumer der Gemeinde waren Gustav Adolf Plath ab 1835 sowie sein Sohn Ernst Platz 1883 war Carl Karl von Behr als Eigentumer verzeichnet Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gut im Rahmen der Bodenreform 1946 47 zunachst aufgesiedelt was zu einem Ruckgang der Landwirtschaft fuhrte Ende der funfziger Jahre wurden die Stallungen und Landereien der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft LPG Neu Boltenhagen angeschlossen Im Gutshaus waren nach dem Krieg Umsiedler aus den ehemaligen Ostgebieten untergebracht Deren haufiger Wechsel und die ungeklarten Eigentumsverhaltnisse fuhrten zum Zerfall des Hauses so dass es schliesslich abgerissen wurde Die Stallungen wurden noch langere Zeit von der LPG genutzt verfielen aber immer mehr Lodmannshagen Bearbeiten Lodmannshagen wurde 1350 erstmals urkundlich als lodemanshaghen erwahnt Erst nach 1699 wird der aktuelle Name angewandt Es ist entsprechend dem Namen eine fruhdeutsche Grundung Rodung Hagen der Name ist zu deuten als Wald des beruhmten Mannes 3 Das kleine adelige Gut kam durch Schenkungen in den Besitz wechselnder Hofbeamter bis es 1649 von Wrangel gekauft wurde Ende des 17 Jahrhunderts pachteten Bauern die Hofe bevor diese im 19 Jahrhundert endgultig in deren Besitz ubergingen Im Ort befinden sich im 21 Jahrhundert ein Schlachthof eine Wassermuhle mit Wasserfall und Wehr der Ziese im Besitz der Familie von Bomhard sowie ein Weinberg Spiegelsdorf Wustung Bearbeiten nbsp Fundamentreste in SpiegelsdorfSpiegelsdorf wurde 1360 als Speghelstorp urkundlich genannt Es ist eine fruhdeutsche Grundung der Name ist wohl als Flurname fur Spiegel See oder Teich zu deuten In der ehemaligen Ortslage gab es mehrere Solle Spiegelsdorf wurde nach 1970 eine moderne Wustung 3 Im Satellitenbild ist noch die Dorfstruktur im Wildwuchs und den alten Hecken zu erkennen Selbst Grundstucksgrenzen sind noch erkennbar Lediglich der Strassenname Spiegelsdorfer Allee und Spiegelsdorfer Damm von Neu Boltenhagen nach Wustung Spiegelsdorf sowie in Greifswald der Strassenname Spiegelsdorfer Wende sind noch geblieben Ein rund acht Tonnen schwerer Findling mit einer Gedenktafel erinnert seit Juni 2017 an den deutschen Agrarwissenschaftler Georg Blohm der in Spiegelsdorf einen Hof besass Politik BearbeitenDie Gemeindevertretung besteht aus acht Personen die nach der Wahl zur Gemeindevertretung am 26 Mai 2019 alle der Wahlergemeinschaft Einheit Neu Boltenhagen angehoren Die Wahlbeteiligung lag bei 59 0 6 Burgermeister ist Matthias Uecker Wahlergemeinschaft Einheit Neu Boltenhagen der am 23 April 2017 ein erstes Mal gewahlt wurde Er loste damals Jaqueline Bulow ab die bei der Kommunalwahl 2014 gewahlt worden war aber uberraschend zum Jahreswechsel 2016 17 ihr Amt niederlegte Die Wahlbeteiligung betrug bei der Wahl Ueckers 29 Prozent 7 Bei der Kommunalwahl 2019 trat Uecker erneut an und wurde mit 83 7 der gultigen Stimmen wiedergewahlt Die Wahlbeteiligung lag diesmal bei 59 Prozent 8 Wappen Flagge Dienstsiegel Bearbeiten Die Gemeinde verfugt uber kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen weder Wappen noch Flagge Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern gefuhrt Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift GEMEINDE NEU BOLTENHAGEN 9 Religion Bearbeiten26 der Einwohner sind evangelisch 3 katholisch 10 Die evangelische Kirchengemeinde mit der St Marien Kirche gehort zum Pfarramt Katzow in der Propstei Demmin des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Fur die wenigen Katholiken sind die Pfarrei St Salvator Anklam und die Herz Jesu Kirche Wolgast zustandig Kultur und Weinanbau BearbeitenIn Neu Boltenhagen existieren eine Kindertagesstatte ein Freizeit und ein Heimatverein ein Forderverein fur die Kirche St Marien sowie eine Freiwillige Feuerwehr Daneben gibt es eine Galerie sowie ein DDR Museum 11 Im Ortsteil Lodmannshagen liegt Deutschlands nordlichster Weinberg 12 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp St Marien Kirche nbsp Ziese Wehr bei LodmannshagenSiehe auch Liste der Baudenkmale in Neu Boltenhagen St Marien Kirche ein fruhgotischer Backsteinbau aus dem 13 Jahrhundert Im Innern befinden sich eine Funte aus Granit die aus der Zeit um 1250 stammt sowie ein Kanzelaltar von Andreas Pahlmann nach einem Entwurf von Andreas Mayer aus dem Jahr 1767 Gutshaus Neu Boltenhagen aus dem 18 Jahrhundert Treppenhaus unter Denkmalschutz Der zweigeschossige 9 achsige Putzbau diente nach 1945 als Grosskuche einer Maschinen Traktoren Station in den 1980er Jahren kommunalen Einrichtungen einer Arztpraxis sowie einem Frisor Er wird heute 2015 als Veranstaltungsraum genutzt Das Gut war u a im Besitz der Familie von Wakenitz 1625 Turmhugel Karbow Bronzezeitliche Hugelgraber bei KarbowSohne und Tochter des Ortes BearbeitenWilhelm Titel 1784 1862 Maler und Universitatszeichenlehrer Wilhelm Dietrich von Wakenitz 1728 1805 preussischer Rittmeister hessen kasselischer General und FinanzministerLiteratur BearbeitenManfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 Seiten 83 126 Eckhard Oberdorfer Ostvorpommern Edition Temmen Bremen 2006 ISBN 3 86108 917 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neu Boltenhagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Gemeinde Neu Boltenhagen abgerufen am 26 August 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Amt M V Bevolkerungsstand der Kreise Amter und Gemeinden 2022 XLS Datei Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011 Hilfe dazu Neu Boltenhagen Webseite des Heimatvereins Neu Boltenhagen abgerufen am 26 August 2015 a b c d Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 S 12 ff A Balthasar J A Dinnies C Gesterding Die Familie v Wakenitz und v d Lanken Wakenitz In Theodor Pyl Hrsg Pommersche Genealogien Band 2 Heft 1 Vereinsschrift der Greifswalder Abtheilung der Gesellschaft fur Pommersche Geschichte und Alterthumskunde Greifswald 1868 S 56 57 uni duesseldorf de abgerufen am 17 Dezember 2021 Landwirtschaftliches Adressbuch der Provinz Pommern 1939 Verzeichnis von ca 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwarts mit Angabe der Besitzer Pachter und Verwalter der Gesamtgrosse des Betriebes und Flacheninhalt der einzelnen Kulturen nach amtlichen Quellen In H Seeliger Hrsg Letzte Ausgabe Niekammer 9 Auflage Verlag von Niekammer s Adressbuchern G m b H Leipzig 1939 S 62 d nb info abgerufen am 17 Dezember 2021 Bekanntmachung des endgultigen Wahlergebnisses der Kommunalwahlen 2019 in Mecklenburg Vorpommern am 26 Mai 2019 Gemeinde Neu Boltenhagen abgerufen am 10 Juni 2019 Ostseezeitung online 24 April 2017 abgerufen am 12 Juni 2019 Bekanntmachung des endgultigen Wahlergebnisses der Kommunalwahlen 2019 Burgermeisterwahl Neu Boltenhagen abgerufen am 12 Juni 2019 Hauptsatzung 1 PDF 392 kB Zensus 2011 DDR Museum Neu Boltenhagen Memento vom 16 Februar 2016 im Internet Archive abgerufen am 26 August 2015 TAZ MAG Nachtrag Webseite der taz abgerufen am 10 August 2013 Stadte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern Greifswald Ahlbeck Alt Tellin Altwarp Altwigshagen Anklam Bandelin Bargischow Behrenhoff Bentzin Benz Bergholz Blankensee Blesewitz Boldekow Boock Brietzig Brunzow Bugewitz Buggenhagen Butzow Daberkow Dargelin Dargen Dersekow Ducherow Eggesin Fahrenwalde Ferdinandshof Garz Glasow Gormin Grambin Grambow Greifswald Gribow Gross Kiesow Gross Luckow Gross Polzin Gutzkow Hammer a d Uecker Hanshagen Heinrichswalde Heringsdorf 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