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Levenhagen ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern Greifswald Sie wird vom Amt Landhagen mit Sitz in Neuenkirchen verwaltet Wappen Deutschlandkarte 54 088333333333 13 271111111111 3 Koordinaten 54 5 N 13 16 OBasisdatenBundesland Mecklenburg VorpommernLandkreis Vorpommern GreifswaldAmt LandhagenHohe 3 m u NHNFlache 13 28 km2Einwohner 414 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 31 Einwohner je km2Postleitzahl 17498Vorwahl 03834Kfz Kennzeichen VG ANK GW PW SBG UEM WLGGemeindeschlussel 13 0 75 076Gemeindegliederung 4 OrtsteileAdresse der Amtsverwaltung Theodor Korner Strasse 3617498 NeuenkirchenWebsite gemeinde levenhagen deBurgermeister Sebastian LafsaLage der Gemeinde Levenhagen im Landkreis Vorpommern GreifswaldKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehr 2 Ortsteile 3 Geschichte 3 1 Levenhagen 3 2 Alt Ungnade 3 3 Boltenhagen 3 4 Heilgeisthof 4 Politik 4 1 Wappen Flagge Dienstsiegel 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Kirche Levenhagen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie und Verkehr BearbeitenLevenhagen liegt etwa funf Kilometer westlich von Greifswald sudlich des Flusses Ryck Durch das Gemeindegebiet fuhrt die Bundesstrasse 109 welche ostlich der Gemeinde in die Umgehungsstrasse fur Greifswald Bundesstrasse 105 mundet Die Bundesautobahn 20 ist uber die Anschlussstelle Greifswald etwa funf Kilometer erreichbar Die sudliche Ortsumgehung wurde im Juni 2013 freigegeben und entlastet den Ort mit der historischen Kirche bzw Kapelle Ortsteile BearbeitenLevenhagen Alt Ungnade Boltenhagen Heilgeisthof Wustungen und Wohnplatze im GemeindebereichKrauelshorst Wustung Levenhagen Hof I Wohnplatz Levenhagen Hof II Wohnplatz Geschichte BearbeitenLevenhagen Bearbeiten Levenhagen wurde als Liuuenhagen 1280 erstmals urkundlich genannt Es ist eine deutsche Grundung mit der Namensdeutung Leben Der Name selber ist sicherlich eine Ableitung der niederdeutschen Form des Familiennamens Leve Lowe 2 Im 15 Jahrhundert bis zur Reformation war Levenhagen Wallfahrtsort Davon kundet noch heute die kleine Kapelle am Friedhofseingang Die Universitat Greifswald erhielt nach der Sakularisation das Patronat uber die Levenhager Kirche Alt Ungnade Bearbeiten Direkt im Dorfgebiet wurde eine spatslawische Siedlung archaologisch nachgewiesen Die nachfolgende Siedlung wurde von sassischen Niedersachsen Siedlern gegrundet 2 Alt Ungnade wurde 1280 urkundlich erstmals als Radolfesdorp erwahnt Erst fur 1357 ist die Namensform Ungnade belegt Das nahe gelegene Kloster Eldena wurde seit 1249 als Besitzer des Gebietes genannt 2 Es war auch Grundherr der ubrigen Orte der Gemeinde bis auf Heilgeisthof Wie dessen Name schon andeutet gehorte es zum Heilgeisthospital der Stadt Greifswald Allerdings machten das Kloster Eldena bzw nach dessen Aufhebung im Zuge der Reformation der Herzog von Pommern hier ebenfalls Besitzanspruche geltend Die zum sakularisierten Kloster Eldena gehorenden Orte wurden 1634 vom letzten Herzog von Pommern Bogislaw XIV der Universitat Greifswald ubereignet 2 Beides besass sie bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 Von Ungnade wurde im 18 Jahrhundert ein Teil abgetrennt und 1787 auf diesem eine Leinenwebersiedlung angelegt die den Namen Neu Ungnade erhielt Neu Ungnade wurde im 19 Jahrhundert dem Kirchspiel Dersekow zugeordnet Diese Ortschaft gehort heute auch zur politischen Gemeinde Dersekow Boltenhagen Bearbeiten Der Ort wurde erstmals 1248 als Bolteshaghen urkundlich genannt Spater mit leichten aber unwesentlichen Namensanderungen 1932 war die Bezeichnung Akademisch Boltenhagen eingefuhrt worden weil das Dorf mit Gut zur Universitat Greifswald gehorte Das wurde zur Unterscheidung zum heutigen Neu Boltenhagen so eingefuhrt Neu Boltenhagen trug dagegen in dieser Zeit die Bezeichnung Adlig Boltenhagen ab 1956 Neu Boltenhagen Erst 1956 wurde der Name dann in Boltenhagen geandert Es liegt westlich von Greifswald und hat mit dem Namensvetter Neu Boltenhagen nichts zu tun das liegt in einiger Entfernung ostlich von Greifswald Ab 1341 verschwindet der Ortsname Boltenhagen aus den Urkunden weil der Ort einschliesslich Gut mit dem Ort Ungnade vereinigt wurde Erst 1786 wurde Boltenhagen auf Betreiben der Universitat von Ungnade getrennt und erhielt wieder seinen Namen 2 Heilgeisthof Bearbeiten Heilgeisthof wurde erstmals 1294 urkundlich als sancti Spiritus genannt 1463 war dann die Bezeichnung mit Hilghenghesteshoff urkundlich Bis 1859 sind viele verschiedene Namensformen bekannt erst dann burgert sich der aktuelle Name ein 1280 war das Land um das spatere Dorf Heilgeisthof vom Kloster Eldena an das Hospital St Spiritus verkauft worden 2 In der Neuzeit wurde dann Heilgeisthof zu einem Gutsdorf entwickelt Es bestand laut MTB 1920 aber schon seit 1835 laut PUM nur aus dem Gut und einer kleinen Landarbeiterkatenzeile Das Gut ist nur noch in Relikten erhalten Das Dorf entwickelte sich zum grosseren Wohnplatz mit kleineren Gewerbebetrieben Das Dorf liegt an der mit B 109 bezeichneten Strasse von Greifswald zur BAB 20 Krauelshorst Wustung Krauelshorst wurde erstmals 1357 als Crowelshorst genannt Es ist dem Namen nach eine fruhdeutsche Grundung Namen mit Horst waren meistens Rodungen im damals noch geschlossenen Waldgebieten Im 19 Jahrhundert wurde dort noch ein Gut angesiedelt das dann aber in den 1920er Jahren verschwand Die zwei letzten Hauser wurden in den 1970er Jahren aufgegeben Jetzt ist dort nur noch eine Mulldeponie 2 Levenhagen Hof I Wohnplatz Levenhagen Hof I wird seit 1995 in den Gemeindeverzeichnissen als Ort gefuhrt 2 Schon laut Messtischblatt MTB von 1880 ist es ein vom Hauptort sudostlich abgesondertes Gehoft das inzwischen als Wohnplatz ausgebaut ist Levenhagen Hof II Wohnplatz Auch Levenhagen Hof II ist laut MTB 1880 vom Hauptort abgesondert zahlt aber als Wohnplatz zu Levenhagen Politik BearbeitenWappen Flagge Dienstsiegel Bearbeiten Die Gemeinde verfugt uber kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen weder Wappen noch Flagge Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern gefuhrt Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift GEMEINDE LEVENHAGEN LANDKREIS VORPOMMERN GREIFSWALD 3 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Siehe Liste der Baudenkmale in Levenhagen Marienkapelle Levenhagen Besonderheit als Wallfahrtskapelle Die Kapelle Alt Ungnade ist ein neugotischer Backsteinbau des Schinkel Schulers Menzel aus dem Jahr 1851 Uber dem Westportal befindet sich eine spitzbogenformige Blende mit Rundfenster und Giebelturm Kirche Levenhagen Bearbeiten nbsp Kirche LevenhagenBei Arbeiten im Chorraum der Kirche Levenhagen im Jahr 1966 wurden Fundamente der Vorgangerkirche aus dem 13 Jahrhundert gefunden Der ostliche Teil der heutigen Backsteinkirche stammt aus dem endenden 14 Jahrhundert das Kirchenschiff zweijochige Stufenhalle mit Kreuzrippengewolbe aus dem beginnenden 15 Jahrhundert Das nachreformatorisch vermauerte riesige Westportal sowie die eigentumlichen Seitenkapellen am Hauptschiff deuten auf die Bedeutung als Wallfahrtskirche hin Spatgotische Gewolbemalereien wurden 1965 bei Renovierungsarbeiten freigelegt An der Westwand sind Maria mit dem Kind und Johannes zu sehen daruber das von Engeln gehaltene Schweisstuch der Heiligen Veronika Der barocke Altar stammt von 1646 Darauf wird das Abendmahl mit dem Manna Wunder wahrend des Auszuges Israels 2 Buch Mose Kap 16 verbunden Flankiert werden diese bildlichen Darstellungen von vollplastischen Figuren Johannes d Taufer und ein Prophet vielleicht Jesaja im ersten Geschoss sowie Mose und Aaron im Obergeschoss Einige der protestantischen Holzeinbauten wurden in den 1960er Jahren beseitigt Das betrifft die Kanzel 19 Jh die Westempore einschliesslich der 1874 vom Berliner Orgelbaumeisters F Dinse errichteten Orgel und das barocke Kastengestuhl Seltenheitswert hat die zwolfeckige Tauffunte aus gotlandischem Kalkstein die mit Ritzzeichnungen der Zwolf Apostel aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts verziert ist Das heutige Gestuhl stammt aus der 1980 verkauften Kapelle in Alt Ungnade Die winzige Marienkapelle im Eingangsbereich des Friedhofs die mit der Grosse von drei m als kleinste Kapelle Nordeuropas zahlt stammt aus der Mitte des 15 Jahrhunderts Fruher war die Kapelle im Inneren mit einem Marienbild geschmuckt Levenhagen zahlte spatestens seit dem 14 Jahrhundert bis zur Reformation zu den pommerschen Wallfahrtsorten mit Marientradition Besondere Heilkraft soll Blinden und Lahmen zuteilgeworden sein Daruber sind Sagen in Erinnerung geblieben deren fruheste Aufzeichnungen ins 18 Jahrhundert reichen Die Volksfrommigkeit setzte die Tradition der Levenhager Marienkapelle als eines Heilungsortes bis ins 17 Jahrhundert fort Unter der kirchlichen Obrigkeit erregte das seit dem fruhen 17 Jahrhundert Anstoss 1633 wurde der evangelische Pastor angehalten das Gotzenbild in der Capelle dazu sich aus der frembde und nehe Leute finden und abergleubische opfer brengen sollen in aller Stille wegzuraumen Doch die Tradition der Kapellenwallfahrt blieb offenbar im Volk lebendig und lasst sich bis in die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts in Form regelmassiger Votiv und Munzgaben nachweisen Die Kirche wurde nach dem Dreissigjahrigen Krieg 1839 1840 und 1965 1968 saniert bzw umgestaltet In der Marienkapelle erinnern seit 1922 Gedenktafeln an die ortlichen Opfer des Ersten Weltkrieges 4 Literatur BearbeitenNorbert Buske Die Kapelle in Levenhagen Zur Frommigkeitsgeschichte im Umfeld von Greifswald In Mitteldeutsches Jahrbuch fur Kultur und Geschichte Bd 15 2008 S 21 30 Norbert Buske Levenhagen Kr Greifswald In ders Gerd Baier Dorfkirchen in der Landeskirche Greifswald Berlin 1984 S 193 Abb S 124 u 125 Buske Norbert Die Baugeschichte der Kirche in Levenhagen Ein Bericht uber die Ergebnisse der Grabungen 1965 1968 in Baltische Studien NF 59 1973 S 17 26 Buske Norbert Die Marienkapelle in Levenhagen in Baltische Studien NF 55 1969 S 33 43 Augustin von Balthasar Jus Ecclesiasticum Pastorale Anmerkungen uber die pommersche Kirchenordnung Bd I Rostock Greifswald 1760 S 838 Anm 786 Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 Seiten 73 81 134Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Levenhagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Die Capelle zu Levenhagen Pommersche Sage Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Amt M V Bevolkerungsstand der Kreise Amter und Gemeinden 2022 XLS Datei Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011 Hilfe dazu a b c d e f g h Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 S 12 ff Hauptsatzung 1 Abs 1 PDF Burkhard Kunkel Rezeption Renovation Reformatorisches Gestalten mittelalterlicher Ausstattungen pommerscher Kirchen zwischen Asthetik und Katechese In Gerhard Eimer Ernst Gierlich Matthias Muller Hrsg Ecclesiae ornatae Bonn 2009 S 269 290 hier S 272 273 Stadte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern Greifswald Ahlbeck Alt Tellin Altwarp Altwigshagen Anklam Bandelin Bargischow Behrenhoff Bentzin Benz Bergholz Blankensee Blesewitz Boldekow Boock Brietzig Brunzow Bugewitz Buggenhagen Butzow Daberkow Dargelin Dargen Dersekow Ducherow Eggesin Fahrenwalde Ferdinandshof Garz Glasow Gormin Grambin Grambow Greifswald Gribow Gross Kiesow Gross Luckow Gross Polzin Gutzkow Hammer a d Uecker Hanshagen Heinrichswalde Heringsdorf Ostseebad Hinrichshagen Hintersee Iven Jarmen Jatznick Kamminke Karlsburg Karlshagen Katzow Kemnitz Klein Bunzow Koblentz Korswandt Koserow Krackow Krien Kroslin Kruckow Krugsdorf Krummin Krusenfelde Lassan Leopoldshagen Levenhagen Liepgarten Locknitz Loddin Loissin Loitz Lubmin Lubs Luckow Lutow Medow Meiersberg 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